Blutiges - Unheimliches - Splatter (18. Dezember 2010)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
18. Dezember 2010

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

 Subspecies - Diener des Bösen
(Subspecies)
mit Angus Scrimm, Anders Hove, Irina Movila, Laura Mae Tate, Michelle McBride, Ivan J. Rado, Mara Grigore, Adrian Valcu, Michael Watson, Lili Dumitrescu, Ion Besoiu
Regie: Ted Nicolaou
Drehbuch: Charles Band / Jackson Barr
Kamera: Vlad Paunescu
Musik: Stuart Brotman / Richard Kosinski / William Levine / Michael Portis / John Zaretztka
FSK 16
Rumänien / USA / 1991

Der alte Vladislas, König der Vampire, sieht dem Ende seiner Herrschaft entgegen. Er besitzt den Blutstein, eine uralte Reliquie, die das Blut der Heiligen enthalten soll und seinem Besitzer ungeheure Macht verleiht. Einst wurde der Stein ihm von den Menschen überreicht auf dass die Vampire sie verschonen mögen. Nun ist sein böser Sohn Radu zurück um sein Erbe als Erstgeborener zu fordern. Doch Vladislas fürchtet um das Schicksal der Menschen wenn Radu den Stein erhält und König wird. Er plante, den Stein unter die Kontrolle Stefans, seines jüngeren Sohnes, welcher von einer sterblichen Mutter geboren wurde und sich nicht zum Gefangenen des Blutdurstes machen lässt, zu stellen, was Radu überhaupt nicht gefallen mag. Mit der Hilfe teuflischer kleiner Dämonen, die Radu erschaffen hat, gelingt es ihm seinen Vater zu töten und den Blutstein an sich zu nehmen.
Unterdessen treffen die amerikanischen Studentinnen Michelle und Lilian in Bukarest ein um ihre einheimische Freundin Mara zu besuchen und gemeinsam das Studium der einheimischen Legenden vorzunehmen. Als Michelle Stefan begegnet, verlieben sich die beiden ineinander, was der verschlagene Radu als Werkzeug gegen Stefan benutzt. Es gelingt Radu, Mara und Lilian zu vampirisieren und zu seinen Bräuten zu machen, da fällt ihm auch noch Michelle in die Hände.

 

Bei "Diener des Bösen", so der deutsche Titel dieses Filmes handelt es nicht um einen der neuartigen Vampirfilme, die momentan in in fast schon inflationärer Anzahl über uns hereinbrechen und die zumeist extrem actionlastig in Szene gesetzt werden. Bei vorliegendem Werk aus dem Jahre 1991 handelt es sich vielmehr um einen eher altbackenen Vertreter des Vampirfilms, was jetzt aber durchaus positiv zu verstehen ist. Denn auch wenn die neuartige Art der Vampir-Thematik sehr wohl ihren ganz eigenen Reiz hat ist es doch immer wieder schön, einmal eine eher ruhige, dafür aber äusserst stimmige Geschichte präsentiert zu bekommen, deren Stärke ganz eindeutig im atmosphärischen Bereich zu finden ist. In erster Linie ist dies wohl den ausgezechnet gewählten Schauplätzen zu verdanken, denn hinterlassen doch die in Rumänien beheimateten Kulissen einen extrem authentischen Eindruck. Kleine Dörfer, in denen anscheinend die Zeit stehengeblieben ist, dunkle Wälder und eine fast verfallene alte Burg sind dabei die Aushängeschilder und sorgen für die ideale Grundstimmung, die ganzzeitig besonders gut zum Ausdruck kommt.

Doch auch die Geschichte an sich kann man als sehr gelungen ansehen, von Beginn an ist dabei ein äusserst gelungener Spannungsaufbau zu erkennen, der ohne in absolute Hochspannung auszuarten keinerlei Platz für gelegentliche Spannungseinbrüche lässt und so die ganzzeitige Aufmerksamkeit des Betrachters gewährleistet. Es ist durchaus denkbar, das insbesondere die jüngere Generation nicht so viel mit diesem eher ruhigen Vertreter seiner Art anfangen kann, da man im Zeitalter von "Blade" oder "Underworld" doch viel eher mi den actionreichen und neumodischen Variationen der Vampir-Thematik aufgewachsen ist, dennoch sollte man vielleicht einmal gerade deshalb einem Film wie "Subspecies" eine Chance geben, um auch einmal einen gewissen Vergleich zwischen den vollkommen unterschiedlichen Inszenierungen des Vampirfilms ziehen zu können. In vorliegender Geschichte verfällt man zu keiner Zeit in blinden Aktionismus, um das Geschehen künstlich aufzuwerten und ihm einen gewissen Härtegrad zu verleihen. Vielmehr legt man das Hauptaugenmerk auf die Dinge, die einen solchen Film in den alten Zeiten so sehenswert gemacht haben.

