Blutiges - Unheimliches - Splatter (07. Mai 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
07. Mai 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.


  Komodo - The Living Terror
(Komodo)
mit Jill Hennessy, Billy Burke, Kevin Zegers, Paul Gleeson, Nina Landis, Michael Edward-Stevens, Simon Westaway, Bruce Hughes, Jane Conroy, Melissa Jaffer, Brian McDermott, Nique Needles
Regie: Michael Lantieri
Drehbuch: Hans Bauer / Craig Mitchell
Kamera: David Burr
Musik: John Debney
FSK 16
USA / 1999

Eine ganze Insel an der amerikanischen Ostküste befindet sich im Griff unkontrollierbarer Riesenwarane: Patrick wurde als Junge Zeuge, wie seine Eltern den hungrigen Echsen zum Opfer fielen. Jahre später ist es dem jungen Mann immer noch nicht gelungen, das Trauma abzuschütteln. Seine Therapeutin Victoria ist überzeugt, dass er sich den Schrecken lediglich eingebildet hat, und sieht nur eine Möglichkeit, wie Patrick endlich geheilt werden kann. Sie will mit ihm an die Stätte seiner Kindheit zurückkehren. Schnell wird die Reise zum Horrortrip: Die Komodowarane sind nämlich nicht nur real, sondern mittlerweile noch größer und gefährlicher. Und sie vergeuden keine Zeit, die kleine Reisegruppe um Patrick und Victoria anzugreifen. Ein verzweifelter Kampf ums Überleben beginnt...

 

An manchen Stellen wird das Werk von Michael Lantieri sogar als einer der Meilensteine des Tierhorrorgenres bezeichnet, was sicherlich wohl eher als Marketingstrategie anzusehen ist, um den Film besser an den Mann zu bringen. Dennoch handelt es sich aber um einen der besseren Vertreter des Subgenres, in dem man ja ansonsten doch mit jeder Menge eher schlechterer Filme konfrontiert wird. "Komodo" ist der bisher einzige Film, der unter der Regie von Michael Lantieri entstanden ist, der wohl auch eher als Effektkoordinator bei Steven Spielbergs "Jurassicc Park-Trilogie bekannt sein dürfte. Es handelt sich um ein durchaus gelungenes Regiedebut, das insbesondere Tierhorror-Fans gut gefallen dürfte, bekommt man doch eine äusserst atmosphärische Inszenierung geboten, in der vor allem die eigentlichen Hauptfiguren nämlich die Riesenechsen auch ziemlich oft im Bild zu sehen sind.

Als wirklich gelungen kann man hier die sich entfaltenede Atmosphäre bezeichnen, was sicherlich auch darin begründet ist, das sich große Teile der Geschichte in der Nacht abspielen, was dem Geschehen auch eine gewisse Dichte verleiht und zudem die Bedrohlichkeit der gegebenen Situation noch einmal besonders hervorhebt. Und diese Situation ist für die kleine Gruppe Menschen nun wirklich recht gefährlich, scheint sie doch eher hilflos den riesigen Echsen ausgeliefert zu sein, die ihren Opfern durch absgesonderten Speichel übelste Wunden zufügen können. Zudem sind die possierlichen Wesen auch noch extrem hungrig, haben sie doch schon längere Zeit kein Fleisch mehr zu essen bekommen. Und so entwickelt sich mit der Zeit ein packender kampf zwischen mensch und Tier, der nicht ohne Verluste für beide Seiten abgeht und selbst die schier übermächtig erscheinenden Tiere Verluste hinnehmen müssen.

"Komodo" ist mit Sicherheit kein herausragender Film, bietet allerdings eine äusserst atmosphärische Geschichte, die auch größtenteils über ein ordentliches Erzähltempo verfügt und keinerlei größere Längen erkennen lässt. Zudem mit einem soliden Spannungsbogen ausgestattet, bekommt der Zuschauer ordentliche Tierhorrorkost serviert, die man sich jederzeit gut anschauen kann. Die teilweise wirklich schlechten Meinungen über diesen Film kann ich ehrlich gesagt nicht so ganz nachvollziehen, denn gibt es doch gerade im Bereich des Tierhorrors unzählige Vertreter, die weitaus schlechtere Unterhaltung bieten, als es in vorliegendem Werk der Fall ist. Auch die eher unbekannten Darsteller, lediglich Jill Hennessey dürfte wohl durch die TV-Serie "Law and Order" einen gewissen Bekanntheitsgrad haben, liefern absolut solides Schauspiel ab, das zwar nicht unbedingt zu Beifallsstürmen animiert, aber der Geschichte jederzeit angemessen erscheint und somit keinerlei grund zur Beanstandung liefert.

