René Junge - Der Centerer

Vor seinen Augen wird ein Vertrauter ermordet und David selbst entgeht dem Tod nur um Haaresbreite. Zu allem Überfluss verliebt er sich auch noch in die seltsam anziehende Katja Tackow, die durch ihre Beziehung zu David nun ebenfalls zur Zielscheibe von Spherewalkers Übergriffen wird. David weiß, dass sie nur eine Chance haben, wenn es ihnen gelingt, Rafael, Davids alten Mentor, dafür zu gewinnen, Katja in den Künsten der Centerer zu unterrichten.

Der Centerer ist das Erstlingswerk eines 38jährigen Hamburger Autors. René Junge schreibt schon seit vielen Jahren Kurzgeschichten und Bücher, aber erst mit dem 'Centerer' kam es zur Veröffentlichung. Zwar hatte ein Verlag durchaus Interesse am Buch bekundet, wollte aber die Veröffentlichung erst in 2013 durchführen. Junge wollte solange nicht mehr warten und hat stattdessen die Arbeit des Selfpublishing auf sich genommen. So erschien DER CENTERER dann also als eBook auf dem deutschen Markt.

Im Prinzip ist die Geschichte der Centerer nichts Neues mehr - wieder mal ein Urban Fantasy Roman. Allerdings, und das ist das besondere daran, geht es diesmal nicht um Vampire oder Gestaltwandler: die Hauptfiguren der Geschichte sind Telepathen. Und allein das macht die Geschichte schon wieder interessant.

David ist ein junger Mann, der in Hamburg eigentlich nur ein ruhiges Leben leben will und ohne größere Probleme seinen Lebensabend finanzieren möchte. Als er dann die hübsche Katja trifft, wird sein Leben mehr als nur ein bisschen interessanter. Nicht nur, dass sich die beiden ineinander verlieben, David stellt auch fest, dass Katja wohl ebenfalls ein Centerer ist, allerdings nichts davon weiss.

Neben dieser durchaus richtig netten Liebesgeschichte steckt aber die Stadt Hamburg in der Krise. Ein Attentat nach dem anderen erschüttert die Bevölkerung, Angriffe mit automatischen Waffen, Hinterhalte mit Handgranaten ... solche Sachen sind derzeit bei den Hansestädtern an der Tagesordnung.

Aber das alles ist noch nicht genug, um David´s Leben völlig durcheinander zu bringen. Er, als Telepath, hatte unerwarteten Einblick in die Gedanken eines offensichtlichen Psychopathen. Dieser Irre ist ebenfalls ein Centerer und bemerkt natürlich, dass David sein kleines Geheimnis entdeckt hat.

Sphearewalker, wie der Wahnsinnige heisst, macht Jagd auf David, und durch dessen Verbindung mit Katja gerät auch die junge Frau ins Fadenkreuz des Wahnsinnigen. David sieht nur eine Chance, wie er seiner Freundin helfen kann. Er muss seinen Mentor Rafael finden damit der Katja unterrichtet.

Die Geschichte um die Centerer ist interessant und detailiert geschrieben. Es ist zwar eine etwas "abgedrehte" Geschichte, vor allem weil Telepathen keine äußerlichen Merkmale haben, an denen man sie erkennen könnte. Nichtsdestotrotz werden alle Fragen, die bei der Lektüre auftreten, nach und nach durch die Entwicklung der Geschichte erklärt.

Zu Beginn hatte ich Probleme zu verstehen, wieso die Centerer sich bedeckt halten und den Menschen in ihrer Umgebung nicht zeigen, was sie sind. Auf der anderen Seite zeigt ja die Erfahrung, wie der Mensch mit Dingen umgeht, die er nicht versteht.

René Junge hat ein gutes und fesselndes Buch geschrieben. Ich würde mich freuen, wenn er eine Fortsetzung zu dieser Story schreiben würde.

Alle Charaktere sind bis ins Detail beschrieben worden. Die Personen sind interessant und weisen auch kleinere Macken auf, was sie menschlicher erscheinen lässt. Auch die Schauplätze sind gut beschrieben und ergeben für Ortsansässige sicherlich einen kleinen Stadtplan. Man kann sich die ganze Geschichte bildlich vorstellen.

Ich hatte wirklich viel Freude beim Lesen und warte gespannt auf die nächsten Werke von René Junge.