Zamorra, die Hölle, die Hierarchie und die Dreifaltigkeit
Moin Rolf,
Zamorra, die Hölle, die Hierarchie und die Dreifaltigkeit
UFO-Bote schrieb:
Welcher Teil LUZIFERS ist gestorben??
irgendwann in den 300er wurde LUZIFER als höllische Dreifaltigkeit aus Satanas Meknanik, Belzebub und Put Satanicha definiert. Den alten Wirrwolf können wir ja leider nicht mehr dazu befragen
Der jetzt gestorbene [?] LUZIFER war ja NUR eine Person, oder wie auch immer
Mit wem von den dreien hatte Assi denn damals gesprochen?
User Loki ergänzte:
Ich denke mal das die Dreifaltigkeit eher so etwas wie "Ämter" waren - oder bezeichnungen so wie Obama der Präsident, der oberste Militärische befehlführer und der Parteichef ist - westerwelle ist auch: Vizekanzler, Außenminister, Parteichef
Falsch gesehen. Aber ich helfe und erzähle gerne, wie es von den Anfängen der Serie (bzw. auch aller anderen Heft-Serien) her gesehen werden muss. Da will der alte Wirrkopf, der damals diese ganze Höllen-Philosophie zwar nicht erfunden hat (die wurde aus mittelalterlichen Grimorien übernommen), aber doch in die Serie »Professor Zamorra« mit eingebracht hat, mal was erklären.
Die »Höllische Trinitatis« ist genau das Gegenstück zur »Himmlischen«. Im »Höllenkaiser LUZIFER« vereinigen sich die Figuren von Satanas Merkratik, dem Vater der Lüge, Beelzebub, dem Herrn der Fliegen und der Sabbath-Ziege Put Satanachia, auch Baphomet genannt. Das ist genau so wie im Himmel, wo sich unter dem Begriff »Gott« der »Vater«, der »Sohn« und der »Heilige Geist« vereinigen. Das Ganze ist vergleichbar mit einem Tuch, das du dreimal zusammenfaltest und das dennoch ein einziges Tuch ist. So entsteht der eine Gott wie auch der Teufel.
Über die »Thone«, die »Herrschaften«, die »Chöre«, die Erz-Engel samt den ihnen untergebenen Engeln in Verbindung mit ihren Hilfsvölkern, den »Seligen Geistern« wollen wir hier mal nicht reden. Genauso wenig wie über die »Falsche Hierarchie der Hölle« und die Ministerpräsidenten, von denen jeder der »Höllischen Trinitatis« zwei hatte. Nur dass ich damals nicht die Zeit hatte, neben »Luzifuge Rofocale« seinen »Kollegen« zu erwähnen, der sicher nach dessen unwürdigem Verschwinden von der Platte die Dienstgeschäfte wahrgenommen hat.
Aber - schon Werner Kurt Giesa ist mit der Höllenhierarchie nicht klargekommen, weil ihm das nötige Grundwissen fehlte und er auch nicht willens war, sich das zu erwerben. Die passenden Bücher hätte ich ihm schon gegeben. Seiner Meinung nach schrieb Werner ja Hefte und der Leser würde das, was er machte, schon akzeptieren. Also gab es nach Bd. 330 in der Hölle eben immer wieder die gleichen Figuren und die unglaubliche Vielfalt der "falschen Hierarchien" wurde nicht ausgespielt. Stygia oder Sara Moon schuf sich Werner eben nach seinen eigenen Vorstellungen - sie hätten in diese seit den Tagen des Mittelalters bekannten Höllenstrukturen auch niemals hineingepasst.