Und so stehen dann halt Dinge wie eine inhaltlich gute Story, perfekt ausgewählte Schauplätze, ein sehr guter Spannungsaufbau und eine perfekte musikalische Untermalung der Ereignisse im Vordergrund, die zusammengenommen ein äusserst stimmiges Gesamtbild erschaffen, an dem man als Liebhaber dieser Filmgattung seine wahre Freude haben kann. da kann man dann auch gern einmal über eher niedlich wirkende Effekte hinwegsehen, die hier in der Form von kleinen Teufeln zu begutachten sind, die aus den abgetrennten Fingern des Vampirs Radu herauskommen. Auch wenn diese Effekte eher durch einen fast schon dilletantischen Charme geprägt sind, passen sie doch perfekt in die Gesamtinszenierung. Eigentlich gibt es bei diesem Film recht wenig zu kritisieren, denn auch die Leistungen der Schauspieler sind durch die Bank als äusserst überzeugend anzusehen. Man merkt den Darstellern die Freude bei ihrem Job an, wodurch auch die Authenzität der einzelnen Charaktere besonders gut zur Geltung kommt. Desweiteren ist es ein herrlicher Nebeneffekt, das es auch ein Wiedersehen mit Angus Scrimm gibt, der den mesiten wohl eher aus der Phantasm-Reihe bekannt sein dürfte, in der er die Kultfigur des Tall Man verkörpert hat, die jedem Horror-Fan ein Begriff sein dürfte. Auch wenn seine Rolle hier eher von recht kurzer Dauer ist, freut man sich als Zuschauer doch, ein sehr bekanntes Gesicht zu sehen.

Ganz bestimmt handelt es sich bei "Subspecies" um einen Film, der nicht jeden Geschmack treffen wird, da viele doch eine actionreichere und blutigere Vampir-Variante bevorzugen, wer allerdings auf eine Geschichte in eher klassischer Form geeicht ist, wird ganz sicher auf seine Kosten kommen. Mich persönlich hat der Film jedenfalls bestens unterhalten, da er insbesonder auch durch seine atmosphärische Stärke für einige schaurig-schöne Momente sorgt, die das genau richtige Vampir-Feeling aufkommen lassen. Unterstrichen wird dies noch zusätzlich durch die perfekte musikalische Untermalung, die vor bedrohlichen Ereignissen immer stärker anschwellende Musik tut nämlich ihr Übriges, um die vorhandene Gänsehaut-Stimmung noch zusätzlich hervorzuheben.

Fazit: Für Action-Fans ist diese Vampir-Verfilmung eventuell nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, dafür dürften insbesondere Freunde des klassischen Vampirfilms voll auf ihre Kosten kommen, werden sie doch mit einer wunderbar atmosphärischen Geschichte bedient, die vor allem durch ihre herllich authentisch erscheinenden Kulissen und einen gelungenen Spannungsaufbau mehr als überzeugen kann. Selbst die jüngere Generation sollte einmal einen Blick riskieren, denn wird doch gerade durch die hier gewählte Umsetzung der Kontrast zwischen einem klassich anmutendem Vampirfilm und den neumodischen Versionen besonders gut hervorgehoben.

 

  Samurai Zombie - Headhunter from Hell
(Yoroi: Samurai zonbi)
mit Mitsuru Fukikoshi, Issei Ishida, Tak Sakagushi, Airi Nakajima, Shintaro Matsubara, Nana Natsume, Keiko Oginome, Yakkun Sakurazuka, Hiromi Ueda, Kyosuke Yabe, Arata Yamanaka
Regie: Tak Sakaguchi
Drehbuch: Ryühei Kitamura
Kamera: Koji Kanaya
Musik: Nobuhiko Morino
Keine Jugendfreigabe
Japan / 2008

Eine vierköpfige Familie wird bei einem Ausflug von einem brutalen Paar auf offener Strasse überfallen. Sie entführen die Familie samt Auto und flüchten in ein scheinbar verlassenes Waldstück. Bald stellt das Ganoven-Paar allerdings fest, dass sie den denkbar schlechtesten Platz für ihre Eskapaden ausgesucht haben: der Wald wird seit Jahrzehnten von einem untoten, rabiaten Samurai-Krieger beherrscht. Der Höllen-Zombie mit dem tödlichen Samurai-Schwert unterscheidet jedoch nicht zwischen Gut und Böse und tötet jeden, der ihm in die Quere kommt. Es kommt zum blutigen Kampf ums Überleben zwischen der Helden-Familie, den Ganoven und dem scheinbar unbezwingbaren Samurai Zombie!

