Unser Michel im All - Rezension (PR 2606 Unter dem Stahlschirm)

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»Perry Rhodan«-Rezension(en)
Diesmal unter der Lupe: PR 2606 Unter dem Stahlschirm und Terra in Trance

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Unter dem StahlschirmUnter dem Stahlschirm
Perry Rhodan 2606
von Hubert Haensel

Kein leichtes Unterfangen, die Planetenbrücke zu erreichen, wie die Galaktiker erfahren müssen. Technikausfälle erschweren die Reise der VAHANA, dem SKARABÄUS, und dies trotz dem FATROCHUN-Netz, das mit Hilfe der Favadarei konstruiert wurde und gegen die aggressive Fauna schützen soll. Nach wechselnden Schwerkraftfeldern und der Nennung eines Passwortes, kann die Besatzung den Torwächter passieren und die Planetenbrücke betreten.

Die Terraner und deren drei Begleiter folgen der Röhre, bis die Antriebsaggregate versagen, wobei der Gravopuls-Antrieb später wieder repariert werden kann. Nurflügel-Fluggeräte greifen die SKARABÄUS an – sie sehen wie Schlangensterne aus – werden aber abgewehrt.

Später gelangen sie an eine Stadt, Hascomen, bevölkert von einem Vielvölkergemisch. An dieser Stelle erfahren die Galaktiker zum ersten Mal von Alldar-Shath, der Ringstadt. An dieser Stelle sei vor langer Zeit die positive Superintelligenz ALLDAR zu Grabe getragen worden. Der Korpus wurde von den Fato’Fa – Vorfahren der Favadarei – in der Gruft NIMMERDAR bestattet. Aus Sicherheitsgründen wurde danach das gesamte Sonnensystem in ein Miniatur-Universum versetzt. Bewacht von der Allgegenwärtigen Nachhut liegt die Gruft unter einem Stahlschirm verborgen.

Um mehr über die Planetenbrücke zu erfahren, müsste man in NIMMERDAR eindringen, denn dort befinde sich das Archiv ALLDARs. Ein Plan wird entwickelt, der nur zum Teil funktioniert. Als die Galaktiker ALLDARs Gruft erreichen, stellt sich heraus, dass der Schrein ist leer. Wo ist ALLDAR? Ist er geraubt worden? Ist er auferstanden? Jenke Shousboe ist sich sicher, dass die Grabwächter der Superintelligenz – die Allgegenwärtige Macht – aus diesem Grund das Solsystem entführt hat, um damit ihr Versagen zu verbergen. Sie wollten an ARCHETIM’s psimateriellen Korpus gelangen!

Fazit: Nun ist er also wieder aufgetaucht, der U-Boot-Autor von Perry Rhodan! Ich hoffe, dass es zu mehr als einem Roman reicht, bevor er wieder in der Versenkung verschwindet.   ;-)
Perry Rhodan-Romane meine ich. Wie ich gerade auf „Zauberspiegel-oneline.de“ gelesen habe (http://www.zauberspiegel-online.de/index.php?option=com_content&task=view&id=8203&Itemid=1) schreibt Hubert Haensel an der Bastei-Serie 2012 mit und hat dort den ersten und dritten Roman geschrieben. Am 6. September ist es bereits soweit. Da schnappe ich mir dann die nächsten Haensel-Geschichte, aber ich schweife ab …

Solide Arbeit, die er da hingelegt hat, will ich meinen. Das Heft ist angenehm zu lesen und macht Spaß, die ganze Zeit über. Es passiert enorm viel, und auch wenn die Reise durch die Röhre kaum ein Ende finden will – immerhin schon der zweite Roman, worin dies ein Thema darstellt -, wird dies vom Autor abwechslungsreich geschildert. Auch die andere Handlung ist enorm dicht, aber in den bewährten Händen eines Hubert- Silberband-Haensels, mehr eine Herausforderung, als eine Schwierigkeit, wie mir dünkt.

