Blutiges - Unheimliches - Splatter (22. Mai 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
22. Mai 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Fall 39
(Case 39)
mit Renee Zellweger, Jodelle Ferland, Ian McShane, Kerry O'Malley, Callum Keith Rennie, Bradley Cooper, Adrian Lester, Georgia Craig, Cynthia Stevenson, Tiffany Lyndall-Knight, Cindy Sungu, Philip Cabrita, J. Winston Carroll, Mary Black, Domenico D'Ambrosio
Regie: Christian Alvart
Drehbuch: Ray Wright
Kamera: Hagen Bogdanski
Musik: Michi Britsch
FSK 16
USA / 2009

Emily glaubt, in ihrem Beruf alles schon gesehen zu haben, doch ihr jüngster Fall treibt die engagierte Sozialarbeiterin an ihre Grenzen und fast in den Wahnsinn. Warum wurde Lilith, ein sanftes 10-jähriges Mädchen, von ihren Eltern fast umgebracht? Warum sterben Menschen aus Emilys privatem und beruflichem Umfeld, die das Rätsel um Lilith zu klären versuchen? Als Emily dem Unbegreiflichen auf den Grund geht, gerät sie selbst in Gefahr und muss erkennen, dass in diesem konkreten Fall Kinderschutz überbewertet wird.



Es gibt ja nicht gerade wenige Filme, in denen dämonische Kinder im Mittelpunkt des Geschehens stehen, somit bietet "Fall 39" nicht unbedingt ein Feuerwek an Innovation. Das ist aber auch nicht zwingend notwendig, denn die hier erzählte Geschichte bietet altbewährte Zutaten, die in einer wirklich guten und extrem spannenden Verpackung daherkommen und dem Zuschauer somit eine wirklich packende und bedrohlich erscheinende Story offenbaren, an der man seine helle Freude haben wird. Anders als beispielsweise in den "Omen-Filmen" wird die 10-jährige Lilith hier aber nicht von Beginn an als das Böse dargestellt, sondern kommt vielmehr in der bedauernswerten Opferrolle eines bildhübschen und zarten Mädchens daher, das von ihren anscheinend psychisch gestörten Eltern getötet werden soll. Und obwohl man als Betrachter ganz genau weiss, worauf die Geschichte im Endeffekt hinauslaufen wird, hat man Mitleid mit dem Mädchen und schließt sie sogar in sein Herz, da man ihr allein schon rein optisch nichts Böses zutrauen würde.

Dieser Eindruck ändert sich aber mit der Zeit schlagartig, denn die Entwicklung, die das Szenario mit der Zeit nimmt, lässt einen schon in einigen Passagen richtiggehend frösteln und Lilith in einem vollkommen anderen Licht erscheinen. Hierbei muss man insbesondere der kleinen Jodelle Ferland ein Riesenkompliment machen, denn ihre Darstellung der kleinen Lilith kann man einfach nur als fabelhaft und absolut überzeugend bezeichnen. Gerade in den Phasen, in denen sie sich charakterlich total verändert und ihr wahres Gesicht zeigt, brilliert sie durch eine ausgeprägte Mimik und ein sehr hohes Maß an Darstellungskraft. Nichts ist mehr zu sehen von dem in sich gekehrten und äusserst eingeschüchtertem Mädchen, das sich einem zu Beginn des Filmes präsentiert. Fast zwangsläufig denkt man an Bezeichnungen wie "Der Teufel mit dem Engelsgesicht", denn so und nicht anders erscheint das Mädchen auf einmal, wobei von ihr eine Eiseskälte ausgeht, die einem selbst kalte Schauer über den Rücken jagt.