 

Und wieder einmal ein Film, bei dem man sich auf keinen Fall von den auf der Rückseite des DVD-Covers stehenden Schlagzeilen täuschen lassen sollte, denn wird der Film dort mit einem Werk wie "Versus" verglichen, oder sogar mit der Superlative "Besser als Night of the Living Dead" angekündigt. Natürlich sind diese Schlagzeilen nicht der Wahrheit entsprechend, denn die hier umgesetzte Geschichte entpuppt sich doch viel eher als äusserst zähflüssiges Geschehen, das zwischendurch immer mal wieder mit einigen ganz netten Splatter/Gore Einlagen angereichert wurde, die wenigstens für phasenweise vorhandene Kurzweil sorgen können. Allerdings darf man keinesfalls mit der Hoffnung an dieses Werk herangehen, das man mit einem wahren SFX-Spektakel belohnt wird, denn die vorhandenen härterern Passagen bewegen sich doch in einem eher überschaubaren Rahmen und beinhalten noch nicht einmal eine höhere Qualität.

Die Geschichte an sich präsentiert sich allerdings ziemlich einfallslos und ohne jede Innovation, zudem fehlt es auch am nötigen Humor, um die ganze Sache etwas unterhaltsamer und witziger zu gestalten. Bis auf einige hohle und ´platte Sprüche wird eigentlich rein gar nichts geboten, ansonsten muss man sich als Zuschauer lediglich mit etlichen sinnbefreiten Dialogen zufriedengeben, die den Film nicht unbedingt aufwerten. Die ganze Zeit über wird man einfach das Gefühl nicht los, das durchaus der Versuch unternommen wurde, das Szenario irgenwie witzig erscheinen zu lassen, jedoch ist dieser Versuch meiner Meinung nach völlig nach hinten losgegangen. Gerade von den Japanern ist man da doch ganz andere Filme gewöhnt, die zumeist durch ihren extremen Trashgehalt sehr gut zu unterhalten wissen, jedoch handelt es sich bei "Samurai Zombie" um ein Werk, das sich irgenwie nicht so richtig entscheiden kann, in welche Richtung er nun wirklich tendiert.

Regisseur Tak Sakaguchi lässt durchaus einige gute Ansätze erkennen, das hier ein recht guter Splatterfilm hätte entstehen können, wenn man diese denn etwas entschlossener herausgearbeitet hätte. So aber handelt es sich leider lediglich um ein weiteres japanisches Werk, das irgenwie krampfhaft witzig erscheinen will, jedoch selbst vom reinen Unterhaltungswert maximal im breiten Mittelmaß versinkt und keinerlei nachhaltigen Eindruck beim Betrachter hinterlässt. Phasenweise muss man sich schon fast durch die äusserst zählüssige Story quälen, in der man zudem noch mit extrem schwachen Darstellern konfrontiert wird, die lustlos und hölzern agieren, so das zu keiner Zeit ein wirkliches Filmvergnügen entstehen kann. Wenn man "Samurai Zombie" lediglich auf den vorhandenen Härtegrad reduziert, könnte man wenigstens in dieser Beziehung eine gewisse Befriedigung verspüren, auch wenn dieser nicht besonders hoch angesiedelt ist. Doch entsteht immerhin bei einigen Passagen eine gewisse unfreiwillige Situationskomik, die einen dezenten Unterhaltungswert erahnen lässt und so phasenweise doch etwas Spaß vermitteln kann.

