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Die Apokalypse als eBook

Aus MADDRAX' WeltDie Apokalypse als eBook
Gut gemeint ist nicht immer auch perfekt gemacht!

Seit dem 21. Dezember letzten Jahres werden die MADDRAX-Romane auch in Form von eBooks veröffentlicht. So weit, so gut. Dem einen oder anderen bin ich in Diskussionen vielleicht schon als eBook-affiner Leser aufgefallen, weshalb ich das Erscheinen von nunmehr 3 aktuellen Heften im eBook-Format (heute erscheint Nummer 4) zum Thema meiner heutigen Kolumne machen will. So löblich die neue Erscheinungsform auch ist und so sehr ich mich darüber freue, dass MADDRAX auch in elektronischer Form erscheint, sehe ich mich leider doch gezwungen, einige (hoffentlich) Anfangsschwierigkeiten zu kommentieren, über die ich mich teilweise leider auch schon geärgert habe.

Bevor ich mich aber dem eigentlichen Thema meines heutigen Artikels zuwende, möchte ich noch mein Bedauern ausdrücken, dass meine Mit-Kolumnistin Cathrin aus der Kolumne ausgestiegen ist. Ich finde das sehr schade, war ihre Kolumne doch in den vergangenen zwei Jahren, in denen ich nun MADDRAX lese, immer wieder Inspiration über die Serie nachzudenken und sie auch mal aus einem anderen Blickwinkel heraus zu betrachten. Nichtsdestotrotz kann ich ihre Gründe (fast) alle nachvollziehen, sowohl was den Inhalt der Serie angeht, als auch ihre persönliche Situation. Mit einem Fulltime-Job ist es doch manchmal sehr schwierig, die Zeit zu finden, die man braucht, eine vernünftige Kolumne zu schreiben. Auch ich habe dieses Problem. Ich werde in meiner Kolumne auch sicher nicht die analytische Schärfe, die Qualität und die Quantität erreichen, die Cathrin zu Tage gelegt hat, und das nicht nur, weil mir als Finanzmathematiker die literaturwissenschaftliche Ausbildung fehlt.

Ich werde versuchen, mich an dieser Stelle alle vierzehn Tage mich mit meinen Gedanken und den Themen zur Serie, die mich jeweils momentan am meisten beschäftigen, auseinanderzusetzen, aber (leider) ohne den Anspruch einer tiefergehenden Analyse der besprochenen Problematik. Ich hoffe der eine oder andere Leser findet sich in meinen Schilderungen wieder und kritische Kommentare, egal ob die Form oder den Inhalt betreffend, sind jederzeit herzlich willkommen.

Aber nun zum eigentlichen Thema der heutigen Kolumne, den eBooks.

Ich persönlich bin sehr erfreut, dass MADDRAX als eBook erscheint, da ich mittlerweile doch hauptsächlich auf das elektronische Medium umgestiegen bin. Die Gründe hierfür sind vielfältig und zum größten Teil in meiner Multimedia-Kolumne zum Thema nachzulesen. Ein großes Lob möchte ich auch noch aussprechen, BASTEI-LÜBBE verzichtet generell auf DRM-Gängelung (Digital Rights Management), aus meiner Sicht ein klares Zeichen der Wertschätzung der ehrlichen Leser. Aber genau an dieser Stelle beginnen die ersten Probleme mit den MADDRAX-eBooks (das gilt übrigens auch für die John Sinclair eBooks, auf die ich im folgenden aber nicht mehr explizit eingehen werde). Will man nämlich das DRM-freie Produkt beziehen, bleibt einem momentan nur der verlagseigene Lübbe-Store. Alle anderen eBook-Shops, die das Produkt ebenfalls anbieten, bauen ein DRM ein und sind somit für mich unbrauchbar. Warum das DRM in diesen Shops nachträglich eingebaut wird , weiß ich nicht, angeblich können die ihr Verfahren nicht umstellen. Das Ganze ist aber eine höchst ärgerliche Praxis, die mehr als nur nervt. Vielleicht sollte BASTEI hier auch mal eine Kooperation mit beam in Betracht ziehen, einem vorbildlichen, generell DRM-freien eBook-Store.

