Blutiges - Unheimliches - Splatter (06. November 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
06. November 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.


 Suck - Bis(s) zum Erfolg!
(Suck)
mit Rob Stefaniuk, Jessica Pare, Paul Anthony, Mike Lobel, Chris Ratz, Alice Cooper, Moby, Henry Rollins, Iggy Pop, Dimitri Coats, Dave Foley, Alex Lifeson, Malcolm McDowell, Carole Pope, Barnara Mamabolo
Regie: Rob Stefaniuk
Drehbuch: Rob Stefaniuk
Kamera: D. Gregor Hagey
Musik: John Kastner
FSK 16
Kanada / 2009

Die Rockband „The Winners” tourt durch Amerika und versucht erfolglos, einen Plattenvertrag zu bekommen. Doch als eines Morgens Bassistin Jennifer zum Tourbus kommt, ist alles anders. Sie wird von einer mysteriösen, erfolgversprechenden Aura umgeben, mit der der Erfolg als Band schnell kommt. Genauso schnell kommt aber auch die Gewissheit, dass Jennifer ein Vampir geworden ist. Doch die Vampir-Nummer ist gut für die Band: Einer nach dem anderen wird zum Blutsauger und sie bekommen einen Plattenvertrag. Sie haben nun alles, was sie wollten, ausverkaufte Hallen und Groupies, die ihren letzten Tropfen Blut für ihre Idole geben. Aber mit dem Erfolg kommt ihnen auch Vampirjäger Van Helsing auf die Spur, und der findet Blutsauger gar nicht gut.

Der etwas andere Weg zum Erfolg!

 

So könnte man die extrem witzige und erfrischende Geschichte mit einem Satz beschreiben, die sich einem hier offenbart. Rob Stefaniuk, der hier gleichzeitig als Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in Personalunion fungiert hat mit "Suck" eine Horror-Komödie kreiert, die man wohl ohne zu übertreiben als ein Genre-Highlight des Jahres 2010 bezeichnen kann. Tolle Musik, extrem coole Charaktere und ein Wiedersehen mit einigen Größen der Musikbranche ergeben hier eine exzellente Mischung und sorgen zudem für ein äusserst vergnügliches und sehr kurzweiliges Filmvergnügen der Extraklasse. Man kann wohl auch ohne weiteres behaupten, das es selten einen so musikalischen Vampirfilm gegeben hat, wenn sich die Geschichte allerdings um eine Rockband dreht, bleibt es natürlich kaum aus auch mit einigen Liedern konfrontiert zu werden, die absolut perfekt in das teils sehr skurrile Geschehen hineinpassen. Nahezu perfekt erscheinen dann auch die Gastauftritte einiger Größen der Rockmusik, sind doch so bekannte Musiker wie Alice Cooper, Moby, Iggy Pop oder auch Henra Rollins mit von der Partie, was das insgesamt schon hervorragende Gesamtbild noch einmal zusatzlich aufwertet und authentischer erscheinen lässt.

Doch im Focus des Ganzen steht selbstverständlich die Vampir-Thematik, die dieses Mal auf sehr aussergewöhnliche Art und Weise darstellt und zudem mit so viel Charme und Komik angereichert wurde, das es eine wahre Pracht ist. Dabei legt der Film sein Hauptaugenmerk auch nicht auf explizit dargestellte Härte, denn die vorhandenen blutigen Passagen sind eher etwas rar gesäät, das ist aber auch gar nicht weiter schlimm, denn im Vordergrund steht ganz eindeutig der herrlich erfrischende Humor, der das phasenweise skurrile Treiben so ganz besonders sehenswert macht. Und hier handelt es sich keineswegs um platte Sprüche oder gar alberne Komik, vielmehr äussert sich der Witz der Story in brillantem Wortwitz und exzellenter Situationskomik, die einem so manchen Lacher entlocken kann. Eine weitere große Stärke von "Suck" sind die absolut überzeugenden Darsteller, die durch ihre Darbietungen ganzzeitig dazu beitragen, das nie so etwas wie Langeweile aufkommen kann. Dabei hat mir persönlich insbesondere Chris Ratz in der Rolle des Hugo besonders gut gefallen, der als "Mädchen für alles" fungiert und sich um alle Belange der Band kümmert. Allein schon sein genialer Dialekt und seine leicht warme Ader sind ein absolutes Highlight und sorgen für so manch belustigende Momente in einer Geschichte, die von haus aus nicht gerade höhepunktarm daherkommt.

