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Conans kleiner Bruder - »Ator – Herr des Feuers«

Ator – Herr des FeuersConans kleiner Bruder
»Ator – Herr des Feuers«

Im April 1982 hatte „Conan, der Barbar“ von John Milius seine Weltpremiere. Die Adaption der Romane von Robert E. Howard avancierte nicht zuletzt durch die martialische Titelinterpretation durch Arnold Schwarzenegger zum Kinohit – und löste eine ganze Flut ähnlich gelagerter Fantasyfilme mit muskelbepackten Recken aus. In Italien folgte schon sechs Monate später das Rip-Off „Ator – Herr des Feuers“.

Ator – Herr des FeuersDass so schnell kaum ein hochwertiger Film entstehen kann, sollte einem eigentlich bewusst sein. Das Drehbuch und die Regie lagen bei „Ator – Herr des Feuers“ in den Händen eines gewissen David Hills, der im wahren Leben allerdings Aristide Massaccesi hieß. Weit bekannter wurde er aber unter einem anderen seiner zahlreichen Pseudonyme – Joe d’Amato. Unter diesem Namen drehte er in erster Linie Erotikfilme („Black Emanuelle 2. Teil“, „Sklavenmarkt der weißen Mädchen“ oder „Papaya – Die Liebesgöttin der Kannibalen“) und brachte es insgesamt auf rund 200 Filme als Regisseur. Kaum einer von ihnen genügt den Minimalanforderungen an anderthalb Stunden abendfüllender Unterhaltung, vielleicht gehört „Ator“ sogar noch zu den Highlights in Joe d’Amatos Karriere. Er spielte aufgrund seiner geringen Produktionskosten diese locker wieder ein und zog mit „Ator – Der Unbesiegbare“ schon wenige Monate später eine Fortsetzung nach sich. Miles O’Keeffe, 1981 bekannt geworden durch seine Titelrolle in „Tarzan, Herr der Affen“ an der Seite von Bo Derek, etablierte sich damit endgültig als neuer Muskelheld italienischer Exploitationfilme.

Ator – Herr des FeuersIn einer stürmischen Nacht kommt ein Baby zur Welt, das ein Zeichen auf seiner Schulter trägt. Es ist auserwählt, den Hohepriester des großen Geistes (Dakar) zu stürzen und die Menschen in eine bessere Zeit zu führen. Dieser ahnt die Gefahr und lässt sämtliche Neugeborenen und auch deren Eltern töten. Griba (Edmund Purdom) gelingt es, den kleinen Ator bei Pflegeeltern unterzubringen, wo er in den nächsten Jahren zu einem muskelbepackten jungen Mann (Miles O’Keeffe) heranwächst. Ator verliebt sich in Sunn (Ritza Brown), die er all die Jahre für seine Schwester gehalten hatte. Als ihm seine Pflegeeltern offenbaren, dass er ein Findelkind ist, steht der Hochzeit nichts mehr im Wege. Doch am Tag der Feierlichkeiten fallen die Schwarzen Krieger des Hohepriesters im Dorf ein, töten die meisten Bewohner und entführen Sunn. Ator macht sich auf den Weg, seine Braut zu befreien. Da trifft er auf Griba, der sich ihm zu erkennen gibt und Ator im Kampf unterrichtet, damit er die Prophezeiung in Erfüllung gehen lassen kann.

Ator – Herr des FeuersLachhafte Spezialeffekte mindern das Vergnügen, das dieses Abenteuer an sich hätte werden können. Schauspielerisch konturlos, bietet der Film zwar herrliche Kulissen und den gestählten Luxuskörper von Miles O'Keeffe, doch etliche Längen und eine abgegriffene Dramaturgie reduzieren die Unterhaltung auf ein Minimum. Selbst der Showdown gerät reichlich abgeschmackt und bildet den Schlusspunkt eines billig und schnell gefertigten Plagiats. Die BluRay-Erstveröffentlichung präsentiert den Film zwar in restaurierter Form, was allerdings nicht viel heißt. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) ist nämlich sehr blass, weist noch etliche Laufstreifen auf und ist materialbedingt mitunter auch unscharf. Der Ton liegt wahlweise auf Deutsch und Englisch in Dolby Digital 2.0 vor (Deutsch sowohl in einer restaurierten als auch in einer ungefilterten Fassung, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) und ist soweit in Ordnung. Als Master diente eine 92minütige englische Fassung, die einen Prolog enthält, der in der deutschen Fassung fehlte (er liegt im englischen Original mit Untertiteln vor). Als Extra gibt es auch die deutsche VHS-Fassung im Vollbild (1,33:1), die es auf 96 Minuten Länge bringt. Hinzu kommen eine kleine, animierte Bildergalerie sowie ein deutscher und zwei englischsprachige Trailer zum Film.

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