Blutiges - Unheimliches - Splatter (19. Juni 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
19. Juni 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Der Fluch der 2 Schwestern
(The Uninvited)
mit Emily Browning, Arielle Kebbel, David Strathaim, Elizabeth Banks, Maya Massar, Kevin McNulty, Jesse Moss, Dean Paul Gibson, Don S. Davis, Lex Burnham, Matthew Bristol, Danny Bristol, Heather Doerksen, Alf Humphreys, Ryan Cowie
Regie: Charles Guard / Thomas Guard
Drehbuch: Craig Rosenberg / Doug Miro
Kamera: Dan Landin
Musik: Christopher Young
FSK 16
USA / 2009

Anna musste nach dem tragischen Tod ihrer Mutter längere Zeit im Krankenhaus verbringen. Nun kehrt sie nach hause zurück und muss schockiert feststellen, dass ihr Vater sich neu verlobt hat - ausgerechnet mit Rachael, der ehemaligen Pflegerin ihrser Mutter. In ihrer ersten Nacht zu Hause wird Anna vom Geist ihrer Mutter heimgesucht, die ihre Tochter eindringlich wart: Rachael führt nichts Gutes im Schilde. Gemeinsam mit ihrer Schwester versucht Anna verzweifelt, ihren Vater davon zu überzeugen, dass seine Verlobte nicht die ist, für die sie sich ausgibt. Was eine glückliche Familienzusammenführung sein sollte, entwickelt sich zu einer brutal eskalierenden Schlacht zwischen einer Stiefmutter und ihren Stieftöchtern...



Das die Amerikaner mittlerweile von eigentlich jedem asiatischen Gruselfilm ein Remake anfertigen, dürfte keine große Überraschung mehr darstellen, ebensowenig die Tatsache, das diese Kopien selten die Klasse der Originale erreichen. Was die beiden Regisseure Charles und Thomas Guard mit "Der Fluch der 2 Schwestern" auf die Beine gestellt haben, darf man durchaus als sehr gelungene US-Version des visuellen Meisterwerkes "A Tale of two Sisters" aus dem Jahr 2003 ansehen. Zwar kann vorliegende Version rein visuell nicht mit dem Original mithalten, das vor allem durch sein äusserst kräftiges Spiel mit den Farben einen nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen hat, doch ansonsten bekommt man hier wirklich erstklassige Gruselkost geboten, die von der ersten bis zur letzten Minute extrem spannend in Szene gesetzt wurde.

Und in einer Beziehung ist das Remake vielleicht sogar etwas besser geraten, denn bei einer Spieldauer von nur knapp 84 Minuten wurde die Geschichte doch um Einiges abgespeckt und das um immerhin knapp 25 Minuten. Das hat den sehr positiven Effekt, das das gesamte Geschehen viel knackiger verpackt ist und erst überhaupt keine langatmigen Phasen entstehen, wie man sie eventuell beim Original noch beobachtet hat. So handelt es sich hier auch nicht um eine vollständige 1:1 Kopie, auch wenn die Thematik vollkommen identisch ist. Im Film von 2003 wurden halt gewisse Passagen etwas in die Länge gezogen, um den aufkommenden Grusel-Effekt noch schleichender erscheinen zu lassen, darauf hat man in vorliegendem Werk fast gänzlich verzichtet, was der Geschichte insgesamt sogar sehr gut getan hat, da durchgehend ein äusserst hoch angesiedelter und sehr konstanter Spannungsbogen zu verzeichnen ist, der zu keiner Zeit irgendwelche Einbrüche erkennen lässt.

