Burt Reynolds - Ein Nachruf
Burt Reynolds wurde am 11. Februar 1936 als Burton Leon Milo "Burt" Reynolds in Lansing, Michigan geboren.
Nach dem Zweiten Weltkrieg zog die Familie nach Riviera Beach, Florida, wo Reynolds aufwuchs.
Nach seinem Abschluss an der "Palm Beach High School" im Jahr 1954, bekam er ein Football-Stipendium für die "Florida State University". Doch 1955 verhinderte eine Knieverletzung und ein Autounfall, dass er weiter im Footballteam spielen konnte, und Reynolds musste schließlich den Sport an den Nagel hängen.
So wechselte er zum "Palm Beach Junior College" in Lake Worth, Florida. Dort überredete ihn sein Englischlehrer Watson B. Duncon, in seinem Stück "OUTWARD BOUND" mitzuspielen. Für seine Darstellung in diesem Stück wurde Reynolds 1956 mit dem "FLORIDA STATE DRAMA AWARD" ausgezeichnet.
Durch diese Auszeichnung bekam Reynolds ein Stipendium für das "Hyde Park Playhouse" in New York.
Nach seinem Abschluss an der "Palm Beach Junior College" setzte er seinen Wunsch weiter fort, Schauspieler zu werden. Er ging zurück nach New York, wo er Schauspielunterricht nahm, und sich mit diversen Jobs über Wasser hielt.
1958 gab Burt Reynolds in "MASTER SERGEANT", einer Folge der TV-Serie "FLIGHT", sein Debüt als Schauspieler.
Es folgten weitere Gastauftritte in Serien wie "DEZERNAT M" (1959), "THE LAWLESS YEARS" (1959) und "PONY EXPRESS" (1959), bis Burt Reynolds 1959 die Rolle des BEN FRAZER in "RIVERBOAT" erhielt.
Doch während des Drehs, kam es zu Problemen mit dem zweiten Hauptdarsteller Darren McGavin, so dass Reynolds nach der zwanzigsten Folge der ersten Staffel durch den Schauspieler Noah Beery Jr. ersetzt wurde, und die Serie verlassen musste.
1961 gab Burt Reynolds mit "ANGEL BABY" nicht nur sein Film-Debüt, sondern mit der Rolle des SKIP in dem Stück "LOOK, WE'VE COME THROUGH" auch sein Broadway-Debüt.
Nach Gastauftritten in Serien wie "EIN FALL FÜR MICHAEL SHAYNE" (1961), "ABENTEUER IM WILDEN WESTEN" (1961), "GNADENLOSE STADT" (1961), "SPRUNG AUS DEN WOLKEN" (1961) und "PERRY MASON" (1961), erhielt der Schauspieler 1961 die Rolle des QUINT in der Western-Serie "RAUCHENDE COLTS", die er von 1962 bis 1965 in insgesamt 50 Folgen spielte, die seine Schauspielerkarriere weiter voranbrachte.
Am 28. Juni 1963 heirate er Judy Crane, von der er sich aber am 9. Juli 1965 wieder scheiden ließ.
1966 mimte Burt Reynolds nicht nur die Titelrolle in dem Western "NAVAJA JOE - AN SEINEN STIEFELN KLEBTE BLUT", sondern er bekam auch die Titelrolle in der Krimi-Serie "HAWK", die es allerdings nur auf insgesamt 17 Folgen brachte. Zudem gab er in "BLIND MAN'S BLUFF", einer Folgen von "HAWK", sein Regie-Debüt.
Nach Filmen wie "100 GEWEHRE" (1969), "SAM WHISKEY" (1969), "AUF DER JAGD NACH DEM VELORENEN GOLD" (1969), "HAI" (1969), "ABENTEUER IN NEUGUINEA" (1970), spielte Reynolds die der Titelrolle in der kurzlebigen Krimi-Serie "DAN OAKLAND" (Originaltitel: DAN AUGUST, 1970-1971), die ihm 1971 eine "GOLDEN-GLOBE"-Nominierung in der Kategorie "Bester Serien-Hauptdarsteller" einbrachte.
1972 gelang dem Schauspieler Burt Reynolds mit seiner Rolle in dem Film "BEIM STERBEN IST JEDER DER ERSTE" der Durchbruch als Schauspieler, der ein Hit an den Kinokassen war.
