Koch, Boris: Sabotage - Justifiers 5
Sabotage Justifiers Band 5
Von Boris Koch
Mit einer Kurzgeschichte von Markus Heitz
Von Boris Koch
Mit einer Kurzgeschichte von Markus Heitz
Der fünfte »Justifiers«-Roman dreht sich um den Justifier und Halb-Schimpansen-Beta Aleksej (Vater: Schimpansen-Beta, Mutter Mensch), der für den Romanov-Konzern arbeitet. Als ein Mitarbeiter des Unternehmens auf schier unglaubliche Weise entführt wird, obliegt es Aleksej und seinem Justifiers-Team, Licht hinter die mysteriösen Umstände des Kidnappings zu bringen. Einige unerwartete Wendungen später verschlägt es das Team auf den unbewohnten Planeten Deadwood, wo sie das Entführungsopfer nach einer immensen Lösegeldzahlung seitens Romanovs in Empfang nehmen sollen. Ein scheinbar einfacher Job doch die Nebel von Deadwood verbergen ein furchtbares Geheimnis
Wem nach dieser kurzen Inhaltsangabe aufgrund verschiedener unbekannter Begriffe der Kopf schwirrt, dem sei gesagt: Vorab der Lektüre von »Sabotage« sollte er unbedingt Markus Heitz Roman »Collectors« lesen, der das »Justifiers«-Universum mit all seinen Besonderheiten und Begrifflichkeiten einführt. Zwar findet sich am Ende von »Sabotage« ein Glossar, in dem die wichtigsten Begriffe kurz erläutert werden. Aufgrund der Knappheit des Anhangs dürfte es Neulingen aber nur bedingt weiterhelfen.
Doch zurück zur eigentlichen Besprechung des Romans. Im Internet finden sich eine Reihe sehr positiver Rezensionen zu »Sabotage«. Ich persönlich kann mich diesen nicht anschließen. »Sabotage« ist meiner Meinung nach der bislang schwächste Teil der »Justifiers«-Serie.
Die Story als solche ist im Grunde hochinteressant und wartet bis hin zum Epilog mit jeder Menge überraschender Wendungen auf, die dem Leser wieder und wieder kleinere und größere Aha-Erlebnisse bereiten. Auch handwerklich ist das Ganze sauber: Kochs Schreibe ist eingängig und lässt sich flüssig lesen.
Auf Seiten der Charaktere und Emotionen weist das Buch, wie ich finde, aber deutliche Schwächen auf. Die Protagonisten wirken samt und sonders kalt, die Gefühlsbeschreibungen, die Koch ihnen angedeihen lässt, konstruiert und aufgesetzt. Dies betrifft nicht nur die Nebenpersonen, sondern leider auch die beiden Hauptcharaktere des Romans, Aleksej und die Katzenbeta Lydia (was der ziemlich unwichtige Handlungsstrang Letztgenannter genau soll, ist mir übrigens völlig schleierhaft; diesen hätte man sich zugunsten der Dynamik der Haupthandlung ruhig sparen können). Zudem stimmt die Chemie der Figuren untereinander nicht im Mindesten. Die Folge des Ganzen: Das Schicksal der Protagonisten ließ mich kalt, und die Handlung des Romans spulte sich vor meinen Augen ab, ohne dass ich, trotz der vielversprechenden Grundprämisse, mehr als mäßiges Interesse für das Buch aufbringen konnte.
Fazit: Soweit es mich betrifft, ist »Sabotage« der bislang schwächste Roman aus dem »Justifiers«-Universum. Da sich das Buch aber gut lesen ließ, hoffe ich sehr, dass Boris Koch einen weiteren Ausflug in die Welt des Rollenspiels wagt dann aber mit Charakteren, die nicht so gefühlsarm wirken wie die in »Sabotage«.
Informationen zum Buch
: 978-3-453-52817-8
: 2011