Bedevilled - Zeit der Vergeltung
Bedevilled -
Zeit der Vergeltung
Zeit der Vergeltung
Asiatische Rache-Dramen sind in der Regel schon fast eine Garantie für
anspruchsvolle und sehr intensive Filmkost und "Bedevilled" zeigt auf
sehr beeindruckende Art und Weise, dass sich diese Behauptung wieder
einmal bewahrheitet. Nun gibt es sicherlich genügend Filme, in denen die
Rache einer Mutter thematisiert wird. Jedoch kann ich mich kaum an eine
erinnern, der man ihre Rache so sehr gönnt wie Bok-nam, der Hauptfigur
in dieser aufwühlenden Geschichte. Zu Beginn des Filmes wird der
Zuschauer allerdings erst einmal mit dem Charakter von Hae-won
konfrontiert, einer egoistischen jungen Frau aus Seoul, die gleichzeitig
die beste Freundin von Bok-wan ist und eine nicht unbedeutende Rolle in
dieser Story einnehmen soll. So erfährt man innerhalb kürzester Zeit,
dass Hae-won absolut ich-bezogen durchs Leben geht und sich eigentlich
gar nicht um das Schicksal anderer Menschen schert. Dieser Aspekt wird
insbesondere im zweiten Teil des Geschehens extrem wichtig, dient er
doch mit als Auslöser für die Geschehnisse, die sich auf der einsamen
kleinen Insel Moodo abspielen.
Regisseur Chui-soo Yang setzt in seinem
Film gerade am Anfang auf eine eher beschauliche und ruhige Erzählweise,
die erst mit der Zeit etwas temporeicher gestaltet wird, dabei aber zu
keiner Zeit eine einschläfernde Wirkung auf den Zuschauer ausübt. Zu gut
ist der dramaturgische Spannungsaufbau der Story, in der man
prinzipiell von der ersten Minute an spürt, dass sich etwas sehr
Unheilvolles aufbaut, was man zu Beginn aber noch nicht richtig greifen
kann. Dieser Zustand ändert sich allerdings schlagartig in dem Moment,
als Hae-won ihre Jugenfreundin auf der abgelegenen Insel besucht, denn
ziemlich schnell wird klar, unter welchen Umständen diese dort leben
muss.
Scheint sie doch für die wenigen Bewohner der Insel viel eher eine Art Nutztier als ein Mensch zu sein, menschlicher Respekt wird ihr erst gar nicht entgegengebracht. Das Schlimmste jedoch ist ihr Verhältnis zum eigenen Ehemann und dessen Bruder, von denen sie die größten Demütigungen erfahren muss, die man sich nur vorstellen kann. Immer stärker schiebt sich die pure Menschenverachtung in den Vordergrund und man kann sich nur schwerlich vorstellen, wie ein Mensch sich so dermaßen erniedrigen lassen kann. Schläge, Tritte gegen den Kopf und ständige Vergewaltigungen stehen auf der Tagesordnung, doch Bok-wan lässt das alles über sich ergehen, da sie niemals an sich, sondern immer nur an ihre kleine Tochter denkt. Nachdem der Verdacht aufkommt, dass diese von ihrem brutalen Stiefvater sexuell missbraucht wird, will die Mutter mit ihrem Kind aufs Festland flüchten und löst damit eine Katastrophe aus. Ihr Mann bemerkt nämlich den Fluchtversuch und im darauffolgendem Handgemenge wird die Tochter getötet. War "Bedevilled" bis zu diesem Zeitpunkt schon ein äußerst intensives und aufwühlendes Filmerlebnis, so steigert sich die Intensität des Filmes jetzt fast ins Unermessliche, zumal die psychische Härte nun auch noch mit blutigen und brutalen Passagen angereichert wird. Es beginnt ein gnadenloser Rachefeldzug einer jungen Mutter, den man vom menschlichen Standpunkt gesehen nur zu gut nachvollziehen kann, hat sich doch in einem selbst mit der Zeit soviel Wut und Agression aufgebaut, das man die Rache am liebsten selbst vollziehen möchte.
Und so begleitet man die junge Mutter nur zu gern bei ihren nun folgenden Taten, die einerseits vollkommen ruhig und beinahe sachlich erscheinen, andererseits aber die ganze Wut und Verzweiflung ausdrücken, die sich im Laufe der Zeit in ihr angestaut haben. Aus der einst so ruhigen Frau, die sämtliche Demütigungen über sich ergehen ließ, wird eine unkontrollierbare Mordmaschine, die durch nichts aufzuhalten ist und hier nicht nur Rache für den Tod ihrer Tochter nimmt, der ihr von den Insel-Bewohnern auch noch fälschlicherweise in die Schuhe geschoben wurde. Es ist die aufgestaute Wut von etlichen Jahren der Erniedrigung, die hier wie eine Explosion aus ihr herauskommt und darstellerisch absolut brillant und authentisch in Szene gesetzt wird.
