Knor, Daniela: Outcast - Justifiers 6
Outcast
Justifiers Band 6
Justifiers Band 6
Der Heyne Verlag, bei dem das Buch erscheint, beschreibt das Werk wie folgt:
© Heyne 2012
Wie schon seine beiden Vorgänger konnte mich leider auch der sechste »Justifiers«-Roman trotz interessanter Story nicht wirklich überzeugen. Meiner Meinung nach gibt es hierfür drei Gründe:
Zum einen ist da Knors Schreibstil zu nennen. Bitte versteht mich nicht falsch. Frau Knor ist sicherlich eine begabte Schriftstellerin, sonst wäre sie nicht schon seit Jahren im Geschäft. Ich persönlich bin allerdings ohne jetzt konkret sagen zu können, warum eigentlich nicht warm geworden mit ihrer Schreibe und fand »Outcast« deutlich anstrengender zu lesen als alle anderen bisher erschienenen »Justifiers«-Romane.
Grund Nummer zwei sind die vielen Anspielungen auf die vorherigen Bände der Reihe. Wiederholt greift Knor Ereignisse oder gar Protagonisten aus diesen auf und integriert sie in ihr eigenes Werk. An sich keine schlechte Idee, zeigt dies doch, dass es sich bei den Büchern nicht bloß um Einzeltitel handelt, die zufälligerweise unter demselben Label vertrieben werden, sondern tatsächlich um eine Reihe, die in ein und demselben Universum spielt, das sich auch tatsächlich verändert. Dumm nur, dass stets so viel Zeit zwischen dem Erscheinen der Romane vergeht, dass ich mit Ausnahme des groben Rahmens längst vergessen habe, was in den vorherigen Büchern im Einzelnen alles passiert ist. Oftmals hatte ich daher während der Lektüre von »Outcast« das Gefühl, irgendetwas verpasst zu haben und bestimmte Aspekte der Story nicht richtig zu verstehen.
Die lange Zeit zwischen dem Erscheinen der Romane ist übrigens auch der Grund, warum ich die Lektüre des Episodenromans von Heitz bis auf weiteres aufgegeben habe; irgendwie habe ich da längst die Übersicht verloren. Die Geschichte lese ich mir lieber durch, wenn sie in Komplettfassung vorliegt.
Der dritte und hauptsächliche Grund für mein Missfallen liegt aber in der Darstellung der Charaktere. Um es auf den Punkt zu bringen: »Outcast« ist überladen, was seine Protagonisten-Riege angeht. Es tummeln sich einfach zu viele Figuren in dem Roman, die irgendwie wichtig für die Handlung sind, zugleich aber nicht trennscharf voneinander abgegrenzt werden. Drastisch ausgedrückt: Die Charaktere gehen fließend ineinander über, und mitunter hatte ich Probleme, mich nochmal dran zu erinnern, wer jetzt genau wer ist, wenn ich das Buch mal für einige Stunden aus der Hand gelegt habe.
Der langen Rede kurzer Sinn: »Outcast« ist ein mittelmäßiges SF-Abenteuer mit spannendem Handlungsgerüst, aber allzu schwachem Figurenensemble, das man wohl nur in unmittelbarer Verbindung mit den zuvor erschienenen »Justifiers«-Romanen genießen kann. Eingefleischten Fans des Rollenspieluniversums dürfte das Buch gut gefallen, alle anderen sollten lieber Vorsicht walten lassen und bei Interesse zunächst möglichst zeitnah die vorherigen Bände der Reihe lesen.
von Daniela Knor
mit einer Kurzgeschichte von Markus Heitz
: 978-3453528185
: Frühjahr 2012
Kommentare
Ich komme mit Daniela Knors Schreibstil sehr gut klar. Mir gefielen schon ihre DSA- Romane sehr gut.
Die Handlung war spannend und gut konzipiert, die Charaktere interessant und facettenreich.
Mir hat nichts gefehlt. Ich mag diese Art von Abenteuer- SF sehr gerne.
Der Roman war auch vom Hintergrunduniversum für mich verständlich und hat mich neugierig auf mehr gemacht.
'Outcast' war für mich der Einstieg in die Reihe; ein sehr guter, wie ich finde.
Ich würde gerne etwas mehr über dieses Hintergrunduniversum erfahren. Vielleicht macht einer von euch (oder vielleicht gar ihr beide) eine entsprechende Artikelreihe auf?
Ich würde gerne eine detailiertere Beschreibung dieses abgelegenen Planeten haben wollen. Vielleicht kann man den Artikel um die entsprechende Beschreibung erweitern?