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Gestrandet in Andromeda, auf der Spur der Meister… - Perry Rhodan NEO, die Folgen 151 bis 155

1Gestrandet in Andromeda, auf der Spur der Meister
Perry Rhodan NEO, die Folgen 146 bis 150

DIE ZWEITE INSEL ist erreicht! Durch den vorgezogenen Auftakt der neuen Handlung in der 150 steigt der eigentliche Auftaktband 151 direkt in die Handlung vor Ort ein, gut 2 Millionen Lichtjahre von der Heimat entfernt. Die Reise ist vorweggenommen, die Mission kann direkt beginnen, mit den handlungstechnisch gebotenen Einschränkungen, denn der neue Antrieb ist reparaturbedürftig, man ist quasi gestrandet...


Werkstatt im WeltallIn diesem Beitrag geht es um die folgenden Ausgaben von Perry Rhodan NEO:

  • 151 – Arno Endler – Werkstatt im Weltall
  • 152 – Kai Hirdt – Der Feind meines Feindes
  • 153 – Rainer Schorm – Der Atem des toten Sterns
  • 154 – Susan Schwartz – Die magnetische Welt
  • 155 – Madeleine Puljic – Der Andromeda-Basar

Ernsthaft beschädigt, aber durchaus noch reisefähig und wehrhaft, ist die MAGELLAN in Andromeda angekommen. Der neue experimentelle Fernreiseantrieb ist zunächst einmal hin, eine Heimreise aus eigener Kraft fällt vorerst flach.

Nun gilt es also, nicht nur etwas über Atlans Schicksal und die Verhältnisse in Andromeda herauszufinden, sondern auch den Rückflug in die Milchstraße möglich zu machen. Ersatzteile und Rohstoffe müssen her und das in nicht geringen Mengen. Gerade rechtzeitig wird also ein Notruf empfangen und die Hilfsbedürftigen (von so genannten Aachaonen angegriffene Paddler) entpuppen sich als potentielle Helfer in der Not.

Schnell ist die in Bedrängnis geratene Paddlerplattform aus der Notsituation befreit und der Kontakt mit den Paddlern verläuft spannend, nimmt eine Wendung, die das gesamte Vorhaben von Perry und Co. gefährdet. Tani Hanafe, die mit Tim Schablonski liiert und mittlerweile gereift ist, wird wie ihr Partner selbst zu einer wichtigen Handlungsträgerin.

Dass Tani nun einige ihrer alten Charaktereigenschaften (vielmehr Schwächen) überwunden hat, tut der Handlung gut, was gerade auch in Band 155 gut in Szene gesetzt wird. So wird sie zu einem noch wertvolleren Teammitglied für Außeneinsätze und schafft damit interessante Möglichkeiten in der Handlung. - Sieht man einmal davon ab, dass ihr gerade im zuletzt genannten Band nicht allzu klar zu sein scheint, was ihre Handlungen bewirken können.

Wenn man Paddler an Bord der MAGELLAN lässt und überhaupt nicht absehen kann, welche Folgen das haben könnte, muss man hinterher einsehen, dass das alles nicht gerade glücklich verlaufen ist. - Aber ist es nicht leicht vorherzusehen, was in einem Polizeistaat passieren wird, wenn man einen Paddler imitiert, seine vermeintlichen Handlungen aufzeichnet und eben diesen Paddler damit bei genau jener Polizei anschwärzt? - In beiden Fällen frage ich mich, warum die das alles erstmal tun, um sich hinterher an den Kopf zu fassen und zu fragen „Wie konnte das nur passieren?“. Keine Risikobewertung? Irgendjemand? - Der blinde Aktionismus musste in beiden Fällen hinterher bereut und gerade gebogen werden. Da wäre es mir jeweils lieber gewesen, irgendwer hätte rechtzeitig Bedenken am geplanten Vorgehen geäußert...
Der Feind meines Feindes
Und kaum ist das erste Abenteuer überstanden ist Perrys Einsatzschiff FERNAO in Band 152 alleine unterwegs, um die MAGELLAN zu schonen und unauffällig die Angreifer auf die Paddlerplattform zu verfolgen, schließlich könnte der „Feind meines Feindes“ ein potentieller Verbündeter sein oder zumindest ein Lieferant wichtiger Informationen.

