Blutiges - Unheimliches - Splatter (18. Juni 2011)

Blutiges - Unheimliches - SplatterBlutiges - Unheimliches - Splatter
18. Juni 2011

Jede Woche sehe ich mir DVDs für den Zauberspiegel an. Das ist oft eine Freude, manchmal eine Qual. Jede Woche ist Gutes, Durchschnittliches und Schlechtes dabei. Aber ich halte eisern durch, um das Material dann zu rezensieren. Jede  Woche nun sammele ich meine Besprechungen und Beobachtungen in dieser Rezensionskolumne. Ich wünsche viel Vergnügen und hoffe, den einen oder anderen nützlichen Hinweis zu geben.

 

  Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens
(Return to House on Haunted Hill)
mit Amanda Righetti, Cerina Vincent, Erik Palladino, Tom Riley, Andrew Lee Potts, Jeffrey Combs, Steven Pacey, Calita Rainford, Gil Kolirin, Andrew Pleavin, Charles Venn, Tatina de Marinis, George Zlatarev, Stilyana Mitkova, Laia Gontalez
Regie. Victor Garcia
Drehbuch: William Massa
Kamera: Lorenzo Senatore
Musik: Frederik Wiedmann
Keine Jugendfreigabe
USA / 2007

Sarah Wolfe hat das Massaker in der Vanacutt-Villa als einzige überlebt, aber niemand glaubt ihr, dass Geister die grausigen Morde begangen haben. Als sie unter merkwürdigen Umständen Selbstmord begeht, hat ihre Schwester Ariel keine Wahl: Sie muss herausfinden, wer - oder was - für Sarahs Tod verantwortlich ist. Ariel entdeckt, dass Sarah ihr kurz vor ihrem Tod das Tagebuch des sadistischen Dr. Vanacutt geschickt hat. Darin findet sie Hinweise auf das teuflische Böse, das die Villa beherrscht. Doch durch das Tagebuch löst Ariel selbst eine lebensgefährliche Schatzsuche aus, die eine Gruppe ahnungsloser Opfer in die Vanacutt-Villa führt. So nimmt das Grauen im Haus auf dem Hügel unaufhaltsam seinen Lauf - diesmal will das Haus samt der in ihm spukenden Gespenster sichergehen, dass niemand mit dem Leben davonkommt.

 

Volle 8 Jahre hat es gedauert, bis dem wirklich gelungenem Gruselfilm "House on Haunted Hill" endlich ein Nachfolger spendiert wurde, der zwar in Bezug auf die Geschichte und die vorhandene Atmosphäre nicht ganz mit dem Vorgänger mithalten kann, dafür aber mit einem sehr ansehnlichen Härtegrad aufwarten kann, der die hohe Alterseinstufung durchaus rechtfertigt. Sicher, das Werk aus dem Jahre 1999, das übrigens ein Remake des Klassikers "Das Haus auf dem Geisterhügel" von 1959 war, bietet ganz sicherlich mehr inhaltliche Substanz als der vorliegende Nachfolger, der über eine etwas dürftige Rahmenhandlung nicht hinauskommt, jedoch versteht es das Werk von Victor Garcia von der ersten bis zur letzten Minute extrem kurzweilig zu unterhalten. Das ist allerdings bei einer Laufzeit von gerade einmal gut 70 Minuten auch nicht besonders schwer, doch gibt es auch eine Menge anderer Filme mit so kurzer Laufzeit, die noch nicht einmal annähernd so gut unterhalten wie dieser.

