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In den Refugien der Stars - »V.I.P.-Schaukel« - Volume 3

V.I.P.-SchaukelIn den Refugien der Stars
»V.I.P.-Schaukel« - Volume 3

Wie kaum eine Journalistin in den 1970er Jahren genoss die Österreicherin Margret Dünser international einen sensationellen Ruf. Die wichtigsten Persönlichkeiten jener Jahre gewährten ihr nicht nur intime Interviews, sondern luden die Reporterin mit ihrem Filmteam dafür sogar in ihre privatesten Refugien ein. So entstanden mit dem Format „V.I.P.-Schaukel“ Homestories und Reportagen über die berühmtesten Menschen der damaligen Zeit.

V.I.P.-SchaukelPidax hat in seiner Reihe „Doku-Highlights“ nunmehr bereits die dritte Ausgabe der „V.I.P.-Schaukel“ in einer DVD-Box versammelt, dieses Mal werden in acht Episoden die Jahre 1976 und 1977 abgedeckt. In den über 40 Jahren, die seitdem vergangen sind, hat man natürlich nicht mehr an alle der hier präsentierten Prominenten eine gleichermaßen frische Erinnerung. Menschen, die sich ohnehin gerne Filme und Serien aus jener Zeit ansehen, dürften sich natürlich nach wie vor über Interviews mit Cary Grant, Gregory Peck, Marcello Mastroianni oder Jacques Tati freuen. Aber nicht alle Interviewpartner der Dünser sind mittlerweile verstorben, denn die Reporterin spürte in ihren Geschichten auch gerne jungen Talenten nach und interviewte Stars, die gerade erst dabei waren, sich in der Branche einen Namen zu machen. So kommt es, dass in dieser Box auch Gespräche mit Woody Allen und Arnold Schwarzenegger mit dabei sind, die beide in diesen Tagen mit ihren neuen Kinofilmen erneut für Schlagzeilen sorgen werden.

V.I.P.-SchaukelAuch die Magier „Siegfried & Roy“ waren noch keinesfalls die weltweite Sensation, sondern hatten zum Zeitpunkt ihres Gesprächs mit Margret Dünser gerade erst einen lukrativen Vertrag in Las Vegas abgeschlossen. Raubtiere wie Tiger, Löwen und Leoparden gehörten auch damals schon zu ihren Bühnenshows, aber es befanden sich damals noch keine weißen Tiger darunter, die die Shows der beiden gebürtigen Deutschen schließlich zu einem Weltereignis werden ließen. Wie man es von der Dünser nicht anders gewohnt war, hat sie auch in diesen acht jeweils zwischen 45 und 60 Minuten langen Episoden wieder kein Blatt vor den Mund genommen. Sie stellte Fragen, die heutzutage von überbezahlten PR-Beratern gnadenlos zensiert würden, oder geizte in ihren Off-Kommentaren nicht mit blumig-frechen Beschreibungen, wenn sie beispielsweise den Entertainer Sammy Davis jr. als den „abgrundtief-hässlichen Großartigen“ bezeichnete. Spannend sind neben den Star-, Politiker- und Adelsbegegnungen aber auch immer wieder Dünsers Aufeinandertreffen mit heutzutage kaum mehr bekannten Menschen der Entstehungszeit ihrer Reportagen, wie mit dem geldsüchtigen evangelikalen Priester Reverend Ike, dem ägyptischen Bau-Tycoon Osman Ahmed Osman oder dem amerikanischen Bildhauer Korczak Ziolkowski, der aus einer riesigen Felsformation in South Dakota eine Skulptur des Indianerhäuptlings Crazy Horse gestalten wollte.

V.I.P.-SchaukelWas die „V.I.P.-Schaukel“ auch heute noch zu einer Ausnahmeerscheinung des Interview-Formats macht, ist die Tatsache, dass die Interviewten für das deutsche Publikum per Voice-Over nachvertont wurden – und man dafür größtenteils auf deutsche Synchronsprecher zurückgriff, die die Schauspieler auch in ihren Filmauftritten bereits gesprochen hatten. So hört man hier beispielsweise Tilly Lauenstein für Bette Davis, Wolfgang Lukschy für Cary Grant, Wolfgang Draeger für Woody Allen oder Martin Hirthe für Gregory Peck. Dadurch erhalten die ohnehin nach wie vor sehr unterhaltsamen Folgen noch eine zusätzliche Qualität und Güte, die sie angenehm vom mittlerweile billig und leidenschaftslos produzierten Einheitsbrei der Magazinformate im Fernsehen abzuheben versteht.

Die acht Folgen liegen auf drei DVDs im Amaray-Case vor, das Bild (im Vollbildformat 1,33:1) ist nicht zu beanstanden, ebenso wenig wie der Ton (Deutsch in Dolby Digital 2.0). Extras wurden nicht mit aufgespielt.

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