Doch stattdessen gerät ein Team unserer Helden (Legacy, Leyden, Rhodan) an geheime und abscheuliche Machenschaften der Thetiser. Aachaonen dienen als Testobjekte auf dem Planeten Greenyard. Autum Legacy und Eric Leyden werden mit dem Virus infiziert, doch bis Band 155 ist keine Rede mehr davon. Schade. Gerade hierbei wären in den Folgebänden eingestreute Nebensätze zum Verlauf / Fortschritt bei der Behandlung sinnvoll gewesen. - Ohne wirkt das alles so kalt, emotionslos von Perry (dank Zellaktivator ist er immun, aber die beiden, die mit ihm auf Erkundung waren hat es erwischt) und Reginald Bull (immerhin ist seine Lebensgefährtin infiziert). Dadurch wirkt alles lose aneinander gereiht, nicht wie aus einem Guss...

Nach getaner Arbeit treffen Perry und Co. am vereinbarten Treffpunkt jedoch nicht auf die MAGELLAN, sondern auf einen erst kürzlich entstandenen Magnetar. Dieses astronomische Phänomen hat beeindruckende Auswirkungen und fordert die terranische Technik.
Die Handlung dreht sich einerseits um ein erwachendes Stationshirn, das die Ankunft seiner Herrin erwartet und die Eindringlinge, nämlich Perry und Co., nicht effektiv bekämpfen kann/darf/will, denn einer der Eindringlinge ist authorisiert, sich im Inneren der Station aufzuhalten.

Andererseits geht es um die Bergung eines Gegenstandes, der sich als Boje der MAGELLAN entpuppt. Doch die Datenspeicher des äußerst raffiniert geschützten Geräts sind leer, aber Conrad Deringhouse, der Kommandant der MAGELLAN, hat eine für die Handlungszeit und -möglichkeiten extrem raffinierte Art der Nachrichtenübermittlung gewählt. Und als ein kleines Objekt durch einen Situationstransmitter das System erreicht, muss alles sehr schnell gehen.

Der Atem des toten SternsDas alles ist spannend, keine Frage, aber so richtig romanfüllend fand ich es nicht. Die Erkundung, die Bergung, das Stationshirn: drei Handlungsebenen, eigentlich ausreichend, aber für meinen Geschmack ist da zu wenig relevante Handlung passiert, die die laufende Gesamthandlung voran bringt oder für sich stehend packt und mitreißt. Da war gefühlt viel Leerlauf dabei.

Eric Leyden ist beide Male mit von der Partie samt des restlichen etablierten Teams McGraw, Perparim und  Prajapati. Eric ist doch eigentlich frisch infiziert mit dem Aggressionsvirus, aber das ist plötzlich gar kein Thema mehr, wie schon erwähnt: schade. Da bietet doch eigentlich gute Ansätze für eine interessante Nebenhandlung.

Immerhin ist Team Leyden mal wieder unterwegs und bringt nicht mehr als Retter des Tages die Handlung voran, es sind vielmehr Details, die sie beisteuern, was mir als Abwechslung gut gefällt.

Und nach Tani Hanafe ist ein weiterer Mutant aktiv: Josue Moncadas.

Schon beim „Atem des toten Sterns“ ist er ein wichtiger Handlungsträger, der geradezu aufblüht, in den energetischen Stürmen des Magnetars und auch im Folgeband, als es in ein ähnliches, jedoch gereiftes System geht, mit überlebender Zivilisation, ist er eine wichtige Figur. Dabei trägt er seit einiger Zeit den Verstand des Mutanten Sid Gonzales in sich und eigentlich hält sich der Teleporter dezent im Hintergrund. Doch in den magnetischen Stürmen des Magnetars aus Band 153 zieht er sich ganz zurück, was als Mysterium aufgebaut wird. Doch in Band 154 wird ohne entsprechenden Hinweis auf das Mysterium teleportiert. Was ist los? Ist Sid aus seinem Dornröschenschlaf erwacht? Gilt das Mysterium nicht mehr? Gab es Abstimmungsschwierigkeiten in der Handlungsplanung?