Das ist ganz bestimmt auch den teilweise recht harten und blutigen Splatter-Gore-Effekten zu verdanken, die zudem noch recht zahlreich vorhanden und außerdem auch wirklich gut gemacht sind. Hier werden also vor allem die Freunde der etwas härteren Gangart bestens bedient und werden deshalb sicherlich zufrieden sein. Leider haben die Macher des Filmes es aber verpasst, eine etwas komplexere Geschichte zu präsentieren, denn das, was sich dem Zuschauer hier bietet, ist höchstenfalls als dezente Rahmenhandlung zu bezeichnen. Höheren Ansprüchen wird dieser Film also bestimmt nicht genügen können; in dieser Beziehung war der erste Teil doch erheblich besser ausgestattet. Das bezieht sich auch auf die vorherrschende Grundstimmung dieses Werkes, die zwar atmosphärisch keinesfalls als misslungen bezeichnet werden kann, aber in keiner Phase die herrlich dichte und bedrohliche Szenerie erkennen lässt, die noch in Teil 1 für einen solch unerhört guten Grusel-Effekt gesorgt hat. Und so kann sich hier auch kein wirklich straffer Spannungsbogen entwickeln, da das Geschehen auch viel zu vorhersehbar erscheint und man die nächsten Aktionen jederzeit vorausahnen kann.

Doch auch, wenn sich das jetzt eher negativ anhört, hat mir persönlich auch dieser Nachfolger sehr gut gefallen. Man muss nur von Beginn an darauf eingestellt sein, dass der Focus des Geschehens hier ganz eindeutig auf den Härtegrad gelegt wurde, wodurch die anderen Komponenten der Geschichte nie so richtig zum Vorschein kommen. Zudem sind die Manlos ziemlich offensichtlich ausgefallen, so dass das erwartete Grusel-Feeling sich in vorliegendem Fall in überschaubaren Grenzen abspielt. Es fehlt ganz einfach die wirklich faszinierende Gänsehaut-Atmosphäre, die in dieser Geschichte viel zu selten und wenn, dann lediglich in Ansätzen aufkommt, was den echten Grusel-Fan doch ein wenig enttäuschen könnte. Dabei kann dieses Werk in Bezug auf die nötigen Zutaten, wie beispielsweise die Ausstattung und auch die richtige Location total überzeugen, lediglich die prozentualen Anteile der einzelnen Komponenten sind nicht richtig verteilt worden. Dazu zählen auch die hier agierenden Darsteller, die längst nicht den wichtigen Stellenwert ihrer Kollegen aus Teil 1 einnehmen und allesamt eher blass und austauschbar erscheinen.

Insgesamt gesehen handelt es sich meiner Meinung nach aber immer noch um einen durchaus gelungenen Nachfolger, bei dem man allerdings nicht die Maßstäbe des ersten Teiles anlegen sollte, denn diese können definitiv nicht erfüllt werden. War "House on Haunted Hill" noch ein erstklassiger Gruselfilm, der von einem sehr straffen Spannungsbogen und seiner herausragenden Atmosphäre gelebt hat, die dem Zuschauer so manch kalten Schauer über den Rücken jagen konnte, so haben wir hier einen höchstens soliden Grusler, dessen größte Stärke dafür der vorhandene Härtegrad ist. Und dieser ist wirklich sehr bemerkenswert ausgefallen, präsentieren sich doch etliche Passagen, die das Herz eines Gorehounds höher schlagen lassen. Letztendlich aber ist "Haunted Hill - Die Rückkehr in das Haus des Schreckens" ein allemal sehenswerter Genre-Beitrag, den sich kein echter Fan entgehen lassen sollte.

Fazit: Je nachdem, ob man mehr Wert auf eine gute Story und eine gepflegte Grundstimmung legt oder aber sich an etlichen harten Passagen erfreuen kann, wird die Bewertung dieses Filmes wohl stark auseinandergehen. Ich persönlich empfand das Szenario als äußerst kurzweilig und sehr unterhaltsam, hätte mir allerdings etwas mehr Spannung und eine dichtere Grundstimmung gewünscht, die ich doch zu oft vermisst habe. Trotz der offensichtlichen Defizite gegenüber Teil 1 haben wir hier immer noch einen sehenswerten Nachfolger, aus dem man aber bestimmt noch viel mehr hätte herausholen können.

