Gruselkabinett (78) Das Ding auf der Schwelle
Das Ding auf der Schwelle
Gruselkabinett (78)
"Das Ding auf der Schwelle" - Schon der Titel lässt einen erschauern. Zumindest wenn man ein Fan von gruseligen Geschichten ist und als Autorenname auch noch Lovecraft auf dem Cover prangt. In dieser Erzählung reißt der Romancier mit dem Hang zum Grauen seine Innmouth-Erzählung erneut an. Die Hintergründe dazu hörten wir bereits in "Schatten über Innmouth" (Folge 66/67). Der Autor griff häufiger auf sogenannten Chutlu-Mythos zurück, jedoch ohne die Hintergründe vollends zu entschlüsseln. Leider verspricht hier der Titel mehr als er verspricht. Die Produktion kommt recht behäbig daher. Seelenruhig erzählt der Protagonist seine Geschichte in kleinen Rückblenden - und das eher häppchenweise, so dass sich Monologe mit den szenischen Rückblenden abwechseln, wobei letztere den weitaus kleineren Teil ausmachen. Eine chronologische Aufarbeitung der Geschichte hätte der Inszenierung besser gestanden. Somit bleibt "Das Ding auf der Schwelle" eher unterschwellig gruselig und ist mehr eine dramatische Erzählung deren Hauptmotiv (nämliche die Fischmenschen) bis zum Ende unsichtbar bleibt.
Helmuth Winkelmann spricht geniale Dokumentationen im TV und war ein etwas zu aalglatter John Sinclair in den 80er Jahre-Hörspielen vom TSB. Hier beweist er sein Können auf eine ganz andere Weise und belegt damit wie gut er in die Rolle eines Gentlemans oder Aristokraten um die Jahrhundertwende passt. Zudem ist ihm die Erzählerrolle, die er gleichzeitig inne hat, wie auf dem Leib geschrieben. Mit dabei ist auch Joseline Gassen (Stefanie Powers-Stimme) und Jürgen Thormann, der als Alt-Sprecher fast schon so etwas wie eine Legenden-Stellung einnimmt.
Fazit: Die Story ist lahmend und zählt bei weitem nicht zu dem Besten, die diese Reihe bisher zu bieten hatte. Aber als Lovecraftsche Erzählung um einen berühmten Mythos hat sie ihre Berechtigung und kann schon allein deshalb nicht zu den schlechtesten Folgen gezählt werden.