Go West! - 4. Juni 2022
Bent's Old Ford
In den kahlen südöstlichen Plains von Colorado sind wir heute in BENT’S OLD FORT angekommen. Das war einst die allererste amerikanische Siedlung in Colorado. Es war kein Militärposten, wie immer wieder von Leuten in Deutschland, die glauben, die Geschichte zu kennen, behauptet wird. „Forts“ – also Befestigungen – wurden auch die Handelsposten der Pelzhandelsfirmen genannt. Hier war kein Militär stationiert. Dass Bent's Fort zeitweise die Invasionsarmee der Amerikaner vor dem Einmarsch nach New Mexico versorgte, änderte daran nichts. Es war eine zivile Niederlassung. Fort Bent war ein Handelsposten, sonst nichts, aber einer der bedeutendsten in den frühen USA. Er wurde von William und Charles Bent und ihrem Geschäftspartner St. Vrain errichtet. Es war der bedeutendste Pelzhandelsposten in diesem Teil des Landes, vergleichbar mit Fort Laramie in Wyoming und Fort Union in North Dakota.
Die „Burg auf den Plains“ wurde von mexikanischen Arbeitern aus Lehmziegeln mit meterdicken Mauern errichtet und verputzt. Der Standort am Arkansas war William Bent von den Cheyenne nahegelegt worden, die einen sicheren Handelsplatz benötigten. Bent war mit zwei Cheyenne-Frauen verheiratet. Daher unterstützten die Indianer ihn und garantierten ihm Sicherheit. Hier arbeiteten so berühmte Trapper und Mountain Men wie Fitzpatrick und Kit Carson.
Normalerweise findet in der ersten Juni-Woche hier eines der besten Reenactments der USA statt. Man trifft Trapper, Indianer, Händler und die Soldaten, die hier auf dem Weg nach New Mexico und Kalifornien rasteten.
Der Arkansas, der an dem Fort vorbeifließt, war damals die Grenze zu Mexiko. Fort Bent war auch ein wichtiger Rastplatz für die Handelskarawanen auf dem Santa-Fe-Trail.
Diesmal gab es keine Lagerfeuer. Die Corona-Pandemie hat das Treffen der Reenactors verhindert. Noch im vorigen Jahr gab es bei einer Veranstaltung, bei der der Santa Fe Trail 200. Geburtstag hatte, im Fort einen Corona-Ausbruch. Daher haben die Rangers das Juni-Treffen abgesagt. Trotzdem war der Besuch wie immer faszinierend. (Bild 350 - 349)