 

  Six-Pack - Jagd auf den Schlächter
(Six-Pack)
mit Richard Anconina, Frederic Diefenthal, Chiara Mastroianni, Bernard Fresson, Jonathan Firth, Francois Berleand, Jean-Claude Dauphin, Frank Moore, Carole Richert, Betty Bomonde, Frank Fontaine, Patrick Rocca, Stefan Elbaum
Regie: Alain Berberian
Drehbuch: Alain Berberian / Jean-Hugues Oppel
Kamera: Jean-Francois Robin
Musik: Elia Cmiral
Keine Jugendfreigabe
Frankreich / 2000

Der Pariser Kommissar Nathan hat einen schrecklichen Verdacht: Seit Monaten macht ein brutaler Serienmörder die Seine-Metropole unsicher und vergeht sich aufs Grausamste an wehrlosen Frauen. Nathan glaubt, dass es sich bei dem Killer um den amerikanischen Kulturattaché handelt. Ein Besuch bei einem Experten in den USA bestätigt ihn in seiner Vermutung. Und doch sind Nathan die Hände gebunden. Der diplomatische Status schützt den Verdächtigen. Weil Nathan nicht von ihm ablassen will, wird er von dem Fall abgezogen und schließlich sogar noch suspendiert. Was Nathan nicht bremsen kann: Er will dem Kulturattaché eine Falle stellen. Doch dann geht alles schief ...

 

"Six-Pack" kann man getrost als die französische Antwort auf etliche amerikanische Filme ansehen, die sich der Serienmörder-Thematik widmen. So kann man diverse Anlehnungen an Werke wie beispielsweise "Das Schweigen der Lämmer" oder "Sieben" nicht gänzlich von der Hand weisen, obwohl vorliegende Geschichte qualitätsmäßig nicht an die genannten Werke heranreichen kann. Dennoch sind die teilweise eher schlechten Kritiken über diesen Film nicht ganz nachzuvollziehen, eröffnet sich dem Zuschauer doch eine sehr interessant in Szene gesetzte Geschichte, die ihr Hauptaugenmerk allerdings nicht auf die ansonsten eher üblichen Aspekte legt. So ist die Identität des Mörders eigentlich sehr schnell bekannt, was der vorhandenen Spannung jedoch keinerlei Abbruch tut. Vielmehr steht hier die Hilflosigkeit der ermittelnden Beamten im Fokus, die den Täter aufgrund diplomatischer Umstände nicht festnehmen können, was die Ermittlungen zusätzlich erschwert.

Was mir persönlich besonders gut gefallen hat ist der Umstand, dass die Unkenntnis der Polizei besonders gut herausgearbeitet wird, denn Serienmörder sind in Frankreich anscheinend immer noch sogenanntes Neuland, weshalb sich der ermittelnde Kommissar auch Hilfe in Amerika sucht, wo man viel bessere Kenntnisse über diese Mörder hat. Nun ist "Six-Pack" ganz bestimmt kein Feuerwerk an Innovation und der Film erfindet das Genre auch sicherlich nicht neu, jedoch entfaltet die Geschichte durchaus ihre ganz eigene Faszination, die sich auch auf den Zuschauer überträgt. Die Jagd auf den psychopathischen Schlächter gestaltet sich dabei äußerst temporeich und es herrscht ganzzeitig eine äußerst düstere Grundstimmung vor, die für ein angespanntes Sehverhalten sorgt. Auch wenn eventuell die absolute Hochspannung etwas fehlen mag und das Geschehen streckenweise etwas zu vorhersehbar erscheint, wird man mit überdurchschnittlich guter Thrillerkost bedient, deren Sichtung sich allemal lohnt.

