John Sinclair 1986 - Was Satan Dir verspricht...
Was Satan Dir verspricht...
John Sinclair Band 1986
„Hallo, Rick“, grollte es aus dem versehrten Rachen der lebenden Leiche. „Weißt du noch, was du mir versprochen hast? Wenn wir dreißig sind und beide noch unverheiratet, wirst du mich zur Frau nehmen.“
Schlagartig begriff Rick. Vor ihm stand seine Jugendfreundin Denise, und heute war sein dreißigster Geburtstag. Denise war gekommen, um sein Versprechen einzulösen. Denise, die vor zwei Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war ... (1)
Die Inhaltsangabe verprach mir viel. Satan verspricht eben viel. So war ich angetan und griff zu. Das Ergebnis war enttäuschend. Schon nach der Hälfte des Romans. Überall tauchen Zombies auf und holen ihre Angehörigen, Freunde nach und ziehen dies ein den Tod. Damit lösen Sie ein versprechen ein. Sinclair ahnt, dass die Hölle dahinter steckt.
Marc Freud kenne ich nur als Hörspielautor. Dort war er in den letzten Jahren sehr aktiv. Lady Bedford, Geister-Schocker, Edgar Wallace u.a. Er schrieb aber auch einige Bücher. Zum ersten Mal lese ich nun einen Roman von ihm. Seine Schreibe ist flott und einfach. Manchesmal aber einfach nur plump. Atmopshäre und Spannung kommen leider zu keiner Zeit auf. Ein für mich über weite Strecken enttäuschender Sinclair-Roman, der mir diesmal vom Inhalt her zusagte aber stilisch irgendwie nicht zündete. Die Toten kommen mir hier irgendwie zu schnell, klopfen an die Tür, sagen höflich "Hallo" und greifen sich ihre Opfer. Da fehlt etwas Tiefe.
Der Herr der Hölle spielt hier zwar eine Rolle, aber versprechen tut er nichts, weswegen auch der Titel nicht hält, was er verspricht. Ansonsten ist der Roman eine einfache Unterhaltung. Aber viel zu einfach und auch viel zu schnörkellos geschrieben. Auch ein Heftroman kann etwas mehr Anspruch vertragen.
