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Gedanken zur Jürgen Grasmück-Bibliografie anlässlich des 75. Geburtag

Grasmück zum 75.Gedanken zur Jürgen Grasmück-Bibliografie ...
... anlässlich des 75. Geburtag

Heute jährt sich der Geburtstag von Jürgen Grasmück zum 75. Mal. Leider ist er schon im August 2007 im Alter von 67 Jahren gestorben, aber für mich ist und war er immer der Meister der Phantasie. Ohne seinen Larry Brent, den er 1968 geschaffen hat, wäre die Romanheftwelt irgendwie ärmer. Mit seiner Gestalt hat Jürgen Grasmück den Weg für die weiteren Gruselhelden, wie Dorian Hunter, Professor Zamorra, John Sinclair, Tony Ballard und wie sie sonst noch heißen, geebnet.


Jürgen Grasmück aka Dan ShockerIch habe Jürgen Grasmück 1978 in Marburg auf dem jährlichen SFCD-Con kennengelernt. Peter Krassa, ein Freund von ihm, den ich 1976 auf dem SFCD-Con in Wien kennengelernt hatte, war so freundlich und hatte das Treffen für mich organisiert.

Wie sagt ein Bekannter aus Österreich dazu:

Steil kann ich da nur sagen: Du als Deutscher bekommst Kontakt zu einem Hessen namens Jürgen Grasmück über einen Wiener Fan-Klub und einen Wiener namens Peter Krassa!! Das nennt man doch auch Ironie der Geschichte.“

Ja, und warum bin ich damals 1976 nach Wien gefahren, um die Autoren meiner Lieblingsserie Dämonenkiller Kurt Luif und Ernst Vlcek kennenzulernen und damit begann meine fast vierzigjährige Fandom-Zugehörigkeit.

Jürgen erzählte mich in Marlburg von seinem Dan Shocker’s Fantastik-Club, den er in November 1977 gegründet hatte. Er war nicht nur Marlos-Bürger Nr. 1, sondern auch der Chefredakteur der Dan Shocker´s Fan-News aus Marlos, die damals in Din-A4-Format mit vier bis sechs Umfang erschienen. Natürlich wurde ich Mitglied im DSFC und bekam die Marlos-Bürger Nr. 130.

Jürgen und ich trafen uns dann wieder in Hanau an einem Mittwochnachmittag in einem Cafe wieder. Jürgen hielt sich einmal die Woche – jeweils am Mittwoch - dort für einige Stunden auf, während seine Frau Karin an diesem Nachmittag bei einem Rechtsanwalt arbeitete.

Da ich zur damaligen Zeit eine Berufsfachschule in Frankfurt besuchte, hatte ich natürlich die Zeit jeden Mittwoch nach Hanau zu fahren und mich mit Jürgen zu unterhalten. Er gab mir dabei kleine Aufgaben zum Erledigen und testete mich – wie ich im Nachhinein merkte – aus, ob ich zuverlässig sei, denn nachdem eigentlich ein gewisser A. L., der auf der ersten Marlos-Informationen noch als Ansprechpartner genannt wurde, kurz nach der Gründung des DSFC das Handtuch geworfen hatte, wollte er sicher sein, dass sein zukünftiger Helfer länger blieb.

Irgendwann 1979 besuchte ich ihn dann auch zu Hause in Altenstadt am Wochenende und mit der Zeit war ich dann fast jedes Wochenende dort. Es gab auch Ausnahmen, entweder war Jürgen im Urlaub oder ich in Urlaub in Wien, und dort habe ich dann die Romanschwemmen mit seinen und meinen Suchlisten aufgesucht. In den achtziger Jahren konnte man in Wien ohne große Probleme diverse Serien aus den fünfziger und sechziger Jahre mit etwas Zeit und Mühe zusammen bekommen und so wuchs Jürgen Archiv im Keller. Ein Zimmer im Keller wurde das sogenannte Marlos-Zimmer. Dort stand dann Jürgens alte Schreibmaschine und nachdem ich auf der Berufsfachschule das Zehnfinger-System für die Schreibmaschine gelehrt, tippte ich dort so manche Story für den Club-Letter ab, der seit Nr. 7/8 nicht mehr von Jürgen, sondern von Gustav Gaisbauer betreut wurde. Jürgen hatte nicht mehr die Zeit und Muse, das Fanzine redaktionell zu betreuen. Gustav Gaisbauer betreute den Club-Letter nebenher und seine Hauptaufgabe war das Follow-Magazin Fantasia und ab Nr. 19 – offiziell ab Nummer 20 lag die Redaktion in meinen Händen. Natürlich hatte Jürgen Grasmück seinen Einfluss auf sein Fan-Magazin, aber mit der Zeit habe ich mich mehr und mehr freigeschwommen.