Warum der Film allerdings eine so hohe Alterseinstufung erhalten hat, kann man eher schwerlich nachvollziehen, schürt diese doch auch vielleicht bei vielen Leuten vollkommen falsche Erwartungen. Passagen, die diese Einstufung rechtfertigen würden, bekommt man im Prinzip nicht zu sehen, denn "Six-Pack" beinhaltet keinerlei explizite Gewaltdarstellungen, in dieser Beziehung geht es viel eher bescheiden zur Sache, was aber keineswegs als negative Kritik aufgefasst werden soll, denn die Geschichte weiß doch vor allem in atmosphärischer Hinsicht voll zu überzeugen. Gepaart mit einem soliden Spannungsbogen und überzeugenden Darstellern ergibt sich so ein Gesamtbild, das man ohne jede Übertreibung als gut bezeichnen kann. Selbst einige auf den ersten Blick unlogisch erscheinende Ermittlungsmethoden der französischen Polizei sind hierbei nicht als Schwäche anzusehen, sondern vielmehr deren Unerfahrenheit mit Serienmördern zuzuschreiben, so dass die Ereignisse letztendlich doch ziemlich authentisch wirken.

"Six-Pack - Jagd auf den Schlächter" ist ganz bestimmt kein Meisterwerk, bietet jedoch sehr kurzweilige und spannende Thrillerkost, die man sich jederzeit sehr gut anschauen kann. Man sollte beachten, dass die zu hohe Alterseinstufung vielleicht Erwartungen weckt, die in eine vollkommen falsche Richtung zielen, denn in Sachen Härte hält sich die Geschichte vornehm zurück. Mich persönlich hat das nicht sonderlich gestört, da mir das Werk in seiner Gesamtheit sehr gut gefallen hat und vor allem eine herrlich dichte Atmosphäre entfaltet, die ihre ganz eigene Faszination auf den Zuschauer ausübt.

Fazit: Regisseur Alain Berberian hat mit "Six-Pack" einen sehr ordentlichen Film kreiert, den man durchaus als französische Antwort auf die vielen Hollywood-Produktionen ansehen kann, die sich der Serienmörder-Thematik widmen. Niveaumäßig zwar etwas niedriger angesiedelt, bietet dieses Werk dennoch durchgehend spannende und sehr interessante Unterhaltung, die man sich auf jeden Fall einmal ansehen sollte. Trotz vieler eher negativer Kritiken hat mir der Film äußerst gut gefallen, da er auch einmal etwas anders gestaltet wurde, als die ansonsten üblichen Vertreter des Genres.

Die DVD:
Vertrieb: Ascot Elite
Sprache / Ton: Deutsch / Französisch DD 2.0 Stereo
Bild. 2,35:1

 

  Die Mühle der versteinerten Frauen
(Il Mulino delle Donne di Pietra)
mit Pierre Brice, Scilla Gabel, Wolfgang Preiss, Dany Carrel, Herbert H. E. Böhme, Kiama Orfei, Marco Guglielmi, Olga Solbelli, Alberto Archetti
Regie: Giorgio Ferroni
Drehbuch: Remigio De Grosso / Giorgio Ferroni
Kamera: Pier Ludovico Pavoni
Musik: Carlo Inocenzi
Ungeprüft
Frankreich / Italien / 1960

Der Architekturstudent Hans van Harnim fährt nach Amsterdam, um dort einen Bericht über das berühmte "Carillon der versteinerten Frauen", welches morbide Frauenstatuen auf einem Mühlrad zeigt, zu schreiben. Dort trifft er auf Professor Wahl, Künstler und Besitzer der Mühle, der auch Hans' Verlobte Liselotte unterrichtet. Elfie, die wunderschöne Tochter des Professors, leidet an einer seltenen und gefährlichen Krankheit. Zum Überleben benötigt sie ständig frisches Blut. Nachdem auch seine Verlobte spurlos verschwindet, kommt Hans nach und nach dem grausamen Geheimnis der Mühle auf die Spur ...

