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... denn sie wissen alles besser ... ein Professor, seine Fans und der Verlag

Zauberwort - Der Leit(d)artikel...denn sie wissen alles besser...
... ein Professor, seine Fans und der Verlag

Fans, vielleicht sogar Hardcorefans ernst zu nehmen, halte ich ja bekanntermaßen für einen gewaltigen Fehler. Dieses demonstrieren gerade mal wieder auserwählte Exemplare der Gattung eindrucksvoll im Forum des Bastei-Verlages. Zamorra-Lektorin und Koordinatorin Susanne ‚Susie’ Picard wird vorgeworfen, das Erbe des verstorbenen Werner Kurt Giesa nicht angemessen zu verwalten.


Da sind bei den Anmerkungen recht beeindruckende Einzelleistungen dabei. Fans (ich bleibe mal bei der verallgemeinernden und umfassenden Form) sind offensichtlich sentimental und weil sie irgendetwas jahrelang die Treue halten, leiten sich aus dieser Tatsache nicht nur ab, mitschwätzen zu dürfen, sondern hängen darüber hinaus noch dem Irrglauben an, dies auch kompetent und mit Recht zu tun. Daraus resultiert dann bei so manchen eine geistige Diarrhöe, die beeindruckende Ausmaße annehmen kann. Da wird auf Teufel komm raus ums goldene Kalb getanzt und nichts anderes auf dieser Welt zählt (zumindest erwecken Fans nicht nur manchmal diesen wenig schmeichelhaften Eindruck).

Dabei wird die Realität schon mal eher verzerrt wahr genommen. Die Fanbrille (meist in rosarot) schönt die Wahrnehmung der Dinge oft erheblich.

Immer wieder kommen aus den Reihen der Fans neue und alte Helden der Tastatur, die sich quasi als die und einzige große moralische Instanz (nicht nur zur Rettung des christlichen Abendlandes, sondern auch in Sachen der Errettung des Objektes ihrer Begierde vor den kommerziellen Zwängen oder anderen Bedrohungen) begreifen und sie legen dann die Rüstung an und gehen auf einen Kreuzzug. Fans haben eine Meinung. Darüber hinaus steht für diese Heroen des Sinnfreien fest: Um eine Meinung zu haben, braucht es keine Fakten und Realität wird dabei eher als störend empfunden. Die Tatsache, dass sie Fans sind und sich (inhaltlich) in der Serie auskennen, reicht zur Legitimation aus.

Boah ey, wie kann man nur sooooo doof sein?

Werner Kurt GiesaJetzt geht sie im Bastei-Forum also los, die – von mir lang befürchtete – Diskussion, ob das Erbe des langjährigen Hauptautors der Serie Professor Zamorra wohl so gewürdigt wird, wie sich das (verdammt nochmal!) gehört. Immerhin habe W. K. Giesa ja den Zamorra mehr als fünfundzwanzig Jahre geprägt und geführt. Mich wundert schon fast, dass die Fans keinen Ausschuss zum Schutze des Erbes WKGs bilden, um im Zweifel die Maßnahmen von Verlag und Autoren abzusegnen... Immerhin ist man als Fan ja Sachwalter des Meisters und seines Werkes. Ja, genauso kommt der oft verbreitete Unsinn rüber.

WK hat beides getan (geprägt und geführt), aber mit wechselndem Erfolg. Man könnte nun anhand diverser Dinge darüber streiten oder diskutieren, ob, was und wie er die Serie über all die Jahre in der Hand hatte. Aber darum geht es nicht. Das wäre genau die falsche Diskussion, die nirgendwohin führen würde.

Denn: Die Serie, alle Namen und Begriffe gehören eben nicht W. K. Giesa bzw. dessen Erben, sondern sind Eigentum der Verlagsgruppe Lübbe. Er war Hauptautor, aber nicht der Erfinder der Serie. Dem Autor gehören seine Romane. Daher ist alles, was das „geistige Erbe“ des Autors in Zusammenhang mit der Serie betrifft, schon Makulatur. Die Voraussetzungen verschieben sich. Der Meister hat das Haus Zamorra ‚nur’ verwaltet und der scheinbare Erbe Bastei ist der Eigentümer Bastei. Da hat man nun neue Verwalter (in Gestalt der Lektorin Susanne Picard und der Autoren mit Volker Krämer und Christian Schwarz an der Spitze) beauftragt.

