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Wahnsinn und Genie in fünf Bänden - Von Thomas Rhodan hin zu Julian Tifflors Dromedar-Monolog… - Perry Rhodan NEO, die Folgen 131 bis 135

1Wahnsinn und Genie in fünf Bänden
Von Thomas Rhodan hin zu Julian Tifflors Dromedar-Monolog
Perry Rhodan NEO, die Folgen 131 bis 135

Zwei Jahre sind vergangen, seit „Arkons Ende“. So richtig merkt man davon nichts, an sich ist alles wie zuvor, nur das Flaggschiff der terranischen Flotte heißt nun LESLY POUNDER und nicht mehr CREST. Die etablierten Teams gehen wieder in den Einsatz, die Rätsel ähneln ihren Vorgängern vergangener Handlungsabschnitte auch, business as usual...


Der KontraktIn diesem kurzen Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:

  • 131 – Rainer Schorm – Der Kontrakt
  • 132 – Susan Schwartz – Melodie des Untergangs
  • 133 – Michael H. Buchholz – Raumzeit-Rochade
  • 134 – Madeleine Puljic / Kai Hirdt – Das Cortico-Syndrom
  • 135 – Susan Schwartz – Fluch der Bestie

Es gibt Augenblicke im Leben eines Lesers, da fasst man nicht, was man vor sich sieht.

So bei mir geschehen mit den ersten gut 40 Seiten des Auftaktbandes des neuen Handlungsabschnittes. Belanglose Schilderungen seltsamer Phänomene, garniert mit ein paar Neuerungen, die im weiteren Verlauf der Handlung keine Rolle spielen. So werden zwei Jahre des Etablierens und Konsolidierens auf der noch nicht geeinten Erde geschildert? – Hiervon war ich arg enttäuscht.

Der Oberkracher war aber die darauf folgende Flucht mit Tom!

Melodie des UntergangsSeelenruhig rennt da ein Zehnjähriger durch flüchtende Menschenmassen und pflückt seinen neuen „Kumpel“ raus. Rhodan, Bull, Thora, Atlan, Team Leyden und Co. ziehen sich zurück, werden zum neuen Flaggschiff, der LESLY POUNDER, evakuiert und Tom läuft mal eben rum, um seinen Sidekick an seine Seite zu holen. Aha!

Das ist an Unglaubwürdigkeit kaum zu unterbieten! - Wo ist Gucky, der den Sohn des Chefs sofort rauspflückt, um ihn in Sicherheit zu bringen? Wo vermissen Thora und Perry auch nur eine Sekunde lang ihren Sohn? Alle fliegen seelenruhig mit ihren Rettungsschiffen erstmal los und man pflückt Tom mit einer Korvette auf dem Rummel. Aha! Selten so einen hanebüchenen Handlungsverlauf gelesen...

Nach etwa 100 Seiten des Kopfschüttelns bringt der Roman aber dann endlich das, was er insgesamt hätte bieten sollen. Nach einem zähen und hanebüchenen Auftakt steigt man mit dem Roman dann in eine neue Handlung ein und endlich konnte mich Band 131 fesseln. Invasion, Flucht, Pläne...

Raumzeit-RochadeDie Invasoren (Sitarakh) sind exotisch, was genau sie wollen und tun, offenbart sich nach und nach, für meinen Geschmack perfekt dosiert. Und obwohl der Drahtzieher, womöglich der Initiator oder weiterhin selbst nur ausführendes Element, durch den Titel des fünften Bandes gespoilert wird (naja, in der Handlung kriegt man schon recht früh mit, dass Er wieder da ist), bleibt seine Rolle geheimnisvoll. – Die gefährliche Schlaflosigkeit, die die Erdbevölkerung befällt, geheimnisvolle Bauwerke, anfängliche Restriktionen was die Mobilität der Menschen betrifft, ihr Wesen selbst, alles an den Sitarakh ist rätselhaft und nimmt mich mit.

Sitarakh... Ein Name, der natürlich sofort zu gewissen Assoziationen verführt! – Nicht nur bei der Leserschaft, sondern auch gerade bei exakt jenem Handlungsträger selbst, der arg ähnlich heißt. Der Aulore Tuire Sitareh fühlt sich erinnert. Er und Ishy Matsu setzen sich noch während der Flucht der LESLY POUNDER aus dem Solsystem ab, geraten aber erstmals in akute Raumnot, als ihr Beiboot während des Transitionssprungs der POUNDER mit deren Schutzschirm Kontakt hat. Nach einer Stippvisite auf dem Mond, in deren Verlauf sie den Drahtzieher hinter der Invasion entdecken, geraten sie zum zweiten Mal in Raumnot und treiben mit beschädigten Raumanzügen auf die Erdatmosphäre zu.