Der Lübbe-Store selbst ist leider alles andere als kundenfreundlich aufgebaut. Es hat mehr oder weniger mit Glück zu tun, ob man den gesuchten Titel findet oder nicht. Die Suchfunktion liefert leider nie eBooks sondern immer nur Audiobooks, auch wenn man sich im eBook-Bereich befindet. Der beste Weg ist immer noch, über die Lübbe Homepage zu gehen, dort das Produkt zu suchen und in den Warenkorb zu legen. Dann wird man automatisch zum Lübbe-Store weitergeleitet, wo sich das Buch dann auch im Warenkorb befindet. Reichlich umständlich. So macht einkaufen keinen Spaß. Beim Bezahlen kommt dann das nächste Ärgernis: Will ich mein Maddrax-Heft für 1,49 EUR mit Paypal bezahlen, bekomme ich die Meldung, dass die Mindestsumme für diese Zahlungsart 1,90 EUR ist, d.h. ich muss mir noch ein weiteres Produkt in den Warenkorb legen oder eben für das Heft 1,90 EUR zahlen. Was soll das denn? Ich kenne eBook-Shops, da kann ich Produkte für 99 Cent mit Paypal bezahlen. Momentan ist das kein größeres Problem für mich, da ich jeweils einfach noch ein paar ältere MADDRAX-Hefte (die Hefte ab 250 sind als eBook erhältlich) mitbestelle. Aber das ist nur eine kurzfristige Lösung. Ein echtes Ärgernis, dass bestimmt den einen oder anderen eBook-Leser abschrecken dürfte.

Meister der LügeEin anderes Thema, dass mir beim Lübbe-Store negativ aufgefallen ist, war ein Problem mit der Verfügbarkeit von Heft 287 "Meister der Lüge". Es hat fast eine Woche gedauert, bis dieses Heft nach dem offiziellen Erscheinungstermin im Lübbe-Store verfügbar war. Umso ärgerlicher, als dass in anderen (DRM verseuchten) Shops das Heft sogar schon vor dem offiziellen Erscheinungstermin als Download verfügbar war. Die Antwort auf eine Mail-Anfrage an Lübbe meinerseits kam leider auch erst nach 5 Tagen, als das Problem gelöst war. Unter kundenorientiert verstehe ich etwas anderes. Lobend erwähnen möchte an dieser Stelle Mike, der sich auf meinen Hinweis bezüglich des Problems im BASTEI-Forum gleich darum gekümmert hat. Wäre ich allerdings nicht in diesem Forum unterwegs gewesen, hätte ich überhaupt keine Informationen bekommen.

Aber nicht nur den Kaufvorgang betreffend, auch inhaltlich sind mir einige Mängel aufgefallen. Das eBook selbst ist schön formatiert und auf meinem Sony-Reader gut dargestellt, aber leider fehlen einige nicht unwichtige Dinge. Folgendes habe ich vermisst (nach Wichtigkeit geordnet):

  • Die LeserKonatktSeite
  • Die Vorschau auf das nächste Heft
  • Die Gimmicks (z.B. Mad Max)
  • Das Cover (das kann man notfalls selbst einbauen)

Ein eBook sollte zumindest inhaltlich keine Nachteile gegenüber der Papierform haben, sonst läuft meiner Meinung nach etwas schief. Als Vorbild und Positiv-Beispiel in Sachen eBook möchte ich wieder einmal Perry Rhodan nennen, die dies nahezu perfekt umgesetzt haben (auch wenn mal die ein oder andere Risszeichnung aus technischen Gründen fehlt).

Aus all den oben genannten Gründen (und vielleicht auch noch ein wenig nostalgiebedingt) fahre ich momentan noch zweigleisig, d.h. ich kaufe mir neben dem eBook noch das normale Papierheft, was aber sicher kein Modell für den Durschnittsleser oder gar eBook-affinen Neueinsteiger sein kann.

Nach all der Schelte möchte ich aber jetzt doch nochmal darauf hinweisen, dass ich begeistert bin, dass MADDRAX (Kinderkrankheiten hin oder her) als eBook erscheint. Da mittlerweile nur einige Serien (MADDRAX, John Sinclair und Jerry Cotton) aus dem BASTEI-Universum als eBook erscheinen, es bei anderen (Zamorra, Sternenfaust) diesbezüglich offensichtlich aber keine Planung gibt, könnte man als Uneingeweihter versucht sein, Rückschlüsse auf den kommerziellen Erfolg der Serien zu ziehen. Wenn diese Rückschlüsse richtig sind, dann dürfte uns MADDRAX ja erfreulicherweise noch eine ganze Weile erhalten bleiben. Und ich wage mal die These, dass durch die eBooks noch ein paar Leser hinzukommen werden.

Momentan bin ich mit dem Lesen übrigens am Ende des Afra-Zyklus angelangt und es kann sich nur noch um wenige Wochen handeln, bis ich aktuell bin. Auf jeden Fall will ich, falls nichts dazwischenkommt, noch vor dem 300er Jubiläumsband aufgeholt haben.
Ich muss sagen, dass mich der Afra-Zyklus im Vergleich zur eher demotivierenden Traumzeit-Thematik wieder sehr begeistert und mein MADDRAX-Fieber neu entfacht hat.

Für heute verabschiede ich mich wieder mit meiner Kolumne und wir lesen uns in vierzehn Tagen wieder, wo ich mich dann auch wieder einem inhaltlichen Thema widmen werde.

Heute erscheint MADDRAX 288
Labyrinth der Guule
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