Letztendlich kann man also ohne weiteres feststellen, das mit "Komodo" ein gelungener Beitrag des Tierhorrors vorliegt, der das Genre bestimmt nicht revolutioniert, aber jederzeit spannende und kurzweilige Unterhaltung bietet. Man sollte allerdings keine großartig harten oder blutigen Passagen erwarten, denn in dieser Beziehung hält sich die Geschichte vornehm zurück, was aber aufgrund der 16er Freigabe auch nicht anders zu erwarten war. Dennoch ergibt sich ein äusserst rundes und überzeugendes Gesamtbild, das einen durchaus positiven Eindruck beim Zuschauer hinterlässt.

Fazit: Auch wenn "Komodo - The Living Terror" mit Bestimmtheit kein cineastisches Meisterwerk darstellt, handelt es sich immerhin um einen sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Film, der mit einer gelungenen Grundstimmung, soliden Darstellern und einem konstanten Spannungsbogen ausgestattet ist. Für einen netten Filmabend ist das Werk jedenfalls bestens geeignet, so das man insbesondere für Freunde des Subgenres eine Empfehlung aussprechen kann.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Englisch DD 2.0
Bild: 1,78:1 (16:9)
Laufzeit: 85 Minuten

 

  Evil 2
(To Kako - Stin epohi ton iroon)
mit Dinos Avgoustidis, Orfeas Avgoustidis, Hristos Biros, Anthony Burke, Billy Zane, Yorgos Chraniotis, Skotis Drosos, Meletis Georgiadis, Andreas Kontopoulos, Pepi Moschovakou, Ioanna Pappa, Mary Tsoni
Regie: Yorgos Noussias
Drehbuch: Claudio Bolivar / Christos Houliaras
Kamera: Claudio Bolivar / Petros Nousais
Musik: Grigoris Grigioropoulos / Thanos Karabatziakis
Keine Jugendfreigabe
Griechenland / 2009

Athen ist von Zombies überrannt! Für die kleine Gruppe von Überlebenden, die sich um den Soldaten Vakirtzis geschart hat, gibt es nur noch einen Ausweg: Sie müssen es zum Hafen schaffen. Denn dort legt in Kürze das letzte Rettungsboot ab. Doch auf dem Weg zum Hafen warten nicht nur blutgierige Zombies auf die zusammengewürfelte Truppe, sondern auch eine ganze Reihe von Soziopathen, die nichts anderes im Sinn haben, als alle anderen Überlebenden zu ermorden. Im Kreuzfeuer von Sniperkugeln und Zombiehorden steht den Freunden plötzlich eine mysteriöse Gestalt bei, die sie davon zu überzeugen versucht, dass die Zombieplage mitnichten das Werk eines Virus ist, sondern dass das absolute Böse die Bevölkerung von Athen übernommen hat und dass Einer aus der Gruppe die Fähigkeit hat, das Böse zu besiegen und damit Athen und seine Einwohner zu retten. Aber das bedeutet, dass sie sich wieder in das Zentrum von Athen vorkämpfen müssen. In das Zentrum der Hölle, der sie gerade zu entkommen versuchten …

 

"Evil - To Kako" war im Jahre 2005 ein wirklicher Überraschungserfolg, konnte der griechische Zombiefilm doch herrlich trashige und vor allem blutige Zombiekost bieten, die zudem noch äusserst humorig in Szene gesetzt wurde. Kein Wunder also, das man mit gewissen Erwartungen an vorliegenden nachfolger herangegangen ist, der allerdings qualitätsmäßig doch weit hinter dem ersten Teil zurückbleibt. Dabei ist daran noch nicht einmal die Tatsache schuld, das die deutsche Veröffentlichung der Schere zumOpfer gefallen ist und um über zwei Minuten erleichtert wurde, es ist ganz einfach der Aspekt, das hier zu keiner Zeit ein wirklicher Erzählfluss zustande kommen will. Eventuell wollten die Macher des Filmes, dem man übrigens das niedrige Budget in allen Phasen ziemlich offensichtlich anmerkt besonders innovativ sein, denn nicht anders ist es zu erklären, das hier verschiedene Erzählstränge parallel zueinander erzählt werden.

