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Big is beautiful - Über die kosmische Mythologie großer Raumschiffe

1Big is beautiful
Über die kosmische  Mythologie großer Raumschiffe

Große Raumschiffe sind essentiell für die Perry-Rhodan-Serie , sie machen einen Großteil der Faszination aber auch der Beschreibung der Geschichten aus. Ich will jetzt nicht auf alle Schiffe eingehen, dazu ist hier zu wenig Platz, aber einen kurzen Abriss der wichtigsten Raumer in der Serie liefern.

Bereits K.H. Scheer fängt damit an.

Das erste Interstellarschiff, die GOOD HOPE, ist mit ihren 60 Metern später als klein erkannt, für Perry, Bull und Manoli  der frühen Serie ist das arkonidische Beiboot aber zunächst ein Gigant. Natürlich nur solange, bis es irreparabel durch einen Streifschuss beschädigt wird und man sich die STARDUST II holt. Die macht als Kugelraumer der Arkoniden mit ihren 800 Metern Durchmesser schon mehr her, sie ist ein gewaltiges Schlachtschiff zur damaligen Serienzeit. Als noch größer erweist sich dann die TITAN, das Superschlachtschiff, das vom Robotregenten geklaut wird.Big ist eben wirklich beautiful.

Scheer mag Schiffe, das ist klar.Weitere große Flaggschiffe von Perry existieren dann im Laufe der Serie, doch richtig stringent kommt erst die CREST II wieder heraus, insbesondere im Horrorteil des MDI-Zyklus. Den Vogel aber schießt dann natürlich das Nachfolgeschiff ab, die bis dato  unübertroffene CREST III, das erste Ultraschlachtschiff der Menschheit, das Scheer in Band 250 („Die 6. Epoche“) mit einem Paukenschlag einführt. Wie wichtig diese Neuerfindung ist, weiß man spätestens dann, als man auf die Tefroder trifft, die immerhin als größte Schiffsklasse  über Siebzehnhundertmeter-Raumer verfügen.Die MARCO POLO hat zwar tausend Jahre später die gleiche Größenklasse, ist aber das wirklich erste, selbstbestimmte Fernraumschiff der Menschheit mit dem unübertrefflichen Dimesextatriebwerk.

Mit diesem Gerät liegt das Universum wirklich offen vor den Terranern, die in ein paar Stunden schnell mal nach Gruelfin rüberfliegen können (NGC 4594, auch in der Wirklichkeit „Sombrero-Nebel“ genannt) zum Kaffetrinken mit den Cappins unter Ovaron. Leider werden dann die „Pralitzschen Wandeltaster“ von einigen Terroristen des sogenannten Homo Superior beschädigt. Später, als die Hyperimpedanz der Expokratie zuschlägt, wird das so nützliche Ferntriebwerk ohnehin ausgemustert, um die erzählerischen Reichweiten wieder einzuschränken. Big ist eben nicht im Universum beautiful, was die kosmischen Entfernungen betrifft.

Von der Größe unübertroffen ist bisher die BASIS, dieses dann neu erbaute Fernraumschiff, das als wirklicher Omniträger ja bereits eine gewaltige Stadt im Weltall ist.Für einige hundert bis tausend Jahre wird das sehr große Schiff dann auch verwendet (bis es sogar verkauft  zu einem Spielkasino wird).Erwähnt werden soll auch noch OLD MAN, der mit seinen 400 km Durchmesser oder Scheitelhöhe ja nicht wirklich ein Raumschiff ist sondern eine gewaltige Schiffsbasis (für mehrere tausend Ultraschlachschiffe der CREST-Sorte). Als richtiges Raumschiff kann er also nicht gelten, zumal er auch den M-87-Zyklus nicht überleben darf, weil die Macht der Terraner in der Galaxis damit  wieder einmal zu groß wäre.

Nun zu dem berühmtesten aller Fernraumschiffe, das demnächst wieder einmal in einer Miniserie vorkommen darf, an diesem Schiff können wir hier nicht vorübergehen: die SOL. Das Hantelschiff aus den Urtagen der Menschheit, nämlich dem 35/36. Jahrhundert alter Zeitrechnung hat bereits viele Abenteuer und Schicksalsschläge hinter sich. Mehrmals in seine Einzelteile getrennt, wieder zusammengefügt und so oft umgebaut, dass sogar SENECA, der Bordrechner nichts mehr darüber zu sagen weiß. Demnächst also in einer zwölfbändigen  Kurzserie unter Kai Hirdt Neues von diesem sagenhaften Schiff. Das könnte doch amüsant werden … man wird sehen bzw. lesen.