Auch Renee Zellweger in der Rolle der Emily liefert hier meiner Meinung nach eine grandiose Schauspielleistung ab, was sich ganz besonders in den Szenen widerspiegelt, in denen ihr bewust wird, wen sie da eigentlich vor sich hat. Es ist absolut faszinierend wenn man sieht, wie eine 10-jährige immer mehr an Dominanz gewinnt und einer Erwachsenen ihren Willen aufzwingen will. Hier findet im Prinzip ein klassischer Rollentausch statt, denn aus einem kleinen Kind wird eine absolut dominierende Figur, wohingegen die Erwachsene Person ein ängstliches Individium wird, das nervlich vollkommen am Ende ist und sich vor lauter Panik kaum noch unter Kontrolle hat. Es ist aber längst nicht nur das tolle Schauspiel, das diesen Film so sehenswert macht, denn auch im Bezug auf Spannung und eine gelungene Grundstimmung wird man hier bestens bedient.

So zieht sich beispielsweise von der ersten bis zur letzten Minute ein äusserst konstanter Spannungsbogen durch die Geschichte, der phasenweise sogar Ausmße von absoluter Hochspannung annimmt. Dabei gibt es durch die sehr temporeiche Erzählweise auch keine Einbrüche oder gar langatmige Phasen zu verzeichnen, die einem das Seh-Vergnügen trüben könnten. Dafür sorgt auch eine exzellente Grundstimmung, die zu Beginn ein Gefühl der Beklemmung beim Betrachter auslöst, da man in dieser Phase des Films noch sehr positive Gefühle für Lilith hegt und somit auch mit ihr mitleidet, da ihre Eltern ihr ja anscheinend vollkommen unbegründet Böses antun wollen. Doch spätestens zu dem Zeitpunkt, als das Geschehen sich wendet, entsteht eine dichte und bedrohliche Atmosphäre, die einem phasenweise eine aufkommende Gänsehaut beschert. So erlebt man im wahrsten Sinne des Wortes ein Wechselbad der Gefühle und ist hin-und hergerissen zwischen Symphatie -und Antiphatie für die kleine Hauptdarstellerin.

Fazit: Auch wenn "Fall 39" nicht gerade viel Neues bietet, so präsentiert sich meiner Meinung nach ein absolut spannender und faszinierender Horror-Thriller, der ganzzeitig für extrem gute Unterhaltung sorgt. Gute Schauspieler, eine interessante Geschichte, sehr viel Spannung und teilweise auch gute Effekte (Hornissen-Szene) sorgen für ein insgesamt erstklassiges Gesamtpaket, das man sich auf jeden Fall anschauen sollte, da ansonsten ein richtig guter Film an einem vorbeigeht.

 

 Return to Sleepaway Camp
(Return to Sleepaway Camp)
mit Vincent Pastore, Michael Gibney, Paul DeAngelo, Jonathan Tiersten, Isaac Hayes, Lenny Venito, Erin Broderick, Adam Wylie, Kate Simses, Brye Cooper, Michael Werner, Christopher Shand, Jaime Radow, Shahidah McIntosh, Jackie Tohn
Regie: Robert Hiltzik
Drehbuch: Robert Hiltzik
Kamera: Ken Kelsch / Brian Pryzpek
Musik: Rodney Whittenberg
Keine Jugendfreigabe
USA / 2008

25 Jahre nach dem Terror in Camp Arawak kehrt der blanke Horror zurück. Und der paranoide Ronnie wird von alten Erinnerungen eingeholt. Wieso geschieht in dem friedlichen Camp Manabe das gleiche, wie vorher in Camp Arawak? Wer ist der brutale Killer? Und wie um alles in der Welt soll man diesen Sommer des Todes überleben?