Wenn man "A Tale of two Sisters" schon gesehen hat, fehlt hier selbstverständlich der Überraschungseffekt am Ende, da man ja von Beginn an weiss, worauf das Ganze hinausläuft, das ändert aber rein gar nichts an der Tatsache, das es sich bei der US-Version um einen wirklich hervorragend gelungenen Gruselfilm handelt, in dem auch die agierenden Schauspieler durch tolle Leistungen zu einem insgesamt erstklassigen Gesamteindruck beitragen, den der Film hinterlässt. Dazu zählt auch ganz sicher die sich entfaltende Atmosphäre, die dem Zuschauer ein schaurig-gruseliges Feeling vermittelt, so das man eine teilweise aufkommende Gänsehaut nur schwerlich unterdrücken kann. Und diese herrliche Grundstimmung herrscht die ganze Zeit über vor, man kann die immer stärker werdende Bedrohlichkeit und das aufkommende Unheil streckenweise förmlich greifen, was für einen nahezu perfektes Grusel-Erlebnis garantiert, dessen Intensität sich unwillkürlich auch auf einen selbst überträgt.

Wurde man bei einigen anderen US remakes zu Asia-Gruslern doch so manches Mal ziemlich enttäuscht, dürfte dies bei vorliegendem Film eigentlich nicht der Fall sein. Dafür dürfte allein schon der geschickte Schachzug sorgen, die Original-Story um Einiges zu erleichtern und dem Betrachter so eine knackige und gut verpackte Szenerie zu offenbaren, die ganzzeitig spannende und gruselige Unterhaltung darbietet und meiner persönlichen Meinung nach eigentlich keine größeren Schwächen offenbart.

Fazit: "Der Fluch der 2 Schwestern" zählt in meinen Augen ganz definitiv zu den besseren US-Kopien asiatischer Gruselfilme und bietet ein überdurchschnittlich gutes Horrorfilm-Erlebnis, an dem jeder Grusel-Fan seine Freude haben dürfte. Eine abgespeckte Geschichte sorgt dafür, das keinerlei Längen auftreten und so das Interesse des Zuschauer zu keiner Zeit beeinträchtigt wird. Auf jeden Fall handelt es sich um einen Film, den man sich unbedingt anschauen sollte, allein schon um die herrlich-gruselige Stimmung in sich aufzusaugen.

 

 Zurück bleibt die Angst
(Ghost Story)
mit Fred Astaire, Melvyn Douglas, Douglas Fairbanks Jr., John Houseman, Craig Wasson, Patricia Neal, Alice Krige, Jacqueline Brookes, Miguel Fernandes, Lance Holcomb, Mark Chamberlin, Tim Choate, Kurt Johnson, Ken Olin, Brad Sullivan
Regie: John Irvin
Drehbuch: Lawrence D. Cohen
Kamera: Jack Cardiff
Musik: Philippe Sarde
FSK 16
USA / 1981

Ricky Hawthorne, Dr. John Jaffrey, Edward Charles Wanderley und Sears James bilden die "Chowder-Society". Der einzige Zweck: Die vier altehrwürdigen Herren erzählen sich Gruselgeschichten und Schauermärchen. Allerdings eint sie ein Geheimnis. Ein dunkles Geheimnis, das tief in ihnen schlummert, ein Geheimnis, das sie seit über 50 Jahren hüten. In diesem Winter aber holt es sie ein. Den alten Männern wird Angst und Bange, immer wieder erscheint ihnen eine Frau. Eine tote Frau. Und sie will Rache für das, was die Männer ihr angetan haben ...

 

Endlich, nach mittlerweile fast 30 Jahren erschien dieser herrlich atmosphärische Gruselfilm auch auf DVD und man kann der Firma MIG nur dazu gratulieren, das sie diesem tollen Film eine DVD-Veröffentlichung spendiert hat. Nun mag John Irvin's Werk gerade aus heutiger Sicht für viele Leute etwas angestaubt und antiquiert wirken, denn wurde man doch insbesondere in den letzten Jahren mit Asia-Gruslern überhäuft, in denen auch die Thematik von Rachegeistern behandelt wurde. Doch vor allem, wenn man genug hat von Mädchen mit langen schwarzen Haaren, die sich auf grausame Art und Weise an ihren Opfern rächen, sollte man eventuell auf diesen herrlichen Klassiker zurückgreifen, der zwar nicht die gruselige Intensität der asiatischen Filme wie "Ring" oder "Ju-On" erreichen kann, aber dennoch ein atmosphärisches Grusel-Erlebnis darbietet.