Aktuelle gibt es die sogenannte RAS TSCHUBAI, benannt nach dem afrikanischen Teleporter aus der  frühen Zeit der Serie, der als einer der ersten Mutanten dem Korps der Psikämpfer beitrat, ein alter Kämpfer sozusagen, und immer eine sehr sympathische und bescheidene Rolle spielte, bis er letzten Endes auch abgeputzt wurde.

Perry selbst ist ja immer sehr emotional mit seinen Schiffen verbunden; Oft sind es seine persönlichen Flaggschiffe, deren Bau oder sogar Konzeption er persönlich überwacht oder entworfen hat. Auch deshalb ist er als alter Raumfahrer immer sehr mit seinen Schiffen verbunden.Im Notfall aber ist er auch bereit, sie zugunsten eines Größeren, Ganzen zu opfern, wie so manches Schiff zum Leidwesen der Terraner erfahren musste.(Da war z.B. in der Frühzeit der Serie ein Flaggschiff, das von den Hornschrecken zerfressen wurde, um  dringend benötigtes Molkex zu beschaffen).

Auch die Zerstörung der JULES VERNE im atopischen, jenzeitigen Zyklus war eigentlich erzähltechnisch überflüssig, passte der Expokratie aber eben so in den Handlungsrahmen.Immer weg mit dem Schrott, dafür kann dann Neues her.Hoffen wir nur, dass mit der RAS TSCHUBAI, die gerade 500 Jahre irgendwie im chaotemporalen Zeitfeld überbrückt hat und dabei beschädigt wurde, ein Schiff existiert, das  auch in der „cairanischen Epoche“ noch eine Weile hält. Im Moment wird sie ja gerade von den Posbis repariert … hoffen wir. Möge das Schiff noch eine Weile halten … und auch erzähltechnisch in der Serie drin bleiben. Viele andere Flaggschiffe oder große Raumer, die es verdient hätten, erwähnt zu werden, konnten jetzt nicht aufgezählt werden. Eine Wahrheit aber bleibt in der Perryserie bei allen fluktuiernden Zyklenthemen. Raumschiffe  sind  auch im Zeitalter der eingeschränkten Raumfahrtdes Cairanischen Zeitalters  immer noch notwendig und BIG ist immer noch BEAUTIFUL. Ich als Leser mag das.

© 2019 by H. Döring

Kommentare  

#1 Heiko Langhans 2019-05-16 07:55
Ein bisschen Präzision wäre hilfreich.

Das erste Interstellarschiff der Serie ist natürlich nicht das Beiboot, sondern der 500 Meter durchmessende Arkonidenraumer - Scheer verwendet eine längere Szene auf den Eindruck, den das Schiff durch seine schiere Größe auf die Mondfahrer Rhodan und Bull macht.

Der Vollständigkeit halber: Die TITAN durchmisst 1500 Meter.

Satte 2500 Meter hat die CREST III im Durchmesser - mithin also 700 Meter mehr als die ebenfalls kugeligen Tefroderschiffe, deren größte Einheiten immerhin 1800 (!) Meter aufweisen.

Die mit Zusatzplattformen bekränzte Halbkugel OLD MAN nicht als Raumschiff zu bezeichnen, entbehrt wirklich jeder Grundlage. Scheitelhöhe (hier: 100 km) und größter Durchmesser einer Halbkugel (hier: 200 km) sind übrigens nicht miteinander identisch.

Die SOL ging 3540 in Dienst, also im 36. Jahrhundert, ebenso die BASIS. Als Urtage der Menschheit würde ich diese Ära auch nicht sehen.

Wieso ist die RAS TSCHUBAI im Gegensatz zu den anderen Schiffen "sogenannt"? Und reden wir wirlich von dem gleichen Teleporter?

Was war das Besondere an der JULES VERNE?

Warum bleiben interessante Konstruktionen wie GILGAMESCH oder PRAETORIA unerwähnt? Oder auf nicht-terranischer Seite VAZIFAR oder LEUCHTKRAFT, um nur zwei dicke Pötte zu erwähnen? Mal ganz abgesehen davon, dass auch kleinere Schiffe wie die Silberkugeln oder die OREON-Flotte der Friedensfahrer durchaus ihre Faszination haben.

Ich kapiere wieder einmal nicht, was Du uns eigentlich sagen willst.
#2 AARN MUNRO 2019-05-16 08:59
PRAETORIA kommt im zweiten Teil.In den Silberbänden habe ich auch Aussagen über tefrodische 1700-m-Raumer. Die Zeit vor der NGZ wird selbst offiziell von den Autoren mitunter in den Heften als "Urzeit" des Perryversums bezeichnet.Ansonsten wollte ich mich auf terranische Schiffe konzentrieren.Dazu gehören weder LEUCHTKRAFT noch die Silberkugeln.Außerdem sagte ich bereits, dass ich nicht jedes Schiff erwähnen kann.

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