"Regisseur John Boorman gelang mit diesem Streifen nach dem Bestseller von James Dickey eine derbe Zivilisationskritik in Form einer mitreißenden Mischung aus Action- und Abenteuerfilm. Vilmos Zsigmond fing mit seiner Kamera atemberaubende Naturbilder ein.
Dafür gab's Oscarnominierungen als bester Regisseur und für den besten Film, die begehrte Trophäe heimste allerdings "Der Pate" ein, Bob Fosse wurde als bester Regisseur für "Cabaret" ausgezeichnet." (1)
1972 erschien Reynolds zudem in der Zeitschrift "Cosmopolitan" als erster Mann nackt und zum Ausklappen. Dadurch wurde er über Nacht das neue Sexsymbol von Hollywood.
"Ich war sehr jung und sehr blöd, und es hat meiner Karriere gar nichts gebracht" (2)
Nach "DER SPÜRHUND" (1973), "DER MANN, DER DIE KATZEN TANZEN LIESS" (1973) und "DER TIGER HETZT DIE MEUTE" (1974), gelang Reynolds 1974 mit dem Film "DIE KAMPFMASCHINE" (Originaltitel: The Longest Yard) ein weiterer Hit an den Kinokassen.
Dreißig Jahre danach,war Reynolds auch in dem US-amerikanischen Remake "SPIEL OHNE REGELN" (2005) wieder mit von der Partie.
1976 gab Burt Reynolds mit "MEIN NAME IST GATOR" (der Fortsetzung von "DER TIGER HETZT DIE MEUTE") sein Film-Debüt als Regisseur.
"Die Fortsetzung von "Der Tiger hetzt die Meute" war das Regiedebüt von Frauenheld und Hollywood-Star Burt Reynolds. Reynolds inszenierte den zweiten "Gator"-Film nicht nur mit bravourösen Action-Szenen im pittoresken Sumpfwaldmilieu Georgias, sondern auch mit beachtlichem Vergnügen an Selbstironie." (3)
Ein Jahr danach drehte der Schauspieler mit "EIN AUSGEKOCHTES SCHLITZOHR" seinen erfolgreichsten Film, der ein Riesenhit an den Kinokassen war.
Bei Produktionskosten in Höhe von nur 4,3 Millionen US-Dollar, spielte die Action-Komödie weltweit 300 Millionen US-Dollar ein.
"Die Actionkomödie von Hal Needham, ehemals höchst bezahlter Stuntman Hollywoods und Spezialist für Auto-Jagden im Film, war seinerzeit ein riesiger Kassenschlager und gleichzeitig sein Regiedebüt.
Atemberaubende Autostunts machen aus dem Film eine übermütige Highway-Komödie mit unglaublichen Verfolgungsjagden.
Needham, der mit "Ein ausgekochtes Schlitzohr ist wieder auf Achse" vier Jahre später auch die Fortsetzung drehte, arbeitete mit seinem Hauptdarsteller Burt Reynolds noch vielfach zusammen.
So etwa in "Um Kopf und Kragen" (1978), "Auf dem Highway ist die Hölle los" (1980), "Der rasende Gockel" (1983) und zuletzt in "Logan: Im Hotel des Todes" (1999)." (4)
Danach avancierte Burt Reynolds mit Filmen wie "ZWEI AUSGEBLUFFTE PROFIS" (1977), "NOBODY IS PERFECT" (1978) und "UM KOPF UND KRAGEN" (1978) zum neuen Star an den Kinokassen.
1980 drehte Reynolds mit "DAS AUSGEKOCHTE SCHLITZOHR IST WIEDER AUF ACHSE" die Fortsetzung von "EIN AUSGEKOCHTES SCHLITZOHR". Doch der Film kam nicht an das Original heran, was sich auch an den Kinokassen bemerkbar machte.
Bei Produktionskosten in Höhe von 17 Millionen US-Dollar spielte die Action-Komödie 'nur' weltweit 66,1 Millionen US-Dollar ein.
"Nach dem großen kommerziellen Erfolg seines Regie-Erstlings "Ein ausgekochtes Schlitzohr" mit Burt Reynolds drehte Hal Needham auch diese Fortsetzung nach dem gleichen Muster. Einmal mehr wird hier bei wilden Verfolgungsjagden jede Menge Auto-Schrott produziert. Doch wie meist kommt auch dieser Neuaufguss nicht an das Original heran." (5)
Doch auch danach spielten die Reynolds-Filme bis etwa zur Mitte der 80er Jahre gutes Geld ein. Hinzu kam, dass der Schauspieler sehr beliebt war, und von 1979 bis 1980 und 1982 bis 1983 mit mehreren "PEOPLE'S CHOICE AWARD" in den Kategorien "Beliebtester Unterhaltungskünstler" und "Beliebtester Filmschauspieler" ausgezeichnet wurde.