Aber was schert das die Fans? Für die sind die Abenteuer des Meisters des Übersinnlichen eine echte Herzensangelegenheit. Das ist überall so; es ist immer eine Herzensangelegenheit. Solange sie es in den Fanghettos tun (wozu auch der Zauberspiegel gehört) ist alles OK und damit gehen sie niemanden auf den Sack. Dafür gibt es Fanclubs und Fanseiten, damit die dort Aktiven wichtige Debatten führen können und Niemanden bei der Arbeit stören. Aber dann kommt es immer wieder zu Ausfällen. Fußballfans teilen ihr Missfallen über die eigene Mannschaft nicht nur in Schmähgesängen mit, nein die Gehirnamputierten unter ihnen rotten sich auch manchmal zusammen und bewerfen ihre Lieblinge mit Steinen, blockieren Stadiontore, Busse oder schubsen Manager und Vereinsvorsitzende bei Jahreshauptversammlungen von Bühnen und Podien. Die Liste der Beispiele von Anfällen geistiger Umnachtung (nicht nur bei Fußball-)Fans ließe sich noch beliebig verlängern. Sie sind eben zu unglaublichen Torheiten fähig.

Fans leben das Fansein aus. Professor Zamorra Fans nun schwelgen in seligen Erinnerungen an mehr als zweieinhalb Jahrzehnte der Ära Giesa, der auch regelmäßig auf Cons erschien, mit Fans schwatzte und sie offensichtlich ernst nahm und ihre Ideen verarbeitete.

Für die aktuellen Autoren mag Professor Zamorra auch eine Herzensangelegenheit sein, aber die sollten eher einen klaren und vor allem professionellen Blick auf das haben, was ihr Beruf ist: Das Schreiben der Romane.

Auch Susanne ’Susie’ Picard, die angegriffene Lektorin, versichert zwar glaubhaft, die Serie ist für sie eine Herzensangelegenheit, aber ach und weh, auch in ihrem Herzen müssen zwei Seelen wohnen. Denn da ist noch der Verlag und für den ist der Professor eine Serie, die sich tragen muss und darüber hinaus zumindest ein paar Euronen abwerfen soll. Ihre Arbeit und die der Autoren ist es nun, genügend Leser zu gewinnen, damit die Serie noch mehr oder weniger lang weiterlaufen kann. Wenn die Abenteuer des Meisters des Übersinnlichen sich nicht mehr refinanzieren, ist es bald aus mit der Herrlichkeit. Da kann der Fan schreien wie er will. Wenn der gemeine Fan Glück hat, wird noch ein Abschlussband übers Knie gebrochen (muss aber nicht sein, denn wenn sich das Objekt ohnehin nicht trägt, ist jeder Cent zuviel). Fans sehen das aus ihrer oft verengten Perspektive aber anders.

Ganz krass gesagt: Ein Verlag ist nicht das geistige Sozialamt einer Handvoll Fans, damit diese ihre sentimental verklärten Weltbilder ausleben können. Ein Verlag muss, so er als Publikumsverlag auftritt, Geld verdienen, damit er seine Kosten decken, seinen (festen wie freien) Mitarbeitern Lohn, Gehälter und Honorare zahlen und auch noch Gewinn erwirtschaften kann (so sieht es die Theorie der Marktwirtschaft, auch der so genannten sozialen, vor). In der Praxis versucht man diesem Ideal nachzueifern. Wenn Verlage Heftromansserien einstellen, so ist das, bis auf wenige bekannte Ausnahmen, nicht geschehen, weil sich Serien übermäßig gut verkauften. Im Gästebuch von gruselromane.de behauptete User „Loxagon“, dass der Gespenster-Krimi bei 500.000 verkauften Exemplaren eingestellt wurde. – Nun ja: Kommentieren muss man das wohl nicht wirklich, aber ein kurzer herzhafter Lacher ist erlaubt. – Aber solch Quatsch wird eben immer wieder mal im Brustton der Überzeugung verbreitet... Die Geschichte des Heftromans, um ein Zitat aus der Damenhygieneartikelwerbung zu entfremden, ist eine Geschichte voller Mißverständnisse.

