The Champ
Mit "The Champ" offenbart sich einem keinesfalls das Boxer-Drama, das
manch ein Zuschauer eventuell erwarten könnte, denn der Sport steht in
diesem Film ganz eindeutig im Hintergrund. Vielmehr präsentiert sich dem
Zuschauer eine tiefgehende Charakterzeichnung einzelner Personen, in
denen die Thematik einer Vater-Sohn Beziehung mit zunehmender Laufzeit
immer intensiver in den Vordergrund gerückt wird. Dabei geht es
vordergründlich um die Wahrheit und Scheinwelten, die manch Einer
aufbaut, um in einem besseren Licht dazustehen und so eine noch tiefere
Zuneigung anderer Menschen zu erlangen. Einer solchen Scheinwelt erliegt
auch der junge Journalist Erik Kernan (Josh Hartnett), der hier der
Lebenslüge eines ehemaligen Boxers (Samuel L. Jackson) Glauben schenkt,
um eine gute Story zu erhaschen, die ihm die Tür in eine steile Karriere
öffnen soll. Ohne gründlich zu recherchieren, veröffentlicht er die
Geschichte und muss kurz darauf feststellen, das er einem Lügner
blindlings vertraut hat.
Im ersten Moment mag sich die hier erzählte Geschichte vielleicht nicht sonderlich spannend anhören, doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich einem ein sehr tiefgründiges Charakter-Drama, das mit erstklassigen Darstellern besetzt ist und teilweise auch stark unter die Haut geht. Insbesondere die beiden Hauptdarsteller liefern erstklassiges Schauspiel ab, wobei aber selbst ein glänzend aufgelegter Josh Hartnett im Gegensatz zu Samuel L. Jackson nahezu verblasst. Denn obwohl Hartnett den etwas zu ehrgeizigen und oberflächlich erscheinenden Jung-Journalisten mit Bravour darstellt, ist Jackson in der Rolle des ehemaligen Boxers, der mittlerweile zum kauzigen Obdachlosen mutiert ist, einfach nicht zu toppen. Er verleiht dem von ihm dargestellten Charakter ein immenses Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit, das es eine wahre Pracht ist, ihm beim spielen zuzusehen.
Es ist die Freundschaft, die sich zwischen den beiden vollkommen unterschiedlichen Männern entwickelt, die den ganz besonderen Reiz des Geschehens ausmacht, denn erscheint es zu Beginn noch so, das hier ein verwahrloster alter Boxer als Sprungbrett für einen ehrgeizigen Journalisten dienen soll, so entwickelt sich doch im Laufe der Zeit eine Beziehung, die vor allem im letzten Drittel des Films eine ungeheure Tiefe erlangt. In diesem Teil der Geschichte muss Kernan nämlich trotz seiner ganzen Wut über sich selbst, weil er blind vertrauend einer Lüge aufgesessen ist erkennen, das sein eigenes Leben auf einer ähnlichen Lüge aufgebaut ist. Er gelangt dabei zu der Erkenntnis, das er beispielsweise seinem kleinen Sohn Teddy eine Scheinwelt vorspielt, in der er der tolle Super-Journalist ist, der mit etlichen Superstars aus der Welt des Sports befreundet ist. Immer mehr wird ihm dabei bewust, das er dieses Lügengebäude nur deswegen aufgebaut hat, um in den Augen seines Sohnes besser dazustehen, damit dieser stolz auf ihn sein kann.
Begründet ist diese Sucht nach Anerkennung in seiner eigenen Beziehung, die er zu seinem mittlerweile verstorbenen Vater hatte, denn war dieser doch ein äusserst berühmter Sport-Reporter, in dessen Fußstapfen Kernan gern treten würde, die aber anscheinend bisher immer eine Nummer zu groß waren. So wird ihm ständig vorgehalten, was für ein toller Reporter sein Vater doch war und das man von seinem Sohn eigentlich etwas mehr erwaten würde. Das dies selbstverständlich einen ungeheuren Druck und auch Angst vor dem eigenen Versagen auslösen kann, wird in diesem Film ganz hervorragend herausgearbeitet und es zeigt sich immer mehr, das man anderen Menschen im Prinzip immer nur das offenbart, was diese von einem erwarten. Letztendlich ist das ganze hier dargestellte Szenario eine extrem gut verpackte Lebenslüge, die auch die vorherrschende Oberflächlichkeit der Gesellschaft aufzeigt, die besonders leicht zu maipulieren ist und einen nicht selten schon fast dazu zwingt, auch andere zu manipulieren.
