Irrungen-Wirrungen - Entwicklungen Guckys - Von der Charakteränderung bis zur Innenansicht Jekyll & Hyde
Irrungen-Wirrungen - Entwicklungen Guckys
Von der Charakteränderung bis zur Innenansicht Jekyll & Hydes
Er war eine körperliche und geistige Mutation auf seiner Welt Tramp. Der erste Ilt mit einer nicht mehr „intermittierenden“ Intelligenz zwischen Tag und Nacht (eine Erfindung von Klaus Mahn aus Band 17 evtl. nach Expose). Auch seine Mutantenfähigkeiten, die sich im Laufe der Zeit erst klar herauskristallisieren, sind denen seiner Mit-Ilts weit überlegen, die meist nur spielerisch veranlagte Telekineten sind.
In einer Scheer-Anekdote finden wir den Hinweis, dass er den Mausbiber, der oft auch als „Lausbiber=Lausbube" verschrien ist, für Walter Ernsting erfunden hätte, als er diesen mit einem Tier spielen sah. Dennoch hatte ein anderer Autor den ersten Guckyband bekommen. Zuerst tritt er in Band 17 auf, von Klaus Mahn, oben schon erwähnt. K.H. Scheer lässt ihn in Band 19 großartig erneut auftreten (in einem auch großartigen Roman mit dem berühmten, prägenden Titelbild von Johnny Bruck). Später wird Ernsting ihn hauptsächlich intensiver betreuen. Wie so oft in der Geschichte, ist der Begriffsname dann mit dem Hauptverwender verschmolzen, nicht mit dem Erfinder. Der Mausbiber wird mit Walter Ernsting assoziiert...und umgekehrt. Wir finden beide zusammen auf vielen Bildern und WE nimmt den Mausbiber ganz schön her in den Handlungen. Er belegt ihn mit einem klamaukartigen Humor, der seinen Charakter wohl besser herausstellen soll, als „Maus“ unter Menschen, der aber wohl auch dem Schreib-Temperament von WE eher zusagt als andere Beschreibungen. (Die Autoren dieses Artikels halten WE übrigens, dort, in Romanen, in denen der Ilt nicht vorkommt, für einen recht passablen Schriftsteller...). Desweiteren weiß ich nicht, inwieweit der Gucky-“Humor“ im Expose angelegt war. Andere Autoren wie HGE, WiVo und Kurt Mahr (der ihn gar nicht mochte und nur selten verwendete, aber das ist ein anderes Thema...) verwenden den Ilt nur marginal, sporadisch, versehen ihn auch mit Humor, aber nicht ganz in der klamaukartigen Form wie bei WE. Die Exposeautoren haben aber noch eine Menge vor mit ihrem Vorzeige-Ilt:
Er verliert sein Volk und seinen Planeten, Tramp, und nur einige zwanzig Mausbiber können gerettet werden, die sich dann alle auf dem Mars ansiedeln und erstaunlicherweise ebenfalls nicht mehr intermittierend intelligent sind, sondern auf Dauer. Hier finden wir vor allem die Gecko-Abenteuer in den TBs und im Hondro-Zyklus. Gucky lernt Iltu kennen, seine Frau, bekommt einen Sohn, Jumpy, doch die letzten Ilts verschwinden in den Zeitläuften, wobei Iltu in ES aufgeht und Jumpy „verschollen“ ist.
Mitunter werden Gerüchte von fernen Galaxien kolportiert und fernen Zeiten, in denen „richtige“ Ilts mit anderem Namen und hoher Kultur existieren, sogar als Wächter der Zivilisationen, auch scheint es so, dass die Ilts gar nicht von Tramp stammten, sondern nur eine degenerirete Abart waren, die es dorthin verschlagen hatte (oder die ES dort „abgelegt“ hatte, damit Rhodan sie findet). Nach einem Kunstgriff, der seine Lebenserwartung von ca. 600 Jahren (auf die man sich nach mehreren dunklen WE-Andeutungen in vielen Heften endlich mal geeinigt hatte) noch einmal erhöht („Monol“), erhält er endlich auch einen ZA und wird in die Reihen der Quasi-Unsterblichen aufgenommen, damit er der Serie erhalten bleibt und weiter seine, manchmal etwas dummen Späße treiben kann, die in den 60er Jahren noch lustig waren...aber selbst Hans Kneifel korrigierte den Charakter später etwas, da wo er ihn verwendete, da er die Ilt-Darstellung von WE doch gar zu blöd fand.
Mitunter wird auch von einem fernen „Imperium der Mausbiber“ gemunkelt, doch sind das nur Andeutungen. Ein Autor dieses Artikels hat dazu einige kleine, naturgemäß eher komische Pastiches geschrieben, in denen sieben Mausbiber sieben Sonnensysteme regieren...auf eher komische Art...iltmäßig eben...