Ansonsten muss man aber feststellen, das dieser Film längst nicht das bietet, was man sich eventuell von ihm versprochen hat. Insbesondere filmisch gesehen handelt es sich um eine sogenannte "Gurke", die äusserst unentschlossen zwischen einem Trashfilm und einem dezent angedeuteten Splatter-Spektakel hin-und herpendelt, von beidem aber viel zu wenig beinhaltet, um wirklich überzeugen zu können. Mit etwas mehr Fantasie und innovativen Ideen hätte man sicherlich eine echt gelungene Trashgranate kreieren können, so aber bekommt man letztendlich einen Film geboten, in dem ein fast vollkommen sinnbefreites Szenario mit äusserst miesen Darstellern besetzt wurde, die die diese Bezeichnung im Prinzip noch nicht einmal verdient haben. Auch die streckenweise ermüdende Erzählweise der Ereignisse trägt nicht dazu bei die Konzentration des Zuschauers aufrechtzuerhalten, denn manchmal ist die Versuchung schon ziemlich groß, die schneller Vorlauf-Taste zu betätigen, was nicht gerade als Kompliment aufzufassen ist.

Fazit: Vielseher und ganz harte Fans des japanischen Films könnten hier sogar auf ihre Kosten kommen und "Samurai Zombie" wird bestimmt trotz seiner sehr offensichtlichen Defizite seine Fan-Gemeinde finden, die meisten Leute werden sich hier aber wohl eher langweilen. Es wird ganz einfach zu wenig geboten, als das man von einem kurzweilig unterhaltendem Gesamtpaket sprechen könnte. Lediglich einige nette Ansätze wissen wenigstens phasenweise zu überzeugen und einen wieder etwas wachzurütteln. Zu krampfhaft gewollt, aber nicht richtig gekonnt ist dann wohl auch die treffendste Bezeichnung für einen Film, aus dem man weitaus mehr hätte machen können, als das was hier geboten wird.

Die DVD:
Vertrieb: 8 Films
Sprache / Ton: Deutsch DD 5.1 / Japanisch DD 2.0
Untertitel: Deutsch
Bild: 1,85:1 (16:9)
Laufzeit: 91 Minuten
Extras: Making Of, Make Up, Special Effects, Trailer, Bildergalerie

 A Nightmare on Elm Street
(A Nightmare on Elm Street)
mit Jackie Earle Haley, Kyle Gallner, Rooney Mara, Katie Cassidy, Thomas Dekker, Kellan Lutz, Clancy Brown, Connie Britton, Lia D. Mortensen, Julianna Damm, Christian Stolte, Katie Schooping Knight, Hailey Schooping Knight, Leah Uteg, Don Robert Cass
Regie: Samuel Bayer
Drehbuch: Wesley Strick / Eric Heisserer
Kamera: Jeff Cutter
Musik: Steve Jablonsky
FSK 16
USA / 2010

Nancy, Kris, Quentin, Jesse und Dean wohnen in der Elm Street. Nachts träumen sie alle denselben Traum von einem Mann in einem zerfetzten, rot-grün gestreiften Pullover, einem zerbeulten Filzhut, unter dem sich ein entstelltes Gesicht verbirgt, und einem Arbeitshandschuh mit Messern statt der Finger. Und alle hören sie dieselbe gruselige Stimme ... Einen nach dem anderen hetzt er durch das Gefängnis ihrer Träume, wo allein er die Regeln bestimmt. Ein Entrinnen gibt es nur, wenn man aufwacht. Doch als einer der Teenager auf brutale Weise umkommt, wird ihnen schnell klar, dass ihre Albträume Realität sind - schützen können sie sich nur, indem sie wach bleiben. Die vier Überlebenden sind aufeinander angewiesen - gemeinsam versuchen sie herauszubekommen, wie sie in dieses grausige Märchen hineingeraten sind und warum der fürchterliche Mann sie verfolgt. Trotz des Schlafentzugs müssen sie sich auf die alles entscheidenden Fragen konzentrieren: Warum wir? Warum gerade jetzt? Und was verschweigen unsere Eltern? Eine seit vielen Jahren verdrängte Schuld wird jetzt beglichen, und um sich selbst zu retten, müssen sie sich in den abartigsten Albtraum überhaupt hineinversetzen ... Freddy Krueger.