Giorgio Ferronis Werk aus dem Jahre 1960 ist ein herrlicher Gruselfilm, der aus heutiger Sicht für viele Leute wohl eher etwas angestaubt erscheinen mag, aber insbesondere den Freunden alter Klassiker jede Menge Freude bescheren dürfte. Entfaltet sich doch insbesondere in atmosphärischer Hinsicht eine absolut überzeugende Geschichte, der es zudem auch nicht an der nötigen Spannung mangelt. Und das, obwohl man schon ziemlich frühzeitig erkennen kann, in welche Richtung sich das Geschehen entwickelt und welches Geheimnis sich hinter den versteinerten Frauen verbirgt. Es ist die Erzählstruktur der Geschehnisse, die ihre ganz eigene Dynamik entwickelt und aus der eine fast schon morbide Faszination hervorgeht, die sich ganz automatisch auch auf den Betrachter überträgt. Denn trotz der eher ruhigen und bedächtigen Erzählweise versteht es Ferroni erstklassig, den Zuschauer für das Szenario zu gewinnen, das eine äußerst dichte und geheimnisvolle Stimmung beinhaltet, die insbesondere durch die hervorragende musikalische Untermalung richtig gut zur Geltung kommt und einem ein herrliches Filmvergnügen bereitet.

Dazu tragen auch die guten Darsteller bei, wobei es ein ganz besonderes Erlebnis darstellt, Pierre Brice einmal nicht in der Rolle des Winnetou zu sehen, mit der man seine Person schon fast zwangsläufig verbindet. Auch wenn es zu Beginn schon fast befremdlich erscheint, ihn in einem Horrorfilm zu sehen, so weiß er durch sein Schauspiel zu überzeugen, was übrigens auch auf den Rest der hier versammelten Darsteller-Riege zutrifft. Nun ist das dargebotene Schauspiel zwar mit einer gewissen Theatralik versehen, was allerdings keinesfalls ein negativer Kritikpunkt ist, da dies in vielen Werken der damaligen Zeit der absolute Normalfall ist und ganz einfach irgendwie dazugehört. Und so wird dieser Umstand gerade bei Liebhabern dieser herrlichen "alten Schinken" auf jede Menge Gegenliebe stoßen, verleiht er dem Film doch dadurch auch seinen ganz besonderen Charme.

Nun sollte man allerdings die Erwartungen durch die viel zu hohe Alterseinstufung dieses Filmes nicht in eine falsche Richtung lenken, könnte man doch auf die Idee kommen, dass es sich hier um einen harten und blutigen Horrorfilm handelt, was selbstverständlich nicht der Fall ist. Ich möchte sogar behaupten, dass aus heutiger Sicht eine 12er-Freigabe vollkommen ausreichend wäre, da wirklich keinerlei härtere Passagen zu sehen sind. Das ist aber auch gar nicht weiter schlimm, denn die Werke der damaligen Zeit haben ihr Hauptaugenmerk schon immer mehr auf Dinge wie Spannung und eine gelungene Atmosphäre gelegt, und beide Dinge beinhaltet "Die Mühle der versteinerten Frauen" auf jeden Fall. Allein das letzte Drittel der Geschichte kann man hierfür heranziehen, denn die äußerst düstere und unheilvolle Szenerie innerhalb der alten Mühle ist absolut sehenswert, versprüht es doch jede Menge Charme, lässt aber auch gleichzeitig einige sehr gruselige Momente in den Vordergrund treten, die genau das richtige Grusel-Feeling vermitteln, das man sich von einem solchen Klassiker wünscht.