Allein schon die Besetzung mit Hollywood-Größen wie Fred Astaire oder Douglas Fairbanks Jr. sollte Grund genug sein, diesem Film seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu widmen, denn das dargebotene Schauspiel kann sich durchaus sehen lassen. Doch auch ansonsten ist die gesamte Inszenierung der hier erzählten "Ghost Story" bemerkenswert gut gelungen, auch wenn sich das Grusel-Feeling lediglich in einigen Passagen offenbart und nicht die gesamte Laufzeit über vorhanden ist. Dafür wird der Zuschauer allerdings mit einer äusserst gelungenen und spannenden Erzähl-Struktur konfrontiert, so das zu keiner Zeit irgendwelche langatmige Passagen auftreten. Dafür sorgen insbesondere die Nebenerzählstränge der Story, bei denen man in längeren Rückblenden immer mehr die Zusammenhänge des Geschehens erkennt, die letztendlich im letzten Drittel des Films zur endgültigen Aufklärung beitragen und ein schreckliches Geheimnis offenbaren, das 50 Jahre lang gehütet wurde.

Sicherlich können die vorhandenen Schockeffekte rein von der Intensität her nicht ganz mit den aus heutigen Werken bekannten mithalten, jedoch passen sie nahezu perfekt in diesen 80er Jahre Grusler, der seinen ganz eigenen Charme besitzt und auch eine exzellente Grundstimmung beinhaltet, die streckenweise bedrohliche und sehr unheimliche Ausmaße annimmt. Besonders in den ersten gut 30 Minuten können sogar leichte Verwirrungen auftreten, da die gesamten Umstände des Szenarios noch nicht bekannt sind und man sich unwillkürlich fragt, in welchem Zusammenhang diverse Passagen stehen, doch diese leichten Ungereimtheiten lösen sich relativ schnell in Luft auf, da sich die einzelnen Puzzle-Teilchen im Laufe der Zeit zu einem großen Ganzen zusammenfügen, das am Ende auch keinerlei Fragen offen lässt.

Letztendlich handelt es sich bei "Zurück bleibt die Angst" um einen wirklich gelungenen Gruselfilm, der durch seine gelungene Erzähl-Struktur, die erstklassigen Darsteller und seinen konstanten Spannungsbogen mehr als nur überzeugen kann. Für die etwas jüngere Generation mag dieser Klassiker vielleicht eher seicht und angestaubt erscheinen und manch Einer mag auch etwas Härte vermissen, jedoch bekommt man hier ein bestens unterhaltendes relikt der 80er Jahre präsentiert, das in seiner Gesamtheit ein kurzweiliges und sehr spannendes Film-Erlebnis bietet, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann und das in keiner gutsortierten Sammlung fehlen sollte.

Fazit: Nicht nur für Nostalgiker dürfte "Ghost Story", so der Original-Titel, eine lohnenswerte Anschaffung sein, denn bekommt man doch ein rundum gelungenes Gesamtpaket geboten, in dem die gruselige Atmosphäre zwar nicht so ausgeprägt und intensiv ist, wie in manchen Genre-Vertretern der heutigen Zeit, die aber dennoch eine faszinierende Wirkung auf den Betrachter nicht verfehlt. Ausserdem sollte man die Geschichte in ihrer Gesamtheit sehen und so das entstehende Gesamtbild würdigen, das meiner Meinung nach auf einem hohen Niveau angesiedelt ist.