So ist der Leser eben ab Band 300 am Tor zur Hölle (genau den Titel hatte bezeichnenderweise mein letzter "Zamorra", die Nummer 361) stehengeblieben und hat eben nur die Flammenwand gesehen - und nichts, was dahinter war. Vermutlich war das einer der Gründe, dass Werner sich als Co-Autoren andere Leute in die Serie gezogen hat. Autoren, die vermutlich von diesen Dingen genauso wenig Ahnung hatten wie er selbst. Denn ich hatte ihm mal gesagt, dass ich an seiner Stelle der Höllenhierarchie innerhalb der Serie wieder ein größeres Gewicht geben würde - und sie damit natürlich zu einem unkontrollierbaren Gegner Zamorras machen würde. Zumal Werner ja bereits die Dynastie der Ewigen, die ich im Grundkonzept als eine geheimnisvolle Macht von nicht stofflichen Geist-Wesen gesehen habe, trotz ihrer Gesichtsmasken zu recht sterblichen, humanoiden Wesen degradierte. Klar, mit SF-Figuren dieser Art ist Werner besser zurechtgekommen, weil diese eben mehr Technik als Magie einsetzen. Werner war eben SF-Schreiber und kein Mystiker, und für die unbegreiflichen Kräfte der Magie hat er nie ein Gespür gehabt. Außer eben für Sätze wie »Das Amulett schlug zu«, wo er eben diese Magie nicht halbwegs logisch zu erklären brauchte. Die Kraft der entarteten Sonne muss man ja nicht unbedingt definieren.
Problematischer wäre es schon geworden, wenn die Namenlosen Alten, das unselige Gezücht der Sterne, wieder aufgetaucht wären, gegen deren unheilige Magie selbst Asmodis Zamorra ein Bündnis mit der Hölle angeboten hat. Aber vor solch komplizierten Dingen der abartigen Schwarzmagie hat Werner die Zamorra-Leser ja durch seine Änderungen in meinem Beitrag zum 666er-Zyklus bewahrt.
Nur Alt-Zamorra-Leser wissen noch, dass die Blutgötzen des Amun-Re nur Teil-Strukturen der Namenlosen Alten sind - also so etwas wie die Hunde der Namenlosen Alten. Werner hat diese Blutgötzen dann mit den Alten gleichgesetzt und sie so für besiegt erklärt. Das ist genau so, als ob ich in den Boxring ginge und durch Zufall meinen Gegner besiege. Weil dieser Gegner aber für Mike Tyson gekämpft hat, werde ich dann eben zum Sieger über Mike Tyson erklärt. Sieger über einen Kämpfer für Iron-Mike, der mich mit einem beiläufigen, verächtlichen Hieb nach Walhalla schicken könnte.
So ähnlich muss man sich die von mir angedachten Kräfteverhältnisse zwischen Amun-Res Blutgötzen und den Namenlosen Alten vorstellen. Aber auch mit den Stories von Lovecraft ist Werner ja nie so richtig zurechtgekommen. Genauso wenig, wie mit Teilen der Bibel, speziell des Alten Testamentes, oder auch des Talmud, wo ein Teil der Ur-Dämonen-Lehre zu finden ist. Spielereien mit alten Überlieferungen und die Einpassung einer Romanhandlung in alte Mystiken lagen Werner überhaupt nicht. Genauso wenig wie die Einpassung von Romanhandlungen in historische Ereignisse - weshalb er sehr vorsichtig mit Zeitabenteuern war. Schon deshalb, weil bei Romanen dieser Art mit gewisser Regelmäßigkeit das Telefon bei ihm klingelte und ich ihm dann, gemein wie ich bin, alle seine historischen Fehler im Roman aufzeigte. Allerdings wurde das dann mit der typisch Giesa'schen Bemerkung: »Wer wird's merken?« vom Tisch gefegt. Und, wie man anhand der Leserbriefe feststellen konnte, hat es auch keiner gemerkt.
Wie das so aussieht, wurde aber der größte anzunehmende religiös-mythologische Fehler seiner Erben von den Lesern bemerkt. Denn sonst würde das Ableben Luzifers einfach akzeptiert werden und würde nicht zu Fragen führen, die mich dazu brachten, sie eben mal von der Ur-Struktur der Zamorra-Serie her halbwegs logisch erklären zu wollen.
Dass seine Co-Autoren sich, was die altüberlieferte Theologie von Himmel und Hölle samt der zu erwartenden Endzeit betrifft, genauso wenig wie der Meister auskannten, war schon zu W.K. Giesas Lebzeiten an den Romanen zu erkennen.
Die »Höllische Trinitatis« ist genau das Gegenstück zur »Himmlischen«. Im »Höllenkaiser LUZIFER« vereinigen sich die Figuren von Satanas Merkratik, dem Vater der Lüge, Beelzebub, dem Herrn der Fliegen und der Sabbath-Ziege Put Satanachia, auch Baphomet genannt. Das ist genau so wie im Himmel, wo sich unter dem Begriff »Gott« der »Vater«, der »Sohn« und der »Heilige Geist« vereinigen. Das Ganze ist vergleichbar mit einem Tuch, das du dreimal zusammenfaltest und das dennoch ein einziges Tuch ist. So entsteht der eine Gott wie auch der Teufel.
