Die große Abenteuerbox
Maritim hat 10 ihrer großen Abenteuer ausgewählt und in einer Sparbox zusammengefasst. Ich mag dieses Recycling, welches Maritim betreibt nicht immer, aber mit dieser Auswahl hat Maritim bewiesen, das derartige Aktionen auch durchaus Sinn machen. Denn man bekommt hier 10 Hörspiele aus den 70er und 80er Jahren zu einem sagenhaft günstigen Preis.
Es sind die Geschichten des großen Jules Verne darunter, aber auch Klassiker wie Moby Dick und Die Schatzinsel.
Darunter sind sehr antiquierte Produktionen wie Die drei Musketiere, Ivanhoe und Moby Dick. Hörspiele, die ihr Alter nicht verhehlen können, und auch in neuer Aufmachung kaum moderner wirken. Ein besonderer Langweiler ist für mich Moby Dick. Der Flm mit Gregory Peck ist ein sehenswerter Klassiker, aber das Hörspiel vermag die Geschichte einfach nicht zu transportieren. EUROPA ist eine weit bessere, weil temporeichere, dafür aber auch kürzere Version gelungen. Doch auch hier stimmte die Atmosphäre und der Transfer der Story vom Plattenteller ins Hirn des Hörers nicht.
Zu langatmig ist die Umsetzung auch bei Maritim. Die Sprecher geben sich geradezu übertrieben theatralisch, und die Hauptrolle Peter Schiff liefert eine viel zu emotionslose Darstellung. Zwar weiß Eberhartd Krug als Kapitän Ahab in Ansätzen zu gefallen, doch das war dann schon alles an erwähnswerten Aspekten.
Das Gleiche geschieht bei Die drei Musketiere. Auch hier wird viel Zeit in der Vorerzählung verschwendet und die Story kommt nicht in Fahrt. Und trotzdem wirken die Sprecher abgehetzt und fahrig. Die Dialoge sind dabei genauso antiquirt wie das ganze Hörspiel. Wieder finden sich die Namen Eberhard Krug und Peter Schiff im Cast.
Große Freude bereiten hingegen die Produktionen Die Irrfahrten des Schoners Slougi oder Die Kinder des Kapitän Grant. Beides sind hörenswerte Verne-Vertonungen mit viel Tempo und Spannung. Besonders "Die Irrfahrten..." überzeugt auf ganzer Linie. Eine fein gesponnene Abenteuergeschichte mit viel Atmosphäre und klasse aufgelegten Sprechern zu denen Uwe Paulsen und Knut Reschke gehören.
Eine temporeiche und moderne Produkltion findet sich auch mit der "Propellerinsel" in der Sammlung. Wieder ist es Jules Verne, der hier die Vorlage lieferte und Maritim gelang eine prima Umsetzung mit Christian Rode und Thomas Karallus.