Bryan Edgar Wallace - Der Henker von London
Herrlich. Ich liebe ja den Film. Eine düstere Band geht in schwarzen Roben durch London und lyncht Verbrecher, die der Justiz entkommen sind an einem geheimen Ort. In einem dunklen Gewölbe. Hier spricht der Richter, ebenfalls vermummt seine tödlichen Urteile, die den Verbrechern endlich den Garaus machen.
Hansjörg Felmy spielt den ermittelden Inspecktor, dem ein privates Schicksal belastet. Für den komischen Part sorgt Chris Howland, ganz im Stil und Tradition von Eddi Arent, der die Originalreihe stets aufheiterte.
Mich hat das Thema sehr beeindruckt. Eine kleine Doppeldeutigkeit mit Wink in Richtung Justiz wird gemacht. Wohl eher unfreiwillig. Ein geheimes Gericht fällt Urteile und wird dabei vom legitimen Gerichten gejagd. Doch wer bestimmt was legitim ist? Wer darf überhaupt Urteile fällen? Diese geheime Gericht führt das reguläre Gericht ganz einfach absurdum.
Suza Gülzow, die Autorin hat den Film als Hörspiel ganz angenehm aufgewertet, dennoch konnte man die Düsternis des Films im Hörspiel nicht ganz einfangen. Einerseits schade, andererseits verständlich, denn es fehlen ja die nötigen Bilder. Die Längen hat man gekonnt schneiden können.
Norbert Langer liefert in ironisch-witziger Weise die Erzählertexte. Er erinnert damit an seine Erzählerdarbeitungen zu den James-Bond-Filmhörspielen von EUROPA. Man erlebt als Kenner dieser Werke sowas wie ein kleine Deja Vu.
Der Ton ist etwas besser als beim "Würger" (zur Rezension im Zauberspiegel ).
Die Dialoge sind realistischer als im Würger-Film, der eigentlich später entstand.
Die Gestaltung der CD ist fürstlich. Viele Filmfotos und das Originalfilmplakat zieren den Innenteil. Die schöne Gestaltung allein macht Lust auf das Hörvergnügen.
Fazit: Ein Muss für Fans der Filme. Zugreifen!