 

 Perkins' 14
(Perkins' 14)
mit Patrick O'Kane, Richard Brake, Michale Graves, Mihaela Mihut, Shayla Beesley, Gregory O'Connor, Katherine Pawlak, Josh Davidson, Jeremy Donaldson, Trey Farley, Sean Farragher, Roxanna Ravenor, F. Stone Roberts, Dean Samsone, C.J. Singer
Regie: Craig Singer
Drehbuch: Lane Shadgett
Kamera: John Sosenko
Musik: Konstantinos Christides
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Vor zehn Jahren sind in der kleinen Stadt Stone Cove 14 Kinder auf mysteriöse Weise verschwunden, darunter auch der Sohn des Sheriffs Dwayne Hooper. Hooper findet heraus, dass die 14 Kinder die ganzen Jahre lang vom Psychiater Perkins unter unmenschlichen Bedingungen in seinem Haus in einem Kellerverlies gefangen gehalten wurden. Durch barbarische Experimente und Gehirnwäsche sind sie zu grausamen Kannibalen und rasenden zombiegleichen Raubtieren verkommen. Bei der Untersuchung des Hauses werden unbeabsichtigt die Käfige geöffnet und über die Kleinstadt bricht die Hölle auf Erden herein.



Ich glaube nicht, das man zu sehr übertreibt, wenn man behauptet, das Regisseur Craig Singer (Dark Ride) mit "Perkins' 14" einen echten Geheimtipp für Horror-Fans geschaffen hat, der durch 2 vollkommen verschiedene Filmhälften besticht, die beide auf ihre ganz eigene Art eine sehr starke Faszination auf den Zuschauer ausüben. Dabei offenbaren sich einem die ersten knapp 40 Minuten eher recht actionarm, sind aber eine sehr atmosphärische und auch nötige Einführung in das später stattfindende blutige Szenario, das sich einem in der zweiten Filmhälte präsentiert. Die Geschichte beginnt eher etwas ruhig und beschäftigt sich am Anfang fast ausschließlich damit, wie Sherriff Dwayne Hooper (Patrick O'Kane) eher zufällig auf den Täter stösst, der 10 Jahre zuvor 14 Kinder entführte, an denen er barbarische Experimente durchgeführt hat. Ohne den Dienstweg einzuhalten, ermittelt er auf eigene Faust, da auch er ein Elternteil ist, das damals einen Sohn verloren hat. Das er durch sein eigenmächtiges Handeln eine nicht vorhersehbare Katastrophe heraufbeschwört, kann er zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Und diese Katastrophe ereignet sich dann in der zweiten Hälfte des Films, da die inzwischen zu zombieähnlichen Kreaturen mutierten Kinder von damals unfreiwillig freigelassen werden und auf Alles Jagd machen, was ihnen in die Finger kommt. Die bisher schon sehr gut aufgebaute Spannung entlädt sich nun auch in einer temporeich gestalteten Hatz, die zudem noch extrem blutig geraten ist und vor allem den Freunden der härteren Gangart sehr zusagen dürfte. Der vorhandene Splatter-und Gore Anteil ist mehr als nur beachtlich, phasenweise gleicht das Geschehen jetzt schon einer ordentlich garnierten Schlachteplatte, die ausserdem noch eine hervorragende Grundstimmung beinhaltet, die wunderbar düster und bedrohlich gehalten wurde und auch für einige gut eingesetzte Schockmomente beim Zuschauer sorgt.

Ganz generell ist "Perkins' 14" ein ganzzeitig äusserst atmosphärischer Horrorfilm, denn schon in der Einführungsphase kann man das aufkommende Unheil förmlich greifen, was fast schon zwangsläufig für ein eher angespanntes Sehverhalten beim Betrachter sorgt, der ständig von dem Gefühl begleitet wird, das jeden Moment eine Art Explosion stattfinden kann und letztendlich trügt einen diese Vorahnung ja auch in keinster Weise. Insbesondere durch die Tatsache, das sich das gesamte Geschehen bei Nacht abspielt, überkommt einen von der ersten Minute an eine leichte Gänsehaut-Schicht, die sich wie eine unsichtbare zweite Haut über einen legt und die man bis zum bitteren Ende auch nicht mehr ablegen kann. Besonders im letzten Drittel der Geschichte überkommt einen noch zusätzlich ein gewisses Gefühl der Beklemmung, das schon fast klaustrophobische Ausmaße annimmt, Dieses äussert sich dadurch, das die wenigen Überlebenden sich im Keller des Gefängnisses verschanzen müssen, da sie dort anscheinend in Sicherheit sind, was sich allerdings als Trugschluß erweisen soll, denn die zombieähnlichen Kreaturen scheinen durch nichts aufzuhalten zu sein.