Doch nach und nach begannen Reynolds-Vehikel wie "DAS AUSGEKOCHTE SCHLITZOHR 3" (1983) oder "FRAUEN WAREN SEIN HOBBY" (1983) an den Kinokassen zu floppen.
Reynolds versuchte zwar gegen zu steuern, indem er versuchte sein ausgelutschtes Image des autofahrenden Sprücheklopfers zu ändern, indem er ab Mitte der 1980er Jahre Filme wie "HEAT" (1986), "MALONE" (1987),
"Ein solide inszenierter, spannungsgeladener Genrefilm, der zwar ab und an in die üblichen Muster verfällt, aber besonders durch die ausgezeichnet agierenden Darsteller, die sparsam eingesetzte Aktion und die aussergewöhnliche Grundidee überzeugt.
Der englische Krimiautor William Wingate verfasste den packenden Roman "Hardacre's Way", nach dessen Vorlage Christopher Frank das Drehbuch zu "Malone" schrieb." (6)
"RENT-A-COP" (1987)
"Der mitunter recht brutale Thriller von Jerry London ("Shogun") aus der Welt der Polizisten und Drogen fängt die Härten geschickt mit komödiantischen Einlagen auf. Das bemerkenswerte Darstellergespann weiß hier voll zu überzeugen." (7)
und "DIE ANWÄLTIN" (1989) drehte, was aber nicht gelang. Seine Filme floppten, so dass es ab Mitte der 1980 Jahre mit seiner Schauspielkarriere steil bergab ging.
Dafür gelang Burt Reynolds aber mit der Krimi-Serie "B. L. STRYKER" (1989-1990) sowie mit der Sitcom "DADDY SCHAFFT UNS ALLE" (1990-1994) Erfolge im Fernsehen.
Für die Rolle des WOOD NEWTON" in "DADDY SCHAFFT UNS ALLE" wurde Reynolds 1991 mit dem "EMMY" in der Kategorie "Herausragender Hauptdarsteller in einer Comedyserie“ und dem "PEOPLE'S CHOICE AWARD" in der Kategorie "Beliebtester Darsteller in einer neuen Fernsehserie“ sowie 1992 mit dem "GOLDEN GLOBE" in der Kategorie "Bester Serien-Hauptdarsteller – Komödie oder Musical" ausgezeichnet.
1994 erschien zudem Reynolds Autobiographie "MY LIFE".
Am 29. April 1988 hatte der Schauspieler Loni Anderson geheiratet, von der er sich aber am 17. Juni 1994 wieder scheiden ließ.
Diese Ehe mit Anderson bezeichnete Burt Reynolds viele Jahre später als einer seiner größten Fehler. Denn die millionenschwere Schlammschlacht und die Trennung der beiden Eheleute ging durch die Medien und schadete seiner Karriere.
Zudem bedauert es Reynolds, zahlreiche Rolle ausgeschlagen zu haben. So unter anderem die des Han Solo in "Krieg der Sterne" sowie die Hauptrollen in "Einer flog über Kuckucksnest", "Zeit der Zärtlichkeit" und "Pretty Woman".
1996 war Burt Reynolds pleite und musste aufgrund der teuren Scheidung, seines extravaganten Lebensstiles und falscher Investitionen Konkurs anmelden.
Doch 1996 gelang dem Schauspieler mit dem Film "STRIPTEASE" ein Comeback. Ein Jahr danach wurde Burt Reynolds für seine Rolle des Pornoproduzenten in "BOOGIE NIGHTS" (1997) sogar mit dem "GOLDEN GLOBE" in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" ausgezeichnet. Hinzu kam eine Oscar- sowie eine BAFTA-Nominierung in der Kategorie "Bester Nebendarsteller".
Ende der 1990er war Burt Reynolds auch wieder im Fernsehen präsent. Er dreht drei HARD-TIME-Fernsehfilme, in denen er als Det. Logan McQueen zu sehen war, und drehte bis zu seinem Tode noch dutzende von Filmen.
