Unser Michel im All - Rezension (PR 2616 Countdown für Sol)

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Diesmal unter der Lupe: PR 2616 Countdown für Sol und Sternenstaub

Jede Woche...
...rezensiere ich Erzeugnisse, die dem ›Perryversum‹ entstammen. Das sind die Hefte der Erstauflage und Bücher, die bei Lizenzpartnern der Perry Rhodan-Redaktion erscheinen.

Mir macht Perry Rhodan großen Spaß und ich möchte die Zauberspiegel-Leser daran teilhaben lassen. Nicht alles ist Gold, aber alles zusammen ergibt einen faszinierenden Kosmos!


Countdown für SolCountdown für Sol
Perry Rhodan 2616
von Arndt Ellmer

Für SOL läuft die Zeit ab. Die Spenta bekommen weitere Verstärkung, um ihren verrückten Plan in die Tat umzusetzen, die Sonne mittels eines Fimbul-Netzes auszuknipsen.

Die Handlung schwenkt viele Jahre zurück ins Stardust-System. Die beiden Funkenkinder Korbinian und Lia wachsen abgeschirmt auf. Lia ist eine Nahdistanz-Teleporterin, ihr Bruder scheint vorerst keine Fähigkeiten zu haben.

Bei einem Hausfeuer wird Lia schwer verletzt. Sie versuchte ihren Bruder zu retten, konnte ihn jedoch nirgendwo finden. Sie erleidet schwere Verletzungen und fällt ins Koma.

Korbinian wird nach dem Brand völlig unverletzt unter dem Küchentisch gefunden. Auch die nähere Umgebung ist unversehrt. Eine Art Blase muss ihn geschützt haben. Mit der Zeit kann er diesen Raum, den er seine „Klause“ nennt, immer gezielter einsetzen. Diese Blase wird auch ständig größer.

Die Familie zieht weg, aber mit einem Wechsel können die Schwierigkeiten nicht vergessen werden. Das Leben der Eltern endet im Selbstmord, und Korbinian übernimmt fortan die Pflege seiner Schwester allein. Mit zwanzig Jahren ziehen beide nach Terra. Während der Bruder zur Arbeit geht, wird Lia von einer Ferronin gepflegt.
In seiner Arbeit als Chefkoch, begegnet Korbinian einem Auguren, der davon überzeugt ist, seiner Schwester helfen zu können. In langen und auch täglichen Sitzungen bessert sich Lias Zustand beständig. Stradprais verlangt keine Bezahlung, doch er bietet Korbinian um einen Gefallen, wenn die Zeit reif dafür ist.

Auf dringlichen Wunsch des Auguren lässt sich Korbinian im  Januar 1469 NGZ auf den Forschungskreuzer AMATERASU versetzen. Ein Mikroempfänger im Ohr soll ihm den richtigen Zeitpunkt des Gefallens mitteilen.

Im September gleichen Jahres ist es gerade dieses Schiff, das mit Reginald Bull und Shanda Sarmotte die Spur der Spenta aufnimmt. Die Mutantin sucht verzweifelt nach Informationen und stößt bei ihren Erkundigungen fast an die Grenzen ihrer geistigen und körperlichen Kräfte.

Es verbleiben nur noch wenige Stunden, bis die Spenta ihren Plan in die Tat umsetzen werden. Als endlich die Koordinaten der Station feststehen, die für das Fimbul-Netz verantwortlich zeigt und diese an die Flotte gesendet werden können, trifft ein unbekannter Funkspruch in der AMATERASU ein. Kurz darauf wird das ganze Schiff in eine Blase gepackt. Die Datenübermittlung wird abgebrochen. Die bereitstehenden Kreuzer können ihr Ziel nicht erfassen.

Dann wird es Nacht!


Fazit: Es wurde Zeit wieder einmal einen Roman von Arndt Ellmer zu lesen! Auf dem Weltcon, während dem Kaffeeklatsch, äußerte er sich dazu, dass es einen Krankheitsfall in der Familie gab, der ihn zum kürzertreten zwang. 2588/89 ist doch schon eine zeitlang her!

Mit großer Freude habe ich die Geschichten um Korbinian und Lia gelesen. Dass es Funkenkinder sind, die erst noch aus dem STARDUST-System kommen, hat diese sogar noch gesteigert. Was bin ich froh, dass dieser Abschnitt von der Redaktion nicht vergessen wird!

