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Musizierende Aussteller, illustre Gäste und das Hörspiel von allen Seiten- Die HörMich 2016

Hörmich 2016Musizierende Aussteller, illustre Gäste ...
... und das Hörspiel von allen Seiten
Die HörMich 2016

2007 fand zum ersten Mal eine Veranstaltung dieser Art statt. Ein Event-Treffen für Hörspielbegeisterte. Für Macher, für Fans und für Neugierige. Thomas Birker, himself Labelchef der Dreamland-Productions rief die Veranstaltung ins Leben. In der Opelstadt Rüsselsheim versammelten sich erstmals Stars und Sternchen der Szene.


Damals schon mit so bekannten Gesichtern wie Heikedine Körting, der Mama aller Hörspiele.

Ab 2008 war dann Hamburg das Mekka der Hörspielfans. Bis 2010 versammelten sich dort Stars und Sternchen der Szene und begeisterte Fans mischten sich darunter. Zunächst war der Hamburger Hühnerposten der Treffpunkt. 2010 die alte Markthalle.

2011 gab es diese Veranstaltung dann nicht mehr. Obwohl sie erfolgreich war sahen die Veranstalter des Labels Lausch und ihren Mitstreitern kein Verhältnis mehr zwischen Kosten, Mühen, Aufwand und Nutzen. Günter Merlau, Chef von Lausch, kehrte der Branche alsbald völlig den Rücken und wollte kein Macher im Vordergrund mehr sein - höchstens noch Auftragnehmer. Aber das ist eine andere Geschichte. Die Fans blieben unermüdlich und organisierten sich in der sogenannten Hörspielgemeinschaft e.V. 2011 entstand deshalb die HÖRSPIELarena, die sich auf den Messen in Frankfurt und Leipzig mit einem Stand präsentierten. Gemeinsam wollten die kleinen Label dort auftreten. Eine Abwägung zwischen Kosten und Nutzen. Eine harte kaufmännische Entscheidung, wenn man so zurückblickt. Und das für Label, die ausschließlich aus Newcomern, Fans und Hobbyautoren bestanden. 

2012 wollte die HÖRSPIELarena dann im Stile von DER HÖRSPIEL in Hamburg wieder eine solche Event-Messe aufziehen. Schon die Hamburger Veranstaltungen hatten eher den Charakter von gut besuchten Cons mit einigen wenigen Ständen, wo Label ihre Produkte präsentierten. In Köln zog die HÖRSPIELarena erstmals ihr neues Konzept "HÖRSPIELarena on Tour" auf. Man wollte auf diese Weise die Veranstaltung wandern lassen und beispielweise 2013 in München, 2014 in Hamburg usw. ablaufen lassen. Der Kern der Veranstaltungen war stets das Bühnenprogramm. Auch einige Label präsentierten sich wieder an Ständen. Die großen Label blieben jedoch meist draußen und fast einzig die Independent-Producer waren anwesend. Aber wie schon zwischen 2008 und 2009 in Hamburg kamen auch berühmte Menschen nach Köln. Man köderte Jason Dark alias Helmuth Rellergerd oder Sprecher wie Dietmar Wunder, Ekkehardt Belle und andere. 2013 gab es tatsächlich eine Wiederauflage der HÖRSPIELarena in Köln. Doch es war auch hier die letzte Veranstaltung.

Vorbei war das Event an sich damit aber nicht. 2014 organisierten die Hannoveraner um Joachim Hühnerberg die HÖRMich-Hörspielmesse. Damit kam das Event wieder nach Norddeutschland. Diesmal machte man aber einiges anders. Anstatt gleich in die Superlative zu gehen, sprach man zunächst von einem kleinem Event mit Flohmarktcharakter. Das war es dann auch. Denn neben den Independent-Labeln verkauften auch private Anbieter hier ihre Hörspiele. Gebrauchte Kassetten, LP´s und CD´s wechselten die Besitzer. 2015 steigerte man sich etwas. Auch Stargäste waren nun zugegen: Martin Sabel und Douglas Welbat nebst Frau Katja Brügger (für Unbedarfte: das waren Björn Hellmark und Carminia Brado in den EUROPA-Hörspielen).

Veranstaltungsort war die Kulturhalle Faust in Hannover-Linden. Eine alte Bettfedernfabrik.

