Henning Mankell: Hunde von Riga (Hörspiel)
Der Klappentext hat mit dem wirklichen Inhalt nur wenig zutun. In Wahrheit geht es um den Mord an einen lettischen Polizisten, der Wallander einst im Fall der beiden Schlauchbootleichen unterstützt hat. Hunde von Riga ist ein sehr politischer Wallander. Einmal mehr nutzt Mankell die Wirren der Weltpolitik in den beginnenden neunziger Jahren um drum herum eine packende Kriminalgeschichte zu entwerfen. Es geht hier nicht um einen düsteren Mörder mit unklarem Motiv, sondern um einen Gegner der übermächtig zu sein scheint. Der unsichtbare Feind sitzt dabei im Polizeiapparat. Ingognito macht sich Wallander nach Riga auf um das Verbrechen an seinen Kollegen zu klären. Er gerät dabei wahrlich in einen Sumpf.
STIL ist es wieder hervorragend gelungen einen Wallander-Roman packend umzusetzen. Die Ausweglosigkeit der Situation Wallanders wird atmosphärisch in bemerkenswerte Szenen gepackt. Die Spannung des Falles ist bedrückend und unheimlich.
Heinz Kloss bleibt auch im zweiten Wallander-Fall der unangefochtene beste Wallander-Sprecher. Jede Gefühlslage des Helden, jede Stimmungsschwankung wird von ihm in fast genialer Art und Weise eingefangen und bleiben für den Hörer ein über weite Strecken des Hörspiels einprägsames Hör-Erleben. Wallander, der in diesem Fall wieder auf sich allein gestellt ist und fast ohne Team auskommen muss, erlebt seinen wohl schwersten Fall.
Die Musik trägt ihr Übriges zum Gelingen bei. De Titelmelodie ist sehr einprägsam und aufpeitschend. Wer hier keine Spannung verspürt, den kann auch sonst nichts schocken.
Cover und Artwork sind eine Augenweide und liefern dem Sammler ein Prunkstück in der Wallander-Edition.
Fazit: Gelungen von A-Z.