Go West! - 15./16. Mai 2022
Der Grand Canyon
15./16. Mai 2022
Der Grand Canyon
Gestern waren wir plötzlich teilweise von der Welt abgeschnitten. Daher folgt heute der Bericht vom gestrigen Tag.
Der Hubbel Trading Post stand auf dem Programm, der älteste indianische Handelsposten, der vom Nationalpark Service betrieben wird. Lorenzo Hubbel war einer der ersten, der in den 1870er Jahren im Land der Navajo einen Handelsposten einrichtete, um die Versorgung dieses Volkes zu sichern. Die Navajo konnten bei ihm ihre handwerklichen Arbeiten gegen Lebensmittel eintauschen, und er verkaufte diese Stücke in den amerikanischen Osten. Damit öffnete er den Indianern ein Fenster zur Welt und machte dieses vergessene Volk wieder bekannt. Hubbel amtierte auch als Sheriff des Regierungsbezirks. Die Navajo verehrten ihn, adoptierten ihn und bestatteten ihn nach seinem Tod in der Tradition ihres Volkes. Seine Nachkommen übertrugen dem Nationalpark Service den Handelsposten mit der Bedingung, ihn zu erhalten. So trifft man hier immer noch Navajo-Indianer, die ihre Töpferei, ihre Webarbeiten – Decken und Teppiche – und viele andere Werkstücke hierher bringen. Mehrmals im Jahr gibt es Auktionen, bei denen die besten Stücke in alle Welt versteigert werden. In dem alten Handelsraum werden Waren angeboten, die auch schon im 19. Jahrhundert in den Regalen standen. Arbuckle Kaffee, Mehl, Bohnen, eingelegte Gurken und Früchte. Die Atmosphäre, die einen hier empfängt, ist einzigartig In der Mitte des Ladens steht noch immer ein mächtiger Kanonenofen.
Früher öffnete Hubbel für die Navajo den Weg in die Zukunft, heute öffnet dieser Posten für die Besucher einen Blick in die Vergangenheit. (Bild 52 -61)
Die Nacht verbrachten wir im Cameron Trading Post, einem weiteren ehemaligen Navajo-Handelsposten, der 1916 eingerichtet worden war und sich den historischen Charme bis heute bewahrt hat. (Bild 42-47)
Hier noch einige Impressionen vom CAMERON TRADING POST. Noch immer ein atemberaubendes Angebot von indianischem Kunsthandwerk. (Bild 48-51)
Eines der größten Naturwunder der Erde stand heute auf dem Programm: der Grand Canyon. Jede Beschreibung wird klein angesichts der Gewaltigkeit, mit der man hier konfrontiert wird. Die Bilder sprechen für sich, und selbst diese Bilder können kaum erfassen, was dem menschlichen Auge geboten wird. Ich war inzwischen wohl mehr als zwanzigmal hier und kann nur jedes Mal, wenn sich vor meinen Füßen die Erde öffnet und der Blick über diese gigantische, ca. 1.600 m tiefe Schlucht schweift, sagen: atemberaubend. (Bild 33-41)