Interessant, dass auf dem Forum mehr über die Bezeichnungen – die Namen der SI – geschrieben wurde, als über den Roman als solches. Das kann nur bedeuten, dass auch andere Leser rein gar nix negatives zu Hubert Haensels Beitrag zu vermelden hatten. Nicht einmal das berühmte Haar in der Suppe hat man gefunden. Das spricht doch für diesen, einen seiner seltenen Beiträge.

Ich bedaure es wirklich, dass er wegen den Silberbänden nur selten zum Zuge kommt. Sobald er dann seinen Roman treffsicher platziert hat, verschwindet Hubert Haensel wieder in der Versenkung. Doch nur, um ein ander’ Mal erneut unverhofft zuzuschlagen. Für mich als Leser darf das ruhiger häufiger passieren!

Terra in TranceTerra in Trance
Perry Rhodan Planetenroman 13
von Robert Feldhoff

Oderik Stern ist ein Zehner und lebt in Terrania, und diese hochtechnisierte Großstadt ist ein Ort, der schon bessere Zeiten erlebt hat, denn mittlerweile ist er vor die Hunde gegangen.

Zwölfer sind die stärksten Kinder. Dreizehner bekommt man nur selten zu Gesicht. Die Bewohner kämpfen auf Schutthalden und Müllbergen ums Überleben. Die Erwachsenen, sog. Rostknochen, leben in Wohntuben, während die Kinder auf der Strasse zu überleben versuchen. Jedes Kind ist sich selbst das nächste. Freundschaften gibt es keine, nur die Suche nach Nahrung, Computer-Chips und Drogen.

Das Recht des Stärkeren herrscht in den Schluchten von Terrania. Ältere Kinder kennt Oderik Stern kaum, werden diese doch zumeist von Botkommandos aufgegriffen und in die Internate gesteckt. Niemand weiß genau, was Internate sind, aber man hört schlimmes darüber.

Oderiks Vater weiß von einem Geheimprojekt. Dort wird eine Rakete gebaut, womit zum Orion geflogen werden soll. Gemeinsam mit der Mutter machen sie sich auf, diesen Ort zu erreichen.

Was nach einem Hoffnungsschimmer aussieht, erweist sich als ein Fiasko: ihre Gruppe wird aufgerieben, und als Oderik das nächste Mal erwacht, ist er Sebastian Detchev, lebt in einem Ausbildungszentrum und kann sich nur vage an die Dinge erinnern, die zuvor waren.

Bei einem Ausflug verunglückt Sebastian, doch im Paradies stirbt niemand schnell. Der Klirr-Klang-Gott schenkt ihm ein neues Leben, das Oderik im Simusense verbringt, bis er erwachsen ist. Als er aus dem virtuellen Netz ausbricht, beginnt er zu begreifen.

Während sich die Bewohner Terras im Paradies aufhalten und sich dabei zu Tode amüsieren, hat Monos ein Dunkles Jahrhundert eingeläutet, da Atlan und Perry Rhodan verschwunden sind. Es heißt, dass das Universum untergehen wird, wenn der letzte Ritter der Tiefe verweht ist.

Oderik beschließt etwas gegen den Herrn der Strassen, den Klirr-Klang-Gott, zu unternehmen. Ein Unterfangen, das ihn gut und gerne sein wirkliches Leben kosten kann.

Fazit: Ich muss gestehen, dass ich nach den bereits in dieser Reihe aufgelegten Taschenheften, auch aus der Feder von Robert Feldhoff, etwas skeptisch an die Lektüre ging, haben mir seine Romane nicht wirklich gefallen. Ich sagte mir aber mutig: bring es hinter dich!

Gesagt, getan. Und ich wurde sehr positiv überrascht.

Es ist schwierig einen Roman positiv und lobend zu bewerten, der mit einem so negativen Gesellschaftssystem aufwartet. Überhaupt sind auch die Personen nicht wirklich etwas, die man leichtfertig in sein Herz schließt. Sie sind unsympathisch und strotzen nur so vor Kälte. Von dem Hass unter den Kindern, und der Abneigung, die diese ihren Eltern gegenüber empfinden, will ich schon gar nicht speziell erwähnen. Sie sind einfach da und spiegeln die Welt wieder, in der sie leben.