 

Nach Michael Myers und Jason Voorhees hat nun auch die dritte Horror-Ikone vergangener Tage ihre Neuauflage erhalten, denn mit Freddy Krueger kehrt eine absolute Kultfigur auf die Leinwand zurück. Haben schon die Neuverfilmungen von "Halloween" und "Freitag der 13." die unterschiedlichsten Meinungen hervorgerufen, so spaltet sich auch hier die Fan-Gemeinde in die unterschiedlichsten Lager. Aufgrund einiger extrem schlechter Kritiken über die Auferstehung von Freedy bin ich mit äusserst gemischten Gefühlen an das Werk von Regisseur Samuel Bayer herangegangen und musste umso überraschter feststellen, das mich der Film vollkommen überzeugt hat. Liegt hier doch in meinen Augen die mit Abstand beste Neuverfilmung der drei größten Horror-Reihen vor, in der eine gelungene Kombination aus einer zeitgemäßen Neuinterpretation mit dem unvergleichbaren Charme des genialen Originals gefunden wurde. Eine 1:1 Kopie wäre sicherlich der falsche Weg gewesen, jedoch hat Bayer zum größten Teil an der Originalgeschichte festgehalten, diese aber mit einigen interessanten Abänderungen und Neuerungen versehen, so das man keinesfalls von einem Plagiat sprechen kann. Das bezieht sich vor allem auf die Rückblenden in Freddy's Vergangenheit, die recht ausführlich in die Geschichte eingebaut wurden, aber auch auf viele andere Handlungsabläufe, die hier doch entschieden anders als im Werk von 1984 dargestellt werden. So stehen auch die betroffenen Teenager in abgeänderter Verbindung zueinander, was man als durchaus gelungene Änderung ansehen kann.

Im Prinzip gibt es an diesem Film eigentlich recht wenig zu beanstanden, ist doch ein äusserst guter Spannungsaufbau zu verzeichnen, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Geschichte zieht und den Zuschauer auch jederzeit bei Atem hält, zudem ist auch iene äusserst temporeiche Erzählweise zu erkennen, die keinerlei Platz für langatmige oder gar zähflüssige Passagen lässt, was einen ganzzeitig sehr hohen Unterhaltungswert garantiert. Auch die düstere und sehr bedrohliche Grundstimmung kann sich absolut sehen lassen, auch wenn in dieser Beziehung bestimmt nicht ganz das hohe Niveau des Originals erreicht werden kann, doch ehrlich gesagt konnte man das auch nicht unbedingt erwarten. Dafür sind allerdings für einen Film mit einer 16er Freigabe einige recht harte und blutige Sequenzen zu sehen, die dem geschehen einen ordentlichen Härtegrad verleihen, den ich als absolut angemessen bezeichnen würde. Hier muss man den Machern des Films ein Kompliment aussprechen, sind sie doch nicht in blinden Aktionismus verfallen um die Geschichte künstlich aufzupushen und mit übermäßig viel Härte anzureichern, nur um eventuell beim jüngeren Publikum mehr Pluspunkte zu sammeln.

Der einzige wirkliche Kritikpunkt den ich erkennen konnte, liegt in der Figur des Freddy Krueger begründet, denn kaum eine andere Kultfigur des Genres ist so dermaßen mit ihrem Darsteller in Verbindung zu bringen. Robert Englund hat diese Rolle nicht nur gespielt, er hat sie förmlich gelebt und ihr eine Seele eingehauht. Deswegen hatte der gute Jackie Earle Haley (Watchmen - Die Wächter) es auch von Anfang an extrem schwer, in diese großen Fußstapfen zu treten, die Englund überlassen hat. Haley ist zwar sehr bemüht, die Figur möglichst authentisch und überzeugend zu interpretieren, jedoch erreicht er zu keiner Zeit die Ausstrahlung und das Charisma eines Robert Englund's, der ganz einfach untrennbar mit diesem Charakter verbunden ist. Zudem ist es für Fans der Original-Reihe äusserst gewöhnungsbedürftig, sich mit der Gesichtsmaske des neuen Freddy anzufreunden, denn die optischen Unterschiede fallen doch recht deutlich in das Auge des Betrachters, so das man doch größere Schwierigkeiten hat, sich mit dem neuen Gesicht so wirklich anzufreunden. Dennoch ist gerade das Schauspiel von haley gar nicht einmal so schlecht, kann allerdings keinesfalls an die Leistungen des Original-Freddy's heranreichen. Es fehlt vor allem an dem herrlichen Sarkasmus und den bitter-bösen Sprüchen, die man aus den alten Filmen kennt, ausserdem hat Haley auch im Bereich der Mimik einige eklatante Defizite aufzuweisen, lässt er doch lediglich ein-und denselben Gesichtsausdruck erkennen, der herzlich wenig von der vielseitigen Mimik des alten Freddy's erkennen lässt. Auch wenn es sich hier um lediglich einen einzigen Kritikpunkt handelt den ich persönlich empfunden habe, ist es selbstverständlich ein äusserst wichtiger Punkt, denn hat die Nighmare-Reihe doch in erster Linie von ihrer prägenden Hauptfigur gelebt, die ihr den ganz besonderen Stempel aufgedrückt hat.

