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Go West! - 15. Juni 2015

Go WestNoch eine Reise in den ›Wilden Westen‹
15. Juni 2015

Jedes Jahr führe ich zwei kleine Reisegruppen durch den Westen der USA. Dazu lege ich in Facebook ein Reisetagebuch an, das auch im Zauberspiegel erscheinen soll. Es geht zu legendären Orten des Wilden Westen auf den Spuren von Cowboys, Indianern und eines spannenden Stücks Geschichte. -

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Der Devils TowerDevils Tower
Diese Felsformation, die wir als "Devils Tower" kennen, hat eine düster-spektakuläre Ausstrahlung. Schon von weitem sieht man den mächtigen, fast 390 m hohen Felskegel (Vom Bett des Belle Fourche River gemessen) aus der Landschaft ragen. Je näher man kommt, desto eindrucksvoller wirkt er.

Präsident Theodore Roosevelt erhob ihn im Jahr 1906 zum 1. Nationalmonument der USA.

Kein Wunder, daß sich zahlreiche indianische Mythen um diesen Felsen ranken. Bei den Indianervölkern hat er im Übrigen einen anderen Namen: Die Lakota, die Kiowa, die Cheyenne, die Crow und auch die Arapaho nennen ihn in ihren Sprachen „Bear Lodge“ oder „Braunes Bisonhorn“.

Der gegenwärtige Name stammt von einer geographischen Expedition unter Führung von General Richard Irving Dodge 1875 und beruht auf einer falschen Übersetzung der Erklärungen des indianischen Führers, der von „Bad God's Tower“ gesprochen hatte.

Die verbreitetste Theorie besagt, daß es sich bei dem Devils Tower um eine Art „Korken“ aus Lavagestein handelt, den vor zigmillionen Jahren ein Vulkan bei einem Ausbruch „ausgespuckt“ hat. Es gibt noch andere Überlegungen, die zu vertiefen hier zu weit führen würde.

Die Indianervölker haben eine weitaus poetischere und dramatischere Entstehungsgeschichte zu bieten. Danach waren 7 Mädchen in der Wildnis unterwegs, um Kräuter und Beeren zu suchen, und wurden plötzlich von einem gigantischen Bären verfolgt. In ihrer Verzweiflung kletterten sie auf einen Felsen und beteten zum Großen Geist, er möge sie erretten. Der Große Geist hatte Erbarmen und ließ den Felsen wachsen., auf dem die Mädchen knieten.

Der Felsen wuchs und wuchs, und der große Bär versuchte vergeblich, ihn zu erklimmen, um die Mädchen doch noch zu erreichen. Dabei hinterließ er mit seinen mächtigen Krallen die tiefen Scharten, die die Oberfläche des Devils Tower rundum markieren.

Die Mädchen konnten allerdings nicht mehr zurück zum Boden. Sie stiegen von dem Felsen aus in den Himmel auf und verwandelten sich in das Sternbild der Plejaden.

Eine andere Geschichte erzählt von zwei Lakota-Jungen, die auf der Suche nach Tipistangen waren und von einem mächtigen Bären verfolgt wurden. Auch unter ihnen begann der Felsen zu wachsen und trug sie in sichere Höhen, von wo aus ein Adler sie rettete und in ihr Dorf zurücktrug.

Der Bär kehrte enttäuscht in seine Behausung zurück, den heutigen heiligen Berg „Bear Butte“ am Rande der Black Hills.

Auch die Cheyenne erzählen Legenden, die um einen großen Bären kreisen. (Bild 343 und 344)

Es gibt um die 20 Indianerstämme, die den Berg als Heiligtum ansehen. 6 davon leben bis heute in seiner Nachbarschaft. Noch immer ist dieser Felsturm eine heilige Stätte für mehrere Stämme, die seit Jahrzehnten versuchen zu verhindern, daß er von Bergsteigern erklommen wird. Die Nationalpark-Service versucht, die Aktivitäten von Kletterern einzuschränken. Zu bestimmten Zeiten im Jahr, wenn die Indianervölker Zeremonien abhalten, ist die Besteigung tabu. Die meisten Bergsteiger halten sich daran, aber ein vollständiges Verbot hat sich aus juristischen Gründen bislang nicht durchsetzen lassen.

Regelmäßig kommen Indianer hierher um zu beten und zu meditieren und hinterlassen Stoffbahnen und andere Opfergaben. Schilder weisen darauf hin, diese Zeugnisse indianischer Religion zu respektieren. (Bilder 345-347)

Eine andere Lakota-Legende kreist um die Täler und rotfarbigen Felsen rings um den Devils Tower.

Es gab eine Zeit, als die Bisons die Erde beherrschten. Das fanden die anderen Tiere nicht in Ordnung. Bei einer Zusammenkunft aller Tiere wurde daher beschlossen, daß ein Wettrennen zwischen den vier- und den zweibeinigen Lebewesen stattfinden sollte. Die Menschenwesen wurden dabei von den Vögeln vertreten.

Das Rennen war unglaublich hart. Die Büffel begannen aus den Nüstern zu bluten, so daß sich Teile der Erde rot färbten.

Die Hufe der Bisons trommelten so hart auf den Boden, daß die Erde unter ihnen versank und sich in der Mitte um die Rennbahn die heutigen Black Hills erhoben.

Die Vögel gewannen das Rennen für die Menschen, und daher erhielten die Menschen das Recht, die Bisons zu jagen.

Die Bisons sind aus dieser Region lange verschwunden, dafür weideten jahrzehntelang Rinder in den geschützten Tälern auf saftigen Weiden. (Bild 348)

Rings um den Devils Tower sind viele Tiere zuhause. Zu den possierlichsten und bekanntesten gehören die Präriehunde, die große Siedlungen am Fuße des Felsens bilden. (Bild 349 und 350)

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