Death Box

Death BoxDeath Box
(Ming Ming)
mit Xun Zhou, Daniel Wu, Tony Yang, Xin-zhe Zhang, Bo-yuan Chan, Kristy Yang
Regie: Susie Au
Drehbuch: Susie Au / Angela Lau / Louisa Wei
Kamera: Fisher Yu
Musik: Veronica Lee / Anthony Wong Yiu-Ming
FSK 16
Hongkong / 2006

Die attraktive Kämpferin Ming Ming verliebt sich in den Boxer D . Der verspricht ihr ewige Liebe, wenn sie ihm 5 Millionen Dollar besorgt, mit denen sie nach Harbin fliehen können. Kurzum klaut Ming Ming das Geld bei D´s Boss, dem Gangster Cat , und lässt auch gleich noch eine mysteriöse schwarze Truhe mitgehen. Cat hetzt seinen Handlanger Mousey hinter der Flüchtigen her. Die übergibt das Geld an ihren Partner Tu und taucht mit der Truhe unter. Vorher stellt sie jedoch sicher, dass Tu auf Nana trifft - die aussieht wie Ming Ming, bloss mit roten Haaren. Tu schnappt sich Nana, im Glauben, sie sei Ming Ming, und sucht mit ihr Schutz. Doch damit beginnt erst der Kampf um das nackte überleben.

Das Regisseurin Susie Au ansonsten als Videoclip-Regisseurin im Vordergrund gestanden hat, merkt man ihrem Spielfilm-Debut "Death Box" eigentlich in jeder einzelnen Einstellung an, denn ebenso erscheint dieser Film für den Betrachter, als eine Kette aneinandergereihter Clips, die größtenteils vollkommen verwirrend erscheinen, so das es schon nach nur wenigen Minuten Laufzeit extrem schwerfällt, den Überblick zu behalten. Rein prinzipiell handelt es sich bei der vorliegenden Geschichte anscheinend um eine Kombination aus Action-und Romanze, jedoch tritt die eigentliche Thematik des Filmes im Angesicht der seltsam konstruierten Geschichte zu sehr in den Hintergrund, als das man irgendwelche Zusammenhänge knüpfen könnte. Dabei ist dieses Werk rein visuell sehr ansprechend, doch die eher unstrukturierte Erzählweise der Geschehnisse machen es dem Zuschauer nicht gerade leicht, sich an den phasenweise herrlichen Bildern zu erfreuen, das seine gesamte Aufmerksamkeit gefordert ist, um der Story einigermaßen folgen zu können.

Ganz ehrlich gesagt ist es äusserst anstrengend, sich "Death Box" anzuschauen, denn die Kameraführung und die teils abgehackt erscheinenden Bildausschnitte sind sehr gewöhnungsbedürftig und sorgen nicht gerade für ein wirklich erstklassiges Film-Erlebnis. Zudem fehlt es dem Film auch größtenteils an Tempo, so wird man ziemlich oft mit arg langatmigen Passagen konfrontiert, die anscheinend gar kein Ende nehmen wollen. Erst im letzten Drittel der Geschichte kommt dann auch etwas der Actionanteil zum Vorschein, wobei man aber letztendlich mit vollkommen unrealistischen und total albern wirkenden Choreografien überhäuft wird, die den Gesamteindruck dieser asiatischen Produktion nicht unbedingt aufwerten. Man muss schon äusserst hart gegen sich selbst sein, um das dargebotene Szenario wirklich bis zum Ende durchzustehen, denn es kommt durchaus manchmal das Verlangen auf, die Stoptaste zu betätigen.

Und dann wäre da noch die ominöse "Death Box", die ganzzeitig die komplette Aufmerksamkeit aller Protagonisten für sich gewinnen kann und ehrlicherweise muss ich eingestehen, das die Lüftung ihres Geheimnisses für mich persönlich auch der einzige Grund war, warum ich nicht frühzeitig abgeschaltet habe. Wenn ich allerdings geahnt hätte, welch sensationelles Geheimnis sich darin verbirgt, hätte ich es mir nicht angetan, da die Lösung des Rätsels dem ganzen Geschehen eine fast hanebüchene Note verleiht. Einzig und allein die Hauptdarstellerin Xun Zhou kann hier das Herz des Zuschauers erobern, was aber einzig und allein darin begründet ist, das es sich um eine wirkliche Schönheit handelt. Die schauspielerischen Leistungen insgesamt kann man eher schlecht bewerten, da man zu sehr damit beschäftigt ist, den Sinn dieses arg konstruierten Filmes zu erkennen.

Letztendlich kann man wohl lediglich für eingefleischte Asia-Fans eine Empfehlung aussprechen, denn ganz sicher wird es genügend Leute geben, die dieses Werk sehr gut bewerten, allerdings sollten Mainstreamer lieber die Finger davon lassen. Mich persönlich konnte das Regie-Debut von Susie Au keinesfalls überzeugen, denn ein paar schöne Bilder machen noch lange keinen guten Film. Das Storygeflecht ist ganz einfach viel zu verwirrend gestaltet, so das man schon nach gut 15 Minuten Laufzeit darüber nachdenkt, ob man sich den Film wirklich bis zum Ende antun will. Eine verwirrende Aneinanderreihung loser Videoclips und eine Erzählstruktur, die nicht von dieser Welt zu sein scheint, das sind die hauptsächlichen Eindrücke, die "Death Box" bei vielen hinterlassen wird.


Fazit: Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn Susie Au weiterhin für die Regie von Videoclips verantwortlich gezeichnet hätte, denn dieser Spielfilm kann keineswegs überzeugen. Viel zu unstrukturiert und vollkommen verwirrend wurde hier der Versuch gestartet eine Geschichte zu erzählen, über deren eigentlichen Sinn man sich auch nach Sichtung dieses konfusen Werkes noch längst nicht im klaren ist. Phasenweise ist es eine richtiggehende Qual, dem Geschehen zu folgen, wodurch ganz sicher kein echtes Film-Vergnügen zustande kommt. Dennoch bin ich mir ziemlich sicher, das auch dieser Film seine Fangemeinde finden wird.

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