Das Cortico-SyndromZeit genug also für eine umfangreiche Erinnerungssequenz Tuire Sitarehs, in deren Verlauf nicht nur Western- und Dinosaurierfreunde auf ihre Kosten kommen. Rico und Rico-2, ES und ANDROS, hier gibt es kosmische Zusammenhänge über einen Zeitraum von 85 Millionen Jahren hinweg. Die Rettung aus der lebensbedrohenden Raumnot ist obligatorisch und sie landen schließlich auf der mittlerweile arg gebeutelten Erde.

Dort ist Julian Tifflor aktiv, alte Kontakte aus Free Earth Zeiten reaktivierend und mit einigen der gegen das Cortico Syndrom (die Unfähigkeit zu schlafen auf „schlau“) immunen Mutanten. Seinen Dromedar-Monolog finde ich spitzenklasse, gewissermaßen nebenbei geliefert lockert das die Szene auf und ist ganz weit weg von lächerlichen Momenten und Peinlichkeiten. Danke dafür!

Durch Tiff und Tuire erfahren wir mehr über die Invasoren und was der Erde bevorstehen wird. Ich bin gespannt, wohin das alles führt und wie die Invasion und ihre Folgen gelöst werden...

Und dann war da ja noch Perry selbst!

Avandrina di Cardelah begegnet Perry und Co., als der eine fort von der Erde will und die andere hin zu ihr. Man einigt sich schnell, einander zu helfen. Die Exil-Liduuri müssen gerettet werden und wenn das geschafft ist, werden sie helfen, die Invasoren aus dem Solsystem zu schmeißen. - Hm, eine falsche Fährte (darauf hoffe ich) vielleicht?

Fluch der BestieEs wäre schön, wenn Perry und Co. zurück ins Solsystem zurückkehren würden und die Invasoren schon vorab rausgeschmissen worden wären! Tiff, Tuire, die dem Zugriff der Sitarakh entzogene Flotte, Möglichkeiten gibt es durchaus.

Team Leyden (übrigens wieder das ursprüngliche Kernteam, ohne Roofpitter samt love interest.) darf wieder das tun, was es am allerbesten zu können scheint: Rumzicken und dabei den Tag retten. Mir gefällt diese Gruppendynamik recht gut, immer noch und auch Rainbow und Schablonski gehen wieder in den Einsatz. – Das Schicksal der Exil-Liduuri steht auf dem Spiel, ein Wettrennen gegen die Zeit beginnt.

Wie wird es gelingen, die Menschheit und andere Erdenbewohner vor dem schlaflosen Tod zu bewahren? Wer knackt die Bestie? Gelingt es rechtzeitig, die Liduuri zu retten? – All das und so manches mehr gilt es in den nächsten fünf Bänden zu stemmen und ich bin gespannt! Solange Tom nicht wieder seltsame Dinge tut und alle anderen währenddessen Däumchen drehen...

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2016-12-06 13:02
Ziehen die Invasoren eigentlich eine Nummer, um die Erde besetzen zu dürfen? In der EA taugt die mit der Regelmäßigkeit des Weihnachtsfestes kommende Invasion/Beschießung/Umwandlung des Sonnensystems ja nicht mal mehr als Running Gag. Man mag es einfach nicht mehr lesen.

Aber dass man damit jetzt auch in NEO anfängt, ist schlicht einfallslos.
#2 Yugoth 2016-12-07 09:09
zitiere Andreas Decker:
Ziehen die Invasoren eigentlich eine Nummer, um die Erde besetzen zu dürfen? In der EA taugt die mit der Regelmäßigkeit des Weihnachtsfestes kommende Invasion/Beschießung/Umwandlung des Sonnensystems ja nicht mal mehr als Running Gag. Man mag es einfach nicht mehr lesen.

Aber dass man damit jetzt auch in NEO anfängt, ist schlicht einfallslos.

Um mal eine Lanze zu brechen für die EA (was mir echt schwer fällt) und um deine These zu widerlegen: Im aktuellen (Kurz-)Zyklus "Die Sternengruft" gibts keine Invasion des Sonnensystems. Also keine Regel ohne Ausnahme, gelle? ;-)
#3 Andreas Decker 2016-12-07 11:47
zitiere Yugoth:

Um mal eine Lanze zu brechen für die EA (was mir echt schwer fällt) und um deine These zu widerlegen: Im aktuellen (Kurz-)Zyklus "Die Sternengruft" gibts keine Invasion des Sonnensystems. Also keine Regel ohne Ausnahme, gelle? ;-)


Ich würde ja sagen, gib ihnen Zeit :lol: , aber trotz des Namens ist das die direkte Fortsetzung der Jenzeitigen Lande. Insofern ließe sich über die Eigenständigkeit der "Sternengruft" trefflich streiten. Aber vielleicht kehrt Rhodan ja in 2900 zurück und die Erde ist dann in seiner und der Abwesenheit des Lesers ein Tefroderprotektorat geworden und der Führer hat es sich einverleibt. Es wäre eigentlich ein folgerichtiger Schlusspunkt zu den schwer misslungenen "Landen". ;-)

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