Auch wenn "Die Mühle der versteinerten Frauen" nach heutigen Maßstäben eher antiquiert und angestaubt erscheinen mag, so dürfte dieses Werk insbesondere für Liebhaber des klassischen Horrorfilms eine Anschaffung wert sein, beinhaltet der Film doch alle nötigen Zutaten, die ein Oldschool-Grusler benötigt, um für ein jederzeit gelungenes und sehr atmosphärisches Filmerlebnis zu sorgen, an dem man sich als Freund des Genres erfreuen kann. Ich fühlte mich jedenfalls bestens unterhalten und kann so nur eine absolute Empfehlung für diesen tollen Klassiker aussprechen.

Fazit: Eine spannende Geschichte, sehr gute und überzeugende Darsteller und eine herausragende Stimmung machen "Die Mühle der versteinerten Frauen" zu einem absoluten Geheimtipp des klassischen Horrorfilms, den man sich als bekennender Freund älterer Filme keinesfalls entgehen lassen sollte. Lediglich die Hoffnungen auf harte und blutige Szenen sollte man erst gar nicht aufkommen lassen, was durch die vollkommen überzogene Altersfreigabe durchaus passieren könnte.

 

  Haunting of Winchester House
(Haunting of Winchester House)
mit Lira Kellerman, Michael Holmes, Tomas Boykin, Kimberly Ables Jindra, Patty Roberts, Jennifer Smart, Rob Ullett, David McIntyre, Savannah Schoenecker, Sari Sheehan, Rya Meyers, Mitch Toles, Jefferson Wilmore, Frank Weitzel
Regie: Mark Atkins
Drehbuch: Mark Atkins / Jose Prendes
Kamera: Mark Atkins
Musik: Chris Ridenhour
Keine Jugendfreigabe
USA / 2009

Nicht zuletzt um den Schatten des noch nicht allzu lang zurückliegenden Todes ihres Jüngsten zu entfliehen, wechseln Susan und Drake Grenier den Wohnort und ziehen mit ihrer Teenagertochter ins idyllisch anmutende Winchester House in Kalifornien. Dieses Anwesen wurde einst für die Witwe des gleichnamigen Schusswaffenherstellers errichtet und wird nach gemeinem Volksglauben von diversen Opfern der Knarre bespukt. Die Greniers wollen davon zunächst nichts wissen, doch eine Serie von unerklärlichen Vorkommnissen belehrt sie eines Besseren.

 

Dass die Veröffentlichungen aus dem Hause Asylum nicht unbedingt zu den Meisterwerken der Schöpfung gehören und zudem auch immer mit einem äußerst geringen Budget ausgestattet sind, dürfte mittlerweile jedem Zuschauer bekannt sein. So verwundert es auch nicht wirklich, dass vorliegender Horrorfilm hier keine Ausnahme ist. Was Regisseur Mark Atkins, der übrigens auch gleichzeitig für das Drehbuch und die Kameraarbeit verantwortlich zeichnet, sich bei diesem vorhersehbaren Schund gedacht haben mag, wird wohl für alle Zeit sein ganz persönliches Geheimnis bleiben. Wenn die Geschichte wenigstens dem üblichen Durchschnitt entsprechen und ein gepflegtes Grusel-Feeling erzeugen würde, dann könnte man ja als Zuschauer über die etlichen anderen und zudem sehr offensichtlichen Defizite hinwegsehen, doch selbst in dieser für einen Gruselfilm wichtigsten Komponente bekommt man lediglich eine Menge heiße Luft serviert, die nicht wirklich für ein interessantes Filmvergnügen sorgt, an dem man sich erfreuen könnte.

