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Leutnant Gustl in der unbelebten Welt - Kurzgeschichte nach einer Idee meines Sohnes Michael

StoryLeutnant Gustl in der unbelebten Welt
Kurzgeschichte nach einer Idee meines Sohnes Michael

Gustav, genannt Leutnant Gustl nach der Novellenfigur von Arthur Schnitzler, wälzt wich im Bett hin und her, aber er findet keinen Schlaf. Es ist gegen halb drei in der warmen Nacht eines Junis. Er steht auf, macht das Licht an, bekleidet sich, T-Shirt, Shorts und Badeschlapfen sind ausreichend. Er verlässt seine Wohnung, die im 1. Stock liegt, der Mond draußen zeigt eine Sichel. Er nimmt den Gehsteig nach links und wandert los.

Nach einiger Zeit fällt ihm auf, dass kein einziges Auto fährt, keine Katze miaut, kein Hund bellt. Er sieht auch keinen einzigen Menschen, weder auf der Straße, noch in den Häusern. Wohl brennen die Laternen, manch wenige Fenster sind beleuchtet. Leutnant Gustls Schritte hallen als einziges Geräusch.

Er kramt in seinem Kopf wie in einer Schachtel voll von Gedanken. Doch die Schachtel ist leer. Weshalb gehe ich um diese Zeit?, fragt er sich. Ich weiß es nicht. Wo wohne ich eigentlich? Keine Ahnung. Wie soll ich dann nachhause finden?

Da bemerkt er, dass die Schwärze des Himmels einem Grau weicht, bis orangerot vor ihm ein Teil der Sonne erscheint. Leutnant Gustl geht in sie hinein. Und als die Sonne dann rund ist, bellt ein Hund, fahren Autos, miaut eine Katze, ein älterer Mann kommt ihm entgegen, eine Frau holt die Tageszeitung, und die Vögel tschilpen.

Ich unternehme diesen Morgenspaziergang, weiß Leutnant Gustl nun, weil ich nicht schlafen konnte. Ich wohne in der Hannoveraner Straße 32. Alles ist gut.

Gedeckter langer Tisch nachts in einem Speisesaal von Bright Angel)
Zum Autor

Bright Angel (Pseudonym) wurde Mitte der 1960er Jahre in Kärnten geboren. Er ist ein unsteter Geist und ein rollender Stein. Er schreibt Lyrik, Prosa und Hörspiele und fotografiert. Er veröffentlichte Lyrik, Kurzprosa und Fotos in Zeitschriften und Anthologien und bei „Erozuna“, „Zukunftia“, „Gangway“ und „zugetextet.com“ im Internet.

Veröffentlichungen:

  • Gedichte in „Driesch“, Nr. 5  im Jahr 2011.
  • Kurzgeschichte in „Brückenschlag“, Band 27 im Jahr 2011.
  • Kurzgeschichte in „TrokkenPresse“, Nr. 5 im Jahr 2011.
  • Prosatext in „TrokkenPresse“, Nr. 2 im Jahr 2012.
  • Gedichte in und Gedicht auf „Brückenschlag“, Band 28 im Jahr 2012.
  • Miniaturen in „WORTSCHAU“, Nr. 17 im November des Jahres 2012.
  • Gedichte in „Spring ins Feld“, 13. Ausgabe, Dezember des Jahres 2012.
  • Kurzgeschichte in „Brückenschlag“, Band 29 im Jahr 2013.
  • Prosatext in „TrokkenPresse“, Nr. 3 im Jahr 2013.
  • Gedicht in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 59, 09/2013.
  • Kurzgeschichte in der Anthologie „Mein heimliches Auge, Das Jahrbuch der Erotik XXVIII“ vom konkursbuch Verlag
  • Claudia Gehrke im Jahr 2013.
  • Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 60, 12/2013.
  • Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 61, 04/2014.
  • Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 62, 08/2014.
  • Kurzgeschichte und Gedicht in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 63, 11/2014.
  • Gedichte in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 64, 04/2015.
  • Kurzgeschichte und Gedicht in „DATT IS IRRE !“, Ausgabe 67, 04/2016.

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