Regisseur Robert Hiltzik war es auch, der 1983 für den ersten Teil der "Sleepaway Camp-Reihe" verantwortlich zeichnete, der immerhin noch zwei Teile nach sich zog, was für viele vielleicht nicht ganz verständlich ist, da die Trilogie nicht gerade zu den qualitativ besten Slashern zu zählen ist. So kann man durchaus die Frage stellen, ob es nach nun schon mittlerweile 25 Jahren notwendig war, einen weiteren Teil hinterherzuschieben, der qualitätsmäßig ungefähr in der gleichen Liga anzusiedeln ist. Ich meine ja, denn auch wenn es sich hierbei nicht unbedingt um ein geniales Werk handelt, so bietet dieser Film doch meiner Meinung nach einen recht großen Unterhaltungswert und passt nahezu perfekt zu den anderen leicht trashigen Teilen der Reihe.

Von der Geschichte her wird dem Zuschauer wieder einer der typischen 80er Jahre "Camp-Slasher" geboten, wobei man allerdings wirklich keine Vergleiche zu den "Freitag deer 13.-Filmen" ziehen sollte, da diese doch in einer höheren Liga angesiedelt sind. Und trotzdem dürften hier insbesondere die Fans der "Sleepaway Camp-Reihe" auf ihre Kosten kommen, da die Geschehnisse ebenso teilweise abstrus erscheinen, wie schon in den 80er Jahren. So wird man beispielsweise mit teils äusserst skurrilen Charakteren konfrontiert, deren Handlungsweisen auch in den seltesten Fällen so etwas wie Logik erkennen lassen. Das dabei in die Waagschale geworfene Schauspiel der Darsteller kann man phasenweise nicht so ganz ernst nehmen, was aber nicht unbedingt als negativ angesehen werden sollte, das es absolut perfekt in die schräg wirkende Szenerie hineinpasst.

So entsteht nicht gerade selten einmal eine Art unfreiwillige Situationskomik, die schon für so manchen Schmunzler beim Betrachter sorgt, dem eigentlich von Beginn an klar sein sollte, das man dieses Werk nicht unbedingt mit der absoluten Ernsthaftigkeit betrachten sollte, vor allem dann nicht, wenn man die Original-Filme schon einmal gesehen hat. Denn wer hier nicht mit den höchsten Ansprüchen an das Szenario herangeht, der wird durchaus witzig und kurzweilig unterhalten. So gibt es auch im Bezug auf die vorhandene Härte einige nette Passagen zu sehen, auch wenn sich der Härtegrad im Endeffekt immer in einem überschaubaren Rahmen bewegt. Einige der hier stattfindenden Morde werden eher nur in Ansätzen gezeigt, jedoch gerade in der zweiten Filmhälfte werden die Tötungen um Einiges derber dargestellt, ohne das es dabei aber in eine sinnbefreite Schlachteplatte ausarten würde.

Was mir persönlich aber am besten gefallen hat, ist die aufkommende Atmosphäre, denn hier haben es die Macher doch äusserst gut hinbekommen, das typischer 80er Feeling zu erzeugen, jedenfalls habe ich es so empfunden. Da nimmt man es auch gern in Kauf, das der vorhandene Spannungsbogen nicht so straff gezogen ist, denn im Prinzip ist es doch ziemlich offensichtlich, wer hinter den ganzen Morden steckt, so das man vom äusserst abrupt daherkommenden Ende nicht wirklich überrascht ist. Alles zusammengenommen präsentiert sich einem hier sicherlich nicht einer der besten Slasher aller Zeiten, aber doch immerhin ein typischer "Sleepaway Camp-Film", der sich zwar nicht unbedingt auf einem hohen Niveau bewegt, aber extrem kurzweilig und manchmal auch herrlich trashig ist, so das man immer gut unterhalten wird.

