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Arbeiten in der Zukunft

1Arbeiten in der Zukunft

Der Trend geht nicht nur bei Perry Rhodan in die Richtung, dass schwere und gefährliche Arbeitsplätze verschwinden, weil die Arbeit von Robotern übernommen werden.

Aber was bleibt zu tun? Oder genauer:

Was werden  in absehbarer Zeit Roboter und Computer nicht machen können?


Der Wächter von AndromedaEs ist bereits eine Illusion, wenn wir glauben, dass Entscheidungen in Verwaltung und Management von Menschen getroffen werden. Allzu oft werden diesen „Entscheidungsträgern“ Empfehlungen vorgelegt, ausgesprochen von Computerprogrammen, ermittelt mit Algorithmen aus Datenmaterial, und wenn der Mensch die Vorlage der Maschinen nicht abnickt und statt dessen anders entscheidet, dann wird er recht schnell zu seinen Vorgesetzten bestellt, die dann eine verdammt gute Erklärung hören wollen. Ob diese Algorithmen ihre Daten richtig interpretieren und ob ihre Empfehlungen tatsächlich sinnvoll sind – das hat der Mensch nicht zu hinterfragen, wenn er seinen Job als Zahnrad in der Maschine behalten möchte. Zum Beispiel wurde in der vergangenen Woche ein Fall bekannt, in dem jemand bei einem Mobiltelefonanbieter keinen Vertrag bekam, weil er noch nie einen Kredit aufgenommen hatte. Da es deshalb keine Eintragungen bei der Schufa zum Antragsteller gab - keine positiven Einträge, auch keine negativen Einträge, sondern schlicht gar keine – zog der Algorithmus zur Abschätzung des Zahlungsverhaltens die Daten anderer Personen aus der Wohnumgebung heran und leitete daraus ab, dass der Antragsteller wahrscheinlich seine Rechnungen nicht bezahlen würde  ... und das war's.

Die „menschliche“ Variante dieser Algorithmen sind (derzeit noch) die allgegenwärtigen Sachverständigen, die Entscheidungsträger beraten. Sie alle stellen ihre Empfehlungen als „alternativlos“ dar, als den einzigen Weg, zumindest das Schlimmste zu verhindern.

Was bleibt also übrig, was nur Menschen können?

Da wäre zum einen immer noch kreatives Denken und Erschaffen. Auch die größte Datenbank mit allem, was es schon gibt, hilft nicht wirklich bei der Suche nach etwas Neuem, so noch nicht da Gewesenen. Geschichten schreiben oder Bilder malen, ob nun physisch auf Papier, Holz, Putz oder Leinwand oder Byte für Byte im virtuellen Raum – das wird noch eine Weile die Domäne des menschlichen oder jedenfalls des biologischen Geistes bleiben … und ich wäre wirklich gespannt, ob wir in die Kommunikationsformen von Primaten oder Walen und Delphinen tief genug eindringen können, um ihre Sicht der Welt zu erfahren. Man hat ja schon Affen die Gelegenheit gegeben, sich künstlerisch auszudrücken: kunst-blog.com

Zu den Künsten zähle ich hier ausdrücklich auch Kochen und Entertainment – alles, was darauf abzielt, mit den verschiedenen menschenmöglichen Sinneswahrnehmungen zu spielen und ein Erlebnis daraus zu machen.

Zum Anderen ist es durchaus möglich, dass Handwerk und Dienstleistungen weiterhin von Menschen ausgeübt werden, wenn sie damit den Status des Produkts oder der Dienstleistung aufwerten. Der Maßanzug oder die nach Maß hergestellten Schuhe sind etwas Besonderes im Zeitalter der Massenware von der Stange, und am Tisch vom Kellner bedient zu werden bedeutet höheren Status als am Buffet mit anderen um die Häppchen zu konkurrieren oder in der Schlange an der Essensausgabe das Tablett hinzuhalten.

BestienrummelIch gebe freimütig zu, dass mir nicht viele Berufe ganz normaler Bürger im Perryversum einfallen. Wenn sie nicht gerade an Bord von Raumschiffen oder in Forschungseinrichtungen Dienst tuen, dann handelt es sich in meiner Erinnerung meist um Journalisten wie zum Beispiel Krohn Meysenhart oder Shamsur Routh, manchmal auch um Ärzte. Eine große Ausnahme, die allerdings auch schon wieder 35 Jahre her ist, war der Fleischer Bletz, der in PR 992 „Bestienrummel“ seine Arbeitsstelle auf Olymp gerade an einen Roboter verloren hatte ...  

Wer jetzt fragt: „Ja … wenn es nichts mehr zu arbeiten gibt … womit verdienen die Terraner denn ihren Lebensunterhalt?“ - der ist herzlich eingeladen, sich die Gedanken zum bedingungslosen Grundeinkommen durch den Kopf gehen zu lassen.

In der automatisierten Welt von Übermorgen wäre es langsam an der Zeit, sich vom „Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen!“ zu verabschieden.  Schließlich hat sich die Welt doch ein wenig verändert, seit Paulus seine Briefe an die Gemeinde von Thessaloniki schrieb.

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