Scheint sie doch für die wenigen Bewohner der Insel viel eher eine Art Nutztier als ein Mensch zu sein, menschlicher Respekt wird ihr erst gar nicht entgegengebracht. Das Schlimmste jedoch ist ihr Verhältnis zum eigenen Ehemann und dessen Bruder, von denen sie die größten Demütigungen erfahren muss, die man sich nur vorstellen kann. Immer stärker schiebt sich die pure Menschenverachtung in den Vordergrund und man kann sich nur schwerlich vorstellen, wie ein Mensch sich so dermaßen erniedrigen lassen kann. Schläge, Tritte gegen den Kopf und ständige Vergewaltigungen stehen auf der Tagesordnung, doch Bok-wan lässt das alles über sich ergehen, da sie niemals an sich, sondern immer nur an ihre kleine Tochter denkt. Nachdem der Verdacht aufkommt, dass diese von ihrem brutalen Stiefvater sexuell missbraucht wird, will die Mutter mit ihrem Kind aufs Festland flüchten und löst damit eine Katastrophe aus. Ihr Mann bemerkt nämlich den Fluchtversuch und im darauffolgendem Handgemenge wird die Tochter getötet. War "Bedevilled" bis zu diesem Zeitpunkt schon ein äußerst intensives und aufwühlendes Filmerlebnis, so steigert sich die Intensität des Filmes jetzt fast ins Unermessliche, zumal die psychische Härte nun auch noch mit blutigen und brutalen Passagen angereichert wird. Es beginnt ein gnadenloser Rachefeldzug einer jungen Mutter, den man vom menschlichen Standpunkt gesehen nur zu gut nachvollziehen kann, hat sich doch in einem selbst mit der Zeit soviel Wut und Agression aufgebaut, das man die Rache am liebsten selbst vollziehen möchte.
Und so begleitet man die junge Mutter nur zu gern bei ihren nun folgenden Taten, die einerseits vollkommen ruhig und beinahe sachlich erscheinen, andererseits aber die ganze Wut und Verzweiflung ausdrücken, die sich im Laufe der Zeit in ihr angestaut haben. Aus der einst so ruhigen Frau, die sämtliche Demütigungen über sich ergehen ließ, wird eine unkontrollierbare Mordmaschine, die durch nichts aufzuhalten ist und hier nicht nur Rache für den Tod ihrer Tochter nimmt, der ihr von den Insel-Bewohnern auch noch fälschlicherweise in die Schuhe geschoben wurde. Es ist die aufgestaute Wut von etlichen Jahren der Erniedrigung, die hier wie eine Explosion aus ihr herauskommt und darstellerisch absolut brillant und authentisch in Szene gesetzt wird.
Doch nicht nur die Hauptdarstellerin,
sondern die gesamte Darsteller-Riege agiert hier sehr beeindruckend.
Das dargebrachte Schauspiel ist dabei streckenweise schon fast
erschreckend realistisch, so das größtenteil gar nicht der Eindruck
eines Spielfilmes entsteht, vielmehr überkommt einen das Gefühl, sich in
einer wahren Begebenheit zu befinden, die sich in diesem Moment vor
einem abspielt. "Bedevilled" trifft einen mit der Wucht eines
Keulenschlages mitten in die Eingeweide und hinterlässt vor allem
aufgrund seines tragischen Endes einen sehr bitteren Beigeschmack, der
auch noch eine lange Zeit vorhält. Es ist verdammt schwer, die
Geschehnisse so richtig sacken zu lassen, wühlt einen die Story doch
spürbar auf und löst dabei ein hohes Maß an Wut aus, die man fast
körperlich spüren kann. Man möchte hilfreich eingreifen und der jungen
Mutter zur Seite stehen, muss aber tatenlos zusehen, wie sie einem
Vulkanausbruch ähnlich einen Rachefeldzug beginnt, der auch vor ihrer
besten Freundin keinen Halt macht. Denn auch Hae-won war Zeugin beim Tod
der kleinen Tochter, doch wie schon in der Anfangsphase des Filmes
glänzte sie wieder einmal durch Gleichgültigkeit gegenüber ihren
Mitmenschen und war so mitverantwortlich, dass die Schuldigen nicht
bestraft wurden.
