Grusel-Kabinett (42) Der Sandmann

Cover zu DER SANDMANN und 1. EntwurfDer Sandmann
Grusel-Kabinett (42)
Von E.T.A. Hoffmann
mit Hasso Zorn, Marius Clarén, Henri Färber, Norbert Langer, Cornelia Meinhardt  sowie Christel Merian, Tanya Kahana, Roland Hemmo, Wilfried Hebrst, Polonca Olszak
Buch: Marc Gruppe
Illustration: Firuz Askin
Layout: Alice Kaiser
Produktion/Regie: Stephan Bosenius &
Marc Gruppe

ISBN: 978-3-7857-4269-3
Laufzeit: etwa 69 Minuten
Veröffentlicht: Mai 2010
Titania Medien im Vertrieb von Lübbe Audio 2010


Eine deutsche Universitätsstadt 1817:
Der Student Nathanael leidet seit seiner Kindheit unter einem schrecklichen Erlebnis, das der Familie den Vater entriss.

Die Märchengestalt des Sandmanns ist für ihn daher die Ausgeburt eines schrecklichen Albtraums, die ihn in immer neuen Gestalten heimzusuchen scheint und neues Unheil stiftet…


Die Sandmann-Vertonung von E.T.A. Hoffmann kommt überraschend frisch, fast modern daher. Und das obwohl gerade der "Sandmann" nun wirklich zu den Werken der schwarzen Schauerromantik gezählt werden darf. Und gerade diese Literaturgattung hat sich Titania-Medien ja auf die Fahnen geschrieben. Ich mag dieses Hörspiel sehr, auch wenn ich nicht ganz so düster gelungen finde, wie einst bei Maritim. Die schöne Atmosphäre geht in der etwas ironischen Darstellung einiger Figuren unter. Dazu gehört ohne Zweifel die leicht überzeichnete Figur der Olimpia. Gleichzeitig ist dadurch aber eine recht flotte und moderne Abhandlung des Stoffes gelungen, ohne das Original im Geringsten zu beschädigen.

Böse und dunkel kann man jedoch auf jeden Fall die Szenen bezeichnen, in denen der Sandmann das Elternhaus Nathanaels betritt um dort mit dem Vater dem Hobby der Alchimie zu fröhnen. In der Vorlage hätte man allerdings ruhig näher auf dieses Thema eingehen können, um die seltsamen Kräfte des Unhold´s den Nathanael Sandmann nennt, zu erklären.
 
Wenn man Hollywood-Starstimmen als Sprecher auswählt, so kann man nichts verkehrt machen. Ganz glaubwürdig und sehr professionell lassen sich die Akteure auf ihre Rollen ein. Mit Hasso Zorn scheint man sich in der Serie nun auf einen Erzähler festgelegt zu haben, was ich sehr begrüße.

Die Musik verbreitet schon zu Beginn wohliges Schauern. Scharfe und kurze Sounds untermalen das Thema prächtig. Für den Gesang der schönen Olimpia sorgt eine Arie aus "Hoffmanns Erzählungen" von Jacques Offenbach.
 
Mir gefiel der erste Coverentwurf (siehe oben) besser. Er passte einfach besser zur Geschichte und griff das Thema sozusagen im Kern auf. Letztlich hat man sich für die Puppe ohne Auge entschieden, die jedoch nur ein Detail aus der Geschichte ist. Ich habe beide Cover angehängt, damit sich jeder selbst ein Bild machen kann.
 
Fazit: Gruselig und spannend wie das Gruselkabinett sein muss. Ein wenig unfreiwillige Ironie ist mit im Spiel. Der Ausgang ist als dramatisch zu bezeichnen.
 

Weitere Mitwirkende
Recorded by Planet Earth Studios und Kazuya
Mixed by Kazuya c/o Bionic Beats
Mastered by Michael Schwalbe, Monoposto

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