Trotz dieses nicht gerade unwichtigen Mankos komme ich zu einem äusserst positiven Gesamteindruck, den dieser Film bei mir hinterlassen hat. Die teilweise vorgenommenen Abänderungen innerhalb der Story sind sehr positiv zu bewerten, bringen sie doch einigen neuen Pfiff in die Ereignisse, die teilweise auch recht hart in Szene gesetzt wurden. Hierfür sei stellvertretend nur die Schlußszene angeführt, die ein absoluter Höhepunkt eines Filmes ist, der auch mit den gezielt eingesetzten Schockmomenten überzeugen kann. Und so wird man dann auch letztendlich gerade durch die gelungene Schluß-Pointe mit einem äusserst befriedigendem Gefühl entlassen, das die Vorfreude auf einen weiteren Teil in die Höhe schnellen lässt. Man kann sich wohl auch ziemlich sicher darüber sein, das diese Neuverfilmung nicht das Ende, sondern vielmehr der Anfang einer neuen Reihe sein wird, denn alles andere würde schon als eine sehr starke Überraschung gelten.

Fazit: Wes Craven's Original ist und bleibt ganz sicher unangetastet, jedoch hat Samuel Bayer eine wirklich gelungene Neuinterpretation kreiert, deren einzige Schwachstelle aber ausgerechnet die Hauptfigur darstellt. Auch wenn viele Leute das sicherlich ganz anders sehen, konnte ich keinerlei andere Defizite erkennen, da auch die restlichen Schauspieler durch äusserst solides Schauspiel zu gefallen wussten. Und so wird man im Endeffekt mit einem tollen Horrorfilm konfrontiert, in dem ein gelungener Spannungsbogen und eine herrlich düstere Grundstimmung für ein jederzeit gelungenes Filmvergnügen sorgen, das zudem auch noch mit guten Schockmomenten und einem angemessenen Härtegrad angereichert wurde. Als Nightmare-Fan kommt man an dieser Neuauflage auf keinen Fall vorbei, verspürt allerdings dennoch ein wenig Wehmut, da der neue Freddy Krueger noch nicht so recht zu überzeugen weiss.

 

 Flesh Eating Mothers
(Flesh Eating Mothers)
mit Robert Lee Oliver, Donatella Hecht, Neal Rosen, Valorie Hubbard, Terry Hayes, Katherine Mayfield, Suzanne Ehrlich, Louis Homyak, Ken Eaton, Alley Ninestein, Michael Fuer, Mickey Ross, Grace Pettwohn, Tony DeRiso, Marie Michaels
Regie: James Aviles Martin
Drehbuch: James Aviles Martin / Zev Shlasinger
Kamera: Harry Eisenstein
Musik. Hayley Moss
Keine Jugendfreigabe
USA / 1988

In einer Kleinstadt in Nordamerika bricht das Böse wie ein Alptraum über die beschauliche Idylle herein. Unbescholtene Hausfraune verlieren unter dem Einfluss einer rätselhaften Seuche den Verstand und mutieren zu zombieähnlichen Wesen. Sie haben einen unstillbaren Hunger auf Menschenfleisch – besonders auf das der eigenen Familie. Detective Clyde McCormick versucht der Massenhysterie mit Waffengewalt Herr zu werden.

 

Es gibt immer wieder diese Filme, die im Grunde genommen den absoluten filmischen Bodensatz darstellen, da in ihnen eigentlich überhaupt nichts zusammenpasst und die so lediglich für hartgesottene Trash-Liebhaber eine Sichtung wert sind. "Flesh Eating Mothers" fällt ganz eindeutig in diese Kategorie und macht auch von der ersten Minute an keinerlei Hehl aus dieser Tatsache. Selbst wenn man hier nur von einer dünnen Rahmenhandlung sprechen würde ist dies im Prinzip schon als große Übertreibung anzusehen, da gerade in den ersten Minuten ein Knäuel aus scheinbar vollkommen zusammenhangloser Passagen auf den Zuschauer einstürzt, bei dem es doch sichtlich schwerfällt, den Überblick nicht zu verlieren. So wird man beispielsweise mit etlichen Charakteren überflutet die man erst einmal in einen gewissen Zusammenhang bringen muss, was aber gar nicht einmal so leicht scheint, da man sich doch vielmehr für die Absurdität der Geschehnisse interessiert, sie alles andere als absolut nebensächlich erscheinen lassen.

