Cody McFadyen - Ausgelöscht

AusgelöschtCody McFadyen - Ausgelöscht
(Abandoned)
Cody McFadyen
 
Ein Serienmörder streift durch die Städte und entführt scheinbar wahllos Frauen. Die Opfer werden lobotomiert und zum Teil wieder freigelassen, nachdem sie mehrere Jahre in völliger Dunkelheit leben mussten. Andere, weniger glückliche Frauen, bringt er um und verbrennt ihre Überreste. Smoky versucht dem Täter auf die Schliche zu kommen, und mit Hilfe ihres Teams klappt das sogar viel zu gut. Denn eines Tages findet sie sich nackt und von der Außenwelt abgeschnitten in einem völlig dunklen Raum wieder. Sie ist in der Gewalt des Serienkillers.

AUSGELÖSCHT ist ein weiterer Bestseller aus der Feder des 1968 geborenen Texaners. In diesem Buch verbindet er das Altbewährte, wie die Agentin Smoky Barrett, mit dem Neuen - nämlich mit einem neuen Level der Gewalt.


McFadyen schafft es wieder einmal, eine eigene Welt aus Worten aufzubauen und diese mit Figuren zu füllen. Alle Charaktere sind bildhaft und mit vielen Details beschrieben worden. Die Schauplätze sind ebenfalls so beschrieben, dass man sich richtig in die Geschichte einfinden kann. Vom Sandstrand bis hin zu den dunklen Kerkern kann man sich alles vorstellen.

So wird es dem Leser einfach gemacht, das ganze Buch schnell und zügig durchzulesen. Die 464 Seiten kann man auch problemlos an einem einzigen Tag verschlingen.

Schade finde ich allerdings, dass der Autor manche Begriffe nicht wirklich erklärt. Er setzt ein gewisses Maß an Wissen voraus, das aber nicht jeder Leser haben wird. Ich habe erst mal nachlesen müssen, um zu wissen, was an einer Lobotomie so Grausames sein soll und wieso die Opfer in einem Dämmerzustand, ähnlich eines Wachkomas, vor sich hin vegetieren. Nachdem ich mich darüber informiert habe, konnte ich viel besser verstehen, wieso die Taten des Serienkillers (abgesehen vom Offensichtlichen wie Entführung, Folter und Töten) so grausam sind.

Aber abgesehen von diesen Dingen hat McFadyen ein richtig spannendes Buch geschrieben. Nervenzerfetzend, wie es in der Werbung angepriesen wird, finde ich es zwar nicht, aber das liegt sicherlich auch im Auge des Betrachters.

Durch die Weiterentwicklung seiner Hauptprotagonistin Smoky Barrett bekommt das Buch eine eigene Dynamik. So hat Smoky im ersten Band (Die Blutlinie) noch an ihrem Verstand gezweifelt, und gerade die Tochter ihrer toten Freundin zu sich genommen. Im Buch 'Der Todeskünstler' ist sie schon wieder in einer festen Beziehung, und die traumatisierte Adoptivtochter beginnt ihre Vergangenheit endlich zu verarbeiten, um sich wieder an das Leben zu gewöhnen.

Durch diese Entwicklung - und die Schritte im vorliegenden Buch - kann man sich viel besser mit den Figuren identifizieren. Man fragt sich, ob man an ihrer Stelle auch so oder doch eher anders gehandelt hätte.

Ich bin schon jetzt gespannt, wie es Smoky und ihrer Tochter Bonnie im nächsten Buch ergehen wird.

 

Daten zum Buch

Übersetzer: Angela Koonen, Dietmar Schmidt
Hardcover, 464 Seiten, EUR 15,99
ISBN: 978-3-8387-0175-2

Erschienen: März 2011 (08. Auflage)
Bastei Lübbe

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