Robert Feldhoff bringt es fertig, die depressive Atmosphäre eindringlich zu beschreiben, ohne dass das Leiden der Figuren in Pathos abgleitet. Er bringt es fertig, die veränderten Umstände, die in Terrania herrschen, so zu beschreiben, dass man wenigstens Verständnis für die Überlebenden aufbringt.

Über den Cantaro-Zyklus, der von 1400 bis 1499 lief (im Jahre 1988-1990), habe ich schon einiges gehört, konnte mir auch schon einiges zusammenreimen, ohne gleich die gesamte Handlung gespoilert zu bekommen. Ich freue mich sehr auf diesen Zyklus, und diese Art von Roman, der einen Ausschnitt aus dieser Zeit beschreibt, ohne gleich alles vorweg zu nehmen, kann kaum genug positiv aufgewertet werden.

Die beschriebene Geschichte hat mir aufgezeigt, warum Robert Feldhoff ein so achtenswerter und begnadeter Autor war. Die Handlung ist realistisch dargestellt, doch auch in all dieser negativ geprägten Zeit, gibt es Menschen, die an das Gute glauben und noch Hoffnung besitzen, auch wenn es hunderte von Jahren dauern soll, bis diese erfüllt wird (die Rückkehr der Ritter der Tiefe). Und Robert hat dies extrem gut beschrieben und umgesetzt.

Als Leser fühlt und leidet man mit den Figuren mit und kann sich doch nicht ganz vor der Kälte abwenden, die von allen enttäuschten Figuren ausgeht. Eine aufwühlende und sehr unerfreuliche Richtung, die die Menschheit der Zukunft eingeschlagen hat. Aber doch eine, die aufzeigt, zu welchen Risiken die PR-Redaktion damals bereit war, einzugehen, wenn es darum ging, eine spannende Geschichte zu schreiben.

Abschließend kann ich nur sagen, dass in der reichen Auswahl an früheren Ausgaben (= Tabus) sicher noch ein paar dieser Romane stecken, die geradezu nach einer Neuveröffentlichung schreien. Wenn diese nur halb so gut sind, wie dieser Roman, dann her damit!

Vorausschau: Als Taschenheft Nr. 14 erscheint am 23. September 2011 ein Roman von Michael Marcus Thurner. Und was man kaum zu hoffen wagte, wird wahr: ein neuer Roman! Jedenfalls fast neu. MMT schrieb diesen ursprünglich als Fan-Edition, hat ihn jedoch grundlegend überarbeitet und auf Taschenheftlänge ausgebaut. Freude herrscht!
Wink

Es grüsst

Michel

Kommentare  

#1 Cartwing 2011-08-03 18:34
Laut Vorschau ist Hubert doch schon übernächste Woche wieder dran.
Kann dir nur zustimmen: Da ist tatsächlich enorm ziemlich viel passiert. Keine Chance für Querleser...
und es wurden doch schon so einige Sachen angedeutet.
Dieser Perlmuttmann war dann ja wohl ein Augure, oder?
#2 Michel 2011-08-03 18:55
Da fehlte in den Perrys der Mittelteil mit der Vorschau für die nächsten paar Wochen. Ich hangle mich im Augenblick von einer Woche zur nächsten. :P

Das Internet ist eine schöne Sache, aber zuviel Information (spr. Spoiler) finde ich wirklich schade. Und im Augenblick ist jeder Roman samt Abspann wie eine Kinderüberraschung, grins.
Wo hast du denn deine Infos her?
Wenn das mit Hubert stimmt, dann freue ich mich natürlich! :lol:
#3 Cartwing 2011-08-04 08:20
In der Perrypedia werden bei den Zusammenfassungen der einzelnen Hefte immer schon die nächsten Nummern angegeben.
Aber ich lass mich auch lieber überraschen :-)

Eine Überraschung war auch das Titelbild. Allerdings keine angenehme. Da sag noch einer was gegen die Bilder von Candy Kay. Hoffentlich macht der Herr Scholl jetzt keinen Viererblock...
Schade, dass Ralph Voltz nicht mehr dabei ist. Neben Sven Papenbrock der einzige PR - Zeichner, mit dessen Werken ich etwas anfangen kann

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