Letztendlich handelt es sich hier um einen Film, der an Intensität kaum zu überbieten ist und den Zuschauer noch lange nach seinem Ende sehr nachdenklich zurücklässt. Immer wieder stellt man sich dabei die Frage, wie viele Demütigungen und Erniedrigungen ein Mensch über sich ergehen lassen kann und nicht daran zerbricht. "Bedevilled" stellt allerdings nicht nur diesen Aspekt in den Vordergrund, sondern prangert auch den menschlichen Egoismus an, der viele dazu bewegt, sich immer nur um sich selbst zu kümmern und ansonsten lieber wegzuschauen, um nicht selbst in Schwierigkeiten zu kommen. So beinhaltet der Film also auch eine äußerst sozialkritische Note, die dem Gesamtwerk sehr gut zu Gesicht steht. Insgesamt gesehen kann man wirklich von einem perfekten Film sprechen, der in wuchtigen Bildern eine Geschichte erzählt, die einem merklich unter die Haut geht und ihre Spuren hinterlässt. Dramaturgisch erstklassig in Szene gesetzt entfacht der Plot dabei einen Härtegrad, der nicht nur in psychischer Hinsicht zu spüren ist. Ein herausragendes Darsteller-Ensemble tut sein Übriges, um dieses herausragende Werk zu einem echten Erlebnis zu machen, von dem man sich nach seiner Sichtung erst einmal erholen muss.
Fazit: Es gibt etliche asiatische Dramen, die beim Zuschauer einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlassen, doch "Bedevilled" ragt aus dieser Gruppe noch einmal heraus. Hart, kompromisslos und extrem aufwühlend wird die Geschichte einer Mutter erzählt, die kaum grausamer hätte ausfallen können. Authentisches Schauspiel und ein immens hoher Härtegrad sorgen für ein intensives Filmerlebnis, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann. Man sollte allerdings von Beginn an wissen, das es sich hier um keine seichte Unterhaltung handelt, sondern um eine Geschichte, die sich regelrecht im Kopf des Zuschauers festfrisst und auch noch lange Zeit nachwirkt.
Informationen zur DVD
: Kim Bok-nam sakinsageonui jeonmal
: Yeong-hie Seo, Seong-won Ji, Min-ho Hwang, Min Je, Ji-eun-i Lee, Jeong-hak Park
: Chul-soo Yang
: Kwang-young Choi
: Gi-tae Kim
: Tae-seong Kim
Keine Jugendfreigabe
: Splendid
: Deutsch
: 2,35:1 (16:9)
: 112 Minuten
: Trailer, Trailershow, Exklusives Booklet
Letztendlich handelt es sich hier um einen Film, der an Intensität kaum zu überbieten ist und den Zuschauer noch lange nach seinem Ende sehr nachdenklich zurücklässt. Immer wieder stellt man sich dabei die Frage, wie viele Demütigungen und Erniedrigungen ein Mensch über sich ergehen lassen kann und nicht daran zerbricht. "Bedevilled" stellt allerdings nicht nur diesen Aspekt in den Vordergrund, sondern prangert auch den menschlichen Egoismus an, der viele dazu bewegt, sich immer nur um sich selbst zu kümmern und ansonsten lieber wegzuschauen, um nicht selbst in Schwierigkeiten zu kommen. So beinhaltet der Film also auch eine äußerst sozialkritische Note, die dem Gesamtwerk sehr gut zu Gesicht steht. Insgesamt gesehen kann man wirklich von einem perfekten Film sprechen, der in wuchtigen Bildern eine Geschichte erzählt, die einem merklich unter die Haut geht und ihre Spuren hinterlässt. Dramaturgisch erstklassig in Szene gesetzt entfacht der Plot dabei einen Härtegrad, der nicht nur in psychischer Hinsicht zu spüren ist. Ein herausragendes Darsteller-Ensemble tut sein Übriges, um dieses herausragende Werk zu einem echten Erlebnis zu machen, von dem man sich nach seiner Sichtung erst einmal erholen muss.
Fazit: Es gibt etliche asiatische Dramen, die beim Zuschauer einen sehr nachhaltigen Eindruck hinterlassen, doch "Bedevilled" ragt aus dieser Gruppe noch einmal heraus. Hart, kompromisslos und extrem aufwühlend wird die Geschichte einer Mutter erzählt, die kaum grausamer hätte ausfallen können. Authentisches Schauspiel und ein immens hoher Härtegrad sorgen für ein intensives Filmerlebnis, das man bedenkenlos weiterempfehlen kann. Man sollte allerdings von Beginn an wissen, das es sich hier um keine seichte Unterhaltung handelt, sondern um eine Geschichte, die sich regelrecht im Kopf des Zuschauers festfrisst und auch noch lange Zeit nachwirkt.
Informationen zur DVD
: Kim Bok-nam sakinsageonui jeonmal
: Yeong-hie Seo, Seong-won Ji, Min-ho Hwang, Min Je, Ji-eun-i Lee, Jeong-hak Park
: Chul-soo Yang
: Kwang-young Choi
: Gi-tae Kim
: Tae-seong Kim
Keine Jugendfreigabe
: Splendid
: Deutsch
: 2,35:1 (16:9)
: 112 Minuten
: Trailer, Trailershow, Exklusives Booklet