Ein weiterer Höhepunkt ist sicherlich auch das Mitwirken von Malcolm McDowell, der hier als innerlich gebrochener Vampirjäger agiert, der witzigerweise auch noch den Namen "Van Helsing" trägt. Ihm ist es auch mit zu verdanken, das es im Laufe der Zeit zu einigen recht ungewöhnlichen Situationen kommt, wie beispielsweise eine Art Verbrüderung mit der Vampir-Band. Diese erfolgt im letzten Drittel des Filmes, als bis auf Hugo schon alle anderen Mitglieder der Band Vampire sind, denn nach und nach haben sich alle freiwillig von Jennifer mit dem Virus infizieren lassen, um den Erfolg der Gruppe zu festigen. Sinn der Verbrüderung ist es, den Ober-Vampir zu töten, um letztendlich wieder als menschliches Wesen aufzuerstehen. Und auch diese letzte Phase der Story sprüht nur so vor Witz und Komik und hält auch noch einige nicht unbedingt vorhersehbare Wendungen parat, die ein insgesamt nahezu perfektes Filmvergnügen stimmig abzurunden und den Zuschauer mit einem Grinsen im Gesicht zurückzulassen.

Im Endeffekt kann man Rob Stefaniuk nur zu diesem großartigen und witzigen Film gratulieren, der selbst die Blutsauger äusserst symphatisch erscheinen lässt. Denn hier wird ein Szenario präsentiert, das zwar überhaupt nichts mit dem Vampirfilm der klassischen Art zu tun hat, aber eine Horror-Komödie der neuen Generation zeigt, an dem jeder fan seine helle Freude haben wird. Die gewählte Mixtur aus toller Rockmusik in Verbindung mit der Vampir-Thematik ist dermaßen herzerfrischend, das man phasenweise aus dem lachen kaum herauskommt. Hinzu kommen die Cameo-Auftritte einiger sehr bekannter Musiker und einige witzige Anspielungen auf andere Größen der Musik (Der Gang der Band über den Zebrastreifen, der das Cover einer Beatles-LP nachstellt). Und als wenn das noch nicht genug wäre, hat Stefaniuk auch noch genau den richtigen Humor gefunden, um dem Betrachter ein brillantes Gesamtpaket abzuliefern, das man sich auch gern mehrmals anschauen wird, denn langweilig wird diese geschichte mit Sicherheit nicht.

Fazit: Vampir-Komödien gibt es genügend, aber sicherlich nur recht wenige, die genauso kurzweilig und unterhalzsam gestaltet sind wie diese. Auch die Tatsache, das eigentlich nicht viele blutige Szenen enthalten sind fällt keinesfalls negativ auf, denn steht doch ganz eindeutig der charmante Humor ganz eindeutig im Vordergrund. Doch die enthaltenen Szenen, in denen es etwas härter zugeht, kann man als durchaus gelungen ansehen, denn sieht man doch auch nicht jeden tag, wie ein Opfer beispielsweise mit einem Strohhalm ausgesaugt wird. So kann man insgesamt von einem äusserst gelungenem Film sprechen, der in der Limited Edition zudem noch in einem schicken Steelbook erschienen ist. Hier sollte man auch einmal ein kleines Kompliment an die Firma Splendid aussprechen, die als eines der wenigen Labels ihre Steelbooks mit einem abziehbaren FSK-Aufkleber versieht, was leider längst nicht bei allen Firmen der Fall ist.

