Wallander (10) Heimliche Liebschaften
Heimliche Liebschaften können tödlich sein. Jedenfalls geht es den Opfern in diesem Wallander-Krimi so. Das viel mehr hinter dem Fall steckt als bloße Eifersucht dürfte dem geneigten Wallander-Hörer sowieso klar sein. Mit einfachen Beweggründen für einen Mord hatte es der schwedische Kommissar selten zu tun. Aber auch seine Tochter spielt in dieser Geschichte eine wichtige Rolle. Sie hatte vor langer Zeit ein Verhältnis mit einem der Verdächtigen in diesem Fall. Und das alte Liebe nicht rostet muss nun auch Linda Wallander am eigenen Leibe erfahren.
Ein nicht seltener Kniff des Wallander-Erfinders Mankell war es, die Hauptfiguren mit in den Fall einzuweben, so dass sie nie ganz unbefangen an die Fälle herangehen konnten. Das sorgt auch im vorliegenden Fall für eine eigene Dynamik die es möglich macht die Story in eine ganz andere Richtung laufen zu lassen, als bei anderen Ermittlerfiguren. Dabei kommt dann auch eine Dramatik zu Tage, die unsere Hauptfiguren in immer tiefere Abgründe reißt.
Man kann diese Geschichte als durchaus top und herausragend bezeichen, wenn man sich erstmal mit der Figur Wallander vertraut gemacht hat und Krimibegeistert ist. Trotz einiger Längen zu Beginn der Handlung kann man dies ohne Umschweife behaupten.
Die Sprecher sind wie immer erste Klasse und leben ihre Rollen. Auch wenn Axel Milberg als Wallander sehr amtsmüde klingt, so erfrischen doch die lebendigen Darstellungen von Ulrike C. Tscharre und Andreas Fröhlich. Auch die Gäste Tanja Dohse, Sascha Draeger und Simona Pahl liefern eine überzeugende und glänzende Leistung ab.
Musikalisch hätte man etwas mehr Tempo fahren können. Klar ist das Wallander ohne reißerische Effekte auskommen muss, doch die Flöten und Saxophone reichen einfach nicht aus um der Story etwas mehr Pfiff zu geben.
Das Cover ist wieder ein Fotomontage aus drei verschiedenen Teilbildern und zeigt einmal mehr nur die Protagonisten und keine Details zur Story. Die Farbgebung und sonstige Gestaltung jedoch ist ganz einfach schön.
Fazit: Glänzende Unterhaltung und mitreißende Dramatik in einer typischen Wallander-Story.