Der Roman ist gelungen. Im letzten Doppelroman von Arndt, der im STARDUST-Zyklus spielte, kam keine richtige Handlung auf.   Damals war der Krieg im Vordergrund, der jedoch schwer lesbar war. Hier agieren dageben Personen. Schicksale werden beschrieben und so ganz nebenbei auch noch viel gekocht.

Arndt erwähnte dies während dem Kaffeeklatsch, aber wer hätte gedacht, dass sich so viel schmackhaftes Essen in dem Roman befinded?

Und plötzlich hat man Hunger!   ;-)

Es liegt nicht nur an den Rezepten, dass man Lust auf mehr bekommt! Auf jeden Fall ist es schön, dass der dienstälteste Autor wieder in die Serie zurück gekehrt ist. Da kann ich nur sagen: auf baldiges wiederlesen!

Cover: Wieder einmal ein gelungenes Bild von Reginald Bull. Er sieht etwas mitgenommen und müde aus, aber ein paar tausend Jahre werden wohl kaum ohne Spuren zu hinterlassen an ihm vorüber gezogen sein. -Swen Papenbrock hat dies toll umgesetzt.

Innenillustration: Schönes Raumschiff. Wieder eines jener Bilder, die mich zur Frage führen, wie Swen für die Innenillustrationen zeichnet? Gleich in Schwarzweiß oder in Farbe? Weiß jemand mehr darüber?

SternstaubSternenstaub
PERRY RHODAN Neo 1
von Frank Borsch

Die Geschichte dürfte jedem PR-Leser bekannt sein: Rhodan, Bull, Flipper und Manoli fliegen zum Mond. Ein EMP (Elektromagnetischer Impuls) legt alle Technik lahm und sie kriegen mit ihrer Rakete gerade noch eine Notlandung hin. Ein Hilferuf wird vorzeitig abgewürgt.

Rhodan und Bull entdecken einen ausserirdischen Raumer, die AETRON. Crest da Zoltral bittet die zwei Gestrandeten an Bord und demonstriert ihnen die Überlegenheit der Arkoniden, indem er sie durch das Schiff führt. Doch Perry Rhodan weiß, dass die Arkoniden in Not sind, haben sie doch bei der „Landung“ das halbe Bergmassiv abrasiert. Crest bestätigt, dass das arkonidische Volk sich lieber in Simulationen verliert, als in der Steuerung eines Raumschiffes.

Die Kommandantin Thora will die Wilden aus dem Raumschiff werfen, doch Rhodan kann dies verhindern, indem er Crest eine Lösung für seine Krankheit anbietet. Der Wissenschaftler setzt sich gegen die Kommandantin durch.

Nicht viel später erhebt sich die STARDUST wieder vom Mond, mit Kurs zur Erde. Die ausgefallene Technik wurde durch arkonidische ersetzt.

Perry Rhodan hat nicht im Sinn den Ausserirdischen an eine weltliche Macht auszuliefern. Er landet stattdessen in der Wüste Gobi, anschließend reißt er sich die Rangabzeichen von der Schulter.

Major Perry Rhodan hat seinen Abschied genommen.

Fazit: Schon erstaunlich wie sich im Vorfeld die Gegner gegen NEO ausgesprochen haben, dabei wurde die Geschichte fast eins zu eins übernommen. Ein paar Dinge wurden neu interpretiert, d.h. leicht verändert, so weiß man z.B. was die Astronauten auf dem Mond erwarten könnte, man wagt jedoch fast nicht, dies wahrzuhaben.

Dann befindet sich auf dem Mond eine Basis, zu der der Kontakt abgebrochen ist, was dann auch zum Auslöser der Mission wird.

John Marshall wird bereits im ersten Band eingeführt. Hier ist er jedoch kein Bankangestellter, wie im Original. Er führt ein Asyl für Kinder von der Strasse, das mit immensen Geldproblemen zu kämpfen hat.

Die Geschichten um Marshall und seinem Shelter haben mir besser gefallen, als die Originalgeschichte um Rhodan. Das hat wohl auch damit zu tun, weil es neu war und Frank Borsch gut die Charaktere beschreiben konnte.

Nicht alles fand ich gut – die Zwillinge sind für mich nicht ganz nachvollziehbar, aber doch soweit erträglich, dass ich mich der Geschichte überlassen konnte – doch das meiste konnte gut überzeugen.

Es wird wohl so aussehen, als gäbe es in NEO andere Mutanten, als jene, die man aus dem Original kennen dürfte. Das finde ich einesteils schade, aber andererseits ist die Überraschung für den Leser größer, wenn man nicht bereits alles im Vorfeld weiß.