Und so wird man mit einer Horde wildgewordener Hausfrauen bedient, die durch eine unerklärbare Seuche zu Menschenfressern mutieren und auch vor den eigenen Familienmitgliedern keinen Halt machen, sondern diese genüsslich verspeisen, was bei den übriggebliebenen Kindern doch auf ziemliches Unverständnis stösst. Die ganzen Ereignisse sind dabei so vollkommen absurd und skurril umgesetzt worden, das man phasenweise wirklich die Tränen in den Augen hat. Ganz bestimmt trifft der hier auftretende Humor nicht jeden Geschmack, ist er doch streckenweise äusserst platt geraten. Andererseits entsteht aber sehr oft eine so unfreiwillig komische Situationskomik, das man sich vor lachen kaum noch halten kann. Dieser Punkt ist in erster Linie den grottenschlechten Schauspielern zu verdanken, von denen augenscheinlich kein einziger wirklich etwas mit dieser Berufsbezeichnung zu tun hat, die aber gerade durch ihre offensichtliche Talentlosigkeit perfekt in das absolut schräge Szenario hineinpassen und den Trashgehalt dieses Werkes in ungeahnte Höhen schnellen lassen. Zudem ist auch noch die deutsche Synchronisation so dermaßen daneben, das man es kaum für möglich halten kann. Die sogenannten Dialoge wirken abgelesen und sind ausserdem auch noch größtenteils sinnbefreit, was dem durchaus vorhandenem Spaß-Faktor aber keineswegs abträglich ist.

Nun gibt es ja genügend Filme, in denen man sich über unlogische Reaktionen oder Verhaltensweisen aufregen kann, was einem aber hier geboten wird, das ist schon nicht mehr feierlich. Man braucht dabei nur an die reaktionen der Jugendlichen denken die sich immer wieder auf einem Sportplatz treffen, um dort die weitere Vorgehensweise gegen ihre fleischfressenden Mütter zu besprechen, die wie die "Desperate Housewifes auf Crack" durch die Straßen ziehen, um ihren unbändigen Hunger zu stillen. Wenn man jetzt denkt, das die teenager betroffen oder gar emotional reagieren der sieht sich ziemlich schnell getäuscht, denn wird doch recht sachlich über die vollkommen absurden Ereignisse gesprochen, als wenn diese das Normalste auf der Welt wären und täglich passieren würden. Keine Mimik, keine Gestik sondern ausschließlich stoische Gesichter und Vorschläge, die einem die Haare zu Berge stehen lassen. So bekommt man also letztendlich ein Werk geboten, das in rein filmischer Hinsicht absolut gar nichts zu bieten hat, aber sämtliche Zutaten beinhaltet, die aus ihm eine waschechte Trash-Granate machen, die aber lediglich den eingefleischten Fans dieser Filmgattung zu empfehlen ist.

Eigentlich ist es doch ziemlich schade, das dies der einzige Spielfilm von Regisseur James Aviles Martin ist, denn hätte der gute Mann doch ganz sicher noch so einige schräge Vertreter kreieren können, die insbesondere bei den Trash-Liebhabern großen Anklang gefunden hätten denn manchmal ist es gerade der filmische Bodensatz, der den größten Unterhaltungswert beinhaltet. Allerdings muss man wirklich eine ausgeprägte Vorliebe für den extrem schrägen Humor haben, der phasenweise auch mal platt und äusserst dümmlich daherkommt.

Fazit: "Flesh Eating Mothers" ist ein Film der so schlecht ist, das er schon wieder gut ist. Rein filmisch gesehen handelt es sich um eine totale Gurke, der eigentlich nichts beinhaltet, für das man Punkte vergeben könnte. Hier handelt es sich eindeutig um ein Produkt, das lediglich ein hartgesottener Fan mit einem Hang zum schrägen und absurden Film lieben kann. Wer also eine wahre Trash-Granate zu schätzen weiss, darf diesen Film keinesfalls versäumen, wer aber auch nur die kleinsten filmischen Ansprüche besitzt, der sollte einen großen Bogen um dieses skurrile Filmchen machen.

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