Was sich also in den Bahnhofsbuchhandlungen und Kiosken nicht in ausreichender Menge verkauft, mag zwar von einer kleinen Schar Fans umschwärmt werden. Es hilft nix. Das wars. Die Serie wird eingestellt. Es ist wohl eher ohnehin so, dass es dem technischen Fortschritt geschuldet ist, dass es außer Perry Rhodan überhaupt noch Heftromane gibt. Denn was früher hunderte Hände erledigten, machen heute Maschinen (und die sind kostengünstiger) – Aber das ist ein anderes Thema und wird auch ein Andermal beleuchtet werden.

Fans leben oft und gern in verträumten Dimensionen. Zum Beispiel begreifen sie sich als Prototyp des Lesers. Aber das sind sie nicht. Leider weiß keiner so richtig, wie der typische Leser bzw. die typische Leserin des Heftromans aussieht und was er/sie dazu treibt, sich einen Heftroman zu kaufen. Daher lassen sich nur Vermutungen anstellen, wer da jede Woche die erscheinenden Heftromane kauft. Jedenfalls nicht nur Fans. – Sonst wären die Hefte schon längst verschwunden. Selbst der Erbe des Universums würde von seinen Fans nicht (über-)leben können. Jede Heftromanserie muss auch den gemeinen Leser am Kiosk gewinnen.

Aber wie viel Heftroman-Fans gibt es? – Insgesamt mit allen Randerscheinungen wohl kaum über 2.000 (wenn man alles zusammenrechnet und Perry Rhodan, Horror, Cotton und alles was es sonst noch gibt hinzuzählt). Zamorra Fans würde ich großzügig geschätzt auf vielleicht 100 tippen, vielleicht sogar 200, weil WKG im Fandom beliebt war.

Nehmen wir doch bloß mal an, die Serie um den verkauft 10.000 Exemplare (das ist nur ein Beispiel und basiert weder auf realistischen Annahmen noch auf irgendwelchen tatsächlichen Zahlen und soll lediglich als Rechenbeispiel dienen). Ein, vielleicht zwei Prozent der verkauften Exemplare werden von Fans erworben. Der Rest ist der undefinierte Leser.

Wie der reagiert, erfährt der Verlag mit wochenlanger (zu Zeiten der Phasenauslieferung gar mit monatelanger) Verzögerung. Nämlich, dann wenn die Abrechnung auf den Tisch kommt. Das  ist der der Tag der Wahrheit. Wie hat der Leser reagiert? Mit Kauf oder Kaufenthaltung?

Der Fan ist da lauter und unmittelbarer. Er ist da und will sich äußern, aber... Was ist von seiner Meinung zu halten? Wenig, denn von einer homogenen Haltung aller Fans kann man auch nicht sprechen. Es gibt nämlich auch genau gegenläufige Ansichten. Das Meinen der Fans ist  also eher ein Spektrum...

Der Fan liest mit hoher Wahrscheinlichkeit unter völlig anderen Voraussetzungen als der gemeine Käufer vom Kiosk. Somit ist für Susie Picard, die Autoren, den Verlag und auch für die Fans sehr viel Interessanter, was die Verkaufszahlen sagen. Das wiegt viel schwerer als Fans, die irgendwelche Geister und ein imaginäres Erbe wohl verwaltet sehen wollen.

Was für Zamorra wichtiger ist als jede Fanmeinung ist der Verkauf der Romane. Dazu gehört es eben nicht, das imaginäre Erbe zu verwalten, sondern den Autoren Themen zuzuweisen, die ihn liegen und ihnen erlauben, ihre Fähigkeiten umzusetzen. Dazu gehört das wenige zu analysieren, was die Verkaufszahlen hergeben. Welche Storyline läuft ein wenig besser als andere? Da gilt es dann Schwerpunkte zu setzen.