Doch dieser sicherlich gut gemeinte Versuch ist völlig nach hinten losgegangen, da die Geschichte vollkommen durch ständige Zeitsprünge und etliche eingefügte Flashbacks einzelner Personen so dermaßen verwirrend erscheint, das man ihr kaum folgen kann. Das beginnt schon ganz am Anfang des Filmes, als man mit Griechen aus der Antike konfrontiert wird, so das man am überlegen ist, ob man überhaupt den richtigen Film in den DVD-Player gelegt hat. Doch nicht nur zu Beginn der Geschichte bekommt man die Personen aus der Antike zu sehen, denn auch im Laufe der Story wird man noch öfter mit ihnen konfrontiert. Und auch Agyris, der im ersten Teil ja eigentlich gestorben ist kehrt wieder ins Leben zurück, stirbt noch einige Male und kommt immer wieder zurück. Zwar wird im laufe der Zeit eine Erklärung dafür geliefert und die Zusammenhänge mit den immer wieder auftauchenden Bildern aus der Antike bekommen einen Sinn, jedoch ist das Szenario so hanbüchen in Szene gesetzt worden, das man sich teilweise nur die Haare raufen kann.

Auch den geheimnisvollen und recht ominösen Charakter, den Billy Zane hier darstellt, kann man in der ersten Stunde des geschehens eigentlich gar nicht zuordnen, obwohl einen schon gewisse Vorahnungen überkommen können, die sich dann letztendlich auch wirklich bewahrheiten. Seine Figur ist aber letztendlich nicht mehr als ein weiterer Störfaktor in einem seltsam zerstückelt erscheinenden Szenario, das so ziemlich jeglicher Logik entbehrt. Das ist aber gar nicht einmal das Schlimmste, denn Logik muss man in einem Zombiefilm nicht zwangsläufig erwarten, was wirklich störend erscheint ist der Aspekt, das die Dramaturgie der Geschichte eigentlich überhaupt nicht vorhandene ist, denn durch die unzähligen Zeitsprünge und Flashbacks kommt einem das Ganze wie eine wilde und teils auch zusammenhanglose Aneinanderreihung von einzelnen Videoclips vor, die zumeist keinerlei Sinn ergeben.

Und so baut sich auch im Endeffekt überhaupt keine Spannung auf, das Geschehen plätschert im Prinzip eher so vor sich hin und ist dabei noch nicht einmal besonders hart oder blutig geraten, denn wenn man sich mal den Schnittbericht anschaut stellt man sich ganz unweigerlich die Frage, warum dieses Werk um über zwei Minuten erleichtert werden musste. Doch wenn man einmal ganz ehrlich ist, konnen auch die fehlenden Passagen den insgesamt sehr mäßigen Gesamteindruck dieses Filmes nicht sonderlich aufwerten, der ganz einfach viel zu wirr und erschreckend strukturlos daherkommt. Das Sehvergnügen des Zuschauers hält sich hier also in einem extrem überschaubaren Rahmen, was meiner persönlichen Meinung nach noch äusserst diplomatisch ausgedrückt ist. Mich persönlich hat der Film jedenfalls absolut enttäuscht und zählt so ganz eindeutig zu den Fortsetzungen, die man sich auch getrost hätte sparen können. Der Esprit und Charme des Originals ist überhaupt nicht mehr zu spüren und auch der vorhandene Humor kann leider in keiner einzigen Sequenz wirklich zünden, so das es sich hier lediglich um eine sehr lahme Weiterführung des empfehlenswerten Erstlings handelt.

Fazit: So sehr "Evil - To Kako" damals zu überraschen wusste, so sehr enttäuscht doch jetzt der Nachfolger, der so ziemlich in allen Punktet versagt und sich als ziemlicher Rohrkrepierer outet. Selbst vom reinen Unterhaltungswert, den ich bei einem solchen Werk ganz einfach vorraussetze, ist hier so gut wie nichts vorhanden. Ein ständig stockender Erzählfluss verhindert einen wirklichen Sehgenuss, der zudem noch durch eine größtenteils wirr in Szene gesetzte Geschichte extrem getrübt wird, so ds man leider keine wirkliche Empfehlung für diesen Film aussprechen kann.