Über die »Thone«, die »Herrschaften«, die »Chöre«, die Erz-Engel samt den ihnen untergebenen Engeln in Verbindung mit ihren Hilfsvölkern, den »Seligen Geistern« wollen wir hier mal nicht reden. Genauso wenig wie über die »Falsche Hierarchie der Hölle« und die Ministerpräsidenten, von denen jeder der »Höllischen Trinitatis« zwei hatte. Nur dass ich damals nicht die Zeit hatte, neben »Luzifuge Rofocale« seinen »Kollegen« zu erwähnen, der sicher nach dessen unwürdigem Verschwinden von der Platte die Dienstgeschäfte wahrgenommen hat.
Aber - schon Werner Kurt Giesa ist mit der Höllenhierarchie nicht klargekommen, weil ihm das nötige Grundwissen fehlte und er auch nicht willens war, sich das zu erwerben. Die passenden Bücher hätte ich ihm schon gegeben. Seiner Meinung nach schrieb Werner ja Hefte und der Leser würde das, was er machte, schon akzeptieren. Also gab es nach Bd. 330 in der Hölle eben immer wieder die gleichen Figuren und die unglaubliche Vielfalt der "falschen Hierarchien" wurde nicht ausgespielt. Stygia oder Sara Moon schuf sich Werner eben nach seinen eigenen Vorstellungen - sie hätten in diese seit den Tagen des Mittelalters bekannten Höllenstrukturen auch niemals hineingepasst.
So ist der Leser eben ab Band 300 am Tor zur Hölle (genau den Titel hatte bezeichnenderweise mein letzter "Zamorra", die Nummer 361) stehengeblieben und hat eben nur die Flammenwand gesehen - und nichts, was dahinter war. Vermutlich war das einer der Gründe, dass Werner sich als Co-Autoren andere Leute in die Serie gezogen hat. Autoren, die vermutlich von diesen Dingen genauso wenig Ahnung hatten wie er selbst. Denn ich hatte ihm mal gesagt, dass ich an seiner Stelle der Höllenhierarchie innerhalb der Serie wieder ein größeres Gewicht geben würde - und sie damit natürlich zu einem unkontrollierbaren Gegner Zamorras machen würde. Zumal Werner ja bereits die Dynastie der Ewigen, die ich im Grundkonzept als eine geheimnisvolle Macht von nicht stofflichen Geist-Wesen gesehen habe, trotz ihrer Gesichtsmasken zu recht sterblichen, humanoiden Wesen degradierte. Klar, mit SF-Figuren dieser Art ist Werner besser zurechtgekommen, weil diese eben mehr Technik als Magie einsetzen. Werner war eben SF-Schreiber und kein Mystiker, und für die unbegreiflichen Kräfte der Magie hat er nie ein Gespür gehabt. Außer eben für Sätze wie »Das Amulett schlug zu«, wo er eben diese Magie nicht halbwegs logisch zu erklären brauchte. Die Kraft der entarteten Sonne muss man ja nicht unbedingt definieren.
Problematischer wäre es schon geworden, wenn die Namenlosen Alten, das unselige Gezücht der Sterne, wieder aufgetaucht wären, gegen deren unheilige Magie selbst Asmodis Zamorra ein Bündnis mit der Hölle angeboten hat. Aber vor solch komplizierten Dingen der abartigen Schwarzmagie hat Werner die Zamorra-Leser ja durch seine Änderungen in meinem Beitrag zum 666er-Zyklus bewahrt.
Nur Alt-Zamorra-Leser wissen noch, dass die Blutgötzen des Amun-Re nur Teil-Strukturen der Namenlosen Alten sind - also so etwas wie die Hunde der Namenlosen Alten. Werner hat diese Blutgötzen dann mit den Alten gleichgesetzt und sie so für besiegt erklärt. Das ist genau so, als ob ich in den Boxring ginge und durch Zufall meinen Gegner besiege. Weil dieser Gegner aber für Mike Tyson gekämpft hat, werde ich dann eben zum Sieger über Mike Tyson erklärt. Sieger über einen Kämpfer für Iron-Mike, der mich mit einem beiläufigen, verächtlichen Hieb nach Walhalla schicken könnte.
