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Unser Michel im All Erinnerungen und Rezension (PR 2529 Der Weg des Vatrox)

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Erinnerungen und Rezension
Diesmal unter der Lupe: PR 2529 Der Weg des Vatrox

Die Posbis
Perry Rhodan-Leser wissen, dass man einen Vurguzz nie mit einem Liquitiv verwechseln sollte! Jedenfalls spätestens nach der Handlung der Perry Rhodan-Serie von 100 bis 149. Darauf trinken wir doch (ersteres) und stossen auf die Serie an, die mit „Der Zielpstern“ ihr erstes grosses – aber nicht letztes – Jubiläum feiern konnte!

 

Der ZielsternWas weiss ich noch von diesem Zyklus, der mich in jungen Jahren so fest in seinen Bann zog, dass zuweilen die Schulaufgaben liegen blieben? Natürlich hatte ich keine Zeit für solche Banalitäten, schliesslich galt es die Milchstrasse zu retten!

Da waren zum einen die Akonen, die ich bereits letzte Woche ansprach. Die Antis überschwemmten die Welten der Galaxis mit einer tödlichen Droge Liquitiv, die als Jungbrunnen angepriesen wurde, aber nach kurzer Zeit bereits ihr wahres Gesicht zeigte. – Dicke Leute von heute würden darauf abfahren, macht das Getränk doch permanent schlank.

Thomas Cardif – Thoras und Perry Rhodans Sohn – wendet sich gegen seine Eltern, und bringt in diesem Zusammenhang beinahe das Terranische Imperium in die Knie.

Die Posbis tauchen aus den Tiefen des intergalaktischen Leerraums auf. Dabei handelt es sich um so genannte positronisch-biologische Wesenheiten. Sie erstürmen die Galaxis und verwickeln die Völker der Milchstrasse in ihren Krieg, den die Roboterwesen gegen die Laurins führen.

VurguzzHui, das ging zu der Zeit aber ganz schön ab. Als Leser, der nicht Woche für Woche auf den nächsten Roman warten musste, hatte ich diese Romane in Rekordzeit gelesen. Wie konnte man auch einfach aufhören, wenn viele Storys sofort nach einer Fortsetzung schrien und die Hefte nur darauf warteten, endlich gelesen zu werden?

Genau, nämlich gar nicht. Es gab für mich kein Halten!

In der Erstauflage, die ich nun verfolge, fällte es mir zum Teil schwer eine ganze Woche (sieben ganze Tage, Mann!) auf die Fortsetzung zu warten. Zum einen steigert das sicherlich unheimlich die Spannung, zum anderen bin ich mir das aber gar nicht gewohnt, da ich auch vor gut dreissig Jahren immer hinter her hinkte, so dass ich die Häufigkeit bestimmte, in der zu einem Heftroman gegriffen wurde.

Ich gebe es ungern zu aber jetzt und heute bin ich den PR-Autoren total ausgeliefert, sniff! Aber ich könnte mir keine bessere Truppe vorstellen, die mich mit ins All nimmt, um mir das Universum in seiner schillernden Vielfältigkeit zu zeigen! Da lasse ich mich doch gerne mitnehmen.

Und worauf bin ich gestossen? Auf den Roman

Der Weg des VatroxDer Weg des Vatrox
Perry Rhodan Nr. 2529
von Frank Borsch
Nach dem Jubiläumsband 2500 ist es leider etwas ruhig um Frank Borsch geworden. Andere (gute Autoren) übernahmen es, die Geschichten um die Frequenz-Monarchie zu erzählen und brachten dabei Vielfalt, Abwechslung und Abenteuer mit. Trotzdem hat Frank Borsch sein Schweigen jetzt gebrochen mischt zum Glück wieder am Geschehen mit. Gleich mit einem Doppelband macht er uns seine erneute Aufwartung, wovon ich hier den ersten Teil besprechen will. Was kann ich mir als Leser mehr wünschen, trägt Frank Borsch doch die Schuld daran, dass ich wieder zur Besatzung der grössten Science-Fiction-Serie der Welt gehöre.

Nachdem in besagtem Jubiband „Projekt Saturn“ der Frequenzfolger Sinnafoch eingeführt und dessen Andersartigkeit gekonnt dargestellt wurde, legt der Autor hier noch einen drauf und gibt uns Einblicke in das Wesen der Figur, damit wir den Feind noch besser verstehen können.

Arndt Ellmer hat im Band 2514 „Ein Fall für das Galaktikum“ bereits geschildert, wie Sinnafoch sein jetziges Leben zurück bekam und es gelang ihm auch Sympathie für den Frequenzfolger aufzubauen. Die er dann aber schnell durch seine überhebliche Art wegwischen konnte. – Der Kerl ist so von sich eingenommen, es erscheint als Wunder, ist er noch nicht daran geplatzt. Ich glaube Sinnafoch will auch nicht wirklich geliebt werden! Er sieht seine Aufgabe und die will er erfüllen. Wie viele Darturka oder andersartige Wesen er dabei gebrauchen muss oder dabei in den Tod schickt, kümmert ihn gar nicht. Für ihn zählt nur das Ziel!