So liegt es im Prinzip auf der Hand, das es zum unausweichlichen Aufeinandertreffen zwischen dem Vater und dem mutierten Sohn kommt, doch diese Begegnung gestaltet sich im Endeffekt nicht so, wie Sherriff Dwayne Hooper sie sich vorgestellt hat. Die blutige Jagd erfährt dabei ein absolut abruptes und vollkommen kompromissloses Ende, das genau richtig gewählt wurde, denn jeder andere Abschluss des Szenarios wäre unlogisch und unpassend gewesen. Dadurch erhält der Film noch einmal eine zusätzlich harte und glaubwürdige Note, die das insgesamt gewonnene Gesamtbild noch einmal zusätzlich etwas aufwertet. Letztendlich hat man es hier mit einem in allen Belangen sehr gelungenem Horrorfilm zu tun, an dem ich lediglich einen kleinen Wermutstropfen gefunden habe. Bei der wirklich exzellenten und sehr düsteren Atmosphäre, die dieses Werk beinhaltet, sind einige Passagen leider ein bisschen zu dunkel geraten, wodurch man diverse Szenen nur ansatzweise erkennen kann. Dies soll den ansonsten äusserst gelungenen Genre-Beitrag aber nicht sonderlich abwerten, denn andere Kritikpunkte sind mir persönlich nicht aufgefallen.

Fazit: Im teilweise erscheinenden 08/15 Einheitsbrei, den man in der regel gerade im Horror-Genre vorgesetzt bekommt, stellt "Perkins' 14 meiner Meinung nach eine sehr willkommene Abwechslung dar. Zwei vollkommen unterschiedliche Filmhälften, die beide ihren ganz eigenen Reiz haben, bieten ein insgesamt gesehen absolut kompromissloses Horror-Erlebnis, in dem sich eine immense Intensität entfalten kann, die auch nicht spurlos am Zuschauer vorbeigeht und ihm ein Wechselbad der Gefühle beschert. Hier bekommt man allerbeste Horror-Unterhaltung geboten, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.

 

 The Grudge 3 - Der Fluch
(The Grudge 3)
mit Matthew Knight, Shawnee Smith, Mike Straub, Aiko Horiuchi, Shimba Tsuchiya, Emi Ikehata, Takatsuna Mukai, Johanna Braddy, Beau Mirchoff, Jadie Hobson, Marina Sirtis, Gil McKinney, Laura Giosh, Mihaela Nankova, Michael McCoy
Regie: Toby Wilkins
Drehbuch: Brad Keene / Takashi Shimizu
Kamera: Anton Bakarski
Musik: Sean McMahon
Keine Jugendfreigabe
Bulgarien / USA / 2009

Nachdem ein böser Fluch in Japan verbrannte Erde hinterließ und soeben den letzten Überlebenden von früher erledigte, zieht er um in dessen Appartement in einem Mietshaus in Chicago, dicht gefolgt von einer jungen Japanerin, die im Gegensatz zu den Hausbewohnern genau weiß, womit man es zu tun hat. Weniger Ahnung haben die beiden Schwestern und ihr psychologisch unausgeglichener Bruder, die das Haus gerade renovieren. Als der Fluch nach den Haubewohnern greift, merkt ein kleines Mädchen als erstes, das etwas nicht stimmt.