Die dunkle Seite der Macht:
Im Laufe der Zeit wird gezeigt, dass Gucky eigentlich „Plofre“ heißt, auch einen dunklen Teil des Charakters haben kann und die Persönlichkeit wird weniger karikiert, nachdenklicher, konturgenauer gezeichnet, zwiespältiger. Es geht etwas mehr in die Tiefe. Natürlich wechselt die Charakterbeschreibung von Autor zu Autor. Jüngst wurden seine Fähigkeiten verändert, er auch einmal einen halben Zyklus lang schlafen gelegt. Auch dies soll dazu beitragen, den Charakter des Gucky frisch zu halten.
Er ist letztlich neben Perry unverzichtbar für die Serie, auch wenn er naturgemäß ebenfalls Gegner unter den Lesern hat, die ihn auf Dauer loswerden wollen. Doch hat er auch seine Fans! In den neueren Darstellungen wird mehr Wert gelegt auf Inner-Space-Beschreibungen. Was in seinem Kopf alles so vorgeht, wird stärker beschrieben; das geschah früher so gut wie gar nicht.Es waren reine Außenhandlungen.Vorübergehend ändern sich auch seine Parafähigkeiten...und er wird "versucht" im Sinne der christlichen Legende, doch widersteht er natürlich den Versuchungen als PSI-Vampir, denn er ist der Gute! Dann wird der „Retter ders Universums“ und „Überall-Zugleich-Töter“ auch neuerdings öfter lahmgelegt durch überlegene Kräfte und andere Personen ernten den Ruhm. So entwickelt sich der Mausbiber erneut aus einer Frischzellenkur, damit er stromlinienförmig der Serie angepasst bleibt...trotz seines Bauchumfanges...nur eines kann er wohl auch nach fast 2800 Bänden noch immer nicht lassen...als Test in höherdimensionale Schutzschirme zu springen...ohne die Durchdringung zu schaffen...nix gelernt in den vielen Jahren...und auf Mohrrüben und Spargelspitzen, die er dem „Küchenbullen“ abringen kann, hat er auch nach dreitausend Jahren noch Appetit...so wie die Leser auf seine Abenteuer...zumindest die meisten...
(C) 2015 by H. Döring und Aarn Munro
Kommentare
um die Eingangsfrage zu beantworten ...
Imperium der Mausbiber?
Hat es gegeben, bis die Kartanin in die Serie traten. Die haben das Imperium kurz vorher platt gemacht ... äh ... aufgefressen, trauten sich aber nicht, dies öffentlich zu machen.
Nette Kartanin!
Ansonsten: ja, das alte Katz-und Maus-Spiel gibts sicher auch im Kosmos, nicht nur bei Tweetie und Sylvester oder Tom und Jerry...
Bei Tom & Jerry hat immer die Maus gewonnen.
Okey, manches an Witz war schon damals etwas grenzwertig. Aber ich habe nichts gegen eine lustige Figur in der Serie, wenn die Autoren denn mal eine Figur lustig rüber bringen könnten. Können sie aber irgendwie nicht und machen den Mausbiber als Plofre eben zur Psychoratte. Man sollte da mal die Fühler ausstrecken und einen Stammautoren suchen, der über den feinen Humor (statt nur über plumpe Varianten wie damals bei diesem Mini-Elefanten-Tier) verfügt. Dem dann Gucky aufs Auge drücken und schon könnte da was draus werden.
Aber Walty Klackton könnte man noch ausbauen. Die Teile habe ich fast alle gelesen - als Vlcek Fan.
Leider nichts effektives ...
Zitat aus dem Artikel:
»In einer Scheer-Anekdote finden wir den Hinweis, dass er den Mausbiber, der oft auch als „Lausbiber=Lausbube" verschrien ist, für Walter Ernsting erfunden hätte, als er diesen mit einem Hund spielen sah.«
Laut dem Rhodan-Werkstattband, Seite 39, war der Hund eine Katze.
@Advok: Schade, dass das Szenario Deines ersten Postings nicht eingetreten ist ...
Irgendwie geht mir jetzt die M&M-Werbung nicht mehr aus dem Kopf. Gucky bekommt eine Einladung der kartanischen Botschaft ... Mahlzeit.
Oder wir gehen weiter von einem Hund aus, der einmal eine Katze war.
Weshalb sollte mein Posting gelöscht werden? Die wichtige Aussage, dass ich leider nichts effektives gegen Plofre habe, hat mit dem Hund, der eine Katze ist, ja absolut nichts zu tun.