Die DVD:
Vertrieb: Sunfilm
Sprache / Ton: Deutsch / Griechisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 1:1,78 (16:9)
Laufzeit: 85 Minuten
Extras: Trailer, Teaser

 

  30 Days of Night: Dark Days
(30 Days of Night: Dark Days)
mit Kiele Sanchez, Rhys Coiro, Diora Baird, Harold Perrineau, Mia Kirshner, Troy Ruptash, Ben Cotton, Katie Keating, Katharine Isabelle, James Pizzinato, Peter Hall, Stephen Huszar, Marco Soriano, Jackson Berlin, John DeSantis
Regie: Ben Ketai
Drehbuch: Steve Niles / Ben Ketai
Kamera: Eric Maddison
Musik: Andres Boulton
Keine Jugendfreigabe
USA / 2010

Die Story spielt ein Jahr nach den Vorkommnissen in Barrow: Um den Schmerz über den Tod ihres Mannes zu überwinden, reist Stella um die ganze Welt - sie will die Menschheit davon überzeugen, dass Vampire tatsächlich existieren. Als sie schließlich frustriert erwägt, ihre Mission abzubrechen, trifft sie in der kriminellen Unterwelt von Los Angeles eine Gruppe von Menschen die nichts zu verlieren haben und erhält damit die Chance, sich an der Vampirkönigin Lilith zu rächen, die für den Angriff auf Barrow verantwortlich war.

 

Angeblich soll sich dieser Nachfolger von "30 Days of Night" sehr nahe an den zugrunde liegenden Comics orientieren, worin aber wohl gleichzeitig auch das größte Problem dieses Ablegers besteht, der nicht einmal ansatzweise an die Qualität des ersten Teiles anknüpfen kann. Das liegt ganz einfach darin begründet, das hier eine äusserst leblose und vollkommen vorhersehbare Geschichte erzählt wird, der irgendwie jeglich Inspiration fehlt und die auch zu keiner Zeit einen wirklich straffen Spannungsbogen erzeugen kann, der für ein durchgehend interessantes Sehvergnügen sorgen würde. Insbesondere durch ihre Vorhersehbarkeit fehlt es der Story ganz generell an diversen Überraschungsmomenten und jeglichen Höhepunkten, darüber können auch die wenigen etwas härteren Passagen nicht hinwegtäuschen, die sich zudem auch noch in einem wirklich überschaubaren Rahmen präsentieren. Die gesamte Laufzeit über entsteht der Eindruck, das man mit einem seltsam leblos erscheinenden Story-Plot konfrontiert wird, in dem sogar die Darsteller zumeist recht lustlos und vollkommen uninspiriert agieren, was das gewonnene Gesamtbild nicht unbedingt aufwertet.

Auch in azmosphärischer Hinsicht kann "20 Days of Night: Dark Days" nicht mit seinem Vorgänger konkurrieren, entsteht doch zu keiner Zeit die atmosphärische Dichte, die Teil 1 noch so ausgezeichnet hat. Die hier vorhandene Grundstimmung weist ausserdem kaum bedrohliche Züge auf, was allerdings auch wieder auf die Vorhersehbarkeit der Ereignisse zurückzuführen ist. Und so ist es dann auch nicht weiter verwunderlich, das man als Zuschauer teilweise schon etwas gelangweilt den Geschehnissen folgt und sich dabei noch nicht einmal an den nicht gerade besonders guten CGI Effekten erfreuen kann. Es ist ein ganz eigenartiges Gefühl, das einen während der Ansicht dieses Filmes überkommt, denn einerseits hegt man bis zum Ende die Hoffnung, das doch einmal irgentetwas passieren könnte, das einen aus dem eingetretenen Halbschlaf reissen könnte, doch eigentlich weiss man ganz genau, das dies wohl nicht passieren wird. So lässt man dann mehr oder minder das streckenweise extrem leblos erscheinende Szenario über sich ergehen und ist nicht gerade böse darüber, als nach gut 80 Minuten der Abspann des Filmes einsetzt.