Fazit: Return to Sleepaway Camp" ist sicher kein Film, an den man mit hohen Erwartungen herangehen sollte, denn die werden nicht erfüllt. Wer aber einen trashigen und bestens unterhaltenden B Movie-Slasher zu schätzen weiss, der sollte hier unbedingt zugreifen. Fans der Original-Trilogie kommen keinesfalls an diesem Film vorbei und werden auch ihren Spaß daran haben, dessen bin ich mir sicher.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Englisch DD 2.0
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 83 Minuten
Extras: Trailer

 

 Wrong Turn 3: Left for Dead
(Wrong Turn 3: Left for Dead)
mit Tom Frederic, Janet Montgomery, Gil Kolrin, Christian Contreras, Jake Curran, Tom McKay, Chucky Venice, Tamer Hassan, Jack Gordon, Louise Cliffe, Charley Speed, Borislav Petrov, Borislav Iliev, Mike Straub, Bill Moody
Regie: Declan O'Brien
Drehbuch: Connor James Delaney / Alan B. McElroy
Kamera: Lorenzo Senatore
Musik: Claude Foisy
Ungeprüft
USA / 2009

Alex und ihre Freunde fahren für einige Tage Erholung zum Campen in den Wald. Was sie bisher nicht wissen: Sie befinden sich in Todesgefahr. Als ihre Freunde von einem der letzten überlebenden Mutanten, Three Finger, gefressen werden, sieht sich Alex mit einem wahren Albtraum konfrontiert und muss fliehen. Währendessen kümmert sich Nate Wilson, ein Gefängniswärter, um den Transport mehrerer Insassen. Als der Truck von Three Finger angegriffen wird, können die Verbrecher in den Wald fliehen und stoßen auf einen Geländewagen voller Geld. Sie alle werden den Klauen des verrückten Waldbewohners zum Opfer fallen.



Nun ist man also auch bei der Wrong Turn-Reihe mittlerweile schon beim dritten Teil angelangt, der insbesondere den Gorehounds unter uns sehr zusagen dürfte. Denn im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad steht dieser Film dem zweiten Teil in keiner Weise nach, ich finde sogar, das hier noch einmal eine Schippe draufgelegt wurde. Was diesen Film aber von seinem Vorgänger unterscheidet, ist die Tatsache, das die vorliegende Geschichte etwas besser geraten ist und die einzelnen Charakter nicht so dämlich erscheinen, wie es bei Teil 2 doch weitesgehend der Falle war. Allerdings sollte man keinesfalls eine tiefergehende Geschichte erwarten und auch das dargebotene Schauspiel ist nicht unbedingt oscarverdächtig, jedoch sind die Leistungen im soliden Bereich angesiedelt. Ausserdem ist es eine recht willkommene Abwechslung, das hier hauptsächlich "Das Böse" gegen "Das Böse" antritt, denn die meisten Opfer der mutierten Hinterwäldler sind ausgebrochene Häftlinge. Unschuldige und ahnungslose Teenager werden lediglich gleich zu Beginn der Story als Opfer auserkoren und müssen ihr junges Leben auf teilweise sehr derbe Art und Weise lassen, so das der Zuschauer sofort weiss, in welche Richtung sich der Härtegrad entwickelt.

Und der ist äusserst beachtlich geraten, so das es keine große Überraschung darstellen dürfte, das auch "Wrong Turn 3" bei uns in Deutschland nur in einer stark geschnittenen Version zu begutachten ist. Es ist aber bei weitem nicht nur der Splatter-Gore Anteil, der dieses Werk zu einem absolut kurzweiligen und bestens unterhaltenden Horrorfilm macht, denn die Rahmenhandlung ist durchaus spannend umgesetzt worden und beinhaltet insbesondere wohl das höchste Erzähltempo aller bisher erschienenen Filme der Reihe. Von der ersten Minute an wird man so mit ordentlich Tempo konfrontiert, das auch während der gesamten Laufzeit in ganz wenigen Passagen etwas abnimmt, um aber kurz danach schon wieder merklich anzusteigen. Dadurch ist auch die Aufmerksamkeit des Betrachters jederzeit gewährleistet und man verfolgt wie gebannt das stattfindende Geschehen, das größtenteils sehr hart und blutig daherkommt und für Freunde der härteren Welle einen absoluten Augenschmaus darstellen dürfte.