Ganz davon abgesehen, dass man diesem Werk an jeder Ecke das fehlende Budget anmerkt, eröffnet sich eine Geschichte, die mindestens so zäh erscheint, wie ein ausgelutschtes Kaugummi. Von einem gelungenen Spannungsaufbau oder einer gar gruseligen Grundstimmung ist man so weit entfernt wie die Erde zum Mond, und da handelt es sich ja bekannterweise um eine ziemlich große Distanz. Und so ist man doch von Beginn an äußerst gelangweilt und lässt das vollkommen uninspirierte Geschehen mehr oder minder über sich ergehen. Hegt man zu Beginn noch die Hoffnung, dass es mit zunehmender Laufzeit eigentlich nur besser werden kann, so muss man diese Hoffnung doch ziemlich schnell begraben, da sich das Szenario vielmehr immer weiter verschlechtert, was man kaum für möglich halten sollte. Zwar wollte Mark Atkins hier wohl vor allem durch das gewählte Ende für einen echten Überraschungsmoment sorgen, doch selbst dieses Vorhaben ist gründlich in die Hose gegangen. Das liegt hauptsächlich in zwei Dingen begründet, denn einerseits hat man schon genügend weitaus bessere Genre-Vertreter zu Gesicht bekommen, die thematisch ähnlich gelagert sind und andererseits ist der gesamte Story-Plot so dermaßen vorhersehbar gestaltet, dass der Zuschauer sich noch nicht einmal anstrengen muss, um das Ende vorherzuahnen.

Wenn man nun zumindest mit einigen guten Darstellerleistungen belohnt werden würde, gäbe es wenigstens etwas Positives zu vermelden, doch auch in dieser Beziehung versagt der Film total. Die Schauspieler sind an mangelndem Ausdruck nur schwerlich zu überbieten und bleiben außerdem so blass und farblos, wie eine Scheibe Toast in der Dunkelheit. Ob überhaupt einer der Akteure sein Handwerk jemals gelernt hat, kann man dabei durchaus infrage stellen, wird einem doch vielmehr der Eindruck einer ziemlich talentfreien Laienspielgruppe vermittelt, die aber auch wirklich keinerlei Eindruck hinterlässt und schnellstens wieder in Vergessenheit gerät, wie auch das Gesamtpaket insgesamt, das einem hier vorgesetzt wird. "Haunting of Winchester House" ist wirklich ein äußerst übles Machwerk, das noch nicht einmal ansatzweise gute, geschweige denn gruselige Unterhaltung bietet, so dass man letztendlich sehr froh darüber ist, wenn nach quälend langen gut 85 Minuten endlich der Abspann einsetzt und das Grauen damit beendet.

Die größte Frechheit jedoch ist die viel zu hohe Altersfreigabe, die man nur als schlechten Witz bezeichnen kann. Für diesen Mist wäre selbst eine 16er-Einstufung noch zu hoch gewesen, bekommt man doch außer einigen äußerst schlecht umgesetzten Effekten rein gar nichts geboten, was den Aufdruck "Keine Jugendfreigabe" rechtfertigen würde. Kein Blut und absolut keine Härte sind hier beinhaltet, so dass man sich fast schon automatisch die Frage stellt, was die betreffenden Prüfer hier geritten haben mag, um diese hohe Freigabe zu vergeben. Meiner Meinung nach ist das mit einer absoluten Irreführung des Käufers zu vergleichen, der dadurch eine vollkommen falsche Erwartungshaltung aufbaut, die dieser Müll zu keiner Zeit erfüllen kann. Und so handelt es sich zu allem Überfluss auch noch um eine absolute Mogelpackung, um die man lieber einen großen Bogen machen sollte, da man die eigene Freizeit wirklich besser vertrödeln kann, als mit diesem Billig-Filmchen, das auf der ganzen Linie versagt.

Fazit: Wieder einmal hat Asylum eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass selbst Trash eine viel zu große Lobhuldigung für ihre Veröffentlichungen darstellt. Mit "Haunting of Winchester House" liegt ein Paradebeispiel dafür vor, wie man einen Gruselfilm nicht aufziehen sollte. Gähnende Langeweile, eine vollkommen vorhersehbare Geschichte und extrem schlechte Darsteller, zudem keinerlei Spannung und schon gar keine Grusel-Atmosphäre dürften genügend Abschreckung darstellen, so dass selbst der niveauloseste Genre-Liebhaber die Finger von dieser DVD lässt.

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