So ähnlich muss man sich die von mir angedachten Kräfteverhältnisse zwischen Amun-Res Blutgötzen und den Namenlosen Alten vorstellen. Aber auch mit den Stories von Lovecraft ist Werner ja nie so richtig zurechtgekommen. Genauso wenig, wie mit Teilen der Bibel, speziell des Alten Testamentes, oder auch des Talmud, wo ein Teil der Ur-Dämonen-Lehre zu finden ist. Spielereien mit alten Überlieferungen und die Einpassung einer Romanhandlung in alte Mystiken lagen Werner überhaupt nicht. Genauso wenig wie die Einpassung von Romanhandlungen in historische Ereignisse - weshalb er sehr vorsichtig mit Zeitabenteuern war. Schon deshalb, weil bei Romanen dieser Art mit gewisser Regelmäßigkeit das Telefon bei ihm klingelte und ich ihm dann, gemein wie ich bin, alle seine historischen Fehler im Roman aufzeigte. Allerdings wurde das dann mit der typisch Giesa'schen Bemerkung: »Wer wird's merken?« vom Tisch gefegt. Und, wie man anhand der Leserbriefe feststellen konnte, hat es auch keiner gemerkt.
Wie das so aussieht, wurde aber der größte anzunehmende religiös-mythologische Fehler seiner Erben von den Lesern bemerkt. Denn sonst würde das Ableben Luzifers einfach akzeptiert werden und würde nicht zu Fragen führen, die mich dazu brachten, sie eben mal von der Ur-Struktur der Zamorra-Serie her halbwegs logisch erklären zu wollen.
Dass seine Co-Autoren sich, was die altüberlieferte Theologie von Himmel und Hölle samt der zu erwartenden Endzeit betrifft, genauso wenig wie der Meister auskannten, war schon zu W.K. Giesas Lebzeiten an den Romanen zu erkennen.
So, und jetzt haben, drei Jahre nach W.K.G.s Tod, seine Nachfolger auf dem Spielfeld den König umgelegt. Im Schach heißt das - Spiel Ende. Denn es ist nicht nur eine Macht-Figur der Hölle getötet worden - sondern der Teufel selbst. Und somit ist nur noch »Gott« übrig. Denn wenn der Teufel stirbt - also nach der »Apokalypse des Johannes« in den brennenden Schwefelpfuhl geworfen wird - dann ist es genau so wie bei Tolkien, als der Eine Ring in der Lava des Schicksalsberges verglüht. Da endete das Reich des dunklen Zauberers Sauron kurz vor seinem letzten und höchsten Triumph und das Reich Mordor wurde vernichtet und kann nie wieder entstehen. Ähnlich ist es auch, wenn nach der Schlacht von Armageddon der Teufel im Schwefelpfuhl getötet wird. Die Gute Seite hat gewonnen - und danach wird es nie wieder Kriege geben.
Hätten die neuen Autoren etwas von der Sache verstanden, dann hätten sie »Satanas Merkratik« oder einen anderen der drei Hohen Geister der Hölle vernichtet und danach einen Machtkampf im Reich der Schwefelklüfte ausgelöst. Aber diese Leute, wenn ich das anhand der quergelesenen Romane so beurteilen kann, interpretieren das Ganze frei nach Schnauze und des Peschschen Mottos »Etwas überlebt immer«, wie es in der heutigen Fantasy modern ist. Sie gehen auch nicht den Weg alter Überlieferungen, Mystik, Endzeitprophezeihungen und sonstiger Verschwörungstheorien - sondern einfach den ihrer eigenen Phantasie (was völlig legitim ist, aber nicht den Urgedanken der Hölle im Zamorra entspricht). Das hat den Vorteil, dass man nicht immer mal zwischendurch Bücher wälzen muss, wie denn diese und jene Höllenfigur zu sehen ist oder welche Struktur beispielsweise der »Orden des Feuermolchs« hat. Dass dieses Konzept Erfolg hat, zeigt sich ja schon seit Werners Zeiten - und ist bis heute so weitergegangen. Also, warum sollte es geändert werden?
Und so wird die Leserschaft auch die "Kröte" schlucken, dass "der Kaiser Luzifer" tot ist.