Susanne PicardMan kann nur vermuten, wie der Ausgangspunkt war, sprich welche Verkaufszahlen der Zamorra zuletzt hatte, als Susanne Picard die Regie im PZ übernehmen musste. Und obwohl W.K. Giesa immer abgestritten hat, dass die Serie jemals von der Einstellung bedroht war, so widerspricht dem Peter Thannisch, als er in einem Interview sagte, er habe mit seinen Maßnahmen den Zamorra gerettet und wieder hoch gebracht. Das war in den Neunzigern. Aber die Gerüchte, der Serie stünde das Wasser bis zum Hals verstummten nie. Im Gruselromangästebuch werden von anonymen Postern gern Zahlen unter 10.000 genannt. Da aber die verkaufte Auflage bei den Heftverlagen immer ein Mördergeheimnis war, bleibt das Spekulation. Immerhin gibt es hin und wieder Äußerungen von offizieller (sprich, Verlags-)Seite, die darauf hindeuten, dass es dem Heft nicht so gut geht. Da heißt es dann z. B., dass in den Achtzigern Serien bei einer Auflage eingestellt wurden, die heutzutage deutlich unterboten werden und die Serien trotzdem weiterlaufen. Fakt ist: Der Heftroman stirbt. Das wird schon - wie mehrfach erwähnt - deutlich, wenn ich mir die Zahl der Verlage und der laufenden Serien und Reihen anschaue. In den Siebzigern hatte der Zauberkreis Verlag allein ein größeres Programm als die heute verbliebenen Verlage zusammen. Auch die Zahl der Verkaufsstellen fällt. Daher ist durchaus anzunehmen, dass Verkaufszahlen eher unbefriedigend sind.

So nehmen wir denn also mal an, die Auflagenzahlen sind im Keller, und wir nehmen weiterhin an, dass die Zahlen unter 10.000 verkauften Exemplaren richtig sind. Gerade dann ist es doch für Susie Picard und die Autoren klar, dass das Team neue und andere Wege suchen muss, um die Serie über Wasser zu halten. Redaktion und Autoren müssen die Serie umbauen, zwar auf der Basis des Vorgegebenen, aber doch verändern und das merklich. Die Serie muß sich zügig von der von WK gepflegten Linie etfernen. Themen müssen erkennbar zielgerichtet verfolgt und abgeschlossen werden, eine Richtung deutlich werden. Und das schnell. Denn, wenn die Annahme der niedrigen Verkaufszahlen stimmt, bleibt nichts anderes, als zu versuchen den Trend zu brechen, eben in dem man nicht auf das Erbe setzt, sondern ein einen inhaltlichen Umbruch herbei führt. Das ist die einzige und aus meiner Sicht auch letzte Chance. - Sicherlich wird man am schwächelnden Markt der Heftromane auch da nicht mehr viel retten können, aber immerhin Professor Zamorra ein wenig neues und längeres Leben einhauchen.

Dazu brauchen Captain Picard (sie möge mir den Kalauer verzeihen), ihre Nr. 1 Volker Krämer,  die Mannschaft  und die Gaststars (z. B. Manfred Weinland - den ich persönlich gern als einen der Stammautoren sehen würde) das Vertrauen der Leser und auch der nölenden Fans. Was sie nicht gebrauchen kann, sind gut gemeinte, aber fehl geleitete Sorgen der Fans, um einen imaginären Geist oder oder ein vermeintliches Erbe (nicht weil das tatsächlich Einfluß hat, sondern weil diese Statements nerven). Die Aufgabe des Zamorra-Teams ist schwer genug und man muß nun nicht auch noch anfangen Nerven zu sägen. Für die Fans hängen an der Serie Professor Zamorra nur ein paar Sentimentalitäten, aber für Susie Picard und die Autoren ein Gutteil ihrer (wirtschaftlichen) Existenz. Das wiegt IMHO doch wesentlich schwerer, als ein paar große Gefühle.

