Dorian Hunter (16) Der Moloch

Dorian Hunter -16- Der MolochDer Moloch
Dorian Hunter (16)

Noch immer ist Dorian Hunter verschwunden. Niemand weiß, ob der Dämonenkiller noch lebt. Alle Informationen, die dem Secret Service zur Verfügung stehen, befinden sich auf jenem Videoband des französischen Journalisten Armand Melville, der Hunter während der letzten Tage als „Chronist“ begleitet hat - von Nizza über die griechische Insel Lucyros bis auf Jeff Parkers Jacht in der Ägäis, die vor Kurzem bei einer Explosion zerstört wurde ...

Es geht auf die Zielgerade zu. Der erste Zyklus wird mit Folge 17 abgeschlossen, und die 16 ist sozusagen der Vorbote des Grauens. Ab Band 18 ist die Serie dann damals auch als eigenständige Romanserie erschienen, doch das nur am Rande. Was bietet nun das Hörspiel "Der Moloch"?

Ich bin mit großen Erwartungen herangegangen. Die Vorfolge hatte mir mit einigen Abstrichen recht gut gefallen. Diese Folge bietet aber vor allem eines: Keinen Grusel. Reine Action. Es ist beinahe ein Action-Getümmel. Denn hier passieren Dinge auf fünf verschiedenen Handlungsebenen. Zwischen diesen wird immer wieder hin und her geschaltet, was mehr als verwirrend ist. Erneut erweist sich der fehlende Erzähler als größter handwerklicher Fehler dieser Produktion. Ich verstehe auch nicht ganz, warum man Armand Melville nicht wenigstens als Zeitansage benutzt hat, wenn man schon einen Chronisten in die Handlung einbaut. Völlig unverständlich. Und mit Zeitansagen hat man ja schon mal gearbeitet in der Serie, und das hat gut geklappt.

Die Handlung ist also sehr verwirrend und macht ein Nachverfolgen der Story schwierig. Von Geradlinigkeit kann hier also keine Rede sein. Zudem sind die Inhalte sehr fremd und erinnern nicht an Dorian Hunter. Nur die Namen Jeff Parker und Olivaro lassen noch einen Wiedererkennungswert durchblicken. Schade also, dass man diese Folge so gebracht hat. Der dazugehörige Roman schien etwas ungeignet für eine artgerechte Vertonung zu sein, aber ihn derart zu verhunzen ist nicht unbedingt nötig gewesen. Dann doch lieber mal eine Story auslassen. Aber Marco Göllner sieht gerade in den nicht so geeigneten Romanen die Chance zu einer eigenen Interpretation. Aber es gibt noch sehr viele Altfans der Serie, die sicher etwas mehr Flair vom Ur-Hunter wünschen. Ich gehöre zumindest dazu. Dieses Haudrauf-Spektakel mit wenig humorigen Sprüchen auf Fäkal- und Sexualebene, oder kurz davor, hat mir nicht gefallen.

Dennoch will ich nicht bestreiten, dass dieses Hörspiel sicher auch seine Liebhaber haben wird. Mancher mag diese Action-Art und einen etwas aus der Art geschlagenen Helden mit krassen Zügen. Wer sich also überraschen lassen will, der kann ruhig zugreifen. Der DH-Sammler wird es sowieso tun. Denn Folge 16 gehört jetzt dazu - zum Mythos DH. Und somit geht die 16 wohl auch als eine Art ungewöhnliches Hörspiel in die Annalen des DH ein. Ich bin mir jedoch sicher, dass man in 20 Jahren von dem wohl schlechtesten Hörspiel der Serie bisher sprechen wird.

Was sind die Gegensätze zum Inhalt? Die sehr guten Sprecher. Die spannenden Effekte und Geräusche. Und die Musik. Doch hat sich dies seit Folge 1 nur in Nuancen geändert. Nichts Neues also. Aber wieder einmal bestätigt sich die alte Weisheit: "Gute Technik und teure Sprecher nützen nichts bei schwachem Inhalt". Zum Glück weiß ich, dass es das Team Ehrhardt und Göllner auch wesentlich besser kann. Die beiden haben so viel Potenzial und könnten richtige Reißer bringen. Doch sie bringen immer wieder diese Aussetzer, die nichts mit einem Hörspiel zu tun haben, oder nur sehr wenig.

Und auch wenn mich so einige Momente versöhnlich stimmen, wie etwa der Auftritt Andy von der Medens als Jeff, der als Letzter ein stimmliches Dämonenkiller-Überbleibsel aus EUROPA-Tagen darstellt, so bleibt dennoch der bittere Nachgeschmack. Ich will Hörspiele hören und keine Experimente. Die 16 war wieder so eines. Eines der beliebten Experimente von Marco Göllner, mit jedem Hörspiel etwas Neues zu versuchen. Hier ging es darum, eine möglichst verschachtelte Story hinzubekommen. Misslungen!

Fazit: Selten so gelangweilt. Leider.

Informationen zum Hörspiel
Der Moloch
Dorian Hunter (16
)
Darsteller: Thomas Schmuckert, Oliver Kalkofe, Daniela Hoffmann, Stefan Krause, Klaus-Dieter Klebsch, Andreas von der Meden, Jörg Reichlin, Bernd Rumpf, Martin Kessler, Thomas Petruo, Jan-David Rönfeld, Stephan Schwartz, Dina Kürten, Annabelle Krieg, Frank Gustavus, Konrad Halver, Frank Felicetti, Claudia Urbschat-Mingues, Bernd Vollbrecht, Eckard Dux, Dagmar Dreke, Marco Göllner, Dirk Hardegen, Martin Sabel, Martin May, Kristin Hesse, Costa Meronianakis
Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner
Nach einem Roman von
Paul Wolf
Produktion: Dennis Ehrhardt, Zaubermond Verlag
Skript, Regie, Tonproduktion: Marco Göllner
Aufnahmen: Alexander Rieß, CSC Studio, Hamburg, Gary Stack im Studio Konterfei, Berlin, Marijo Dolic, Hurst Media Company, Offenbach
Musik: MoorlandMusic
Titelmusik: Joachim Witt
Illustrationen: Mark Freier
Layout: Sebastian Hopf
Product Management: Doerte Poschau Ein Mystery-Hörspiel von Marco Göllner
Veröffentlicht: November 2011
Dauer: ca. 75 Minuten
Universal Family Music Entertainment/Folgenreich 2011

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