Wenn man an den Erstling zurückdenkt, fällt einem ganz unweigerlich die wirklich gelungene und höchst bedrohliche Atmosphäre ein, die einen den ganzen Film über begleitet hat und für ein erstklassiges Filmerlebnis Sorge getragen hat, leider ist hier davon so gut wie gar nichts zu verspüren, den trotz einiger düster gehaltenen Passagen geht keinerlei Faszination von den Ereignissen aus, die sich in irgendeiner Art und Weise auf den Betrachter übertragen könnte, so das man im Prinzip nie eine wirkliche Bindung zum Szenario aufbauen kann. Zudem sind die meisten düsteren Sequenzen auch noch viel zu dunkel gehalten, einige Handlungen sind so kaum sichtbar nachzuvollziehen, was den Gesamteindruck noch einmal zusätzlich etwas trübt. Ein zusätzlicher Minuspunkt ist auch die Darstellerriege, die meiner Meinung nach eine einzige Enttäuschung darstellt, denn ebenso farblos und uninspiriert wie die gesamte Geschichte sind auch die dargebotenen Schauspielleistungen, sämtliche Charaktere wirken vollkommen blass und jederzeit austauschbar. In nicht gerade wenigen Passagen des Filmes erwecken sie den Eindruck, das sie überhaupt nicht richtig bei der Sache sind und die Spielfreude ist ihnen auch nicht unbedingt anzusehen, so das die Darstellungen vielmehr den Eindruck einer lästigen Pflicht hinterlassen, was nicht gerade als Kompliment zu verstehen ist.

Letztendlich handelt es sich bei "30 Days of Night: Dark Days" um eine ziemlich enttäuschende Fortsetzung, der Film weist in allen belangen äusserst starke und sehr offensichtliche Defizite auf, die man ganz sicher hätte vermeiden können. So aber präsentiert sich eine seltsam leblose Story, die vollkommen überraschungs-und höhepunktarm daherkommt und so doch eher ziemlich belanglose Vampirunterhaltung bietet, an der man sich nur sehr selten erfreuen kann. Auch im Bezug auf den vorhandenen Härtegrad gibt es nicht viel Positives zu vermelden, denn die beinhalteten Szenen sind nicht gerade besonders zahlreich und können auch qualitätsmäßig nicht wirklich überzeugen. Der insgesamt gewonnene Gesamteindruck ist dann auch letztendlich maximal als durchschnittlich zu bezeichnen, was bei den meisten zuschauern doch für eine ziemliche Enttäuschung sorgen dürfte, denn hatte man doch aufgrund des sehr guten Vorgängers weitaus höhere Erwartungen in diesen zweiten Teil gesetzt, die sich aber leider nicht bestätigen können.

Fazit: Wenn man mit geringen Erwartungen an diesen Film herangeht, dann könnte man eventuell am Ende einigermaßen zufrieden sein, da sich die Enttäuschung in Grenzen hält. Wer allerdings etwas mehr erwartet und dazu noch die Hoffnung hegt, das hier ein ähnlich gelungener Film vorliegt wie es bei "30 Days of Night" der Fall war, der wird sich wohl kaum an dieser seltsam uninspirierten und leblosen Geschichte erfreuen können, in der kaum Spannung geschweige denn eine erstklassige Atmosphäre zu finden ist. Zu vorhersehbar sind die Ereignisse und auch die vollkommen blassen Darsteller können das gewonnene Gesamtbild in keinster Weise aufwerten.

 

  Tarantula
(Tarantula)
mit John Agar, Mara Corday, Leo G. Carroll, Nestor Paiva, Ross Elliott, Edwin Rand, Raymond Bailey, Hank Patterson, Bert Holland, Steve Darrell, Dee Carroll, Edgar Dearing
Regie: Jack Arnold
Drehbuch: Robert M. Fresco / Martin Berkeley
Kamera: George Robinson
Musik: Herman Stein
FSK 12
USA / 1955

Beim Brand eines Laboratoriums in der kalifornischen Wste, wo ein Forscher mit Wachstumsbeschleunigungen experimentiert, entweicht eine giftige Tarantel. Bald erreicht das Tier die monstrsen Ausmae eines Hochhauses und droht ganze Stdte auszurotten. Mit Napalm-Bomben bewaffnet rckt die amerikanische Luftwaffe an, um dem Biest den Garaus zu machen.

 

Es ist wohl keineswegs übertrieben, wenn man diesen Klassiker als einen der größten Meilensteine des Tierhorrors bezeichnet. Wenn man bedenkt, das "Tarantula" schon über 50 Jahre alt ist, dann ist vor allem die Tricktechnik für die damalige Zeit sehr bemerkenswert. In der heutigen Zeit entlockt es dem Zuschauer wohl nur noch ein Schmunzeln, aber in den 50 ern war das schon etwas Besonderes. Es ist aber auch insbesondere die fast kindliche Naivität der damaligen Effekte, die diesem Film seinen ganz besonderen Charme verleiht, der ihn so absolut unverwechselbar macht. Gleichzeitig ist es Jack Arnold aber dennoch gelungen, den Zuschauer durch die Darstellung der Riesenspinne zu schocken und so auch eine richtig unheilvolle Grundstimmung aufkommen zu lassen, die selbst nach über 50 Jahren nichts von ihrer Faszination eingebüsst hat.