Fazit: "The Champ" bietet meiner Meinung nach ein sehr tiefgründiges Drama, das einem erstklassige Charakterzeichnungen bietet, die phasenweise einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen. Nicht selten fragt man sich selbst während des Films, wie oft man schon irgendwelche Dinge beschönigt oder gar ausgeschmückt hat, um anderen zu imponieren. Ein Film, der ganzzeitig exzellente und niveauvolle Unterhaltung bietet und auch durchaus nachdenklich stimmt, denn spiegelt er doch ganz sicher in vielen Passagen das eigene Verhalten wieder, das sicherlich die ein oder andere kleine Lüge beinhaltet, die man selbst schon einmal gebraucht hat, um vor anderen besser dazustehen. Von meiner Seite aus kann ich dieses erstklassige Drama jedenfalls nur wärmstens weiterempfehlen.
Im ersten Moment mag sich die hier erzählte Geschichte vielleicht nicht sonderlich spannend anhören, doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich einem ein sehr tiefgründiges Charakter-Drama, das mit erstklassigen Darstellern besetzt ist und teilweise auch stark unter die Haut geht. Insbesondere die beiden Hauptdarsteller liefern erstklassiges Schauspiel ab, wobei aber selbst ein glänzend aufgelegter Josh Hartnett im Gegensatz zu Samuel L. Jackson nahezu verblasst. Denn obwohl Hartnett den etwas zu ehrgeizigen und oberflächlich erscheinenden Jung-Journalisten mit Bravour darstellt, ist Jackson in der Rolle des ehemaligen Boxers, der mittlerweile zum kauzigen Obdachlosen mutiert ist, einfach nicht zu toppen. Er verleiht dem von ihm dargestellten Charakter ein immenses Maß an Authenzität und Glaubwürdigkeit, das es eine wahre Pracht ist, ihm beim spielen zuzusehen.
Es ist die Freundschaft, die sich zwischen den beiden vollkommen unterschiedlichen Männern entwickelt, die den ganz besonderen Reiz des Geschehens ausmacht, denn erscheint es zu Beginn noch so, das hier ein verwahrloster alter Boxer als Sprungbrett für einen ehrgeizigen Journalisten dienen soll, so entwickelt sich doch im Laufe der Zeit eine Beziehung, die vor allem im letzten Drittel des Films eine ungeheure Tiefe erlangt. In diesem Teil der Geschichte muss Kernan nämlich trotz seiner ganzen Wut über sich selbst, weil er blind vertrauend einer Lüge aufgesessen ist erkennen, das sein eigenes Leben auf einer ähnlichen Lüge aufgebaut ist. Er gelangt dabei zu der Erkenntnis, das er beispielsweise seinem kleinen Sohn Teddy eine Scheinwelt vorspielt, in der er der tolle Super-Journalist ist, der mit etlichen Superstars aus der Welt des Sports befreundet ist. Immer mehr wird ihm dabei bewust, das er dieses Lügengebäude nur deswegen aufgebaut hat, um in den Augen seines Sohnes besser dazustehen, damit dieser stolz auf ihn sein kann.
Begründet ist diese Sucht nach Anerkennung in seiner eigenen Beziehung, die er zu seinem mittlerweile verstorbenen Vater hatte, denn war dieser doch ein äusserst berühmter Sport-Reporter, in dessen Fußstapfen Kernan gern treten würde, die aber anscheinend bisher immer eine Nummer zu groß waren. So wird ihm ständig vorgehalten, was für ein toller Reporter sein Vater doch war und das man von seinem Sohn eigentlich etwas mehr erwaten würde. Das dies selbstverständlich einen ungeheuren Druck und auch Angst vor dem eigenen Versagen auslösen kann, wird in diesem Film ganz hervorragend herausgearbeitet und es zeigt sich immer mehr, das man anderen Menschen im Prinzip immer nur das offenbart, was diese von einem erwarten. Letztendlich ist das ganze hier dargestellte Szenario eine extrem gut verpackte Lebenslüge, die auch die vorherrschende Oberflächlichkeit der Gesellschaft aufzeigt, die besonders leicht zu maipulieren ist und einen nicht selten schon fast dazu zwingt, auch andere zu manipulieren.
Fazit: "The Champ" bietet meiner Meinung nach ein sehr tiefgründiges Drama, das einem erstklassige Charakterzeichnungen bietet, die phasenweise einen sehr nachhaltigen Eindruck beim Zuschauer hinterlassen. Nicht selten fragt man sich selbst während des Films, wie oft man schon irgendwelche Dinge beschönigt oder gar ausgeschmückt hat, um anderen zu imponieren. Ein Film, der ganzzeitig exzellente und niveauvolle Unterhaltung bietet und auch durchaus nachdenklich stimmt, denn spiegelt er doch ganz sicher in vielen Passagen das eigene Verhalten wieder, das sicherlich die ein oder andere kleine Lüge beinhaltet, die man selbst schon einmal gebraucht hat, um vor anderen besser dazustehen. Von meiner Seite aus kann ich dieses erstklassige Drama jedenfalls nur wärmstens weiterempfehlen.