Mit „Der Atem des toten Sterns“ und „Die magnetische Welt“ liegen zwei von fünf Bänden vor, in denen die Handlung eher beschaulich vorankommt. Viel Zeit für Sightseeing, viel Zeit für Charaktere, viel Raum für ein unbedeutendes, aber spannendes Volk in Andromeda. Und wieder tun sich die Meister der Insel als Manipulatoren, als Strippenzieher hervor, die ein überlebendes Volk der Magnetar-Katastrophe für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.
Die magnetische Welt
Und dann geht es weiter, „Der Andromeda-Basar“ soll die fehleden Rohstoffe und Ersatzteile für die MAGELLAN bringen. Und hier kommt es zu Tani Hanafes besagtem Einsatz als Imitatorin.
Mehr als zuvor wird klar, was im Einflussbereich der Thetiser los ist. Wertvolle Rohstoffe und hochwertige Bauteile sind für sie bestimmt, alle anderen erhalten Reste und minderwertiges Material.

Hinzu kommt eine folgenschwere Begegnung, mit der man so nicht rechnen konnte. Ein interessanter Ansatz, der gar nicht mal so abwegig ist. Diese beiden neuen Figuren gefallen mir und ich hoffe, sie werden nicht allzu bald wieder entsorgt. Und am Ende sorgen sie dafür, dass die MAGELLAN wertvolle Rohstoffe und Materialien erhält. Doch wie wird es weitergehen? Wohin führt der weitere Weg?
 
Über die ersten fünf Bände hinweg werden Schritt um Schritt Erkenntnisse über die Zustände in Andromeda hinzugewonnen. Mehr und mehr wird klar, dass das Sternenreich der Thetiser aufrüstet und alle verfügbaren hochwertigen Roh- und Werkstoffe für eine gigantische Kriegsmaschinerie beansprucht.

Nur, gegen wen wird aufgerüstet? - Sicher nicht gegen die Terraner, denn sebst wenn die Erde nicht „evakuiert“ worden wäre, eine „normal“ große Flotte würde ausreichen, um kurzen Prozess mit den Nachfahren der Liduuri zu machen...
Arkon? Die Posbis? Maahks? Die Allianz? Oder gegen blau befellte Tellerköpfe? Immerhin gibt es dezente Hinweise darauf, dass die Blues, die wir aus der klassischen Rhodan-Serie kennen, im NEOversum ebenfalls existieren. Oder gibt es einen neuen Gegner?

Vielleicht finden wir in der zweiten Hälfte des Handlungsabschnittes heraus, gegen wen es geht und es sind ja auch noch ein paar Fragen offen, die seinerzeit Frank Borsch aufwarf.

Wo steckt Icho Tolot und was hat er in der Zwischenzeit getan und erlebt? Gibt es noch Kopien Perry Rhodans? Gerade diese beiden Fragen würde ich gerne eher früher als später geklärt wissen, denn sie wurden spannend aufgebaut und plötzlich nicht mehr angesprochen...

Und gerade das stößt mir sauer auf. Vieles wird ins Spiel gebracht und plötzlich nicht mehr, dann irgendwann doch wieder oder nicht. - Ein ewiges Hin und Her!

  • Der Andromeda-BasarIst Tuire Sitareh nun dauerhaft blauhäutig oder nur dann, wenn er den Memeteranzug trägt?
  • Wann hat er denn mal wieder eine Erinnerung?
  • Was ist denn nun mit Sid Gonzales, aktiv oder nicht?
  • Wie schaut es denn aktuell mit der Virusinfektion von Eric Leyden und Autum Legacy aus?

Solche Details, nebenbei mal eingestreut, lassen die Handlung romanübegreifend wie aus einem Guss erscheinen, nur bei zwingend handlungsrelevantem Bedarf eingestreut ärgert mich das einfach nur, weil es unbedingt berechnend wirkt. Schade! - Es wäre so viel mehr, möglich...

Die Meister der Insel, die Allianz, Atlan, Memeter, die unbewohnbar gewordene Erde und ihre „evakuierte“ Bevölkerung, all das und mehr dürfte uns in den nächsten Bänden und manches davon sicherlich weit darüber hinaus beschäftigen und unterhalten. Ich bin gespannt, was in Andromeda demnächst passieren wird, denn trotz der Kritik, NEO zu lesen bereitet mir viel Freude...