Die DVD:
Vertrieb: Splendid
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 86 Minuten
Extras: Making Of, Interviews, Behind the Scenes

 

 Sauna - Wash Your Sins
(Sauna)
mit Ville Virtanen, Tommi Eronen, Viktor Klimenko, Rain Tolk, Kari Ketonen, Sobja Petäjäjärvi, Vilhelmina Virkkunen, Taisto Reimaluoto, Ismo Kallio, Kati Outinen, Dick Idman, Ivo Kubecka, Elena Leeve, Elena Spirina, Peter Holmlund
Regie: Antti-Jussi Annila
Drehbuch: Iiro Küttner
Kamera: Henri Blomberg
Musik: Panu Aaltio
Keine Jugendfreigabe
Finnland / Tschechische Republik / 2008

1595: Der lang andauernde Krieg ist endlich beendet. Die Brüder Knut und Erik sind Mitglieder der Kommission, die die Grenze zwischen Finnland und Russland markiert. Im Zuge dieser Aufgabe begehen sie eine schreckliche Sünde: Sie überlassen ein junges Mädchen einem fürchterlichen Tod. Als sie später eine noch nicht kartografierte Sumpflandschaft durchqueren, taucht der Geist des Mädchens auf und verfolgt sie. Aus dem Antlitz der Erscheinung quillt endlos Schmutz. In der Sauna eines namenlosen Dorfs finden die beiden Unterschlupf. In diesem geheimnisvollen Ort kann man sich von allen Sünden reinwaschen. Knut und Erik betreten die Hütte auf der Suche nach Vergebung ...

 

Wenn man diversen Meinungen über diesen Horrorfilm im historischen Ambiente Glauben schenkt, dann müsste man es eigentlich mit einer eher langatmigen Geschichte zu tun bekommen, die über keine sonderlichen Höhepunkte verfügt und zudem noch extrem blutarm in Szene gesetzt wurde. Nun gut, die Sache mit der Blutarmut stimmt zu 100 %, jedoch gestaltet sich das Geschehen alles andere als langatmig oder gar langweilig, vielmehr wird der Zuschauer mit einem insbesondere in atmosphärischer Hinsicht absolut überzeugendem Werk konfrontiert, in dem sich der Horror langsam und schleichend entwickelt, wodurch ein hohes Maß an Intensität freigesetzt wird, das seine Wirkung auf den Betrachter auf keinen Fall verfehlt. Von der ersten Sekunde an wird man mit einer herrlich dreckigen und düsteren Grundstimmung konfrontiert, die einem langsam aber sicher unter die Haut kriecht, so das ein ganzzeitig vorhandes Unbehagen entsteht, das man bis zum Ende nicht wieder los wird.

Regisseur Antti-Jussi Annila ist es hervorragend gelungen, eine authentisch erscheinende Atmosphäre zu erzeugen die jederzeit das Gefühl vermittelt, das man sich wirklich zeitlich gesehen im 16. Jahrhundert befindet und so die Ereignisse auch glaubwürdig nachvollziehen kann. Es ist die vorhandene Kraft der imposanten Bilder, die eine ungeheure Faszination entfaltet, der Einsatz blasser Farbfilter lässt die Schauplätze dermaßen düster erscheinen, das einem phasenweise schon kalte Schauer über den Rücken laufen. Und so kann sich dann auch das unheilvolle Element der Geschichte vollends entfalten, das den Zuschauer mit zunehmender Laufzeit immer mehr in seinen Bann zieht, obwohl im Prinzip nicht wirklich viel passiert. Es gibt keinerlei visuelle Härte, auf blutige Passagen wartet man vergebens und dennoch geht vom Geschehen eine ungeheuer starke faszination aus, der man sich keinesfalls erwehren kann. Sicherlich gibt es genügend Leute, die sich über die fehlende Härte beschweren werden, die man aufgrund der hohen Alterseinstufung vielleicht erwartet hat. Dazu sollte man allerdings erwähnen, das der Film ab 16 Jahren freigegeben ist und lediglich wegen einiger Trailer auf der DVD mit Keine Jugendfreigabe eingestuft wurde. So wird manch einer wieder auf eine falsche Fährte gelockt und geht mit vollkommen falschen Erwartungen an dieses Werk heran.