Ich kann aber sagen, dass ich es liebe Sinnafoch zu „hassen“! Auf diese Weise müssen Gegner aufgebaut werden. Man sollte sie verstehen können. Wenn man sich mit ihnen an einen Tisch setzen würde und sie dabei von ihren Plänen erzählen, wären diese auf einer intellektuellen Basis nachvollziehbar, aber wenn es dann an die Ausführung ginge, da sollte ein realistisch denkender Mensch zurückschrecken. Nicht ein Wesen wie Sinnafoch eines ist. Das Erschreckende ist ja, dass er das Gefühl hat im Recht zu sein!

Sinnafoch geriet dem Galaktium erneut in die Hände, und es ist toll, wird sein weiteres Schicksal nun wieder aufgegriffen.

Bully weiss, dass er es mit ihm nicht mit einer normalen Intelligenz zu tun hat. So entwirft er den Plan, dass es nicht Gefängniswände sein sollen, die den Frequenzfolger halten, sondern ein ganzer Planet: Oxtorne. Der LFT-Minister schickt ihn auf eine Pilgerreise, an die letzte Ruhestätte Deshwan Jankoffs. Eine Reise, die über Tage dauert und trotz eines Ambientalanzuges die brutale Witterung des Planeten nicht ganz abhalten kann. Einesteils sieht der Plan vor Sinnafochs Geist zu brechen, andererseits hofft Bully, dass er zu fliehen versucht und ihnen den Weg zu einem Geheimstützpunkt verrät, oder die LFT Zugang zu einem noch unbekannten Polyport-Hof bekommt. Vielleicht sogar den Standort einer verborgenen Flotte aufzeigt, die unweigerlich im Raum wartet.

Bully spielt ein gefährliches Spiel, denn auch ein Frequenzfolger erkennt eine Falle, wenn er sie sieht.

Ich konnte den Roman leider nicht in einem Stück lesen, wie ich das gerne getan hätte, aber auch so wurde ich in die Handlung gerissen und nahm mit stiller Anteilnahme am Geschehen teil, in das die Terraner Sinnafoch warfen. Der Roman wird erst gegen den Schluss mit Action versetzt, doch das reicht zur Genüge. Viel interessanter verfährt da Frank Borsch, indem er den Leser an den Überlegungen teilhaben lässt und die Figur des Frequenfolgers als eine Person hinstellt, die man nicht unterschätzen sollte.

Die beim Lesen einlullende Art von Frank Borsch sollte auch nicht unterschätzt werden. Ich weiss von früher, zu Zeiten von Willi Voltz, dass ich mich nach der Lektüre seiner Werke gelegentlich fragte, was diesen Autor von den Anderen unterscheidet. Er benutzt die selben Wörter, die selben Buchstaben, die selben Sätze, und trotzdem gelang es ihm Figuren – Normalsterbliche jeglicher Art – darzustellen, als kenne man sie und nehme dadurch an ihrem Leben teil, als wären es Personen, die einem Nahe waren und auch mochte. Deren Schicksal berührte und machte auch betroffen. Frank Borsch ist ein Anwärter auf diese, von Willi Voltz an mich zuerst heran gebrachte, Kraft des Schreibens.

Da freue ich mich doch auf den zweiten Teil des Doppelbandes!

Grüsse aus dem All.
Michel

Kommentare  

#1 Gabriel Adams 2010-02-11 15:31
Hallo Michel,

sieht aus, als wären wir diesmal geteilter Meinung. Mir hat der Roman lange nicht so zugesagt wie dir.
Mehr dazu am Samstag (wenn diese kelien "Werbung" erlaubt ist ...)
Ist aber interessant zu sehen, wie unterschiedlich zwei Leser ein und den selben Roman berwerten
#2 Michel 2010-02-12 14:15
Macht doch nix wenn wir geteilter Meinung sind. Ich bin so oder so der Meinung, dass die persönliche Tagesverfassung eine grosse Rolle spielt, wie ein Roman (egal welcher Autor, welches Werk) wirkt, das man/frau gerade liest. Bei Perry Rhodan habe ich aber zumeist eine gute Tagesverfassung, da ich diese fürs Wochenende aufspare um mich da in den Text zu vertiefen, sprich da auch ausgeruht(er) bin.
Bin auf jeden Fall dann gespannt wie mir der zweite Teil gefällt und der Gesamteindruck von deiner Seite.
Wir lesen uns! Gruss aus der Schweiz

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