Den zweiten Mann, also »Beelezebub«, zu töten wäre genau das Gleiche, als wenn der »Sohn Gottes« getötet worden wäre - oder mit dem Tod des himmlischen »Put Satanachia« hätte es nach seinem romanhaften Ableben als Alternative Taubensüppchen gegeben. Indem die neuen Autoren »Luzifer« beseitigt haben, haben sie das Gegenstück des »Lieben Gottes« beseitigt - also die gesamte »Geheime Offenbarung« über den Haufen geworfen, weil die Schlacht von Armageddon gar nicht mehr stattfinden kann. Denn der Gegen-Gott ist tot. Vollständig. Luzifer - einst lt. Talmud der »Lichtträger«, die größte Schöpfung Gottes, die sich Gott gleich dünkte - und es dann auf der dunklen Seite auch war, ist nicht mehr da. Das bedeutet faktisch, dass es auch keine Bedrohung mehr gibt, weil der »Himmelsgott« nun gewonnen hat.
Zamorra kann mit seinen Leuten getrost in den Ruhestand gehen, und der »liebe Gott« kann alles, was er neben John Sinclair sonst noch auf dem Spielbrett hat, in Rente schicken. Denn der echte Gegner - der ist ja nicht mehr da. Er wurde getötet durch den einzigen Feind, den er je hatte - die Heftroman-Logik, die durch völliges Unverständnis theologischer Spitzfindigkeiten diverser Schreiber und dem Lektorat ausgelöst wurde. Keiner von den Leuten in der Hohen Bastei hat begriffen, dass hinter der Serie »Professor Zamorra« - wie auch hinter allen anderen (Horror-)Heftserien - die Grundsubstanzen der Weltreligionen stehen - der ewige Kampf zwischen Gut und Böse - Licht und Dunkel - Schwarz und Weiß - der nun beendet ist. Die Helle Seite hat gewonnen, denn die oberste Instanz der Dunklen Seite ist nicht mehr da. Der Teufel ist tot - und »der liebe Gott« hat gewonnen. Also, wenn Zamorra jetzt seinen Kampf weiterführt, kämpft er ja gegen Gott selbst und würde sich logischerweise zum Erben Luzifers erklären - oder eben zum Anti-Christ.
Aber der »Professor Zamorra« ist ja nicht mehr, wie man mir immer vorbetete, eine Horror- und Grusel-Serie, sondern eine Phantastik-Serie geworden. Und da ist eben alles möglich. Auch, dass der »Liebe Gott« in Wirklichkeit der »Teufel« war, den logischerweise Zamorra jetzt bekämpfen muss - vielleicht aber ist auch der eigentliche Held Asmodis. Oder eben für Neu-Leser Sid Amos, der ja als Sohn des Teufels nun die Macht ergreifen kann.
Allerdings - Macht worüber? Denn die Hölle muss ja wohl beim Tod Luzifers mit allen Dämonen untergegangen sein - jedenfalls nach mythoLOGISCHEN Gesichtspunkten. Aber vielleicht kann Assi ja sein Brüderchen Merlin wieder auferstehen lassen - und um die »Höllische Trinitatis« komplett zu erschaffen, wird Zamorra der dritte im Bunde. Wenn Asmodis schon die Seiten wechseln kann - warum nicht auch Professor Zamorra. Und so entsteht eine neue Gestalt, die man mit Luzifer gleichsetzen kann und für die sich die Autoren nur noch einen schönen Namen ausdenken müssen. Dieser neue Ober-Teufel wird dann samt dem innerhalb von 62 Seiten geschaffenen Dämonen-Gefolge durch Nicole Duval bekämpft, die ihre Kräfte jedoch nur voll entwickeln kann, wenn sie nackt ist ... doch, etwas von Werners Geist muss da schon mit dabei sein. Und ihr Amulett entstand aus der Kraft einer entarteten Erbsensuppe, die ich eben weggeschüttet habe.
Egal, was immer uns die Serie »Professor Zamorra« bringt, sie wird überleben, solange sich genügend Käufer für die Hefte finden - nicht Leser ... es geht um Geld ... um nichts sonst. Und wenn das mal nicht der Fall sein sollte, dann hoffe ich, dass der Bastei-Verlag wie damals Pabel bei der Serie »Dragon - Söhne von Atlantis« noch einen Band genehmigt, der die Serie zu einem halbwegs akzeptablen Schluss führt. Damals schrieb mein Freund Hugh Walker gerade an einem Band (so hat er es mir erzählt), als das Telefon klingelte. So konnte er die Sache zu einem für die Leser akzeptablen Abschluss bringen. Und ich vermute, dass auch die heutigen Autoren ein Exposé für einen solchen letzten Zamorra-Band in der Schublade haben. Wenn nicht - ich habe hier eins - noch aus Werners Zeit. Er kannte es und war der Meinung, dass man es so auch machen könnte.
