Blutiges - Unheimliches - Splatter (08. Mai 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
08. Mai 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

Die Filme der Woche sind... Wasting Away, Bitten in the Twilight, Dead Mary, Asylum

 

 Wasting Away
(Wasting Away)
mit Jose Acevedo, Christopher "Critter" Antonucci, Betsy Beutler, Michael Comacchia, Matthew Davis, Colby French, David Garcia, Joseph Gatto, Allan Hagan, Bill Leaman, Kelly Hughes, Jack Orend, Richard Riehle, Oren Skoog, Will Stiles
Regie: Matthew Kohnen
Drehbuch: Matthew Kohnen / Sean Kohnen
Kamera: Allan Fiterman
Musik: The Newton Brothers
FSK 16
USA / 2007

Tim, Cindy, Mike und Vanessa wollten nur einen ruhigen Abend verbringen. Doch vergiftetes Softeis ändert alles. Von Krämpfen geplagt, verlieren sie das Bewusstsein. Als sie wieder zu sich kommen, stimmt irgendetwas nicht. Die Menschen um sie herum bewegen sich plötzlich viel schneller und ergreifen beim Anblick der vier entweder schreiend die Flucht oder versuchen sie mit allen Mitteln zu töten. Sie selbst sind ungewöhnlich stark und verkraften sogar Schusswunden und abgetrennte Gliedmaßen problemlos. Außerdem ist da noch diese seltsame Lust am Blutvergießen und ihre neu entdeckte Vorliebe für Menschenfleisch ...

Zombies sind auch nur Menschen!

 

Gerade diese Aussage ist es, die dieser Low Budget Produktion von Regisseur Matthew Kohnen ihren ganz besonderen Reiz verleiht, denn bekommt man als Zuschauer doch einmal ein Zombie-Szenario aus der Perspektive der Untoten geboten. Und diese Sichtweise bietet doch einigen Platz für jede Menge Humor, der sich in trockenem Wortwitz und fast schon zwangsläufig aufkommender Situationskomik äussert, die nicht selten schon skurrile Züge trägt. So präsentiert sich einem eine Geschichte, die twar inhaltlich eher recht dünn daherkommt, was aber gar nicht weiter auffällt, da sie einen extrem hohen Unterhaltungswert beinhaltet. Und genau so sollte man dieses Independent-Werk auch einstufen, als unterhaltsame und sehr trashige Zombie-Komödie, die insbesondere durch die zwei vollkommen unterschiedlichen Sichtweisen des Geschehens zu überzeugen weiss und dem Zuschauer so auch einmal etwas Neues bietet, das man sogar schon als innovativ bezeichnen kann.

So bekommt man in den Farb-Passagen des Films das Szenario aus der Sicht der Untoten serviert, die ganz normal miteinander sprechen und sich lediglich darüber wundern, das sie trotz der übelsten Verletzungen immer noch leben, jedenfalls aus ihrer Sicht. Alle anderen Menschen erscheinen ihnen dabei wie Infizierte, die sich viel zu schnell bewegen und auch zu schnell sprechen, als das man das Gesagte verstehen könnte. In den Schwarzweiß-Sequenzen widerum wird die Sichtweise der normalen Menschen gezeigt, die ihre Gegner als das sehen, was sie sind, nämlich ungelenke Zombies, die sich lediglich durch äusserst abgehackt wirkende Bewegungen und nicht zu verstehende Grunzlaute in Szene setzen. Ist es doch gerade dieser Kontrast, der dem Geschehen ein hohes Maß an Situationskomik verleiht und nicht selten der Grund dafür ist, das man vor lachen kaum an sich halten kann, da sich einem die wirklich wildesten und skurrilsten Situationen präsentieren.

Ein Highlight jagt das andere in diesem so aussergewöhnlichen Genre-Vertreter, wobei man allerdings anmerken sollte, das der vorhandene Humor nicht immer sofort zündet, da er größtenteils doch eher von der trockenen Sorte ist. Man sollte also keine vollkommen überzogene und alberne Passagen erwarten, ich möchte sogar behaupten, das manch witzige Stelle der Geschichte schon fast tiefgründigen Humor enthält, der sich nicht auf den ersten Blick offenbart. Mir persönlich haben vor allem die Stellen sehr gut gefallen, als sich schon eine kleine Zombie-Armee gebildet hat, die auf die Idee kommt, sich einen eigenen Lebensraum zu schaffen, indem sie eine eigene Stadt gründen, in der sie unbehelligt leben können. Ob dieses Anliegen allerdings auch umgesetzt werden kann, das soll hier nicht verraten werden, davon sollte man sich lieber selbst ein Bild machen, indem man sich diese köstliche Komödie anschaut.

