Go West! - 3. Juni 2022
Geisterstädte
Auf dem Weg nach Osten durch Colorado sind wir in die alte Gold- und Silberrauschregion eingeschwenkt.
Als erstes fuhren wir über eine abenteuerliche ungepflasterte Straße nach St. ELMO, die wohl besterhaltene Geisterstadt von Colorado. In dieser Region mitten im Nirgendwo gab es einmal um die 50 Minen. Hier wurde Gold, Silber, Zink und Blei gefördert, und zwar bis zu 100 Tonnen am Tag. Heute wohnen nur noch ein paar Menschen in den noch erhaltenen 43 Gebäuden aus den wilden 1870er und 1880er Jahren.
Von hier aus fuhren wir weiter nach LEADVILLE, im 19. Jahrhundert eine absolute Boomtown mit mehr als 10.000 Bewohnern. Heimstatt des „Silberkönigs“ Tabor, der aus seiner „Matchbox“-Mine scheinbar Geld ohne Ende herausholte, bis die Silberader erschöpft war und er und seine Frau in bitterer Armut starben.
Solange er reich war, baute er in Leadville ein Opernhaus, in dem berühmte europäische Künstler auftraten, die er fürstlich bezahlte. Beispielsweise den britischen Dichter OSCAR WILDE.
In Leadville steht noch heute der „Silver Dollar Saloon“, in dem Doc Holiday einen Spieltisch unterhielt.
Wir übernachten im DELAWARE HOTEL von 1886, dem einst besten Hotel von ganz Colorado, wo Präsidenten wie U. S. Grant und Theodore Roosevelt abstiegen. Heute strahlt dieses Haus einen plüschigen viktorianischen Charme aus. Mahon Tabors Witwe wärmte sich in der Halle auf, als sie kein Geld mehr für Kohlen hatte, und auch Doc Holliday verkehrte hier regelmäßig. Es ist eine Übernachtung mit Geschichte. (Bild 335 - 349)