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Die Rätsel von Orpleyd: Der Schauplatz des »Sternengruft«-Kurzzyklus

1Die Rätsel von Orpleyd:
Der Schauplatz des »Sternengruft«-Kurzzyklus

131 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt bemüht sich Perry Rhodan, einerseits die Verhältnisse in der Herkunftsgalaxis der Tiuphoren zu verstehen, und sucht andererseits nach einem Weg zurück nach Hause. Schließlich kann er nicht wissen, dass die Rettungsexpedition bereits angekommen ist. (Oder ist sie das nicht? Bisher gab es ja noch keine Berührung zwischen den Abenteuern der RAS TSCHUBAI und den Erlebnissen von Perry, Attilar und Pey-Ceyan.)


NGC 6861 – OrpleydFangen wir an mit dem, was wir heute über NGC 6861 – Orpleyd – mit unseren Mitteln sagen können. Es handelt sich um eine lentikuläre oder linsenförmige Galaxis. So nennt man Spiralgalaxien, die den Großteil der interstellaren Materie verbraucht haben und in denen sich deshalb kaum noch neue Sterne bilden können. Und das ist bereits der Zustand vor 130 Millionen Jahren, denn so lange war das Licht unterwegs, das wir in unseren Teleskopen einfangen.

Vor Ort haben beide Teams inzwischen festgestellt, dass mit dem Zeitablauf einiges im Argen liegt. Die Zeit verlief innerhalb von Orpleyd über mindestens eine lange Zeitspanne sehr viel langsamer als im Rest des Universums. Seit dem Aufbruch der Tiuphoren vor mehr als zwanzig Millionen Jahren sind in ihrer alten Heimat gerade mal etwa dreitausend Jahre verstrichen.

Andererseits sind uns aus dem Stardust-Zyklus in den letzten zehn Millionen Jahren insgesamt vier Hyperdepressionen mit erhöhter Hyperimpedanz bekannt, die je etwa 80.000 Jahre, 27.000 Jahre und 55.000 Jahre andauerten – Orpleyds temporale Isolation wurde also nicht etwa vom Hyperimpedanzschock beendet, wie es bei den Sternenozeanen der Fall war.

Erst vor zweihundert Jahren bekam es Perry Rhodan mit einem Gegner zu tun, der eine komplette Galaxis mit einem Zeitfeld von der Außenwelt isolierte. Damals, im Jahr 1312, plante der Gelbe Meister - die im Devolutionsprozeß gefangene Superintelligenz K'UHGAR - sich in Andromeda eine neue Machtbasis zu schaffen. Der Gelbe Meister beschleunigte damals den Zeitablauf innerhalb der Galaxis Andromeda allerdings nur um den Faktor zehn gegenüber dem Rest des Universums. Schon das war ein Vorgang, der ungeheure Mengen an Energie erforderte.

In der Handlungsgegenwart des Jahres 1522 NGZ (5109 n.Chr.) wurde Perry Rhodan von seinen neu gewonnenen Verbündeten im Mechanischen Orden darüber aufgeklärt, dass Schwarze Löcher von uncharakteristisch geringer Masse, umgeben von den Fragmenten zerstörter Planetensysteme, in Orpleyd nichts Ungewöhnliches sind. Es erscheint vorstellbar, dass diese Sterne geopfert wurden, um Orpleyd gegenüber der Umgebung ums Siebentausendfache zu verlangsamen ...

Die ZeitstadtVon seinen Ausflügen ins Catiuphat her kennt Perry Rhodan Schlaglichter der Frühgeschichte der Tiuphoren: ihr Leben auf dem Planeten, den die Gyanli seit langer Zeit mit Müll zuschütten, zum Beispiel die Idee eines Schutzgebietes fern von diesem Elend, eines Schutzgebietens namens Phat - der Name Catiuphat ging hervor aus dem tiuphorischen Cat-Tiu-Phat, "Phat von Tiu". Perry Rhodan weiß Bescheid über die erforderlichen Änderungen an der Psyche der Urtiuphoren, damit der Zugang zu diesem Seelenschutzgebiet für mehr als nur ein paar Auserwählte möglich wurde und die die raumreisenden Tiuphoren zu den mitleidlosen Kämpfern machten, die sie bis heute sind... und er weiß, dass das erste Sterngewerk und die Phat-Idee nicht originär tiuphorisch waren, sondern von einem Objekt im Müll, einer Robotsonde einer fremden Macht, angestoßen und unterstützt wurden. Der Tiuphore, dem sich diese Sonde zuerst offenbarte, nannte sie "Gerätschaft" - Pavvat, in der Gyanli-Sprache. Oder nannte sich das Gerät nicht eher selbst so?