Neben den Club-Letter-Arbeiten half ich Jürgen auch ein wenig hinter den Kulissen seiner Serien in Bezug auf Leserbriefbeantworten. Jürgen hat sämtliche Leserbriefe in diversen Ordnern aufgehoben und wenn es eine neue Lieferung vom Zauberkreis-Verlag gab, diktierte er mit die Antworten und ich tippte sie auf sein Dan Shocker-Papier. Manchmal fragte er mich ob, was ich antworten würde, wenn es um inhaltliche Fragen ging. Er hatte seinen Romane geschrieben und dann ging es mit dem nächsten Roman weiter und so kam es manchmal vor, dass er auf speziellen Fan-Fragen, keine Antwort wusste, und dafür war ich dann zuständig, denn ein Fan weiß meisten mehr von Romaninhalten als der Autor selbst…

Das Jahr 1981 war sehr erfolgreich für Jürgen Grasmück, seine Larry Brent-Abenteuer aus dem Silber-Grusel-Krimi erschienen nach 13 Jahren das Sub-Serien-Dasein endlich als eigene Heftserie und Macabros hatte mit Band 100 eine Höhepunkt erreicht und Jürgen war seit 25 Jahren Autor und deshalb gab ich zusammen mit Werner Kurt Giesa die erste Dan Shocker-Festschrift heraus und überreichte sie ihm auf dem Marlos-Treffen in Frankfurt. Neben einer 21seitigen Bibliografie zum 25jährigen Autorendasein von Jürgen Grasmück, gab es noch Beiträge von Jürgen Duensing, Jason Dark, Robert Lamont, Erlik von Twerne, Erik Schreiber, Peter Krassa und Manfred Weinland.

Dan Shocker - Meister der FantasieDie nächsten fünf Jahre bis 1986 vergingen wie im Fluge und es war wieder an der Zeit eine neue Festschrift zusammen mit Werner Kurt Giesa herauszugeben, denn immerhin war Jürgen nun schon 30 Jahre als Autor tätig, es gab über 1000 Ausgaben von seinen Romane weltweit und diese hatte insgesamt die Auflage von 50. Millionen erreicht. Im Oktober 1986 - auf dem ersten Buchmesse-Con in Frankfurt - überreichte ich Jürgen Grasmück, die zweite Dan Shocker-Festschrift, ohne bei der Vorbereitung  zu ahnen, dass im Dezember 1986 der letzte Larry Brent Roman im Pabel-Verlag erschienen würde. Auf 50 Seiten habe ich die über tausend Ausgaben aufgelistet.

Zum 50. Geburtstag von Jürgen Grasmück im Jahr 1990 ist dann von Horst-Hermann von Allwörden und mir der Dan Shocker-Reader herausgegeben worden. Eigentlich war neben eine Jürgen Grasmück-Biografie  auch eine Bibliografie über seine Romane dafür von mir vorgesehen, aber aus Zeitgründen hatte ich keine neue Bibliografie erstellt.

Und deshalb habe ich mich schon letztes Jahr entschlossen, zum 75. Geburtstag von Jürgen Grasmück eine neue Bibliografie über Jürgen Grasmück zu erstellen, denn seit 1986 sind fast 30 Jahre vergangen und es sind doch diverse Romane – wenn auch nur als Neuauflage – nochmals erschienen und ich löse eine alte Schuld aus dem Jahre 1990 ein. Viel Spaß deshalb mit der Jürgen Grasmück-Bibliografie die ein wenig anders aussieht, wie die bisherigen…

Uwe Schnabel

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