Neben der erstklassigen Stimmung und dem schleichend aufkommendem Horror sind ganz sicher auch die darsteller eine große Stärke der Geschichte, insbesondere das Brüderpaar Eerik und Knut, die hier die Charaktere der beiden Kartografen darstellen bestechen durch ausgezeichnetes und authentisches Schauspiel. Vor allem der scheinbar eiskalte Eerik wird dabei so unheimlich dargestellt, das es einen in manchen Passagen schon einmal frösteln kann, wohingegen Knut der emotionale und menschliche Part des ungleichen Brüderpaares ist. Die unterschiedlichen Charaktere der beiden sind für das Geschehen somit auch immens wichtig und drücken dem Ganzen einen ganz eigenen Stempel auf, der mit der Zeit immer stärker in den Vordergrund tritt. Aber auch ganz allgemein kann man im Bezug auf die darstellerischen Leistungen überhaupt nichts bemängeln, da auch die Figuren, die nicht unbedingt im Mittelpunkt stehen, durch absolut gute Leistungen auffallen und den Film so noch einmal zusätzlich aufwerten.

Nun mag "Sauna" sicherlich nicht jeden Geschmack treffen, denn vielen wird bestimmt etwas die Action fehlen. Allerdings handelt es sich hier um eine wirklich etwas aussergewöhnliche Produktion, der man unbedingt eine Chance geben sollte. Denn wenn man sich auf diesen Film einlässt, dürfte der eher unterschwellige Horror der hier entsteht einen voll in Beschlag nehmen und so für ein exzellentes Grusel-Feeling sorgen, das eher schleichend aber deswegen nicht minder intensiv auf den Betrachter überspringt. In einigen Passagen der Story verschwimmen sogar die Grenzen zwischen Realität und Fiktion, was dem Geschehen noch einmal zusätzlich eine äusserst unheimliche Note verleiht, die das Gesamtbild noch stimmiger erscheinen lässt, so das man letztendlich von einem in allen Belangen gelungenem Filmerlebnis sprechen kann.

Fazit: Wer Horrorfilme mag, in denen sich der aufkommende Horror eher sehr langsam und unterschwellig entwickelt, der ist hier an der genau richtigen Adresse, denn "Sauna" schafft es mit den minimalsten Mitteln, ein maximales Grusel-Feeling zu entfalten. Liebhaber der harten Welle kommen sicher nicht auf ihre Kosten, wer sich allerdings an eher subtilem Horror erfreuen kann, der dürfte von diesem Werk begeistert sein. Mir persönlich hat der Film jedenfalls erstklassig gefallen und so kann ich ihn auch bedenkenlos weiterempfehlen.

Die DVD:
Vertrieb: 8-Films
Sprache / Ton: Deutsch / Finnisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 85 Minuten
Extras: Making Of, Extended / Deleted Scenes, Bloopers, Teaser, Trailer

 

 Stepfather
(The Stepfather)
mit Dylan Walsh, Sela Ward, Penn Badgley, Amber Heard, Sherry Stringfield, Paige Turco, Jon Tenney, Nancy Linehan Charles, Marcuis Harris, Braeden Lemasters, Deirdre Lovejoy, Skyler Samuels, Blue Deckert, Jason Wiles, Kara Ortiz
Regie: Nelson McCormick
Drehbuch: J.S. Cardone / Donald E. Wrestlake
Kamera: Patrick Cady
Musik: Charlie Clouser
FSK 16
USA / 2009