Allan D. Mercant und General Leslie Pounder werden ausführlicher eingeführt, als dies im Original der Fall ist. Zudem stellen sie sich bereits im Vorfeld als Sympathisanten für Rhodans Plan heraus, den Ausserirdischen keiner Großmacht auszuliefern.

Man darf gespannt sein, wie sich die Sache weiter entwickelt.

Die Handlung des Romans spielt im Jahr 2036. Es gibt mittlerweile viele Konflikte auf der Erde. Einige, die bereits heute absehbar sind, werden überspitzt dargestellt. Alles ist nachvollziehbar beschrieben, auch wenn mir bislang das Ganze zu sehr in den Hintergrund rückt. Es wäre interessant, wenn in zukünftigen Heften mehr darauf eingegangen wird, wenn Perry Rhodan seine dritte Macht gründet.

Man hätte die Handlung auch gleich im Heute ansiedeln können, denn so extrem anders sieht die Welt in PR-Neo nicht aus, als sie sich uns heute darbietet.

Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Frank Borsch bringt es fertig, altes und neues zu vermischen, ohne dass man das Gefühl bekommt, die Handlung um Perry und die Mondlandung wäre datiert.

Was mir persönlich fehlt ist ein Hinweis auf die Schöpfer der Serie, K. H. Scheer und Clark Darlton. Man findet die beiden mit keinem Wort erwähnt. Natürlich ist es ein Produkt, dessen Rechte beim Verlag liegen, aber eine klitzekleine Erwähnung – vielleicht sogar einem Dankeschön – hätte das Fanherz erfreut. Und es hätte auch gezeigt, dass man in Dankbarkeit den Hut vor der großen Idee – nämlich einer möglichen Zukunft der Menschheit – zieht, die diese beiden Schriftsteller zu träumen wagten.

Die Serie ist für Neuleser gedacht, wie auch die Werbung im Umschlag impliziert. Ich werde ihr jedenfalls auch als „Altleser“ treu bleiben. Einesteils wollte ich mich aus nostalgischen Gründen schon lange wieder den alten Romanen widmen – was ich hier gleich neu geliefert bekomme – andererseits macht es auch einfach Spaß PERRY RHODAN NEO zu lesen.

Hoffentlich lassen sich viele junge Leute vom neuen Perryversum begeistern. Hoffentlich findet die Reihe auch ihren Weg zum einen oder anderen Altleser. Es wäre schön zu lesen, dass es auch solche gibt, die sich zuerst gegen NEO stellten, sich aber schlussendlich von der Qualität des Projekts überzeugen ließen.

Mein Vertrauen in Rastatt ist ungebrochen! Es wäre schön, wenn die Serie über die acht geplanten Taschenhefte hinaus erscheint.

Cover: Nicht schlecht, obwohl das Raumschiff aussieht, als würde es gerade geboren. Das Schiff ist detailliert gezeichnet, hat aber mit dem Roman nicht wirklich viel zu tun, wie ich finde. Eine Hommage an den ersten Band hätte mir besser gefallen, oder sonst eine spannendere Darstellung, damit der Leser nach dem Taschenheft greift, da er wissen will, was es mit der Szene auf dem Cover auf sich hat.

Da gefallen mir die anderen Titelbilder schon sehr viel besser, die man im Rückumschlag bereits bestaunen kann.

Innenillustration: Die gibt es nur in der Weltcon-Ausgabe! Marie Sann, die Berliner Künstlerin, steuerte ein paar Bilder zum ersten Band bei, die bei mir einen guten Eindruck hinterließen. Natürlich habe ich meine eigenen Vorstellungen, aber es ist immer wieder interessant zu sehen, wie ein Zeichner – in diesem Fall eine Zeichnerin - die Beschreibungen interpretieren.

Die Bilder sind schön geworden, auch wenn mir der Comicstil dafür eher weniger passend dünkt.

Das war’s für diese Woche. Ad Astra

Es grüsst

Michel

Kommentare  

#1 Cartwing 2011-10-13 08:41
Was soll ich sagen: Vollste Zustimmung. Die Storyline um die Zwillinge war sehr schön zu lesen. Die Auguren bleiben weiterhin mysteriös, was ihre Absichten angeht. Hoffe nur, dass das noch ne Weile so bleibt. Der nächste Haensel wird uns sicher auch nicht enttäuschen :-)

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