Im Prinzip war es vollkommen logisch, das die "The Grudge-Reihe" fortgesetzt wird, denn ganz sicher haben die Amerikaner erkannt, das man mit der Ausschlachtung-und Fortsetzung der Thematik noch eine Menge Geld machen kann. So war es denn auch nur eine Frage der Zeit, bis nun der mittlerweile dritte Teil erschienen ist, der dort ansetzt, wo der Vorgänger aufgehört hat. Nun sollte man allerdings keine Innovation erwarten, denn großartige Überraschungen werden dem Zuschauer hier nicht geboten, vielmehr bekommt man einigermaßen solide Gruselkost serviert, die ohne Zweifel darauf hindeutet, das die vorhandene Thematik so langsam etwas ausgelutscht ist. Was vor einigen Jahren noch als innovativ und überraschend daherkam, vor allem, wenn man an die asiatischen Originale denkt, das wirkt mittlerweile doch wenig überzeugend und kann den Betrachter auch längst nicht mehr mit dem nötigen Grusel-Feeling versorgen, das die damaligen Filme noch so ausgezeichnet hat.

Es dürfte also nicht weiter verwunderlich erscheinen, das in vorliegendem Film nur mäßige Grusel-Atmosphäre zum Vorschein kommt, denn zu bekannt und vorhersehbar präsentiert sich das Szenario, das Regisseur Toby Wilkins hier kreiert hat. Nicht selten überkommt einen das Gefühl, das die Story sich zu sehr mit denen in den Vorgängern ähnelt und das lediglich die Schauspieler ausgetauscht wurden, um diese Tatsache etwas zu überdecken. Doch leider ist das nicht der Fall und so bekommt man einen zwar durchaus ansehbaren Film präsentiert, in dem sich aber zu keiner Zeit eine konstante Spannung entfalten kann, oder gar eine Faszination vom Geschehen ausgeht, die sich auch auf den Zuschauer übertragen würde. Es fehlt ganz einfach der nötige Überraschungseffekt, selbst die vorhandenen Schockmomente können keinesfalls die beabsichtigte Wirkung erzielen, da die gesamte Inszenierung viel zu bekannt erscheint, als das ein wirklich gepflegtes Gänsehaut-Feeling aufkommen könnte.

Was mich persönlich aber am meisten gestört hat, ist die vollkommen überzogene 18er Freigabe, denn bis auf ein-oder zwei kleine Szenen ist hier im Bezug auf die Härte überhaupt nichts vorhanden, was eine solch hohe Einstufung rechtfertigen würde, so das eine 16er Freigabe vollkommen ausgereicht hätte. Es wird sicherlich nicht gerade wenige Leute geben, die allein schon aufgrund der Freigabe mit total überzogenen Erwartungen an den Film herangehen werden, um dann nach seiner Sichtung ein starkes Gefühl der Enttäuschung zu verspüren. Jedoch wird sich wohl ein kleines Gefühl der Enttäuschung generell nicht vermeiden lassen, da sich "The Grudge 3" leider nur im Mittelmaß des täglichen Einheitsbreis ansiedeln kann, der einem ständig offenbart wird.

Insgesamt gesehen kann man also zu der Erkenntnis gelangen, das hier ein größtenteils solider Gruselfilm vorliegt, der aber gänzlich ohne Highlights daherkommt und in dem aufgrund seiner Vorhersehbarkeit niemals die nötige Grusel-Atmosphäre oder ein überdurchschnittlich hoher Spannungsbogen entsteht. Viel zu bekannt kommt einem das Geschehen vor, in dem auch die agierenden Darsteller jederzeit auswechselbar erscheinen, da sie ziemlich blass bleiben und nicht gerade durch besondere Ausdruckskraft in Erscheinung treten. Dennoch muss man damit rechnen, das auch diese Film-Reihe noch längst nicht am Ende ist, denn der hier gewählte Schluß deutet viel eher darauf hin, das uns zumindest noch ein weiterer Teil bevorsteht.

Fazit: Ich bin mit ziemlich niedrigen Erwartungen an diesen dritten Teil herangegangen und das war auch ganz gut so, denn so bin ich keineswegs enttäuscht worden. "The Grudge 3" ist ein in allen Belangen mittelmäßiger Gruselfilm, der wirklich in der grauen Masse des Mittelmaßes verschwindet und keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlässt. Zum einmaligen Anschauen ist dieses Werk jederzeit geeignet, man sollte jedoch keine großen Erwartungen hegen, denn diese werden sicher nicht erfüllt.

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