Als Michael nach einem Jahr Militärschule endlich wieder nach Hause zurückkehrt, ist seine Mutter Susan frisch liiert. Doch Michael hat eine dumpfe Vorahnung, dass mit seinem zukünftigen Stiefvater David irgendetwas nicht stimmt. Nur leider glaubt ihm niemand. Seine Mutter und seine Freundin halten Michael schlichtweg für paranoid, obwohl sich David ihm gegenüber ganz subtil immer bedrohlicher und böswilliger benimmt. Michael stöbert derweil in Davids Vergangenheit und als er endlich auf sein wohlgehütetes Geheimnis stößt, ist es fast zu spät. Plötzlich liegt es ganz allein an Michael, seine Familie vor dem Möchtegern-Familienoberhaupt zu beschützen

 

Nun kann man sicher vortrefflich darüber streiten, ob man überhaupt eine Neuauflage des 1987 erschienenen Originals machen musste, denn immerhin zählt der Film nicht unbedingt zu den Größen des Genres. Allerdings fällt ja mittlerweile fast jeder Horrorfilm dem Remake-Wahn der Amerikaner zum Opfer, so das man nicht wirklich überrascht ist. Da ich das Original sehr schätze, war ich doch recht gespannt auf die Neuauflage und auch diese hat meinen Geschmack durchaus getroffen. Die Macher haben sich doch ziemlich stark am Original orientiert, wodurch selbstverständlich keine großartigen Neuerungen oder gar innovative Ideen zu erwarten sind. Dafür wurde die Geschichte aber äusserst spannend in Szene gesetzt, was dem Zuschauer doch ein kurzweiliges und interessantes Sehvergnügen bereitet, das zwar nicht mit sonderlichen Höhepunkten aufwarten kann, aber auch zu keiner Zeit Langeweile aufkommen lässt. Wer sich schon am Original erfreuen konnte, der wird hier auch voll auf seine Kosten kommen, präsentiert sich dem Zuschauer doch ein spannender und teilweise äusserst atmosphärischer Horror-Thriller.

Das liegt meiner Meinung nach auch an der überzeugenden Darsteller-Riege, an deren Schauspiel es nichts zu bemängeln gibt. Vor allem Dylan Walsh in der Rolle des Stifvaters weiss hier durch authentisches Schauspiel voll zu überzeugen und steht Terry O'Quinn, der 1987 diese Rolle gespielt hat in nichts nach, seine Darstellung des anscheinend harmoniesüchtigen Familienoberhauptes ist absolut authentisch und hinterlässt einen sehr glaubwürdigen Eindruck. Aber auch die restlichen Schauspieler agieren äusserst routiniert und geben keinerlei Anlass zur Klage. Zudem entwickelt sich während der Geschichte ein äusserst straff gezogener Spannungsbogen, der seine Wirkung auf den Betrachter keinesfalls verfehlt. Auch die Grundstimmung verdichtet sich mit zunehmender Laufzeit immer mehr und nimmt insbesondere zum Ende hin sehr bedrohliche Züge an.

Und auch wenn man die hier erzählte Story schon kennt und sie somit auch leicht vorhersehbar erscheint, kann man eine von ihr ausgehende Faszination nicht abstreiten. Vor allem das gut inszenierte Finale des Films kann sich durchaus sehen lassen und lässt einen doch schon fast zwangsläufig mitfiebern, auch wenn der Ausgang des Geschehens doch sichtlich auf der Hand liegt und so auch einen Nachfolger dieser Neuauflage erahnen lässt. Ich persönlich hätte ehrlich gesagt nichts dagegen, hat mir doch das Remake sehr gut gefallen und mich auch ganzzeitig kurzweilig unterhalten. Natürlich gibt es auch wieder genügend Leute die das vollkommen anders sehen und die anhaltende Einfallslosigkeit der Filmemacher kritisieren, die ein remake nach dem anderen produzieren und dabei auch nicht vor eher unbedeutenden Slashern halt machen. Doch sollte man dabei auch fair bleiben, denn auch wenn man hier nichts Neues geboten bekommt, handelt es sich um einen gelungenen Horror-Thriller, der jederzeit spannend unterhalten kann.