2016 fand diese Veranstaltung nun schon zum vierten Male statt. Es war der 14. Mai. Und Ich hatte mich selbst wie auch die Jahre zuvor mit einem kleinen privaten Verkaufsstand dort eingemietet. Auf diese Weise konnte ich dem Treiben etwas ingoknito folgen. Das war auch diesmal so. Doch die Gästeschar war wesentlich illustrer als in den beiden Jahren davor. Und die Räumlichkeiten waren angenehmer. Die Kulturhalle besteht aus mehreren Gebäudeteilen. Und diesmal hatte man sich hinten eingerichtet. Der Verkaufsraum war atmosphärisch viel ansprechender. Auch wenn die beiden wichtigsten Orte: nämlich die Toilette und die Kaffeebar viel zu weit weg lagen, gefiel mir die Räumlichkeit sehr viel besser als 2014 und 2015. Mir gegenüber hatte Thomas Birker seinen Stand errichtet. Der Mann von Dreamland-Productions bot seine beliebten Hörspiele wieder zum bestaunen und Kauf an. Er merkte mir gegenüber an, dass sein Stand jährlich wachse. Diesmal hatte er 6 Meter. "Es wird nicht weniger" meinte er. Pro Jahr produziere er derzeit im Schnitt 8 Hörspiele. Gemeint sind damit vor allem seine Aushängeschilder "Dreamland-Grusel" und "Tony Ballard". Aber auch mit dem "Trotzkopf" werde es weiter gehen, versicherte er. Insgesamt hat Birker über 70 Titel produziert. Die Reihe "Dreamland-Grusel" sei bereits bis Folge 30 im Kasten, sagte er und er präsentierte stolz die Cover der Jubiläumsausgabe 25 "In den Fängen des Todes" sowie der Nummer 30 "Zeit der Angst".

Etwas weiter rechts hatte sich das junge Label Stein/Hardt aufgestellt. Sie präsentierten neben der von Tom Steinbrecher erdachten Serie "Andi Meisfeld" (hier geht es um eine Ameise mit Detektivinstinkt) auch ihr neues Produkt "Twilight Mysteries". Steinbrecher hat es zusammen mit Paul Burghardt produziert. Eine Mysteryserie mit etwas härterem Einschlag wie man mir versicherte. Es gab jedoch vor kurzem bereits eine Serie mit gleichem Titel, die mir ziemliche Magenschmerzen bereitet hatte. Diese Serie machte Dreamland und kam damit auf zwei Folgen. Von der neuen Variante sind nun ebenfalls zwei Folgen erhältlich. Auch Andi Meisfeld lief bis 2011 bei Dreamland. Dann übernahm Tom Steinbrecher wieder selbst die Produktion.

Weitere Stände stammten von Lindenblatt Records, die neben der bekannten Umsetzung von "Abwärts" noch ein paar andere Hörbücher und Hörspiele anboten. Auch PIDAX-Film war wieder mit einem 6m - Stand vertreten und bot neben Radiohörspielen der 50er und 60er Jahre auch Filme und Serien aus diesen Zeiten an. Ein junger Mann war begeistert, dass es tatsächlich solche Hörspiele gab, in denen z.B. Erik Ode mitspielte. "Das war doch mal der Kommissar", sagte er begeisterungsfreudig. Er kaufte einen ganzen Stapel und meinte, er würde sie zusammen mit seinem Vater hören. Der wohnt in einem Altenheim.

Auch Zaubermond und dessen Chef Dennis Ehrhardt tummelten sich diesmal in Hannover. Der John Sinclair-Regisseur wollte eigentlich noch absagen. Er kam dann aber doch und präsentierte vor allem sein eigenes Werk "Sonderberg und Co." sowie "Dorian Hunter". Auch das Label Ohrenkneifer präsentierte seine Produkte. Dabei begeisterten die Macher um Marc Schülert und Dirk Hardegen nicht nur damit. Auch ihre unverwechselbaren Gesangseinlagen sorgten für Stimmung. Mit Stimme und Gitarre ging es von Zeit ans Werk und man brachte Stimmung in den Saal. Ich sprach Marc nochmals Lob und Annerkennung bezüglich seines jüngsten Werkes IRIS aus. Er meinte nicht ohne Stolz, dass ihm nicht darum ging das Rad des Hörspiels neu zu erfinden. Er hat einfach ein paar Kurzgeschichten gelesen und sich treiben lassen. Das Ergebnis war dieses Hörspiel, welches von allem etwas bot. STAR TREK, Alien und all die Filme und Geschichten aus der Jugend eben.

Ich versicherte ihm, dass die meisten Hörer eben genau das wollen. Keine neuen Erfindungen, sondern Hörspeile in Reinkultur. Wenn man zurückblickt und weiß wie sich alte Radiohörspiele anhören (bei Pidax hatte man Gelgenheit dazu) dann weiß man auch wie ein Hörspiel künstlerisch wirken muss. Das funktioniert heute noch ganz genauso, wenn auch viel moderner.

Ein paar Ideen und Eindrücke habe ich dann doch noch mitgenommen. Und ich glaube zumindest, dass ich 2017 nur als Gast und nicht als Aussteller dabei sein werde. Dann werde ich auch die Aftershow-Party besuchen. Denn diemal gab es viele bekannte Gesichter zu sehen: Carsten Steenbergen (Autor), André Minninger (Hörspielautor der Drei???), Markus Duschek (Hörspielautor), Katharina von Daake und Dagmar Bittner (Sprecherinnen) sowie die schon Genannten u.v.m. 

Mir hat es diesmal sehr gefallen. Besser als in den Vorjahren. Zumindest schon mal atmosphärisch. Zeitlich hat man das Ganze auch auf den Punkt gebracht. 11 bis 17 Uhr anstatt es endlos auszudehnen. Das Bühnenprogramm hatte ich nicht mitbekommen, aber es interessierte mich auch nicht. Hörspiele gehören in den Player, nicht auf die Bühne. Meine Meinung

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