Da sich fast das gesamte Szenario wieder einmal bei Nacht und in einem Wald abspielt, entfaltet sich eine äusserst bedrohlich anmutende Grundstimmung, die sich auch sehr schnell auf den Zuschauer überträgt. Es entsteht das gewisse Prickeln, da man auch nie weiss, wo sich die Hinterwäldler befinden und auf welche Art sie beim nächsten Opfer zuschlagen werden. Obwohl die Gruppe um die entflohenen Häftlinge rein personell ganz klar im Vorteil sind, kommt dieser aber nie zum Vorschein, was auch hauptsächlich in den äusserst geringen Ortskenntnissen begründet ist. So entwickelt sich dann eine Art Katz-und Mausspiel, wobei vor allem aus Sicht der Einheimischen "Mutanten" das Wort Spiel fast wörtlich zu nehmen ist.

"Wrong Turn 3: Left for Dead" hat mir persönlich sehr gut gefallen, zwar bietet der Film absolut nichts Neues, doch die altbewährten Zutaten wurden hier sehr unterhaltsam und blutig verpackt, so das man im Endeffekt mit einem äusserst gelungenem Backwood-Slasher belohnt wird, der in meinen Augen besser geraten ist als sein Vorgänger. Trotzdem sollte man beachten, das man keinerlei Anspruch auf perfekte Logik oder eine ausgeklügelte und tiefergehende Geschichte hat, was aber auch bei einem Film dieser Art nicht zwingend zu erwarten ist

Fazit: Keine Innovation, keine besonderen Neuerungen, dafür aber ein exzellent verpackter Backwood-Slasher mit altbewährten Zutaten, die kräftig durchgerührt wurden und im Endeffekt ein überzeugendes Gesamtbild darstellen. Spannend, atmosphärisch und mit einer Menge Blut und Härte angereichert dürfte der Film bei den meisten Fans des Genres auf ein hohes Maß an Gegenliebe stoßen und insbesondere auch die Gorehounds ansprechen. Ich fühlte mich jedenfalls bestens und extrem kurzweilig unterhalten und kann dieses werk nur wärmstens weiterempfehlen.

 

 Summer's Moon
(Summer's Moon)
mit Ashley Greene, Peter Mooney, Barbara Niven, Stephen McHattie, Peter Michael Dillon, Cinthia Burke, Paul Whitney, Sean Tucker, Daniel Simpson, Teri Loretto, Danielle Kind, Allison Graham, Cathy Symonds
Regie: Lee Demarbre
Drehbuch: Travis Stevens / Sean Hogan
Kamera: Ioana Vasile
Musik: Steve Gurevitch
Keine Jugendfreigabe
Kanada / 2009

Summer ist auf der Suche nach ihrem verschollenen Vater. Ihr einziger Anhaltspunkt, wo sie ihn finden könnte, ist eine alte Postkarte einer ländlichen Gemeinschaft. Als sie die Stadt erreicht, begegnet Summer dem charmanten Tom Hoxey. Doch Tom entführt das Mädchen, das sich gefesselt in einer mit Dreck gefüllten Box wiederfindet! Tom legt zusammen mit seiner Mutter, die gleichzeitig seine Geliebte ist, einen "menschlichen Garten" an, und Summer soll seine hübscheste Blume werden!

Eine wirklich schrecklich nette Familie!

 

Wieder einmal wird der Zuschauer mit einer Familie konfrontiert, die vollkommen psychophatisch veranlagt ist, so das man durchaus festhalten kann, das hier nicht unbedingt etwas Neues geboten wird. Und so hinterlässt dieses kanadische Werk von Regisseur Lee Demarbre ganz generell zwiespältige Gefühle, denn richtig viel passiert eigentlich nicht in einer Geschichte, die ganz eindeutig von ihren kranken Charakteren lebt, jedoch ansonsten nicht besonders viel zu bieten hat. Dennoch baut sich eine ganz merkwürdige Spannung auf, von der man sich auf eine bestimmte Art und Weise fesseln lässt und so trotz einer größtenteils vorherrschenden Ereignislosigkeit ganz gebannt dem stattfindenden Geschehen folgt. Das mag insbesondere an der gelungenen Atmosphäre liegen, die eigentlich von Beginn an vorhanden ist und die man dem Film keineswegs absprechen kann.