Letztendlich handelt es sich bei "Stepfather" um ein weiteres der mittlerweile fast unzähligen Remakes, die in den letzten Jahren förmlich wie eine Flutwelle über uns hineingebrochen sind. Über den Sinn ider Unsinn dieser Welle kann man sicherlich geteilter Meinung sein, aber der vorliegende Film zählt meiner Meinung nach auf jeden fall zu den besseren Vertretern seiner Art und dürfte für fans des Genres ganz bestimmt einen Blick wert sein. Gute Darsteller, ein konstanter Spannungsbogen und eine herrlich dichte Atmosphäre sind vollkommen ausreichend, um hier ein insgesamt überzeugendes Gesamtpaket zu präsentieren, an dem man durchaus seine Freude haben kann.

Fazit: Auch wenn "Stepfather" nicht unbedingt zu den Klassikern des Genres zu zählen ist und manch einer die berechtigung einer Neuauflage anzweifeln mag, so ist diese doch sehr gelungen und bitet einen spannenden Film, der zwar keine sonderlichen Höhen, aber auch keinerlei Tiefen erkennen lässt. So kann man hier bedenkenlos zugreifen, wenn man einen Film für einen gemütlichen DVD-Abend vor dem heimischen Bildschirm sucht, denn gibt es doch genügend Werke, die weitaus schlechter unterhalten, als es dieses Remake tut.

 

 Brain Dead Zombies
(Mangue Negro)
mit Ricardo Araujo, Kika de Oliveira, Walderrama Dos Santos, Markus Konka, Antonio Lamego, Andre Lobo, Mauricio Ribeiro, Reginaldo Secundo, Julio Tigre
Regie: Rodrigo Aragao
Drehbuch: Rodrigo Aragao
Kamera: Rodrigo Aragao
Musik: Keine Information
Ungeprüft
Brasilien / 2008

Eine Siedlung in den Sümpfen von Brasilien wird von einer Zombie-Seuche heimgesucht. Nur der junge Luis und seine Angebetete blieben bisher verschont und müssen sich gegen die Horden von nahezu unbesiegbaren Untoten zur Wehr setzen. Sie nutzen alles was ihnen zur Verfügung steht, seien es Schusswaffen oder Äxte.

 

Bisher ist es mir ziemlich selten passiert, das ich nach der Sichtung eines Horrorfilmes gar nicht so recht wusste, wie ich ihn bewerten soll. Bei vorliegendem Werk aus Brasilien ist das aber wirklich gar nicht so leicht, denn rein filmisch gesehen ist "Brain Dead Zombies" eigentlich eine einzige Katastrophe, da hier so gut wie gar nichts zusammenpasst und die Geschichte auch nicht unbedingt viel Substanz enthält. Im Prinzip wäre es nämlich schon stark übertrieben, wenn man auch nur von einer seichten Rahmenhandlung sprechen würde, da so gut wie überhaupt keine Erzählstruktur vorhanden ist. So werden echte Cineasten sich bei der Ansicht des Filmes von Rodrigo Aragao wohl vielmehr die Haare raufen als das sie in Begeisterungsstürme ausbrechen, jedoch dürfte sich im lager der Trash-Liebhaber wahre Freude ausbreiten, denn die Freunde des schlechten Geschmacks werden hier bestens bedient und dürften vollends auf ihre Kosten kommen. Eigentlich passt so gut wie überhaupt nichts zusammen, ganz egal ob man über die üblen darstellerischen Leistungen, die schlechten Effekte oder den vollkommen fehlenden Inhalt der sogenannten Story geht.