In diesem Sinne, bis zum nächsten Mal!

Kommentare  

#1 Hermes 2017-09-12 06:24
Verglichen mit der Originalserie sind die "Meister der Insel" hier eher kleine Lichter. Sie sind weit davon entfernt ganz Andromeda zu beherrschen. Ihnen fehlen wichtige Machtmittel wie die riesigen Duplo-Flotten.
#2 Remis Blanchard 2017-09-12 08:21
Verglichen mit der Originalserie passiert hier noch nicht viel. In der EA war man da schon bei Horror. Ich stimme Hermes vol und ganz zu. In der EA waren die Meister viel mächiger als bei bei Neo.
#3 Andreas Decker 2017-09-12 10:13
Na ja, gib den Meistern Zeit. :-) Die haben schon in der EA nicht viel Sinn ergeben, da könnte man vieles besser machen.

Ich habe schon länger nicht mehr reingelesen, irgendwann hatte ich von Team Leyden und seiner dämlichen Mietzekatze so was die Nase voll; schön zu sehen, dass es immer noch aktiv ist. :o

Zitat:
Da wäre es mir jeweils lieber gewesen, irgendwer hätte rechtzeitig Bedenken am geplanten Vorgehen geäußert...
Das war früher eigentlich selten anders, mit dem Unterschied, dass man da besser mit umgehen konnte. Heute müssen sich alle Beteiligten wie die Deppen verhalten, damit die Geschichte funktioniert. Das gilt zwar vor allem bei der EA, aber NEO kann das auch gut.
#4 Yugoth 2017-09-12 15:29
Verglichen mit der Originalserie lagen keine 400 Jahre zwischen den Zyklen (bitte berichtigt mich, wenn ich da falsch liege). In NEO wird das Prinzip der Beuteterraner auf die Spitze getrieben, indem man es schafft, innerhalb weniger Serienjahre aus dem eigenen Sonnensystem mittels geklauter Technik zunächst unter hohen Verlusten bis nach Arkon zu kommen (was auch der Naivität NEO-Perrys und der anderen Verantwortlichen geschuldet ist) und jetzt schon bis nach Andromeda zu fliegen. Mir geht das zu schnell zu weit. Ich weiss, ich stehe fast alleine da, aber ich mochte Borsch, für mich sind die Abenteuer mit den Topsidern usw. eine prima Zeit gewesen. Und von mir aus hätten die Terraner noch 10 Hefte durch die MIlchstraße/die nähere Umgebung des Sonnensystems stolpern können. Also hab ich mich mit 150 endgültig verabschiedet. Meine NEO-Reise geht zu Ende. Schade, das Team Leyden hatte so gute Ansätze.
#5 Yugoth 2017-09-12 15:33
zitiere Yugoth:
Verglichen mit der Originalserie lagen keine 400 Jahre zwischen den Zyklen (bitte berichtigt mich, wenn ich da falsch liege). In NEO wird das Prinzip der Beuteterraner auf die Spitze getrieben, indem man es schafft, innerhalb weniger Serienjahre aus dem eigenen Sonnensystem mittels geklauter Technik zunächst unter hohen Verlusten bis nach Arkon zu kommen (was auch der Naivität NEO-Perrys und der anderen Verantwortlichen geschuldet ist) und jetzt schon bis nach Andromeda zu fliegen. Mir geht das zu schnell zu weit. Ich weiss, ich stehe fast alleine da, aber ich mochte Borsch, für mich sind die Abenteuer mit den Topsidern usw. eine prima Zeit gewesen. Und von mir aus hätten die Terraner noch 10 Hefte durch die MIlchstraße/die nähere Umgebung des Sonnensystems stolpern können. Also hab ich mich mit 150 endgültig verabschiedet. Meine NEO-Reise geht zu Ende. Schade, das Team Leyden hatte so gute Ansätze.

Ergänzung: 1. Ich meinte zwischen den Zyklen Die Dritte Macht und Die Meister der Insel.
2. Ich wollte nicht 10 Hefte sagen, sondern 100.

Beides ist mir erst nach dem Absenden aufgefallen. Deshalb die Ergänzung.

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