Gruselkabinett (46) Die Maske des roten Todes

Gruselkabinett 46 - Die Maske des roten TodesDie Maske des roten Todes
Gruselkabinett (46)
nach Edgar Allan Poe
mit Hasso Zorn, Ernst Meincke, Sven Plate, Daniela Reidies, Reinhilt Schneider, Axel Lutter, Uli Krohm, Viktor Neumann, Peter Reinhardt, Alexander Turrek u.a.
Buch: Marc Gruppe
Produktion / Regie: Stephan Bosenius, Marc Gruppe
Illustration: Firuz Askin
Layout: Alice Kaiser
Laufzeit: ca. 65 Minuten
ISBN: 978-3-7857-4389-8
Veröffentlicht: 22.10.2010
Titania Medien/Lübbe Audio 2010

Italien um 1750. Im ganzen land wütet eine tödliche Seuche, genannt "der rote Tod". Der genusssüchtige Landesfürst Prinz Prospero verschließt die Augen vor den Nöten seiner Untertanen. Er lässt sogar die Zugänge zu seinem größten Landsitz, einer alten Abtei, verbarrikadieren und feiert dort mit Gleichgesinnten ein ausschweifendes Fest nach dem anderen. Für einen Maskenball fehlt ihm indes noch die rechte Idee, um ihn unvergesslich zu machen ...

 
Edgar Allan Poe hat ja viele Geschichten geschrieben, und die eine oder andere wird sicher noch im Gruselkabinett einfließen. Mit diesem Hörspiel hat man gleich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen und zwei Poe-Geschichten miteinander verwoben. Eine sehr kluge Idee, denn beide Geschichten ähneln sich und sind einzeln zu kurz für eine adäquate Hörspielumsetzung. Titania bricht damit wie selten aus dem strengen Korsett der werkgetreuen Umsetzungen aus.

Prinz Prospero feiert zur Belustigung seines reichen Hofstaates stets rauschende Feste. Als Narr dienen ihm der "Hopp-Frosch" und Tripetta, eine Zwergin. Die beiden Freaks sind stets Demütigungen und Erniedrigungen ausgesetzt. Hopp-frosch beschließt sich zu rächen. Unerwartet findet er dafür einen teuflischen Verbündeten; den "roten Tod".

Beide Poe-Geschichten, die vom roten Tod ebenso wie die vom Hopp-Frosch sind eher Dramen mit grotesken Zügen als Gruselgeschichten. Die wenigen gruseligen Elemente zeichnen sich erst im Finale ab. Somit bauten Marc Gruppe und Stephan Bosenius hauptsächlich auf Atmosphäre um aus dem mageren Stoff ein Gruselkabinett zu machen. Gelungen ist es auf jeden Fall, dem Poe´schen Kurzgeschichten Leben einzuhauchen, und so umzusetzen, wie man es sich als Leser dieser Geschichten auch gewünscht hätte. An der Laufzeit hätte man allerdings feilen können. Selbst die 65 Minuten sind zu gestreckt für die beiden Stoffe und kommen nicht ohne Längen aus, die sich vor allen in den Dialogen niederschlagen. Diese wirken hier und da arg gezogen und unwichtig. Das Wichtige geht dabei, wie so oft schonmal unter. Dennoch stimmt wie gesagt die Atmosphäre und macht auf jeden Fall ein Poe-Hörerlebnis aus dem Produkt. Der Schluss hätte hingegen noch einen Ausblick auf das weitere Leben von Hopp-Frosch und Tripetta verdient. Doch so ist es auch gut.

Hasso Zorn scheint sich als neutraler Erzähler für das Gruselkabinett etabliert zu haben. Damit bringen die Macher erneut Kontinuität in die Reihe, die sich ohnehin im Laufe der letzten sieben Jahre immer weiter fort entwickelt hat. Reinhilt Schneider ist die wohl bekannteste Scream- und Seufz-Quenn der 70er und 80er-Jahre-Grusler von EUROPA. Sie hier wieder einmal zu besetzen ist mehr als eine nette Idee. Es ist wie eine Hommage. Eine Ehre für eine altgediente und verdiente Sprecherin. Umso schöner ist es zu hören, dass die Dame nichts von ihrer faszinierenden Stimme eingebüst hat, in all den Jahren.

Fazit: Wenig Grusel, viel Atmosphäre und Poe-Feeling.
 
 
Weitere Mitwirkende
Recorded by: Planet Earth Studios
Mixed by: Kazuya c/o Bionic Beats
Mastered by: Michael Schwabe, Monoposto

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