Auch im darstellerischen Bereich kann man durchaus zufrieden sein, wobei man bei einem Film dieser Art sicherlich von Beginn an keine oscarverdächtigen Schauspielleistungen erwarten wird. Doch das Schauspiel der eher unbekannten Jung-Darsteller kann sich wirklich sehen lassen und passt nahezu perfekt in das trashige Szenario, das jederzeit bestens und extrem kurzweilig unterhalten kann. Mit seinem niedrigen Budget von geschätzten 1.000.000 $ hat Matthew Kohnen hier eine ganze Menge auf die Beine gestellt und einen Film kreiert, der Genre-Fans ganz sicher sehr zusagen wird. Zwar bekommt man keinen Härtegrad geboten, den man üblicherweise aus den meisten Zombiefilmen her kennt, da sich blutige Szenen nicht sinnlos aneinanderreihen, dafür wird man aber mit phasenweise tiefgründiger Situationskomik konfrontiert, die dem Werk sogar ein gewisses Niveau verleiht und ihn sehr wohlwollend von anderen Zombie-Komödien abhebt.

Fazit: "Wasting Away" ist meiner Meinung nach ein absoluter Geheim-Tipp für Leute, die dem Sub-Genre des Zombiefilms sehr zugetan sind. Wenn dann noch eine Vorliebe für Komödien hinzukommt, die etwas von der Norm abweichen, das wird man hier bestens bedient. Der Film ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, das nicht immer ein großes Budget vorhanden sein muß, um einen Film zu schaffen, der ganzzeitig gut und extrem kurzweilig unterhalten kann. Ich kann jedenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung für jeden Genre-Fan aussprechen, denn hier wird man ganz sicher nicht enttäuscht.

 

 Bitten in the Twilight
(Bitten)
mit Jason Mewes, Erica Cox, Richard Fitzpatrick, Jordan Madley, Nic Nac, Stuart Stone, Grace Armas, Amy Lynn Grover, Jeff Pangman, Shawn Goldberg, Stefan Brogren, Suresh John
Regie: Harvey Glazer
Drehbuch: Tim McGregor / Tyler Levine
Kamera: Simon Shohet
Musik: Stuart Stone
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2008

Der leider nur durchschnittlich begabte Sanitäter Jack rettet Danika, eine junge Frau, vor dem sicheren Tod. Und das, obwohl sie einen absolut tödlichen Unfall hatte. er denkt sich nichts dabei, er glaubt eher an seine Fähigkeiten als Super-Sani. Als sie sich weigert, in ein Krankenhaus zu gehen, nimmt er sie mit zu sich und pflegt sie wieder gesund. Es kommt, wie es kommen muss, er verliebt sich in sie! Kurze Zeit später zeigt sie aber plötzlich seltsame Entzugserscheinungen. Der Sanitäter glaubt, sie ist ein Junkie, aber da täuscht er sich gewaltig, denn nicht Drogen sind ihr Problem...sie will Blut! Als er am nächsten tag nach der Arbeit nach Hause kommt, findet er eine völlig ausgeblutete Leiche auf seinem Fussboden. Jack will ihr helfen, er fängt streunende Katzen, die reichen Dani aber nicht. Also muss Jack sich etwas überlegen, sein Job kommt da gerade recht...



Anscheinend vergleicht sich vorliegender Film selbst mit dem Kassenschlager "Twillight", nur das hier mehr Blut vorhanden sein soll. Ob dieser Vergleich berechtigt ist oder nicht, das kann ich nicht beurteilen, da ich "Twillight" nicht gesehen habe, so fällt es aber umso leichter, vollkommen objektiv an das vorliegende Werk heranzugehen. Wenn man nun eine kurzweilige Vampirkomödie mit einem sehr hohen Blutgehalt erwartet, dann könnte es gut möglich sein, das man im Endeffekt etwas enttäuscht sein wird, da die hier erzählte Geschichte nur bedingt überzeugen kann.

Zwar beinhaltet die Story einige recht witzige Momente, die sich hauptsächlich in Form von Situationskomik zu erkennen geben, jedoch kann man insgesamt nicht darüber hinwegsehen, das der vorhandene Humor eher flach erscheint und nicht so richtig zum lachen animiert. Vergebens wartet man als Zuschauer auf Passagen, die man als Highlights bezeichnen könnte, da man hier über einige gute Ansätze leider nicht hinauskommt. Dennoch ist ein gewisser Unterhaltungsfaktor durchaus gegeben, man sollte halt nur nichts Besonderes erwarten, da das Geschehen doch eher etwas belanglos vor sich hin plätschert und zu keiner Zeit so etwas wie einen konstanten Spannungsbogen entwickeln kann. Zu sehr ist der Story-Plot auf die sich entwickelnde Liebesgeschichte zwischen Jack und Danika gerichtet und die Vampir-Thematik bleibt dabei zu sehr auf der Strecke.