Also mein Appell an die Fans: Lebt nicht in der Vergangenheit, sondern geht hin und kauft die Romane und macht Werbung dafür. Das ist der beste Weg, um dem Zamorra und dem Andenken des Hauptautors zu helfen. Jaulen, Jammern und Zähneklappern bringt gar nichts und ist kontraproduktiv.

Ich bin gespannt, ob der Zamorra es schafft...

Kommentare  

#1 Cartwing 2008-08-19 18:27
Zitat:
Aber wie viel Heftroman-Fans gibt es?
Die Frage ist doch, wie definiert man "Fan"? Ist das jemand, der regelmäßig Hefte liest oder doch eher jemand der alles samelt, was seit den 70ern erschienen ist, der sich in Foren herumtreibt, Leserbriefe schreibt, der sich mit der Materie auskennt? Ich würde sagen, dass die erste Gruppe, also der Leser, der eine oder zwei Serien kauft, nur um sie zu lesen und die Hefte dann bei ebay versteigert (dazu zähle ich mich) nicht zu dieser kleinen Gruppierung zählt, die nichts weiter bewirkt und denke, dass es von dieser Gruppe sehr viel mehr gibt, als du denkst. Ich glaube heute nicht mehr, dass der Großteil des Absatzes über die Gelegenheitsleser läuft.
Beobachte doch mal das Treiben am Bahnhofskiosk. Wer flaniert denn schon an den Heften vorbei und kauft sich dann tatsächlich eins, nur weil er was zu lesen im Zug benötigt? Wer liest überhaupt noch im Zug? Und selbst wenn der Gelegenheitsleser, also jemand der noch nie einen Heftroman gelesen hat, aufgrund der hübschen Optik eines PR - Heftes Interesse hat, so könnte ihn der Preis von fast zwei Euro abschrecken. Dieses reine Konsumieren der Hefte (du hast ja damals diesen Vergleich mit einem Hamburger gezogen) funktioniert heute nicht mehr.
#2 Harantor 2008-08-19 19:20
Definition Leser: Das ist der, der nur liest.
Definition Sammler: Der hebt die gelesenen Hefte auf.
Definition Fan: Einer, der liest sammelt, abers ich darüber hinaus mit der Serie befasst und sich in Foren Mailinglisten, Fanclubs (ja auch die gibt es noch) oder Online-Magazinen äußert. Ich beziehe mich insbesondere auf extreme Ausprägungen der letzten Gruppe
#3 Cartwing 2008-08-19 19:45
Die generelle Definition ist mir schon klar, Horst :lol: .
Was ich sagen wollte, ist dass man da nicht unbedingt immer klare Grenzen ziehen kann. Ich z.B. lese "nur" und sammle nicht, treibe mich aber regelmäßig in online Magazinen herum und bin immer noch auf dem Laufenden, was den Stand der Dinge bei den diversen Serien angeht. Trotzdem befasse ich mich nicht wirklich mit der Materie.
PR z.B kann man gar nicht "nur" lesen, ohne sich ansatzweise mit der Serie zu befassen. Das macht einen aber nicht gleich zum Fan.
#4 Stefan Holzhauer 2008-08-19 19:46
Meine Einstufung nach langjähriger Erfahrung ist noch eine etwas andere. Zum einen gibt es den Fan, der ist halbwegs pflegeleicht, entspannt und kann auch über sein Hobby lachen. Die wirklich schlimmen sind die Fanatiker, die ihr Objekt der Begierde schon (fast oder ganz) zur Religion erhoben haben. Letztere tendieren heftig dazu, unerträglich zu sein. Unabhängig von Genres, übrigens. 8)
#5 Harantor 2008-08-19 19:59
Verfeinerte Definition:
Der Leser kümmert sich nur insoweit um die serie, als das für das Verständnis derselben nötig ist
Der Sammler auch
Der Fan beschäftigt sich intensiv mit der Srie, befasst sich mit Autoren und sucht nach tiefgreifenden Zusammenhängen und erfreut sich an seiner Lektüre...
Der Hardcore-Fan kann unerträglich werden (und der ist eigentlich auch Thema meines Artikels), weil er sich als (humorloser) Hüter des Grals fühlt, auf dessen Schultern das Schicksal der Serie ruht. In dieser extremen Ausprägung (unabhängig vom Genre und der Art - Heft, Film, Comic... etc) nahezu unerträglich.
#6 Thomas Rippert 2008-08-20 10:36
"Die wirklich schlimmen sind die Fanatiker, die ihr Objekt der Begierde schon (fast oder ganz) zur Religion erhoben haben. Letztere tendieren heftig dazu, unerträglich zu sein."