Es ist eine durchaus gelungene Mixtur aus Bedrohlichkeit und aufkommendem Unheil, das man stellenweise fast schon greifen kann. In nicht gerade wenigen Passagen der Story überkommt einen dabei ein starkes Gefühl der Beklemmung, dessen man sich einfach nicht erwehren kann, selbst wenn man es wollte. Dagegen stehen allerdings die negativen Punkte, die schon mit einer nicht gerade temporeichen Erzählweise beginnen, die ganze Zeit über ist der gewählte Erzählstil eher von der sehr ruhigen Art, was aber andererseits das bedrohliche Element des Szenarios noch zusätzlich hervorhebt. Allein schon die Dialoge, die zwischen den Protagonisten stattfinden, haben etwas unterschwellig Unheimliches an sich und heben vor allem die kranke Psyche der Familie Hoxey hervor, die phasenweise den Eindruck vermittelt, das sie nicht von dieser Welt ist.

Sie verüben ihre Taten, als wenn es sich dabei um das Selbstverständlichste auf der Welt handelt und so kann es schon einmal passieren, das einem als Zuschauer der ein oder andere kalte Schauer über den Rücken läuft, ohne das man es verhindern kann. Dem gegenüber stehen allerdings einige Logiklöcher und insbesondere einige nicht nachvollziehbare Handlungsweisen der Hauptdarstellerin Ashley Greene (Summer), denn obwohl sie mehrere Chancen zur Flucht hat, lässt sie diese verstreichen, oder entschließt sich ganz einfach im völlig falschen Moment dafür, ihren Peinigern zu entkommen. Letztendlich kommt es so aber dazu, das man hier eine ganz besondere Familien-Zusammenführung erlebt, die Summer sich in dieser Art sicherlich nicht vorgestellt hat.

Nun mag es sicher nicht wirklich überraschen, das mit "Summer's Moon" mal wieder ein Film vorliegt, den man in Deutschland lediglich geschnitten zu sehen bekommt. Allerdings machen die gut 2 Minuten, die hier fehlen, den Kohl auch nicht gerade fett, da sie den Film nicht besonders geoßartig aufwerten werden. In dieser geschnittenen Version sieht man allerdings so gut wie gar keine Härte, es gibt nur ganz wenige Sequenzen, wo etwas angedeutet wird (Kopfschuß im Auto). Letztendlich kann man zu der Erkenntnis gelangen, das dieses Werk einige wirklich gute Ansätze bietet, bei dem aber eine Menge Potential liegengelassen wurde. Das absolute Highlight sind ganz eindeutig die kranken Charaktere, die auch recht authentisch und überzeugend dargestellt werden. Aber etwas mehr an Action hätte der Story ganz sicher nicht geschadet und den doch eher mittelmäßigen Gesamteindruck etwas weiter in den oberen bereich verschoben.

Fazit: "Summer's Moon" hätte meiner Meinung nach ein richtig toller Film werden können, wenn man die vorhandenen guten Ansätze besser ausgearbeitet hätte. Lediglich die kranke und sehr dichte Grundstimmung der Geschichte ist absolut perfekt gelungen, in allen anderen Bereichen hätte man weitaus mehr herausholen können. Dennoch ist dieses Werk als durchaus sehenswert einzustufen, nur sollten die eigenen Erwartungen nicht zu hoch angesetzt werden, da man ansonsten etwas enttäuscht sein könnte.

Die DVD:
Vertrieb: KSM
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Behind the Scenes, Trailer, Biografien, Bildergalerie

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