Die Geschehnisse spielen sich irgendwo in einem brasilianischen Sumpfgebiet ab und die in der knappen Inhaltsangabe bezeichnete Siedlung besteht eigentlich nur aus zwei an Geräteschuppen erinnernde Hütten. Allein daran kann man schon erkennen, das diese Produktion wohl nicht gerade Unsummen verschlungen hat, denn man bemerkt das wohl äusserst geringe Budget an allen Ecken und Enden. So erscheint das Ganze dann auch bestenfalls im Amateur-Look, was ja nicht zwingenderweise etwas Negatives sein muss. Dieser gewonnene Eindruck zieht sich dann auch wie ein roter Faden durch den gesamten Film, da auch die vorhandenen Effekte und die dargestellten Zombies nicht gerade von einer hohen Qualität zeugen, wodurch der Film aber auch einen zusätzlichen Trash-Schub erhält, der Freunde dieser Filmgattung begeistern dürfte. Hinzu kommt die Tatsache, das wirklich jede Menge SFX vorhanden sind und der Härtegrad insgesamt gesehen als ziemlich hoch bezeichnet werden kann.

Sicherlich muss man dabei gewisse qualitative Abstriche machen, doch als Freund der harten gangart dürfte man recht zufrieden sein, denn phasenweise artet das Geschehen schon in ein vollkommen sinnbefreites, aber absolut blutiges Gemetzel aus, an dem man als wahrer Gorehound durchaus seine helle Freude haben kann. In dieser Beziehung hat "Brain Dead Zombies" wirklich eine ganze Menge zu bieten, jedoch ist das noch lange nicht ausreichend, um hier einen wirklich guten Film zu präsentieren. Doch auch wenn dieses Werk in filmischer Hinsicht eigentlich auf ganzer Linie versagt, so kann man ihm doch keinesfalls einen recht hohen Unterhaltungswert absprechen und manchmal reicht das ja auch vollkommen aus, um ein recht kurzweiliges Filmvergnügen zu erleben. In allen anderen Belangen sollte man aber mit extrem niedrigen Erwartungen an diesen Film herangehen, denn wie schon kurz erwähnt gibt es eigentlich so gut wie gar keine geschichte und auch die agierenden Schauspieler glänzen hauptsächlich als absolut talentfreie Zonen, die allerdings den äusserst hohen Trashgehalt noch einmal zusätzlich hervorheben.

So kann man im Endeffekt lediglich eine Empfehlung für echte Freunde des schlechten Geschmackes aussprechen, die sich ganz sicher an diesem Film erfreuen können. Denen wird es dann auch sicherlich nichts ausmachen, das die Masken der Untoten teilweise extrem billig erscheinen, aber gerade dadurch für so manchen Lacher sorgen können. Wer einen guten Zombiefilm erwartet, der sollte besser die Finger von der vorliegenden DVD lassen, wenn man allerdings seine Freude an einer herrlich trashigen Independent-Produktion hat, der kommt an diesem brasilianischen Werk auf keinen Fall vorbei, das inhaltlich auf absoluter Sparflamme kocht, den Zuschauer aber mit jeder Menge SFX und Blut bedient, denn hier wird nun wirklich gemetzelt was das Zeug hält. Und auch, wenn das nicht unbedingt auf einem qualitätsmäßig hohem Level geschieht, so dient es auf jeden Fall der Unterhaltung des Genre-Freundes, der sich über mangelnde Härte auf keinen Fall beschweren kann.

Fazit: Der auf der Rückseite des DVD-Covers angeführte Vergleich mit Peter Jacksons Meitserwerk "Braindead" ist sicherlich irreführend, denn kann vorliegender Film sich in keinster Weise mit der "Mutter aller Fun-Splatter" messen. Dennoch bekommt man kurzweilige Splatter-Unterhaltung geboten, an der man die Messlatte allerdings nicht besonders hoch anlegen darf. "Brain dead Zombies" ist extrem trashige Independent-Kost, die in erster Linie durch den vorhandenen Härtegrad überzeugen kann, aber rein filmisch äusserst wenig zu bieten hat.

Die DVD:
Vertrieb: 8-Films
Sprache / Ton: Deutsch Dd 5.1 / Portugiesisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 108 Minuten
Extras: Making Of, Make Up F/X, Trailer, Bildergalerie, 4 Collector's Cards

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