Ich liebe Katzen - Edgar und die Schattenkatzen

Edgar ujnd die SchattenkatzenIch liebe Katzen
Edgar und die Schattenkatzen

Ich stehe dazu - ich LIEBE Katzen. Also interessiert es mich natürlich, wenn ein neues Buch zu diesen wunderbaren Tieren erscheint. Dieses Mal war es "Edgar und die Schattenkatzen" aus dem Verlag Thienemann.

In diesem Verlag werden so illustere Autoren wie Ottfried Preußler, Michael Ende oder Michael Borlik verlegt, mit Romanhelden wie dem Räuber Hotzenplotz ebenso wie das Urrrrmellle (bitte die quietschende Stimme dazu denken).


Edgar ujnd die SchattenkatzenWenn Thienemann also einen Roman für Jugendliche mit Katzen ankündigt, dann erwartet man schon mal etwas.

Nun sind Romane mit Katzen ja nichts Neues, es gibt die Katzenkrimis mit einer Katze als Detektiv (z.B. "Felidae"), Katergeschichten über Leben, Sterben und eine Reihe anderer philosophische Themen (z.B. "Nero Corleone"), Indianerkatzenromane (z.B."Warrior Cats") oder phantastische Geschichten (z.B. "Die Katzen von Ulthar") - natürlich ist das lediglich eine willkürliche Auswahl.

Von Thienemann selbst unter "Abenteuer" verzeichnet, ist "Edgar und die Schattenkatzen" von Marliese Arold eine Mischung aus Katzenabenteuer und Fantasie, wobei ich den fantastischen Aspekt sehr betont finde. Mit "Abenteuer" grenzt man die Geschichte jedoch gegen die klassische Fantasy ab, keine falsche Entscheidung.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Edgar, ein kleiner, schwarzer, verschmuster und verwöhnter Hauskater, der bei einer alten Dame namens Emma Sallow lebt. Schon das Cover mit einer in Nebel getauchten Tower-Bridge deutet an, dass die Geschichte in London spielt. Wenn dann auch noch von Gaslampen, Pferdefuhrwerken und Kerzen als Lichtquelle die Rede ist, wird wahrscheinlich, dass man sich in der Welt Englands des 19. Jahrhunderts befindet.

Die Welt "dort draußen" kennt der Kater nur durch die Fenster, und er sieht auch keine Veranlassung dazu, daran etwas zu ändern.

Leider ist nichts wirklich von Dauer, so auch nicht das Leben von Miss Sallow, und als Edgar eines Tages auf ihrem Schoß erwacht, ist Emma tot. Der Tod, auch das ist etwas, das Edgar bisher nicht kennt. Seine behütete Welt ist klein und besteht aus den beiden Zimmern der Wohnung von Miss Sallow.

Anders als Edgar verfügt Miss Sallow leider nicht über die Gabe der neun Leben, und Edgar findet sich mit einem Mal nicht nur allein vor, sondern auch noch auf den belebten Straßen Londons. Mit Gefahren konfrontiert, von denen die Fussgänger noch die Geringste sind.

Während Edgar versucht, sich in dieser fremden Welt zurecht zu finden, treibt in London ein Katzenmörder sein Unwesen. Ein riesiger Panther streift Nachts durch die nebligen Straßen und Parks, auf der Suche nach den Seelen der Katzen (den Schattenkatzen), die dem mysteriösen Mr. Silver helfen sollen, einen seltsamen, unvorstellbaren Pakt zu erfüllen.

Edgar hat Glück. Er trifft auf Algernon einen echten Straßenkater und dessen Freundin, der belesenen Katze Leyla.
 
Es ist unvermeidlich, dass Edgar und Algernon dem unheimlichen Katzenmörder begegnen.

„Der Schatten war da – riesig, lebendig. Es war eine mächtige Raubkatze, schwarz wie die Nacht. Die gelben Augen glühten wie Kohlen in Emmas Ofen.“ (...) „Der Schwarze kam mit geschmeidigen Bewegungen auf Algernon zu, der ihm scheinbar furchtlos entgegenblickte. Das Ungeheuer war ein Kraftpaket, Edgar sah das Spiel seiner Muskeln. Aus der Kehle des Untiers stieg ein dumpfes Grollen auf.“

Edgar merkt, dass hier seltsame Mächte im Spiel sind, bedrohlich und sehr gefährlich. Dennoch wagt er es, gemeinsam mit Algernon, Leyla und Sue, einer weiteren Katze, die noch zu der mutigen Truppe stößt, herauszufinden, was es mit dem Untier auf sich hat - und die Morde an ihresgleichen zu beenden.

Das Team aus den vier so unterschiedlichen Katzen funktioniert. Wie meistens in so einem Team bringt jeder seine Stärken in die Gruppe ein. Vor allem Edgar beobachtet die anderen, denkt über sie nach und zieht seine Schlüsse. Auch wenn Edgar eigentlich als Hauptfigur im Mittelpunkt steht, kommen die anderen Drei nicht zu kurz, und es macht Spaß zu lesen, wie Marliese Arold diese drei schildert. Edgar wirkt zu Anfang wie ein Baby, das gar nichts kann, aber bevor er langweilig wird, beginnt seine "Ausbildung".
 
Marliese ArroldÜberhaupt ist die Geschichte für Jugendliche im Alter 11-13 Jahre auf jeden Fall passend. Sie ist spannend, düster und alles andere als ein "Hanni-und-Nanni"-Buch. Marliese Arold ist eine erfahrene Autorin von Geschichten für Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Altersgruppen, und ich finde es sehr gut, dass sie sich in diesem Buch die dunklerere Seite einer Geschichte gelungen mit witzigen Teilen verbindet. Auch wenn das Buch nicht unbedingt ein All-Ager ist, haben bestimmt auch Erwachsene Spaß daran, wenn man sich bewusst macht, dass es nicht Harry Dresden ist, sondern eben eine Geschichte für Jugendliche.

Mein persönlicher Favorit ist ja die Katze Sue - neben Edgar und seinem richtigen "Riecher" bei allem, was irgendwie mysteriös zu sein scheint, oder Algernons ... oder Leyla und ..... Diese Sue ist wunderbar gestaltet.

Ich würde mir sehr wünschen, dass es weitere Bände gibt. Hallo, Thienemann-Verlag! Bitte weitermachen!

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