Statt Horror wird man vielmehr mit diversen Soft-Sex-Szenen konfrontiert, die zugegebenermaßen recht ästhetisch erscheinen, aber meiner Meinung nach nicht unbedingt zwingend notwendig waren. Eventuell wollten die Macher des Films damit über andere Schwächen hinwegtäuschen, die größtenteils ziemlich offensichtlich in Erscheinung treten. So muss man beispielsweise feststellen, das die Geschichte doch äusserst dünn geraten ist, so das man hier nicht gerade viel Substanz erwarten sollte. Dazu passen auch die sehr durchschnittlichen Darsteller, die nicht gerade hochmotiviert daherkommen und deren Schauspiel phasenweise ziemlich aufgesetzt und seltsam künstlich wirkt. Und auch im Bezug auf eine düstere und bedrohliche Grundstimmung, wie man sie eigentlich bei Vampierfilmen erwartet, wird man vielmehr mit absoluter Schmalkost bedient.

Letztendlich fehlt es dem Film doch an allen Ecken und Enden, so das er im grauen Mittelmaß steckenbleibt und nicht gerade ein Highlight des Genres darstellt. Regisseur Harvey Glazer ist es leider nicht gelungen, hier einen gänzlich überzeugenden Film zu kreieren, für eine Komödie fehlt es ganz einfach an Humor und sehr blutig ist dieses Werk auch nicht geraten, so das man auch die Freigabe als etwas zu hoch geraten ansehen kann, da sich der Härtegrad in einem mehr als überschaubaren Rahmen bewegt, der keinen Horror-Fan vom Hocker hauen wird.

Fazit: "Bitten in the Twilight" hat leider nicht das geboten, was ich mir von diesem Film erwartet habe und ich kann mir gut vorstellen, das auch andere das so sehen werden. Dennoch wird der Film ganz sicher seine Fan-Gemeinde finden, da die Geschmäcker bekanntlicherweise sehr unterschiedlich sein können. Ich persönlich hätte mir jedoch etwas mehr Inhalt und etwas mehr offensichtlichen Humor gewünscht, denn der vorhandene Witz kommt viel zu selten an die Oberfläche.

 

 Dead Mary
(Dead Mary)
mit Dominique Swain, Marie-Josee Cilburn, Steven McCarthy, Maggie Castle, Michael Majeski, Reagan Pasternak, Jefferson Brown
Regie: Robert Wilson
Drehbuch: Peter Sheldrick / Christopher Warre Smets
Kamera: David Mitchell
Musik: Alphonse Lanza
Keine Jugendfreigabe
Kanada / USA / 2006

Für das Wiedersehen mit ihren Freunden hat Kim den perfekten Wochenendausflug geplant. Gemeinsam fahren sie zu einer einsamen Hütte am See, um die Seele baumeln zu lassen und alte College-Erinnerungen aufzufrischen. Bis die Gruppe beschließt, sich die Zeit mit einem unheimlichen Spiel namens "Dead Mary" zu vertreiben, und damit unabsichtlich einen Rachegeist weckt, der von jedem der Spieler Besitz ergreift. Als der Dämon sie gegeneinander aufwiegelt, steht jeder einzelne vor der Wahl: Wer ist bereit, seinen besten Freund in Stücke zu zerhacken, um selbst zu überleben? Und... wie würden Sie sich entscheiden?!?

 

Nun wird nicht gerade wenigen Leuten die vorhandene Thematik seltsam bekannt vorkommen, denn kennt man das "Bloody Mary-Thema" aus nicht gerade wenigen anderen Genre-Vertretern, nur das es hier kurzerhand in "Dead Mary" umbenannt wurde. Das ändert aber auch nicht gerade viel an der Tatsache, das dieser Film nicht garade Innovation ausstrahlt, jedoch bekommt der Zuschauer altbewährte Zutaten präsentiert, die im Prinzip auch recht ansehnlich und größtenteils auch sehr spannend zusammengefügt und in Szene gesetzt wurden. Der einzige Punkt, der in diesem unterhaltsamen Horrorfilm etwas befremdlich wirkt, ist die erste halbe Stunde, in der nämlich eigentlich gar nichts passiert und man lediglich mit einigen eher belanglosen Spannungen innerhalb der Gruppe konfrontiert wird. Nach gut 30 Minuten ist es dann aber endlich soweit und die Geschichte nimmt erheblich an Fahrt auf, wobei sich insbesondere das Erzähltempo sehr positiv verändert.