Und diese reizenden Exemplare beweisen immer wieder zu gut das sich "Fan" von "Fanatic" ableitet - und es gibt sie üüüberall! "Ich kenne aber XY und ich habe mal gesehen wie YZ auf die Toilette ging, ich bin besser als ihr anderen, denn ihr habt eh keine Ahnung, und das müßt ihr auch anerkennen!" - einfach nur lachhaft und bedauernswert. :lol:
#7 Harantor 2008-08-21 01:28
Ich gestehe, der Versuchung zu verfallen, sich als Fan zu wichtig zu nehmen, ist ungeheuer groß. Je mehr Du an Wissen um irgendetwas anhäufst oder Zugang zu diesem oder jenem Zirkel bekommst, kann amn glauben, die Fanmeinung wäre wirklich wichtig. - Stimmt aber nicht und man sollte dieser Versuchung nie erliegen...
#8 Christian Montillon 2008-08-21 12:50
was ganz gut zu dem thema passt: ich bekam vorhin eine mail von robert vogel (den einige von euch vielleicht dem namen nach kennen) ... wir mailten wegen etwas völlig anderen, aber er schrieb mir zufällig etwas passendes, wenn es auch nicht auf heftromane, sondern auf tv-serien bezogen ist.
wie der beitrag letztlich wird, weiß weder er noch ich.
hier ein teil aus seiner mail:


"Gestern abend war übrigens ein Fernsehteam von RTL2 bei mir zu Hause, um
mich zum Thema "Haben Fans durch die Möglichkeiten des Internets die Macht,
auf die Produktion von TV-Serien und Filmen einzuwirken?" zu befragen.
Meine "Expertenmeinung" wird dann (in welcher Form auch immer) heute abend
um 20 Uhr bei RTL2-Nachrichten innerhalb eines ca. 1.30 min. langen
Beitrags zu sehen sein."
#9 Thomas Rippert 2008-08-21 21:19
"Je mehr Du an Wissen um irgendetwas anhäufst oder Zugang zu diesem oder jenem Zirkel bekommst, kann amn glauben, die Fanmeinung wäre wirklich wichtig."

Und zu was macht Dich das dann? Zu einem "besseren Menschen"? Weil man hinter die Kulissen kucken darf/kann/vermag ist man noch lange nichts besseres als jemand der das nicht kann.

Und es gibt sicher auch "Macher", zumeist welche die sich nur selber dafür halten, die Leute hinter die Kulissen blicken lassen damit sie von ihnen wie "Götter" behandelt werden.

Das ist sicherlich ein tolles "geben und nehmen"! :lol:
#10 Postman 2008-08-21 21:39
Ich lese und sammle Romane seit meinem 13. Lebensjahr und mein Herz hängt nach fast 25 Jahren auch an Professor Zamorra bzw. wusste ich W.G. Giesa und seine Ideen schon immer zu schätzen.

Aber die seit Jahren lose baumelnden Handlungsfäden sollten endlich verknüpft und damit Themengebiete abgeschlossen werden. Meiner Meinung nach ist selbst Giesa das ganze über den Kopf gewachsen, weshalb sich jede Menge Logikfehler eingeschlichen hatten und ein roter Faden nur noch temporär erkennbar war.

Solange es nicht soweit wie damals bei der 2. Auflage des Dämonenkillers kommt, dass eine Menge an Autoren einfach herumwursteln konnte, unterstütze ich das neue Konzept und habe in das Picard Team vollstes Vertrauen.
#11 Harantor 2008-08-22 04:26
Auch im Spiegel spielt der Einfluss von Fans eine Rolle. www.spiegel.de/spiegel/0,1518,572761,00.html.

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