Hanger

HangerHanger

Eine Abtreibung zu überleben, grenzt schon an ein Wunder. Nicht jedoch für Hanger, der dieser Hölle entrinnen konnte und nun 18 Jahre später den Mord an seiner Mutter rächen will. Dabei muss er sich aber nicht nur mit dem Luden Leroy herumschlagen, sondern steht auch noch einer Horde von Zuhältern, Junkies und Prostituierten Auge in Auge gegenüber. Aber Hanger hat seine Angst vor dem unfassbaren schon vor langer Zeit überwunden.
 
Der neue Film von Ryan Nicholson ist durchaus dazu in der Lage, einen mit zwiespältigen Gefühlen zurückzulassen, jedenfalls ist das bei mir der Fall. Nachdem mir sein letztes Werk "Gutterballs" eigentlich sehr gut gefallen hat, bin ich doch mit einigen Erwartungen an diesen neuen und sehr trashigen Film herangegangen, die aber leider nur teilweise erfüllt wurden.


Nun ist Nicholson ja nicht gerade dafür bekannt, das seine Produktionen besonders wertvoll sind, oder einen tiefergehenden Sinn haben, vielmehr steht ganz einfach der Härtegrad und der Unterhaltungswert im Vordergrund. Teilweise fühlt man sich schon an die kultigen Troma-Produktionen erinnert, die natürlich zugegebenermaßen nicht jeden Geschmack treffen, jedoch handelt es sich dabei eigentlich immer um ziemlich harte Trash-Granaten.

Auch "Hanger" geht ganz eindeutig in diese Richtung, denn wie man schon aus der Inhaltsangabe ersehen kann, ist die Geschichte absolut trashig und man sollte hier definitiv keine Ernsthaftigkeit erwarten. Dafür wird man viel eher mit absolut skurrilen Charakteren konfrontiert, das dabei gebotene Schauspiel ist allerdings nicht der Rede wert, doch hat man das wohl auch nicht unbedingt erwarten können und ausserdem passt es absolut hervorragend in die vollkommen groteske Szenerie, die einem hier präsentiert wird. Es gibt die unmöglichsten und weniger glaubhafzen Situationen, von denen einige mal so richtig eklig sind und manch einem eventuell sogar Schwierigkeiten bereiten, das Mittagessen in sich zu behalten, hierfür könnte allein schon die Abtreibungsszene am Anfang des Filmes sorgen.

Was mich etwas enttäuscht hat, ist der hier vorhandene Härtegrad, denn gerade nach "Gutterballs" hätte ich persönlich da etwas mehr erwartet, doch in dieser Beziehung war Nicholson dieses Mal meiner Meinung nach etwas zu sparsam. Das soll aber keineswegs bedeuten, das dieser Film hier weichgespült wäre, denn es gibt schon mehrere wirklich harte Passagen zu sehen, aber die Phasen dazwischen sind einfach etwas zu lang geraten und bieten nicht gerade sehr viel Abwechslung für den Zuschauer, da sie doch mit eher sinnbefreiten Dialogen und Handlungen gefüllt sind. Auch fand ich, das der Titelheld dieses Werkes viel zu wenig im Mittelpunkt des Geschehens stand, sondern vielmehr sein Vater, der unbedingt Rache nehmen will.

Letztendlich handelt es sich bei "Hanger" um einen typischen Film von Ryan Nicholson, Niveau oder Story-Inhalt sind hier eher Nebensache, um es einmal diplomatisch auszudrücken. Für Fans extrem trashiger und vollkommen sinnbefreiter Filme mit teils sehr ekligen Szenen und einem gesunden Maß an Härte ist dieses Werk allerdings absolutes Pflichtprogramm, an dem man nicht vorbei kommt.


Informationen zum Film
 
Darsteller: Debbie Rochon, Dan Ellis, Nathan Dashwood, Ronald Patrick Thompson, Lloyd Kaufman, Wade Gibb, Alastair Gamble, Candice Lewald, Nadia Grey, Stephanie Walker, Randy Jones, Rochelle-Lynn Jones, Susan Arum
Regie: Ryan Nicholson
Drehbuch: Ryan Nicholson / Patrick Coble
Kamera: Jay Gavin
Musik: Patrick Coble
Ungeprüft
USA / 2009
 

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