Susanne Gerdom erzählt Petra etwas über ihren Erfolg

Susanne GerdomSusanne Gerdom ...
... erzählt Petra etwas über ihren Erfolg

Susanne Gerdom und ich kennen uns seit etlichen Jahren aus dem Forum der 42erAutoren e.V. und sie hat mir viel bei meinen eigenen Projekten geholfen. 

Im dritten und letzten teil unseres Interviews wird Susanne uns nun verraten, wie es dazu kam, dass sie ihr erstes Buch veröffentlichte und wie der Erfolg sie verändert hat. Und sie hat auch einen Rat parat für alle angehenden Autoren.


Zauberspiegel-junior: Warst du überrascht über deinen Erfolg? Wie gehst du damit um?
Susanne Gerdom: Definiere „Erfolg“. Ich mag erst von Erfolg reden, wenn ich finanziell ganz und gar unabhängig mit meiner belletristischen Schreiberei bin – das ist noch nicht der Fall.
Das, was jetzt ist, ist schön. Ich habe eine stabile, kleine, liebevolle Fanbase (Huhu, Leserunden/Litschock.de!), dazu eine Handvoll supernetter Literaturbloggerinnen, die mir regelmäßig Rückmeldung geben. Das ist toll, damit kann ich meine Schreibe weiterentwickeln.
Im letzten Jahr habe ich das erste Mal auf der Buchmesse in Frankfurt lesen können, das war sehr aufregend – und in diesem Jahr in Leipzig gibt es die Zweitauflage davon, hoffentlich mit weniger Nervosität und besserem Lesetempo. (lächelt)
Ansonsten freue ich mich jeden Tag, dass es Verlage gibt, die meine Sachen kaufen und LeserInnen, die sie lesen. Ich weiß, dass es eine Portion Glück braucht, um ins Buchgeschäft zu kommen und die habe ich mit meinem Erstling gehabt. (Noch mal danke an Friedel Wahren, die mir damals bei Heyne die Chance gegeben hat und an Ralf Reiter, der ein supertolles Gutachten zu „Ellorans Traum“ verfasst hat – die beiden sind meine Sechser im Lotto gewesen!)

Zauberspiegel-junior: Hat dich der Erfolg verändert und wenn ja wie?
Susanne Gerdom: Ich arbeite mehr, härter und länger als je zuvor in meinem Leben. (Mal abgesehen von den vier, fünf Jahren, in denen ich neben meinem Brotjob bei der Oper noch mit Freunden ein Kellertheater betrieben habe … aber da war ich deutlich fitter als heute …)
Aber die Arbeit macht Spaß und damit ist alles gesagt.

Zauberspiegel-junior: Was war deiner Meinung nach ausschlaggebend dafür, dass du Erfolg hattest, dass du deine Bücher verkauft hast?
Susanne Gerdom: Eine Portion Glück? Es ist ein Lotteriespiel, sein erstes Manuskript zu verkaufen. Und es ist dann noch mal ein Riesenglück, wenn der Verlag auch dein zweites und drittes Buch rausbringen will.
Abgesehen vom Glücksfaktor ist der Rest disziplinierte Arbeit. Ich habe einmal in meinem Leben die Geduld meines Verlages auf eine Zerreißprobe gestellt, als ich aus Düsseldorf weggezogen bin und der Umbau des neuen Domizils so fordernd und anstrengend war, dass ich den Abgabetermin für mein Manuskript einfach nicht habe einhalten können. Das war so schrecklich, das möchte ich nie wieder erleben. (Na gut, mein aktuelles Projekt liegt jetzt auch ein bisschen über der Zeit – aber noch im Rahmen …)

Zauberspiegel-junior: Wie steht dein privates Umfeld zu deiner Schreiberei? Finden sie es gut, dass du schreibst, interessiert es sie?
Susanne Gerdom: Meine Familie hält mir zu tausend Prozent den Rücken frei, sie unterstützen mich, wo sie können und sind auch natürlich meine allerersten LeserInnen und KritikerInnen. Das ist toll und ich bin dafür sehr dankbar.

Zauberspiegel-junior: Verrätst du uns, wie dein nächstes Projekt aussieht?
Susanne Gerdom: Mein WiP (Anm.: Work in Progress) ist ein YA-Roman für Ueberreuter (AT „Gaslicht“), es spielt in Vedunia (also in etwa Wien) im Jahre 1885. Es geht um Verrat und Elementargeister, eine Irrenanstalt und einen dort eingeschleusten Geheimagenten, eine Baronesse, die Geister sehen kann, Geheimpolizisten und Nervenärzte, die Kaiserliche Akademie, die eine Geheimwaffe entwickelt … also hoffentlich wird es spannend.

Zauberspiegel-junior: Wie lautet dein Rat an angehende AutorInnen?
Susanne Gerdom: Schielt beim Schreiben nicht schon auf die Veröffentlichung. Ich erlebe so oft, dass angehende AutorInnen noch kaum dreißig Seiten ihres Romans auf dem Papier haben und sich schon Gedanken über das Cover, das Verlagsanschreiben, die Vermarktung machen.
Erst einmal sollte man aber einfach sein Handwerk erlernen. Und das geht nur, indem man schreibt, liest und sich austauscht. Für den Austausch gibt es Schreibgruppen – IRL und im Netz und für die Weiterbildung gibt es eine Menge Kurse und Literatur.
Schreiben ist und bleibt nun mal learning by doing.

Zauberspiegel-junior: An dieser Stelle noch einmal meinen Dank an Susanne Gerdom für das ausführliche Interview.

Bild: Susanne Gerdom von Klarissa Klein
Bild: Petra E. Jörns von Kristian Jörns

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