In späteren Jahren leidete Reynolds unter Herzproblemen und musste sich 2010 einer schweren Bypass-Operation unterziehen. Ein Jahr danach war er wieder pleite. 2011 muss erneut Konkurs anmelden, nachdem er die Hypotheken für sein Haus in Florida nicht mehr bezahlen konnte.
Burt Reynolds verstarb am 6. September 2018 an den Folgen eines Herzinfarktes in einem Krankenhaus in Jupiter, Florida, USA.
"Sei nett zu deinen Freunden und noch netter zu deinen Feinden und sieh zu, dass du eine gute Frau findest." (8)
Sein letzter Film "DEFINING MOMENTS", der bereits abgedreht war, startet am 25. Dezember 2018 in den US-Kinos.
Filmographie
TV-Serien
Als Regisseur
Filme
TV-Serien
(1) Prisma.de
(2) Burt Reynolds
(3) Prisma.de
(4) Prisma.de
(5) Prisma.de
(6) Prisma.de
(7) Prisma.de
(8) Burt Reynolds
© by Ingo Löchel
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Kommentare
Wenn sich die Produzenten wieder an den Spirit der Romane annähern wollten ist es nur folgerichtig Bond mit seinen psychischen Problemen zu zeigen. Nicht umsonst war der Psychologe,ich glaube sein Name war Malone, Eine wichtige Figur in den Romanen. Bond hatte in der Tat immer wieder psychotische Probleme aufgrund des Jobs und das Trauma seiner Kindheit. Mehrmals wollte Er kündigen und Nur auf Intervention des Psychologen nahm er Abstand davon.
So gesehen ist Bond eben nicht der unfehlbare Super Agent. Sondern hat menschliche,verletzliche Züge. Ursprünglich sollte der Psychiater ähnlich wie Q gelegentlich in den Filmen auftauchen,dies wurde von Cubby Broccoli allerdings verhindert weil dieser keinen angeknacksten Agenten sehen wollte.
Naja, dass interessante an Bond war ja gerade, dass er nicht wie all die anderen Filmhelden war.
Nicht umsonst gab es in den 60er so viele Agenten-Ableger.
Nachdem Bon nun von Barbara Broccoli und Wilson angepasst wurde, ist er nichts besonderes mehr. Und ziemlich austauschbar wie die meisten Filmhelden im Kino.
Dies wäre Albert R. Broccoli nie passiert!
Außerdem finde ich das Auswahlkriterium, dass nur ein britischer Schauspieler den Bond spielen sollte gar nicht mal so schlecht.
Dann wäre doch Taron Egerton eine gute Wahl. Er ist jung genug (Jahrgang 1989), um nach Craig in den 2020er Jahren den Bond spielen zu können.
Du hast sicher Recht Ingo zum Beginn der Reihe wäre ein Bond als gebrochener Held nicht drin gewesen.
Aber spätestens mit dem Tod von Tracy hätte das Publikum wohl einen angeknacksten Bond mitgetragen wenn es denn gut inszeniert worden wäre.
Zitat: Elba wäre sicherlich ein guter Bond - aber leider ist er schon zu alt.
Was die Kandidaten betrifft, da laufen ja auch immer Nachrichten aus der "Gerüchteküche". Aber wenn Namen wie Laurence Olivier (60er) oder Matthew Perry (90er)..ect..ect.. genannt wurden, war doch eh klar, dass daran nix wahres ist.
Zitat: Und das hätte man dann in "Diamantenfieber/1971" wieder thematisieren können. Wäre allerdings auch nur mit George Lazenby gegangen - von wegen der Konitnuität der Darsteller. So wie Connery in dem Film auftritt, würde man eher sagen, dass der Tod seiner Frau ihm hier ziemlich schnuppe war.
Die Anfangsequenz sollte wohl andeuten, dass es hier auch um Rache für Tracy gehen könnte - aber das ist auch schon alles. Zudem gab Connery den Bond hier auch nicht mehr so ernst wie früher - das wurde dann ja mit Roger Moore endgültig etabliert. Somit hätte das Rachethema - und damit ein gebrochener Bond gar nicht mehr gepasst.
Zum Glück wurde es in den Achtzigern mit Tim Dalton wieder viel ernster...
Man sollte übrigens tatsächlich einen Bond-Thread hier einrichten. Das Thema ist wohl endlos..