Gleichzeitig schlägt auch die Grundstimmung des Geschehens vollkommen um, denn herrschte im ersten Drittel eigentlich noch überhaupt keine Atmosphäre vor, so ändert sich das doch fast schlagartig, denn ohne große Vorwarnung sieht man sich auf einmal einer extrem bedrohlich erscheinenden Szenerie gegenüber, in der man die aufsteigende Spannung förmlich greifen kann. Der erste Tote lässt nicht lange auf sich warten, doch stellt sich ziemlich schnell heraus, das er eigentlich nicht wirklich tot ist. Mehr soll darüber aber nicht verraten werden, um die Spannung nicht zu mindern, aber in gewissen Passagen kann man doch diverse Ähnlichkeiten zu einem Genre-Klassiker wie "Tanz der Teufel" erkennen, wobei vorliegender Film selbstverständlich nicht annähernd an die Klasse des Kultfilms heranreichen kann.

Dennoch dürfte der geneigte Horror-Fan hier auf seine Kosten kommen, denn entwickelt sich doch auch unter den Gruppenmitgliedern eine Art Katz-und Mausspiel, da keiner mehr so richtig weiss, wem er noch vertrauen kann. Misstrauen hält Einzug bei den Jugendlichen und es werden Geheimnisse gelüftet, die so manchen ziemlich schwer zusetzen. Und auch die Reihen der Protagonisten lichten sich mit der Zeit immer mehr und phasenweise sieht es so aus, als wenn überhaupt keiner mit dem Leben davonkommen würde. Ob am Ende der Geschichte aber doch noch jemand davonkommt, davon sollte man sich selbst überzeugen, indem man sich diesen wirklich nicht schlechten Horrorfilm einmal selber anschaut, um sich ein Urteil erlauben zu können.

Im darstellerischen Bereich bekommt man es wieder einmal mit den typischen amerikanischen Jungdarstellern zu tun, die leider wie so oft beliebig austauschbar wirken und auch größtenteils eher blass bleiben. Nebenbei wirkt auch keiner der hier dargestellten Charaktere so richtig symphatisch, was auch sicherlich darin begründet ist, das anscheinend jeder eine Menge Dreck am Stecken hat. Lediglich 1-2 Personen hinterlassen wenigstens einen etwas positiven Eindruck beim Betrachter, so das man über deren frühzeitiges Ableben etwas traurig sein könnte, wenn es denn dazu kommen sollte. Zu den restlichen Figuren baut man erst gar keine Beziehung auf, so das ein eventueller Tod nicht sonderlich ins Gewicht fallen würde. Letztendlich wird man hier mit äusserst solider Horrorkost bedient, die zwar über keine besonderen Highlights verfügt, aber dennoch kurzweilige und teils sehr spannende Unterhaltung bietet, die für einen gemütlichen Film-Abend bestens geeignet ist.

Fazit: "Dead Mary" bietet altbewährte Zutaten in einer durchaus interessanten Verpackung, wenn man einmal die ersten 30 Minuten etwas aussen vorlässt. Sicherlich kein Highlight des Genres wird man aber doch mit einer insgesamt interessanten Geschichte konfrontiert, die auch einige etwas härtere Passagen beinhaltet, ohne dabei jedoch den Rahmen zu springen. Wer sich an einer nicht unbedingt innovativen Geschichte erfreuen kann, die in der letzten Stunde auch durch eine tolle Atmosphäre und viel Spannung überzeugt, der sollte sich dieses Werk ruhig einmal ansehen, denn man ist schon weitaus schlechter unterhalten worden.

 

 Asylum
(Asylum)
mit Sarah Roemer, Jake Muxworthy, Mark Rolston, Travis Van Winkle, Ellen Hollman, Carolina Garcia, Cody Kasch, Lin Shaye, Joe Inscoe, Gabe Wood, Randall Sims, Andrea Powell, Pete Burris, Caroline Kent, Brantley Pollock
Regie: David R. Ellis
Drehbuch: Ethan Lawrence
Kamera: Gary Capo
Musik: David Hamilton / Giovanni Scapecchi
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

An der Winthrop University häufen sich sonderbare Vorfälle: Immer mehr Studenten verschwinden spurlos oder begehen Selbstmord. Die junge Madison und ihre Kommilitonen finden heraus, dass ihr College früher eine Irrenanstalt für geisteskranke Schwerverbrecher beherbergte, in der ein sadistischer Doktor namens Magnus Burke folterähnliche Experimente mit den Insassen veranstaltete. Bald wird klar, dass der Geist des skrupellosen Mediziners noch in den Hallen des Hauses umgeht und es gar nicht erwarten kann, seine schmerzhaften Untersuchungen an der neuen Generation fortzufahren...