Der Film verursachte damals schon großes Erstaunen bei den Zuschauern und wusste durch seine durchaus spannende Story zu überzeugen. Atmosphärisch ist dieser herrliche Klassiker sehr dicht gehalten und durch die Riesenspinne wirkt alles auch sehr bedrohlich. Hinzu kommt der Aspekt, das dieses Monster auch ziemlich oft im Bild zu sehen ist und immer wieder ein absoluter Höhepunkt des Geschehens ist. Bei jedem ihrer Auftriite spürt man sofort, wie der Spannungsbogen in die Höhe schnellt und auch das Sehverhalten des Betrachters ändert sich schlagartig. Verfolgt man nämlich die Geschichte eigentlich relativ entspannt, so setzt beim Auftreten der riesigern Tarantel immer wieder eine ungeheure Anspannung in den Vordergrund, der man sich beim besten Willen nicht erwehren kann. Arnold hat es hier vortrefflich verstanden, den Zuschauer immer wieder in Sicherheit zu wiegen, um ihn dann widerum mit Schockmomenten zu konfrontieren, die immer zum genau richtigen Zeitpunkt eingesetzt werden. So gestaltet sich das hier gebotene Filmerlebnis auch durchaus abwechslungsreich und versetzt einen zumeist in ein wahres Wechselbad der Gefühle.

Auch die Darsteller spielen ihre Parts sehr überzeugend, die Angst und Panik wird sehr gut zum Zuschauer transportiert. Für die damalige Zeit enthält das dargebotene Schauspiel sogar erstaunlich wenig theatralische Züge, die doch insbesondere in Filmen dieser Zeit immer wieder zu begutachten ist. Doch in vorliegendem Werk ist davon herzlich wenig zu spüren, was den gewonnenen Gesamteindruck noch einmal zusätzlich aufwertet. Gerade die jüngere Generation wird mit diesem herrlichen Klassiker des Tierhorrors wohl weniger anfangen können, ist man doch mittlwerweile vielmehr darauf erpicht, blutige und äusserst harte Effekte präsentiert zu bekommen, doch gibt es in der heutigen Zeit keinen Tierhorrorfilm, der qualitätsmäßig auch nur annähern mit "Tarantula" mithalten kann, bekommt man doch eine perfekt aufeinander abgestimmte Geschichte geboten, die insbesondere durch ihren dramaturgisch erstklassigen Spannungsbogen und eine herausragende Atmosphäre zu überzeugen weiss. Und selbst die aus heutiger Sicht vielleicht etwas angestaubten Effekte stellen etwas ganz Besonderes dar und sorgen für eine unglaublich starke Bildgewalt dieses Filmes.

Auch in der heutigen Zeit der immer besser werdenden Special - Effects ist es immer wieder ein Erlebnis, sich diesen Meilenstein des Tierhorrors anzusehen, denn man wird immer wieder gut und kurzweilig unterhalten. Letztendlich zählt Jack Arnolds Horror-Szenario zu den absolut zeitlosen Klassikern, die ganz einfach nichts von ihrem Reiz verlieren und trotz ihrer Familientauglichkeit immer noch leichte Schauer entstehen lassen, die dem Zuschauer beim Anblick der Riesenspinne über den Rücken laufen. Dazu trägt sicherlich auch die brillante musikalische Untermalung bei, die vor allem die bedrohlichen Passagen des Szenarios immer wieder besonders hervorhebt.

Fazit: Wenn man von Meilensteinen des Genres spricht, darf "Tarantula" auf keinen Fall fehlen, insbesondere beim Tierhorror hat dieser zeitlose Klassiker sicherlich Maßsstäbe gesetzt. So mancher Vertreter der heutigen Zeit, in dem auch eine Spinnen-Thematik bearbeitet wird, kann sich von diesem Werk eine große Scheibe abschneiden. Es müssen nicht immer blutrünstige und harte Genrevertreter sein, manchmal ist es viel schöner, einen in allen Belangen stimmigen Film anzuschauen, der in seiner gesamtheit absolut perfekt gelungen ist.

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