Wer ist diese Macht, die den Tiuphoren einen Ausweg aus ihrem elenden Leben unter den Gyanli gewiesen hat? Und wie sehen ihre Pläne aus?

Inzwischen hat Perry Rhodan das Heimatsystem der Tiuphoren nun auch in seinem eigenen Körper erreicht und steht gleich noch vor ein paar Fragen mehr. Tiu, die Heimat der Tiuphoren, befindet sich an einer Position im Doppelsternsystem Lichfahne, wo sich Planeten auf natürliche Weise weder bilden noch auf Dauer halten könnten, nämlich in der Mitte zwischen den beiden Sonnen. Man darf hier tatsächlich sagen, dass die beiden Sterne den Planeten Tiu umkreisen und nicht umgekehrt.

Eine weitere Besonderheit Orpleyds entdeckt Perry Rhodan, als er in Maske in das Quartier eines hochrangigen Gyanli namens Klavtaud eindringt - in der Tat so hochrangig, dass er über dem Rangsystem steht. Die zehntausenden Schwarzen Löcher Orpleyds sind nicht zufällig über die Galaxis vestreut und auch nicht in einer Region geballt, sondern bilden in ihrer Anordnung eine Struktur.

Damit werden düstere Vorahnungen weiter bekräftigt, die Perry Rhodan seit einem Bad im Fluid hat, in das die Gyanli sich regelmäßig zum Regenerieren zurückziehen müssen. In Orpleyd ist eine höhere Wesenheit am Werk, die diese Galaxis für ihren nächsten Sprung in der Evolution vorbereiten will - von der (negativen) Superintelligenz zur Materiesenke. Diese Ahnung bestätigt ihm dann auch Klavtaud, der gar kein Gyanli ist, sondern etwas unsagbar Fremdartiges in Gestalt eines Gyanli.

Durch geschicktes Bluffen entlockt Perry Rhodan Klavtaud weitere Informationen:

  • die treibende Kraft, die Orpleyd zur Materiesenke machen will, ist die Superintelligenz KOSH, das Lot.
  • KOSH schläft seit Jahrzehntausenden.
  • KOSHs Plan wird vorangetrieben von seinen drei Bevollmächtigten Tellavely, Nunadai und Pushaitis.
  • die drei Bevollmächtigten nennen sich auch "die Maschinisten des Pavvat".

Und als allerletzter Tiefschlag: Die Sammler stehen bereit mit den Geistkomponenten, die sie gesammelt haben in der Zeit, die ihnen das Pavvat zur Verfügung gestellt hat. Und wenn das Pavvat erst mal diese Sammlung in seinen Besitz gebracht hat, dann kann die Transformation zur Materiesenke nicht mehr aufgehalten oder gar umgekehrt werden.

Unter allem GrundKOSHs Beauftragte haben also sowohl die Gyanli manipuliert als auch die Tiuphoren. Was wir bis jetzt von der Technik der Gyanli gesehen haben, läßt vermuten, dass sie den weitgereisten und kampferprobten extraorpleydischen Tiuphoren wenig entgegensetzen können. Verbünden wird sich mit ihnen auch niemand, bevor es schon zu spät sein wird, um die Zivilisationen Orpleyds zu bewahren. Der Transformationsprozeß zur Materiesenke wird aller Voraussicht nach ein Kataklysmus sein, der von Orpleyd nichts übrig läßt - jedenfalls nicht auf dieser Seite der Realität. Und für die Zeit danach, wenn sich ein neuer Chaotarch erhebt, sind überlebende Tiuphoren als Hilfsvolk vermutlich nützlicher als irgend jemand, der zur Zeit in Orpleyd lebt. Ganz egal was die Gyanli glauben, was die Zukunft für sie bereithalten wird.

Ein cleverer Plan. Kann es gelingen, die Nachfahren der psychisch modellierten Tiuphoren davon zu überzeugen, dass der legendäre RUF von exakt der Macht kam, die ihre Vorfahren für ihre Zwecke ins Elend gestürzt und dort gehalten hat, bis sie sich als "nützliche Idioten" einsetzen ließen - und dass alle ihre im Catiuphat aufgegangenen Vorfahren und Helden bloß dazu dienen sollen, dem Drahtzieher den Weg zu ebnen? Können die Gyanli beizeiten aufgeklärt werden, dass ihre Zukunft so gut wie aufgebraucht ist, wenn sie weiter dem Pfad folgen, den ihr Operandum ihnen vorgibt?

Und was haben die Maschinisten des Pavvat noch in der Hinterhand, falls der große Plan ins Stocken käme?

Vom derzeit schlafenden KOSH dem Lot ganz zu schweigen ...

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