Wenn man sich einmal so einige Kritiken über diesen Film durchliest, dann kann man schon das Schlimmste befürchten, dabei stellt sich die aufkommende Sorge doch im Prinzip als völlig unbegründet heraus. Sicherlich hat Regisseur David R. Ellis schon bessere Filme geschaffen (Final Destination 2, Final Call), aber auch dieser Geisterfilm ist längst nicht so schlecht, wie ihn viele Leute machen. Innovation sollte man allerdings nicht unbedingt erwarten, aber immerhin eine recht interessante Geschichte, die auch größtenteils sehr spannend in Szene gesetzt wurde. Natürlich liegt das auch immer im Auge des Betrachters, aber man kann einen Film auch schlechter machen, als er im Endeffekt ist und genau dieses Phänomen ist auch bei "Asylum" zu beobachten. Es muss doch nicht immer die pure Innovation sein, die einen Film sehenswert macht, denn manchmal reichen auch einige altbewährte Zutaten, die man einmal kräftig umrührt, um danach ein durchaus unterhaltsames Geister-Filmchen serviert zu bekommen, das äusserst gut zu unterhalten weiss.

Auch wenn man als Zuschauer nichts geboten bekommt, das man so oder so ähnlich nicht schon einmal gesehen hätte, ist das Geschehen doch routiniert inszeniert worden, daran können auch einige recht offensichtliche Logiklöcher nichts ändern, die man ja in der heutigen Zeit in fast jedem Teenie-Horrorfilm geboten bekommt. Man kann auch einmal großzügig darüber hinwegsehen und sich vielmehr dem sehr atmosphärischen Treiben widmen, das man hier präsentiert bekommt. Denn insbesondere die vorherrschende Grundstimmung des Films ist doch herrlich gruselig geraten und lässt auch phasenweise ein starkes Gefühl der Bedrohlichkeit aufkommen, das man in diversen anderen Genre-Vertretern schon weitaus schlechter gesehen hat.

Eine kleine Schwäche ist allerdings beim Spannungsbogen zu verzeichnen, der sich nicht konstant und ganzzeitig auf einem hohen Level halten kann. Immer wieder sind einige kleinere Einbrüche zu verzeichnen und es fehlt ganz einfach der wirkliche Überraschungseffekt. Das ist dann aber der fast logische Nachteil eines Films, der keine Neuerungen bietet und sich bei etlichen anderen Genre-Vertretern bedient hat. Mich persönlich hat das allerdings nicht weiter gestört, denn ich fühlte mich äusserst gut unterhalten, da das hier stattfindende Szenario durchaus interessant umgesetzt wurde. Wem es nicht unbedingt etwas ausmacht, das nicht die absolute Hochspannung vorherrscht, der wird mit "Asylum" jedenfalls bestens bedient und dürfte auf seine Kosten kommen.

Auch im Bezug auf den Härtegrad bekommt man einige nette Passagen geboten, jedoch sollte man keine übermäßige Härte erwarten. Dennoch sind einige Szenen recht blutig geraten und dürften so auch Freunde der etwas härteren Gangart ansprechen. So kommt man letztendlich zu der Erkenntnis, das hier im Prinzip ein typischer Teenie-Horrorfilm entstanden ist, der mit den handelsüblichen Jungdarstellern besetzt ist, die zwar nicht gerade meisterlich, aber äusserst solide agieren, ohne sich dabei besonders in den Vordergrund zu spielen. Als Meisterwerk des Geisterfilms ist dieses Werk ganz sicher nicht zu bezeichnen, doch bietet er immerhin kurzweilige und teils auch spannende Unterhaltung für einen gemütlichen Film-Abend.

Fazit: Auch wenn David R. Ellis schon bessere Filme geschaffen hat, so bietet er mit "Asylum" einen ordentlichen Genre-Beitrag, der meiner Meinung nach etwas unterschätzt und dadurch auch zu Unrecht viel zu schlecht bewertet wird. Zwar handelt es sich hier nicht um einen Ausbund von Innovation, jedoch bekommt der Zuschauer äusserst unterhaltsame Geister-Unterhaltung geboten, die sich jederzeit sehen lassen kann.

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