Go West! - 13. Mai 2022
Auf nach Mesa Verde
13. Mai 2022
Mesa Verde
Heute tiefes Eintauchen in die Geschichte Amerikas. Wir haben die Mesa Verde erreicht, historisches Zentrum der ältesten Indianerkulturen im amerikanischen Südwesten. Früher als „Anasazi“ bezeichnet, heute korrekt als „Ancient Pueblos“; denn die Nachfahren dieser einstigen Klippenbewohner sind heute die Pueblo-Stämme im Rio-Grande-Tal von New Mexico. Bestimmte kulturelle Züge haben sich über die Jahrhunderte erhalten, so dass die verwandtschaftlichen Beziehungen dieser Völker eindeutig festgestellt werden konnten.
Diese alten Pueblo-Stämme leben seit Jahrtausenden in dieser Region. Sie waren immer Ackerbauern, Töpfer und Weber, Jäger und Sammler. Sie wurden in alter Zeit ständig von nomadischen und halbnomadischen Völkern wie den Navajo bedroht und zogen sich irgendwann in die unzugänglichen Berge zurück. Hier errichteten sie Bauten von architektonischer Meisterschaft in den Höhlen der Berge. Man schätzt, dass es Tausende solcher Bauwerke im ganzen Südwesten der USA gibt. Die meisten sind archäologisch entdeckt und untersucht. Zu den bekanntesten dieser Ruinensiedlungen gehören der Chaco Canyon in New Mexico und die Mesa Verde in Colorado.
Entdeckt wurde auch ein ausgeklügeltes Straßennetz, über das diese Völker <Handel bis nach Südamerika trieben. Es gibt auch Vermutungen, dass ihre Handelsbeziehungen bis an die Atlantikküste reichten, wo sie mit den dortigen Kulturen der prähistorischen “Moundbuilders” Handelsbeziehungen unterhielten.
Als die spanischen Eroberer kamen, zogen sie ahnungslos an diesen Niederlassungen vorbei, die so versteckt waren, dass sie erst in den 1880er Jahren entdeckt wurden, als die Völker längst in die Rio-Grande-Täler umgezogen waren.
Aber die Spanier gaben dem mächtigen Tafelfelsen, der die Wohnstatt dieser alten Völker war, den Namen Mesa Verde = Grüner Tisch.
Diese Indianer hinterließen keine Schrift, aber die Archäologie fand so viele Hinterlassenschaften, die ermöglichten das Leben dieser Menschen in ihren Klippenstädten so gut zu rekonstruieren, so dass ihre Verwandtschaft mit den noch heute lebenden Pueblo-Indianern eindeutig gesichert ist.
Wir fuhren die schwindelerregenden Serpentinenstrecken bis auf das oberste Plateau hinauf und später wieder hinunter.
Das Leben dieser Völker unterlag ständiger Bedrohung durch andere, aggressive Indianervölker. Die Klippensiedlungen boten ihnen Sicherheit. Hier waren sie versteckt, hierhin konnten ihre Feinde nicht vordringen. Sie schufen eine eindrucksvolle Kultur, die Jahrhunderte überdauerte. Lange Trockenperioden zwangen sie schließlich, ihre geschützten Wohnstätten zu verlassen und in die fruchtbaren Flusstäler zu ziehen. Hier haben sie als “Pueblos” überlebt und pflegen bis heute ihre uralte Tradition
(Bild 22-32)