Allerdings - durch den Tod Luzifers ist es jetzt Makulatur geworden. Oder - es müsste einfach nur umgedacht werden ... was mit etwas Grundkenntnissen in der Materie auch gar kein Problem ist ...
Kommentare
Zumindest kann sich der Professor noch mit den übrig gebliebenen Trümmerstücken rumprügeln, und wenn das nicht mehr reicht, machen wir halt aus den Resten einen neuen Oberdümpel...ähh...Teufel. Ich bin da ehrlich, als ich gehört habe das Luzifer die Platte putzt, hatte ich schon irgendwie mit dem Ende der Serie an sich gerechnet. Aber Papier ist ja geduldig und irgendwer hatte mir mal gesagt, es gäbe eigentlich keinen Teufel denn das Gute wie das Böse wären in Wirklichkeit die zwei Seiten einer Person (Gott), die eh im ewigen Kampf stünden. Wenn das dann so wäre, wer ist aber dann da über die Klinge gehüpft? Die Antwort dazu liegt wohl irgendwo ganz weit draußen in den Hirnwindungen eines findigen Autors bei Bastei .
Es sei denn, ja es sei denn Luzifer ist gar nicht tot, sondern nur sein Körper. Seine Energie ist irgenwo im Universum verteilt, oder noch schlimmer: in den Multiversen.
Das ist die Rettung für den Prof. Eine geheimnisvolle Gestalt gibt ihm eine mysteriöse uralte Holzkiste (Aussage der Gestalt, die habe ich damals selbst gemacht! Heute würde man Gesellenstück dazu sagen!) und den Auftrag in dieser Kiste die Energieteile zu sammeln, so das Luzifer wieder eins würde.
Zamorra muss, das ist die Bedingung, mit Sid Amos zusammenarbeiten.
Dann verschwindet der geheimnisvolle Fremde - und Zamorra hat ein paar Zyklen was zu tun.
Nur mal ne Idee am Rande - und schon wieder ein Expose umsonst...
Und wenn das nicht hilft: Dallas-Duschzene!!!
Natürlich war das Weltbild des Mittelalters eine geschlossene Angelegenheit. Bereits die verschiedenen Götterhierarchien der Heiden - von Odin über Quetzalcoatl zu Tangaroa und Amaterasu Omikami - hatten da schon keinen Platz mehr oder wurden kurz unter "restliche Dämonen" subsummiert.
Dann noch Dämonen aus dem Weltraum einzubringen bricht dem ganzen Konstrukt endgültig das Genick. Eigentlich ist das auch eine spannende Frage für Science-Fiction-Autoren: ist Christus für den intelligenten Schleim aus dem System Sigma Centauri ebenso gestorben wie für die Menschen auf der Erde? Und werden Menschen zwangsläufig auf der Erde reinkarniert oder auch irgendwo anders in der Milchstraße? War ich in einem früheren Leben Vulkanier?
Sorry...das lag mir jetzt einfach noch auf der gefalteten Seele.
Über diese Frage hat sich der Autor C.S. Lewis schon in den 40ern den Kopf zerbrochen in seiner Perelandra-Triologie und kam zu dem Schluss: ja, ist er. Was natürlich Ansichtssache ist...
danke für den fundierten Artikel zur Sache, der den Finger in die offene Wunde legt. Ich würde mich freuen, mehr Analysen von Dir zu aktuellen Handlungen zu lesen.
Alter Wolf
Immerhin - danke für diesen Artikel.
Ich weiß jetzt nicht, wie es beim Zamorra definiert ist, doch Merlin insgesamt gilt als Sohn "eines" Teufels. Kurz: nicht "dem" Teufel.
Es mag sich also nur um eine menschliche Bezeichnung um einen Mitmenschen handeln, der eben diesen charakterisieren soll.
Dürfte dann aber eben kein sympathischer Mitmensch gewesen sein ...