Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Lawrence (Hörspiel)

Paul Temple und der Fall LawrencePaul Temple und...der Fall Lawrence
nach Francis Durbridge
mit René Deltgen, Annemarie Cordes, Kurt Lieck, Ingeborg Schlegel, Robert Neugebauer, Carl Brückel, Willi Zickel, Peter René Körner, Robert Hennies, Hans Fuchs, Karl-Heinz Bender, Magda Hennigs, Alwin Joachim Meyer, Heinz Schimmelpfennig, Philipp Gehly, Wolfgang Eichberger, Hermann Holve, Heinz Klevenow, Lilly Towska, Trude Meinz, Frank Barufski, Günther Riebold, Bernd M. Bausch, Jürgen von Manger u.a.
Regie: Eduard Hermann
Musik: Hans Jönsson
Coverfoto: Marvin Koner/Corbis
Laufzeit: 4 CD´s, ca. 298 Minuten
Veröffentlicht: Juni 2010
ISBN: 978-3-86717-621-7
Der Hörverlag /WDR 1958/2010

Während einer erholsamen Zeit an der englischen Ostküste kommt es zu einem seltsamen Vorfall: Paul und seine Frau Steve werden in ihrem Boot von einem Kliff herab beschossen. Beide bleiben unverletzt. Der Bootsführer Bob jedoch wird getroffen und leicht verletzt. Kaum genesen, verunglückt er eine Woche später tödlich bei einem anderen Ausflug und hinterläßt Paul brieflich einen Namen und eine Adresse: Clive Lawrence, Hotel Schweizerhof, Zermatt..

Dieselbe Nachricht steht auf dem Zettel, den Sylvia einem etwas dubiosen Musiker in einem Londoner Tanzlokal übergibt. Seither ist Sylvia - sie ist die Tochter des britischen Spionageabwehrchefs - verschwunden. Paul wollte an der Küste eigentlich nur ein neues Buch schreiben, aber nun hängt er wieder mittendrin in einem neuen Fall voller Geheimnisse.
 
Die Spionageaffäre, in die unser Meisterdetektiv hier verwickelt wird, spielt zunächst am Rande eine Rolle und gewinnt erst im weiteren Verlauf der Geschichte an Bedeutung. Alles in allem ist diese Folge aber sehr zäh erzählt und reicht nicht an so glänzende Fälle wie Alex oder Genf heran.

Es passiert an sich zu wenig. Die Akteure spielen sich prima die Bälle zu, alles wirkt lebeding und interessant, aber es fehlt etwas, was einem das Zuhören leicht macht. Quälende Langeweile macht sich breit, und man hätte die Geschichte ruhig auf 3 CD´s runterkürzen können.

Schön gespielt sind wieder Steve und Paul, die immer harmonieren, selbst wenn sie sich streiten. So stellt man sich eben ein Ehepaar vor. Und von heutigen Helden heben sie sich charakterlich gar nicht so sehr ab.

Auch die Atmosphäre stimmt wieder. Das die Geschichte diesmal außerhalb Londons spielt, merkt man den Szenen an. Hier wurde sehr viel wert auf Hintergrundgeräusche und dergleichen gelegt. Ich könnte wetten, dass einige Aufnahmen sogar im Freien stattfanden, um so die Atmosphäre zu schaffen, die nötig war. Künstlich konnte man sowas in den 50er Jahren sicher nur schwer erzeugen.

Unter den vielen Sprechern sticht diesmal keiner so wirklich heraus. Auch sehr bekannte Namen, abgesehen von Jürgen von Manger, der nur eine Minirolle hat, fehlen. Dennoch scheint jeder mit Fuereifer bei der Sache und gibt seiner Rolle die entscheidene Note.

Die Musik ist wie immer teils zu klassisch, teils moderner und reißerisch. Man setzt damit ganz auf den Filmmusikstil jenerZeit, und es scheint keinen Unterschied zwischen 1951 und 1958 zu geben. Letztich ist dieses 1958er Werk doch eher ein später Temple, der sicher schon etwas schwieriger zu verköstigen und kaum noch innovativ und neu war.

Das Cover zeigt einen Truck-Store oder Restaurant aus jener Zeit, wie sie da eben gefragt unüblich waren. Auch damit fängt man etwas typisches der 50er Jahre ein.

Fazit: Inhaltlich etwas schwache und teilweise sehr langweilige Darbietung von Durbridge. Aber der Charme ist unverwechselbar.
 
 
Weitere Mitwirkende
Technische Realisation: Ludwig Kolarik, Georg W. Bärta

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